Opium fürs Volk
Dieser dritte Teil der Geschichte rund um die Verbrecherbande der Brüder Sass führt uns in das Jahr 1925. Die Familie der Kleinkriminellen hat es geschafft: Sie haben sich mit ihrer Organisation „Syndikat“ ganz nach oben gearbeitet.
Nun scheint ihnen aber der Erfolg über den Kopf zu wachsen. Ihr chinesischer Partner, der sie und ganz Berlin mit Opium versorgt, scheint ein falsches Spiel mit ihnen zu treiben. Immer wieder werden die Transporte des Rauschgiftes überfallen. Wer will sich hier ein Stück vom Kuchen abschneiden?
Nebenbei ist die politische Situation nach wie vor ein wenig unübersichtlich. Regierungen kommen und gehen. Als die Brüder Franz und Erich Sass bei Alfred Hugenberg, einem Reichstagsabgeordneten einbrechen, nutzt der zwielichtige Politiker Dr. Joseph Goebbels sein Wissen, um Franz Sass zu erpressen.
Meine Meinung:
Dieser fesselnde historische Roman rund um den wohl bekanntesten deutschen Verbrecherclan hat auch im dritten Band wenig an Spannung verloren. Autor Michael Jensen schafft es mühelos, die vertrackte Situation im damaligen Deutschland darzustellen.
Wir erfahren, wie die Chinesen ihr Suchtgift in Deutschland etablieren und dass die nicht wirklich zimperlich sind.
Sehr gut gefällt mir, dass Jens Druwe, Hauptfigur aus Jensens anderer Krimi-Reihe eine immer größer werdende Rolle spielen darf.
Bei aller kriminellen Energie scheinen, die Brüder Sass einen aufrechten Familiensinn zu haben. Vor allen Franz Sass wirkt nicht so als kaltblütiger Verbrecher. Allerdings ist der Handel mit Opium ein, zwei Nummern zu groß für die Familie. Man möchte wieder aussteigen, doch das scheint nicht mehr möglich zu sein.
Mit Goebbels schleicht sich ein höchst gefährlicher Gegenspieler in das Leben der Sass-Brüder ein.
Man wird lesen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Das wirkliche Leben von Franz und Erich Sass wird im März 1940 im KZ Sachsenhausen gewaltsam beendet. Ich freue mich schon eine Fortsetzung.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung dieser kriminellen Familensaga, der ich gerne 5 Sterne gebe.