Das berühmte Katz-und-Maus-Spiel. Eine perfekte Beschreibung für meine Beziehung zu diesem Buch. Seit dieses Buch erschienen ist, schleich ich um es herum, hab mich aber immer wieder dagegen entschieden, denn nach einer ‚Neuauflage‘ von Fifty Shades of Grey war mir dann doch leider nie. Und sind wir mal ehrlich, der Klappentext klingt schon sehr danach. Auch Bekannte gaben mir leider keine andere Rückmeldung, sondern unterstützten meine Vermutungen leider.
Doch diesen Monat durfte das Buch nun doch in mein Regal einziehen. Warum? Die ehrliche Antwort ist, dass ich es günstig bekommen habe und mir da dachte: ‚Naja, wenn es halt nichts ist, kommt es wieder weg.‘. Mittlerweile ist es ausgelesen und eines verrat ich euch jetzt schon, es bleibt da, wo es im Moment ist. In meinem Bücherregal.
Kommen wir zu dem Cover. Passend zum Titel, findet meine Schachfigur. Welche? Natürlich den König! Im Großen und Ganzen finde ich das Cover schon ansprechend, weshalb ich auch nie so ganz mit dem Buch abgeschlossen habe. Es ist im Grunde eher schlicht gehalten, ohne viel Schnick Schnack und zeigt einfach nur den König und einige umgefallene Bauern. Noch ein Schriftzug dazu. Fertig. Das Buch zeigt uns mal wieder, dass weniger manchmal mehr ist und nachdem ich es gelesen habe, finde ich das Cover und die Story sehr stimmig.
Eine bunte Tüte bitte. -Schaut neugierig rein.- Da, hätten wir einmal einen Mann, Mount, vor dem sich alle fürchten und der allein auf den ersten Seiten schon einiges an Macht und Dominanz versprüht. Eine beste Freundin, die mit allen Wassern gewaschen ist und in anderen Kreisen verkehrt, als die meisten anderen Menschen. Ein Schrank von einem Mann, der seine Zunge verschluckt hat. Eine Angestellte, die anscheinend mehr wissen könnte, als man vermutet. Und zu guter Letzt eine Frau, Keira Kilgore, die einem wirklich leid tun kann. Als Frau eine Whiskey-Destillerie zu leiten ist wohl schon schwer genug, aber dann auch noch auf einen Betrüger reinzufallen, der einem eine halbe Million Dollar Schulden dalässt, ist sehr bitter. Vor allem wenn, man diese Schulden bei dem gefährlichen Mount hat und keinen müden Dollar zurückzahlen kann. Bevor ich jetzt noch etwas verrate, kommen wir auf ihre Entwicklung zusprechen. Keira scheint sich nicht immer ganz sicher zu sein, was sie gerade sein will. Mal ist sie eingeschüchtert, mal das trotzige Kind und mal fügt sie sich. Bei ihr kann man nie sicher sein, wie sie als nächstes reagiert, aber das macht es spannend. Sie lässt sich von Gefühlen leiten, kann aber genauso einen klaren Kopf behalten und weiß, was sie tun muss. Größtenteils ist es nachvollziehbar und man sieht bei ihr eine Entwicklung, einen inneren Kampf, sie steht also nicht nur auf der Stelle oder fügt sich allem sofort. Genauso kann man bei Mount aber auch immer wieder neue Seiten entdecken. Langweilig wird es mit den beiden Charakteren also nicht.
Im Großen und Ganzen hat die Story schon einige Aspekte, die einen sehr stark an Fifty Shades of Grey erinnern. Mit dieser Reihe konnte ich nur ehrlich gesagt nie warm werden, weshalb ich dachte, dass es bei der Sinful-Reihe auch so sein würde. Doch falsch gedacht. ES GIBT HIER EINE STORY! Also neben den erotischen Szenen im Buch. Keira will auf keinen Fall ihr Erbe aufgeben und ist bereit alles dafür zu tun und kommt dabei auch einigen Geheimnissen auf die Spur. Je mehr man von dem Buch liest, desto mehr fügen sich alle Puzzleteile zusammen und man Ende hat man zwar ein fertiges Bild vor Augen, doch ‚leider‘ tauchen in den letzten Zeilen schon wieder die für das nächste Puzzle auf und man bleibt mit `zig offenen Fragen zurück. Bei diesem Buch wird einem also sicherlich nicht langweilig und wenn ich ehrlich bin, hab ich es in einem Tag ausgelesen. Aus der Hand wollte ich es, ab einer gewissen Anzahl an Seiten, einfach nicht mehr legen. Hier und da sind sicherlich noch einige Verbesserungen möglich, aber es hat mich doch sehr positiv überrascht, weshalb ich mir den nächsten Teil bald bestellen werde. Mein Fazit fällt zwar nicht zu 100% positiv aus, weil es mich doch schon ein wenig an Fifty Shades of Grey erinnert und ich mich manchmal auch gefragt habe, ob das jetzt wirklich sein muss. Aber wenn man nur die Story betrachtet und hier und da ein Auge zudrückt, finde ich es schon gelungen und gut aufgezogen.
Deshalb bekommt das Buch 4 von 5 Sternen.