Lesenswerte Familiengeschichte des Autors mit jüdischen Wurzeln
Nicht in Romanform ist dieses Buch geschrieben, sondern nach Art einer Reportage, beruhend auf persönlichen Gesprächen. Der Autor, selbst 1970 in Ostberlin geboren und dort noch heute mit seiner kleinen ...
Nicht in Romanform ist dieses Buch geschrieben, sondern nach Art einer Reportage, beruhend auf persönlichen Gesprächen. Der Autor, selbst 1970 in Ostberlin geboren und dort noch heute mit seiner kleinen engeren Familie lebend, spürt seiner weit verzweigten großen Familie nach, die es während des Nationalsozialismus von Berlin nach England, Frankreich, Österreich, Israel verschlagen hat, weil sie Juden und zum Teil auch in sozialistischen/kommunistischen Organisationen tätig waren und von der allein sein Großvater nach dem Zweiten Weltkrieg nach Berlin zurückgekehrt ist. Im Fokus stehen dabei seine Großtante Ilse und deren Cousinen Hilde und Irmgard. Es ist wirklich atemberaubend zu lesen, welche Wege diese Menschen doch unfreiwillig gegangen sind und welche Leben sie sich aufgebaut haben. Sehr interessant sind die Überlegungen zur Bedeutung von Heimat und Judentum sowie die Schilderungen über die Lebenswege der Nachfahren der drei Frauen, die teilweise wieder nach Berlin zurückkehren.
Sehr lesenswert.