Cover-Bild Das Philosophenschiff
(42)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 29.01.2024
  • ISBN: 9783446279421
Michael Köhlmeier

Das Philosophenschiff

Roman
Eine beinahe wahre Geschichte vom "erstklassigen Erzähler Michael Köhlmeier." Denis Scheck, ARD Druckfrisch

Mit diesem großen Werk schließt Michael Köhlmeier an seinen Bestseller „Zwei Herren am Strand“ an. Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten „Philosophenschiffe“ auf Lenins Befehl ins Exil deportiert. Nachdem das Schiff fünf Tage und Nächte lang auf dem Finnischen Meerbusen treibt, wird ein letzter Passagier an Bord gebracht und in die Verbannung geschickt: Es ist Lenin selbst.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Fiktion oder Wirklichkeit ..

0

Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang ...

Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang nicht auf meiner Leseliste.

Er schreibt aus der Sicht eines nicht so erfolgreichen Buchautors, der sich wundert zu der Ehrung der 100jährigen Architektin Anouk Perlemann-Jacob eingeladen zu werden. Er sitzt an diesem Abend mit am Tisch der Jubilarin und sie bittet ihn ihre 3. Biographie zu schreiben. Sie ist der Meinung da er ein Autor ist, dem man nicht alles glaubt, dass man ihm auch diese eine Geschichte nicht glauben wird. Ein wahrlich gelungener Schachzug.

Sie lädt ihn für den nächsten Tag in ihr Haus ein, um ihm ihre Geschichte zu erzählen. Sie erzählt über ihre Jugend in St. Petersburg und die Ausweisung aus dem Land ihrer Geburt, wie sie und ihre Familie auf dem Philosophenschiff auf dem Weg ins Exil gelandet sind. Die genaue Ursache kennt auch sie nicht genau. Es hat mit der Bekanntschaft ihrer Mutter mit einem sogenannten Regimekritiker zu tun.

Es ist eine Geschichte die sich in die historische Vergangenheit unter Stalin und Lenin und deren Umgang mit Künstlern und Personen die als Staatsfeinde betrachtet werden und das nur aufgrund ihres freien Denkens. Man ist als Leser hin und hergerissen was hier die Wahrheit und was Fiktion ist.

Der Autor versteht es die Erzählungen und die Gespräche mit der alten Dame spannend wiederzugeben. Nur manchmal vermisst man eine gewisse Ausführlichkeit und noch mehr persönliche Hintergründe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2024

Nachdenkliches aus einer anderen Zeit

0

Die Geschichte beginnt mit Anouks Erzählung. Sie suchte einen Schriftsteller der noch nicht allzu bekannt war und ihre Geschichte (keine Biografie) aufnahm. Sie erzählt aus ihrer Jugend die recht gut verlief. ...

Die Geschichte beginnt mit Anouks Erzählung. Sie suchte einen Schriftsteller der noch nicht allzu bekannt war und ihre Geschichte (keine Biografie) aufnahm. Sie erzählt aus ihrer Jugend die recht gut verlief. Ihre Mutter war eine anerkannte Ornithologin, sicher eine Seltenheit zu dieser Zeit als Frau, die weite Reisen unternahm, wie z.B. nach Norwegen. Ihr Vater war ein bekannter Professor der Architektur. Sie verkehrten in den sogenannten höheren Kreisen und genossen ein hohes Ansehen. Anouk schildert ihren Vater mehr als Gebieter, die Herzlichkeit die sie vermisste und ihn mehr zu einem Familienmitglied machte. Als Vaterfigur nicht geeignet. Anouk fehlt es erstmal an nichts trotz der ärmlichen Verhältnisse im Land das von Hungersnöten geplagt wurde. Dann wurden sie von der Regierung aufgefordert das Land zu verlassen. Sicher eine weise Entscheidung zu der richtigen Zeit bevor alles den Bach runterging. Sie durften nicht viel mitnehmen und schon gar keine ausländische Währung. Anouks Theorie ist das sie und andere das Land verlassen weil ein Genosse Lenins Buch verrissen hatte. Eine gewagte These! Ich finde das Buch ganz zeitlos und habe mich gerne durchgelesen. Es bestimmt kein Buch das mit Spannung geladen ist, aber eines das zum Nachdenken animiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2024

Das Philosophenschiff war real.....

0

Philosophenschiff war real...
"Das Philosophenschiff wurde eine Aktion der bolschewistischen Regierung Sowjetrusslands genannt, bei der missliebige Intellektuelle im September und November 1922 außer Landes ...

Philosophenschiff war real...
"Das Philosophenschiff wurde eine Aktion der bolschewistischen Regierung Sowjetrusslands genannt, bei der missliebige Intellektuelle im September und November 1922 außer Landes gebracht wurden. Der Urheber der Ausweisung, Lenin, hat dies als «Langzeitige Säuberung Rußlands» bezeichnet. Unter den 224 exilierten Personen befanden sich 43 Ärzte, 69 Professoren, Lehrer und Wissenschaftler, 10 Ingenieure, 7 Rechtsanwälte und Richter, 29 Schriftsteller, Journalisten usw." ( Wikipedia) Daß der bekannte (geschichtlich sehr aktive) Autor Michael Köhlmeier nunmehr auch Lenin selber in das Schiff setzt, ist mehr als originell. So empfinde ich auch die Handlung des Romans, die sehr spannend und mit guter Atmosphäre, Witz und unterhaltsam mit Fiktion und Geschichte spielt.
Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten „Philosophenschiffe“ auf Lenins Befehl ins Exil deportiert.
Dabei extrem flüssig und gut zu lesen, Charaktere werden gut vorstellt. Gut konzentrieren muss man sich schon, die Handlung und geschichtliche Vorgaben sind mitunter komplex, ebenfalls ist viel Personal vorhanden. Für geschichtlich Interessierte jedoch gut machbar. Ich hatte Köhlmeiers Nibelungen gelesen und war sehr angetan, der Autor versteht es mit angenehmer und gut zu verstehender Schreibart den Lesern Geschichte, Fakten und Sagen in Romanform zugänglich zu machen. Ich mag diese Art von Roman sehr, empfinde dies als sehr lehrreich und spannend. Genau mein Ding!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2024

Lenin und die Hundertjährige

0

Mich hat an diesem Buch zu allererst der Titel neugierig gemacht. Ich kannte den historischen Kontext dazu nicht. Der Klappentext hat dann erst Recht mein Interesse geweckt. Ich finde es immer sehr interessant ...

Mich hat an diesem Buch zu allererst der Titel neugierig gemacht. Ich kannte den historischen Kontext dazu nicht. Der Klappentext hat dann erst Recht mein Interesse geweckt. Ich finde es immer sehr interessant wenn ich in Form eines Romans gleichzeitig etwas geschichtliches lernen kann. Im Gegensatz zum Geschichtsunterricht damals in der Schule finde ich das immer unglaublich spannend. Bei diesem Buch handelt es sich um eine Mischung aus Fiktion und geschichtlichen Fakten.
Es geht um die 100-jährige Architektin Anouk Perlemann-Jacob. Sie lädt einen Schriftsteller zu sich ein um ihm von Ereignissen aus ihrem Leben zu berichten von denen sie noch nie jemanden erzählt hat. Über ihr Leben und Leiden unter der Herrschaft Lenins, von ihrer Ausweisung aus Russland und der Ausreise mit ihren Eltern auf einem der sogenannten Philosophenschiffe. Auf diesen Schiffen wurden unerwünschte Personen, meist Akademiker oder angesehene Personen, außer Landes gebracht, anstatt sie wie die anderen zu erschießen.
Der Schreibstil ist erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist wirklich wie wenn man etwas von einer sehr alten Dame erzählt bekommt, die sich manchmal wiederholt oder vom einen zum anderen Thema wechselt, wie das jeder sicherlich kennt. Mir hat es gefallen. Es wirkt authentisch und irgendwie sympathisch dieser alten Dame zu "lauschen". Inhaltlich fand ich es auch sehr interessant und unterhaltsam. Nicht zuletzt ist es natürlich auch erschütternd davon zu lesen wie die Menschen damals unter diesem Regime gelitten haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine gelogene oder eine wahre Lebensgeschichte?

0

Von Michael Köhlmeier habe ich bislang nur seinen Roman „Frankie“ gelesen. Schon dieser hat mir gut gefallen; und jetzt erneut der vorliegende, obwohl er so ganz anders ist. Hier wird der Schriftsteller ...

Von Michael Köhlmeier habe ich bislang nur seinen Roman „Frankie“ gelesen. Schon dieser hat mir gut gefallen; und jetzt erneut der vorliegende, obwohl er so ganz anders ist. Hier wird der Schriftsteller Micha (der mit der Person des Autors identisch sein könnte) von einer 100jährigen Stararchitektin gebeten, deren bislang unbekannt gebliebene Lebensgeschichte in Romanform niederzuschreiben. Einige persönliche Treffen und die Recherchen des Auftragnehmers ergeben ein beachtliches Lebensportrait der Auftraggeberin: Sie wuchs als Kind intellektueller, mit den Revolutionären sympathisierender, jüdischer Eltern im bolschewistischen Russland auf, wo sie Terror und Hungersnöte miterlebte und schließlich mit ihrer Familie auf einem sog. Philosophenschiff auf Lenins Befehl nach Deutschland deportiert wurde. Auf dem Schiff befand sich Lenin persönlich, mit dem sie sich auf der Überfahrt anfreundete.
Der Roman vermittelt so viele historische Kenntnisse aus einer Zeit und einem Land, die nicht unbedingt jedem geläufig, aber äußerst interessant sind. Bei den vielen russischen Personen, die namentlich und ihrer Rolle im Bolschewismus nach – kurz – eingeführt werden, wären Erläuterungen in einem Fußnotentext zum besseren Verständnis hilfreich gewesen. Den Reiz des Romans macht die Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit aus, die für den Leser mehr oder weniger leicht zu unterscheiden ist, z.B. hat es die Philosophenschiffe tatsächlich gegeben, während Lenin nicht durch einen Schubs von einem Schiff zu Tode gekommen ist. Dazu passt es gut und ist für mich das Tüpfelchen auf dem i, dass die Auftraggeberin sich gerade an Micha gewandt hat, weil er als ein Schriftsteller bekannt ist, dem man glaubt, wenn er lügt, und nicht glaubt, wenn er die Wahrheit sagt.
Anspruchsvolle, zu empfehlende Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere