Anne findet zu sich selbst
Anne ist mit ihrem Mann Sebastian frisch nach Hamburg gezogen. Sie ist Künstlerin, aber in einer Schaffenskrise. Auch in der Ehe gibt es Probleme, weil Sebastian sehr herrisch ist und Anne gerne mal wie ...
Anne ist mit ihrem Mann Sebastian frisch nach Hamburg gezogen. Sie ist Künstlerin, aber in einer Schaffenskrise. Auch in der Ehe gibt es Probleme, weil Sebastian sehr herrisch ist und Anne gerne mal wie seine Untergebene behandelt. Als ihre Nachbarn sie in der Gegend begrüßen, bekommt Anne die Chance, Leo zu unterrichten der nach einem Unfall noch Probleme mit der Hand hat und so sein Tennisspiel nicht so gut ausführen kann, wie er es möchte. Erst sind Anne und auch Leo nicht begeistert von der Sache, aber immer mehr merkt man, wie die beiden sich anfreunden und zu wirklichen Vertrauten werden. Beide haben ihr Päckchen zu tragen und dank Leo findet Anne auch wieder einen Zugang zu ihrer Kunst, der ihr vor dieser Bekanntschaft verwehrt war. Durch diese Freundschaft zu dem Teenager findet Anne wieder die Kraft, für sich selber einzustehen und zu kämpfen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Charaktere sind ganz toll ausgearbeitet und man kann beim Lesen sehr gut verstehen, warum sie so reagieren, wie sie es tun. Das gilt natürlich vor allem für die Hauptcharaktere, aber auch einige der Nebencharaktere habe ich beim Lesen ins Herz geschlossen. Es macht viel Spaß, beim Lesen Anne auf ihrer Reise zu begleiten, bei der sie langsam aber sicher immer weiter zu sich selbst findet. Dieses Buch hat mir die Dynamik von toxischen Beziehungen erst richtig klar gemacht und ich hoffe, dass es betroffenen Menschen dabei helfen kann, gar nicht in so eine Beziehung zu geraten oder sich daraus zu befreien. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.