Cover-Bild Sehnsucht nach Sansibar
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.03.2012
  • ISBN: 9783442476664
Micaela Jary

Sehnsucht nach Sansibar

Roman
Der Duft exotischer Gewürze, Farben wie aus 1001 Nacht, eine Insel voller Sehnsucht: Sansibar

1888 an Bord eines Dampfers auf dem Weg nach Ostafrika: Die unkonventionelle Reederstochter Viktoria Wesermann, die junge Forschungsreisende Antonia Geisenfelder und die verwöhnte Juliane von Braun schließen Freundschaft. Jede sucht ihr Glück auf der duftenden, exotischen Gewürzinsel Sansibar, doch schon bald geraten die drei in ein Wechselbad aus leidenschaftlichen, verstörenden und berauschenden Gefühlen, in einen schmerzhaften Zwiespalt zwischen orientalischem Traum und den Schatten von Sklavenhandel, blutigen Aufständen und Cholera ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sansibar - nicht nur ein Traum

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1888 - 3 junge Frauen aus Deutschland:

Viktoria Wesermann, Reederstochter aus Hamburg, die sich einer Frauen-bewegung angeschlossen hat, Lehrerin werden will und sich weigert, einer Verlobung mit Hartwig ...

1888 - 3 junge Frauen aus Deutschland:

Viktoria Wesermann, Reederstochter aus Hamburg, die sich einer Frauen-bewegung angeschlossen hat, Lehrerin werden will und sich weigert, einer Verlobung mit Hartwig Stahnke zuzustimmen

Antonia Geisenfelder, Assistentin von Wissenschaftler Dr. Max Seibold und unterwegs, die Cholera zu erforschen

Juliane von Braun, ein von ihrem Vater seit dem Tod der Mutter verhät-scheltes Püppchen

treffen sich auf dem gemeinsamen Weg nach Sansibar auf dem Schiff und freunden sich an. Nach der Ankunft in ihrem neuen Lebensraum verabreden sie, sich alle 4 Wochen zu treffen und sich auszutauschen.

Viktoria lernt bei Luise und Hans van Horn den Gewürzhändler Roger Lessing kennen und verliebt sich ganz langsam in den Mann, der an eine Schwarze vergeben scheint.

Antonia verliert ihr Herz immer mehr an den um einiges älteren Max Seibold. Der allerdings trifft auf der Insel seine Exfrau Anna von Rosch wieder und verbringt sehr viel Zeit mit ihr.

Und die naive Juliane, die im Sultanspalast residiert, lernt durch ihren Vater den charismatischen Omar ibn Salim kennen, der in Heidelberg studiert hat. Mit ihm kann sie sich eine Zukunft in dem für sie neuen Land vorstellen.

Micaela Jary entführt mich in eine ganz andere, romantische, fremde, aber auch sehr raue Welt und in eine ganz andere Zeit. Zu der damaligen Zeit waren die jungen Frauen gerade dabei, sich ein ganz klein wenig zu eman-zipieren. Es liest sich ungewöhnlich, wenn höhere Töchter sich hinter vorge-haltener Hand unterhalten und tuscheln über Sachen, die für uns heutzu-tage völlig normal sind. Aber irgendwie ist es auch sehr romantisch zu lesen, wie die Männer zu dieser Zeit um die Frauen geworben haben und die Frauen eigentlich ein großes Rätsel waren und sich bewahrt haben. Trotzdem würde ich mit keiner der drei jungen Damen tauschen wollen.

Ich habe gebangt, gelitten, mich gefreut und gehofft. Ich habe ein tolles Buch gelesen und Frau Jary hat mir damit einige sehr schöne Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehnsucht nach Sansibar

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Sehnsucht nach Sansibar gehört zum Genre der Love and Landscape Romane. Diese Romane haben neben einer Liebesgeschichte und wundervollen Landschaften auch einen historischen Hintergrund. Dieser ist hier ...

Sehnsucht nach Sansibar gehört zum Genre der Love and Landscape Romane. Diese Romane haben neben einer Liebesgeschichte und wundervollen Landschaften auch einen historischen Hintergrund. Dieser ist hier auch zu finden. Laut der Autorin ist dieses Buch eine Liebeserklärung an Sansibar. Dies merkt man schnell an ihren Beschreibungen der Insel. Micaela Jary schafft es den Leser in eine andere Welt zu entführen. Die Beschreibungen der Landschaft und der Düfte sind so lebendig das man die Wärme der Sonne zu spüren meint und die orientalischen Gerüche riecht. Auch sieht man die Landschaft vor seinem geistigen Auge. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, für einen Roman mit historischem Hintergrund aber doch etwas zu modern und locker.

Was mir sehr gut gefallen hat sind die drei Hauptcharaktere. Alle drei Frauen versuchen trotz Rückschlägen ihren Weg zu gehen. Sie haben alle ein Ziel und versuchen alle dieses zu erreichen. Und obwohl sie sehr unterschiedlich sind kommt eine wunderbare Freundschaft zu Stande.

1888 Viktoria hat ihre Eltern kompromittiert und wird von diesen nach Sansibar geschickt. Die junge Reederstochter gehört der Frauen Bewegung in Hamburg an und kämpft für mehr Rechte der Frau. Sie selbst möchte lieber Lehrerin werden statt zu heiraten und selbst Kinder zu bekommen. Viktoria ist eine taffe, sehr sympathische Frau, die versucht ihren Weg zu gehen.

Auf dem Schiff nach Sansibar begegnet sie Julia von Braun. Diese junge Frau ist etwas naiv und voller romantischer Ideen und Träume. Sie macht auf den Leser einen etwas labilen Eindruck da sie oft mit ihrer Gesundheit Probleme hat.

Die dritte im Bunde ist Antonia. Sie reist als Sekretärin mit dem Forscher Max Seiboldt. Antonia hegt eine heimliche Liebe zu ihrem Chef und das macht ihr das Leben oft schwer. Sie ist eher die graue Maus unter den der Freundinnen. Sie ist zurückhaltend und hat auch Kleidungstechnisch nicht viel zu bieten. Doch Viktoria und Antonia verstehen sich auf Anhieb, denn beide sind sehr wissbegierig und wollen immer mehr dazu lernen.

Die drei neuen Freundinnen versprechen sich auf Sansibar in Kontakt zu bleiben. Doch dies gestaltet sich oft schwieriger als gedacht. Denn jede hat mit neuen Problemen zu kämpfen.

Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Durch die sehr unterschiedlichen Charaktere von Viktoria, Julia und Antonia kommt viel Spannung, Abwechslung und Bewegung in die Geschichte. Es wird immer zwischen den Leben der drei Frauen hin und her gewechselt. Ich habe mit jeder Mitgefühlt und gebangt. Micaela Jary hat mich in eine andere Welt mitgenommen und so ein paar nette Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 04.01.2021

Drei Frauen in Sansibar

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3.5

1888 sind drei Frauen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen an Bord eines Schiffes auf dem Weg nach Sansibar. Da ist zum einen Viktoria, eine Reederstochter, die nach einem Skandal Hamburg verlassen ...

3.5

1888 sind drei Frauen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen an Bord eines Schiffes auf dem Weg nach Sansibar. Da ist zum einen Viktoria, eine Reederstochter, die nach einem Skandal Hamburg verlassen soll, um ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen, zum anderen Antonia, die einen Forscher als seine Sekretärin auf einer Expedition begleitet und Juliane, ein verwöhnte junge Frau aus reichem Hause. An Bord freunden die sich drei Frauen und starten in ihr Abenteuer auf Sansibar.

Mich konnte die Geschichte um die drei Frauen sehr gut unterhalten und ich fand ihre unterschiedlichen Lebensweise und Lebenshintergründe sehr interessant. Wir begleiten die drei Frauen auf ihrem Abenteuer in einem fremden Land, wie sie sich zurechtfinden müssen und neue Dinge auf sie warten.

Auch die Umgebung und das Land werden mit vielen Details beschrieben und man hat das Gefühl alles genau vor Augen zu haben. Dennoch haben sich ab und an ein paar Längen eingeschlichen und mir fehlte manchmal ein wenig ein roter Faden. Die Geschichte konnte mich aber auch des öfteren überraschen.

Insgesamt war das Buch für mich ein unterhaltsamer historischer Roman, der mit einem tollen Setting überzeugen kann.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Starke Kulisse, schwache Geschichte

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An Bord eines Dampfers auf dem Weg nach Deutsch-Ostafrika freunden sich 1888 drei ziemlich unterschiedliche Frauen an: die rebellische Reederstochter Viktoria, die junge Forschungsreisende Antonia und ...

An Bord eines Dampfers auf dem Weg nach Deutsch-Ostafrika freunden sich 1888 drei ziemlich unterschiedliche Frauen an: die rebellische Reederstochter Viktoria, die junge Forschungsreisende Antonia und die verwöhnte, etwas naive Juliane. Jede von ihnen hat einen Lebenstraum und sucht ihr Glück. Auf der Insel Sansibar angekommen, treffen die drei Freundinnen schließlich nicht nur auf eine exotische Landschaft, sondern auch auf fremde Kulturen und müssen mit einigen Rückschlägen fertig werden, bis sie ihren Weg finden. „Sehnsucht nach Sansibar“ ist ein ganz netter historischer Frauen-Liebes-Roman, der vor traumhafter Kulisse spielt. So richtig vom Hocker gerissen hat mich der Roman aber nicht. Positiv ist Jarys Schreibstil. Sie erzählt sehr flüssig, angenehm und feinfühlig. Vor allem wie sie die Landschaften beschreibt, ist großartig. Man sieht Sansibar wirklich bildlich vor sich, spürt die Sonne auf seiner Haut und riecht die exotischen, orientalischen Gewürze und Früchte. Relativ schwach ist allerdings die Geschichte. Die Handlung plätschert die ganze Zeit so vor sich hin und trotz einiger Wendungen passiert eigentlich nicht viel. Im Grunde ist die ganze Geschichte sehr vorhersehbar und zum Teil auch etwas kitschig. Jary schneidet zwar schon auch die blutigen Aufstände der Einheimischen in Ostafrika an sowie den Sklavenhandel und die Probleme mit Cholera, das bleibt aber alles sehr an der Oberfläche. Summa summarum ist „Sehnsucht nach Sansibar“ ganz netter Kitsch für Zwischendurch, der einen für kurze Zeit in eine exotische Welt entführt. Viel erwarten darf man aber nicht. An Jarys jüngsten Roman „Das Haus am Alsterufer“ kommt dieses Buch lange nicht heran.