Cover-Bild Alles so leicht
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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 28.06.2018
  • ISBN: 9783551316110
Meg Haston

Alles so leicht

Alexandra Ernst (Übersetzer)

Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.   

--- Schmerzlich ehrlich, mitfühlend und hoffnungsvoll - ein starkes Buch! ---

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein großartiges Buch über Schuld, Angst und Trauer, das mich noch lange danach beschäftigt hat

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MEINUNG
Ich habe mich sofort und unwiderruflich in das wunderschöne Cover verliebt! So passt es doch perfekt zum Buch und zum Titel. Und auch der Inhalt ist besonders.

Stevie, die eigentlich Stephanie ...

MEINUNG


Ich habe mich sofort und unwiderruflich in das wunderschöne Cover verliebt! So passt es doch perfekt zum Buch und zum Titel. Und auch der Inhalt ist besonders.

Stevie, die eigentlich Stephanie heißt und ihre Rippen zählt, um sich zu beruhigen, hat beschlossen zu sterben. Sie weiß wie und vor allem weiß sie, wann. Denn zum Jahrestag eines schrecklichen Ereignisses, an dem sie sich die Schuld gibt, will sie sterben. Doch ihr Vater weist sie in ein Therapiezentrum ein und dort wird alles anders.
Stevie hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ihre Angst und überhaupt ihre Gefühle wurden von Meg Haston so überzeugend beschrieben, dass ich mich problemlos in sie hineinversetzen konnte. Gerade auch was Trauer angeht, hat die Autorin eine sehr intensive Art zu schreiben, so dass die Verzweiflung und Traurigkeit fast greifbar waren.
Erst nach und nach erfährt man, was eigentlich vor einem Jahr passiert ist und warum Stevie beschlossen hat, zu sterben. Würde ich den Grund hier jetzt schreiben würde einige vielleicht denken: "Was ist das denn für ein Grund? Da kann sie ja nichts für!" Und eigentlich ist es natürlich auch so. Die Autorin hat es aber geschafft, deutlich zu machen, wie Stevie in diese Verzweiflung gerutscht ist und die es so weit kommen konnte. Je mehr man von der Geschichte erfährt, desto mehr kann man sie verstehen und mit ihr mitfühlen.

Als wunderbaren Gegenpart zu Stevie spielt Anna, ihre SK (Seelenklempnerin), eine große Rolle. Anna ist eine warmherzige, lustige und einfühlsame Person, die versucht, Stevie nach und nach aus ihrem selbstgebauten Gefängnis zu befreien.
Aber auch die anderen Mädchen, die ebenfalls im Therapiezentrum sind und denen Stevie nicht den ganzen Tag aus dem Weg kann, auch wenn sie das gerne möchte, sind wunderbar beschrieben worden. Jede hat ihre Eigenarten und es war sehr interessant zu erleben, wie sich die Beziehungen der Mädchen untereinander entwickelten.

Der Schreibstil von Meg Haston gefällt mir sehr gut. Trotz des ernsten Themas lässt sie Stevie voller Sarkasmus und Humor erzählen, was das Buch einerseits leichter macht, andererseits aber auch beklemmender.

LIEBLINGSZITATE


Ich stich mir die Haare aus dem Gesicht und ließ sie dann wieder los. Wie sollte man die Haare tragen, wenn der eigene Bruder tot war?
Seite 180 (laut E-Reader)

Die Luft in der Wohnung war abgestanden und so randvoll mit Trauer und Wut, dass für uns kaum Platz war.
Seite 181 (laut E-Reader)

FAZIT


Ein großartiges Buch über Schuld, Angst und Trauer, das mich noch lange danach beschäftigt hat.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Hart und ehrlich schön

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Meine Meinung
Das Buch stand schon seit der Veröffentlichung als Hardcover auf meiner Wunschliste, aber irgendwie habe ich es nie geschafft, es mir zu kaufen. Ich lese Bücher über das Thema Essstörung ...

Meine Meinung
Das Buch stand schon seit der Veröffentlichung als Hardcover auf meiner Wunschliste, aber irgendwie habe ich es nie geschafft, es mir zu kaufen. Ich lese Bücher über das Thema Essstörung zwischendurch ganz gerne, weswegen es mich gleich angesprochen hat.



Stevie ist ein junges Mädchen, das schon einiges durchmachen musste und sich jetzt einen Plan fest in den Kopf gesetzt hat, der nicht die gesündeste Idee ist. Sie ist sehr stur und lässt kaum einen vernünftig mit sich reden, weswegen es mir anfangs schwer gefallen ist, sie mögen zu können. Mit der Zeit habe ich allerdings immer mehr über sie erfahren und sie besser kennen gelernt, sodass sie mir immer sympathischer wurde. Aber auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, von der Therapeutin bis zu Stevies Zimmergenossen war jeder Charakter einfach besonders, mit seiner eigenen Geschichte und nicht einfach nur ein Nebencharakter, der nur oberflächig beschrieben ist.



Der Schreibstil ist sehr schön und angenehm zu lesen, es ist in der Ich-Form aus Stevies Sicht geschrieben worden. Zudem gibt es hin und wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit, welche mir sehr gut gefallen haben. Was mir außerdem noch sehr gefallen hat, waren die Kapitelüberschriften, wenn man das so nennen kann. Die Kapitel werden nach den Aufenthaltstagen von Stevie gezählt, also "Erster Tag" oder "Fünfzehnter Tag". Das hat mir sehr gut gefallen, da ich dadurch einfach einen besseren Überblick hatte, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist. Ich finde das sehr wichtig für ein Buch über psychische Krankheiten, so kann man den Heilungsprozess einfach viel realistischer einschätzen.



Ich habe im Vorfeld einige negative Punkte über die Handlung gehört. Ehrlich gesagt weiß ich allerdings gar nicht mehr, was diese Punkte wären, außer, dass es nicht gut angekommen ist. Ich persönlich mochte die Handlung sehr. Ich kann nicht bewerten, wie realitätsgetreu das ganze ist, weil ich nie im Kontakt mit Heilanstalten und allem darum gekommen bin. Aus meiner (zum Glück) unerfahrenen Sicht fand ich es aber sehr schön und auch authentisch. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, ob das wirklich die beste Therapie-Methode ist, aber wie gesagt habe ich in dem Gebiet keinerlei Erfahrungen. Ich fand es schön zu sehen, wie Stevie sich entwickelt und auch das Tempo ihrer Veränderungen hat mir gefallen. Es war nichts geschönt oder verharmlost, sondern ganz hart und ehrlich dargestellt, was mich an einigen Stellen zwar hat schlucken lassen, aber genau so hat es mir gefallen. Auch das Ende fand ich sehr schön, weil es sehr offen ist und alle Möglichkeiten frei hält.



Fazit
Ein hartes, aber sehr schönes Buch über Essstörungen, das Leben, Verluste, Krankheiten, Freundschaften und Familie. Es ist kein leichtes Buch, aber eins, das mich mit seiner Ehrlichkeit an seine einzigartigen Charaktere sehr fesseln konnte

Veröffentlicht am 15.07.2018

Tiefgründige Geschichte

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Die Autorin – Meg Haston – hat einen klaren und gleichermaßen gefühlvollen Schreibstil, immer darauf bedacht sich den Protagonisten anzupassen und auf ihre momentane Situation abzustimmen. Dadurch kann ...

Die Autorin – Meg Haston – hat einen klaren und gleichermaßen gefühlvollen Schreibstil, immer darauf bedacht sich den Protagonisten anzupassen und auf ihre momentane Situation abzustimmen. Dadurch kann man sich richtig in die Geschichte fallen lassen und die Handlung gut nachvollziehen. Auch die Charaktere an sich, sind gut durchdacht. Jeder hat eine wichtige Rolle in der Geschichte und trägt zu ihrem Fortgang bei, hilft die charakterliche Entwicklungen zu erkennen und besser zu verstehen.

Stevie hat keine Kraft mehr. Nachdem sie mehr als einen Verlust erleidet, beginnt sie immer mehr sich in sich selbst zurückziehen. Bis sie schließlich den Plan fast, aus dem Leben zu verschwinden.

Im Laufe der Geschichte erfährt man nicht nur einiges über ihre Gefühle und wieso sie denkt, dass das Leben nicht wert sei zu kämpfen. Man bekommt auch einen Einblick in ihre Vergangenheit. Immer wieder springt die Autorin in relevanten Situationen zurück in die Vergangenheit, um dadurch dem Leser zu zeigen, wieso Stevie so handelt und denkt. Dies schafft sie, ohne den Leser dabei zu verwirren oder aus der gegenwärtigen Handlung herauszureißen. Dadurch sind die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hilfreich um besser zu verstehen, sich besser hineinzuversetzen zu können.

Stevie Geschichte ist keine schöne. Und nur weil sie sich in Therapie befindet, wird sie nicht auf wundersamen Weise gesund. Viel mehr verdeutlicht Meg Haston das Gesund werden eine bewusste Entscheidung ist, etwas was man aufrichtig wollen muss. Und es ist Arbeit, denn sich für das Leben zu entscheiden bedeutet auch dafür zu kämpfen und zu lernen mit Rückschlägen zu rechnen und dennoch weiterzumachen.

Mit diesem Buch verdeutlicht die Autorin, auf eine tiefgründige Weise, dass gesund zu zu werden nicht immer einfach ist und es sich dennoch lohnt, auch wenn Stevie – wie wohl auch viele andere – erst wieder daran erinnert werden muss.

Protagonisten

Stevie hat einen äußerst vielschichtigen Charakter. Wenn ihr etwas nicht passt, sagt sie es, zumeinst auf eine zynische oder ironische Art und Weise. Gleichzeitig spürt sie aber tiefes Mitgefühl für ihre Mitmenschen, auch wenn sie es am Anfang nicht zulassen möchte und vorgibt, dass ihr alles und jeder völlig egal sei. Es war sehr spannend, sie Schritt für Schritt auf ihrem Weg zu begleiten und mitzuerleben, wie Stevie langsam lernt, sich nicht hinter ihrer Wut zu verstecken, sondern ihre Trauer zuzulassen – auch wenn es schrecklich weh tut.

Nicht nur Stevie war sehr interessant. Auch die anderen Mädchen und ihre Therapeutin Anna wirken realistisch und durchdacht. Und vor allem sind sie nicht beschönigt. Sie alle haben Fehler und mit ihren Päckchen zu kämpfen – manche mehr, manche weniger, manchmal leicht erkennbar und manchmal verborgen. Und gerade das fand ich an dem Buch so toll. Denn in der Realität ist es genauso.

Fazit

Das Buch hat mich besonders durch den schlichten und dennoch gefühlvollen Schreibstil der Autorin begeistern können. Man spürt nicht nur jede Emotion, jede Wendung in der Gefühlslage der Protagonistin sondern auch ihre charakterliche Entwicklung auf eine so authentische Art und Weise, dass man gar nicht anders kann, als mit ihr mitzufühlen, mitzuhoffen. Eine tiefgründige Geschichte über ein Mädchen, dass den Plan verfolgt, Stück für Stück aus dem Leben zu entfliehen.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein Buch, das Mut macht

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Stevie will sterben. Stevie will sich zu Tode hungern. Stevie hat ihren Bruder getötet.

Doch zu ihrem Glück wird sie von ihrem Vater rechtzeitig in eine Therapieeinrichtung gebracht. Zunächst noch störrisch, ...

Stevie will sterben. Stevie will sich zu Tode hungern. Stevie hat ihren Bruder getötet.

Doch zu ihrem Glück wird sie von ihrem Vater rechtzeitig in eine Therapieeinrichtung gebracht. Zunächst noch störrisch, widersetzt sie sich jeglicher Behandlung, doch nach und nach öffnet sich Stevie und findet Freunde – und neuen Lebensmut. Doch der Weg ist steinig und immer wieder gibt es Rückschläge.



Sehr eindringlich ist der Leidensweg von Stevie. In Rückblenden erfährt der Leser was es mit Eden und Stevie auf sich hat – und warum sie sich Schuld am Tod ihres Bruders fühlt. Diese Passagen fand ich sehr interessant, wenn auch etwas störend im Lesefluss. Denn die eigentliche Handlung passiert in der Therapie: Stevies Ankunft und die zarten Versuche der sehr kompetenten Psychiaterin, zu ihr durchzudringen.

Meg Haston verarbeitet hier eigene Erfahrungen. Auch sie hatte eine Essstörung und kam in Behandlung. Dadurch wird dieses Buch noch authentischer und ist für alle Jugendlichen oder Angehörige geeignet, die sich ebenfalls mit der Krankheit Anorexie und Bulimie auseinandersetzen müssen. Zarte Töne wechseln ab mit rüden Handlungen und genau das macht das Buch glaubhaft: nicht eine geradlinige Heilung, sondern eine Herausforderung.

Zuerst dachte ich noch, hm, ob das Buch wirklich fesselt, ob es mich nicht vielleicht langweilt. Aber nein! Stevie war mir gleich sympathisch und natürlich war ich auch neugierig, was es mit ihrem Bruder auf sich hat. So hatte mir die Autorin immer eine Karotte vor die Nase gehalten, damit ich weiterlese. Aber das hätte es nicht gebraucht, denn gerade die leisen Töne machen dieses Buch aus.



Alles so leicht – ein Buch für jede Altersklasse. Ein Buch das nachdenklich macht. Aber auch ein Buch, das Mut macht

Veröffentlicht am 25.09.2018

Gibt Blick in die Gedanken von Magersüchtigen

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Meinung:
Die 17-jährige Stevie ist Magersüchtig. Seit fast über einem Jahr leidet sie an der Bulimie. Als sie in das Therapiezentrum eingewiesen wird ist sie fest entschlossen in knapp 27 Tagen zu sterben. ...

Meinung:
Die 17-jährige Stevie ist Magersüchtig. Seit fast über einem Jahr leidet sie an der Bulimie. Als sie in das Therapiezentrum eingewiesen wird ist sie fest entschlossen in knapp 27 Tagen zu sterben. Sie hat alles genau ausgerechnet, dass ihr Körper genau an dem Jahrestag von dem Unfall ihres Bruders von selber aufhört zu leben, doch im Therapiezentrum ist dies nicht so einfach. Im Therapiezentrum soll sie lernen wieder normal zu essen und so an Gewicht zuzunehmen, was für sie Anfangs undenkbar ist. Die Geschichte wird aus der Sicht von Stevie geschrieben und schweift oft in die Vergangenheit, wo deutlich wird wie Stevie zu ihrem Trauma gekommen ist.

Das Buch überbringt sehr gut die Gedanken von Magersüchtigen.
Es wird deutlich das Stevie an einer falschen Wahrnehmung leidet, da sie, obwohl sie schon viel zu dünn ist, denkt sie würde zu viel Raum ihrer Mitmenschen einnehmen. Sie reagiert sehr empfindlich auf jedes Kilo was sie mehr zunimmt. Beim Essen zählt sie jede Kalorie und wie sie diese wieder runterbekommt. Durch die Bewachung im Therapiezentrum ist das übergeben und trainieren jedoch nicht möglich.
Stevie ist zu beginn sehr gegen die Therapie und verabscheut die anderen Mädchen die „schwach“ geworden sind.

Mir hat dieses Buch einen sehr guten Eindruck in das Leben von einer Magersüchtigen gebracht. Es wurde deutlich das oft Familien oder besondere Ereignisse der Auslöser für ein solches Verhalten ist.

Fazit:
In der heutigen Gesellschaft wo jeder perfekt aussehen möchte fallen viele junge Menschen in die Magersucht. Doch viele denken falsch drüber und verabscheuen es einfach ohne die wirklichen hinter Gründe oder Gedanken zu kennen. Dieses Buch macht jedoch, wie schon erwähnt, sehr deutlich das es sich einfach nur um eine Wahrnehmungsstörung handelt. Die betroffenen denken obwohl sie schon sehr dünn sind, dass sie immer noch dicker sind als alle anderen.
Ich kann dieses Buch wirklich nur alle ans Herz legen die sich mit Magersucht noch nicht so gut auskennen.