Ein Hörbuch das einem als Frau das Herz aufgehen lässt
Von diesem Hörbuch war ich angenehm überrascht, von der Ausführung, von dem Inhalt und von der sehr angenehmen und einfühlsamen Stimme des Sprechers. Es hat mich berührt – und das in dieser Ausführung ...
Von diesem Hörbuch war ich angenehm überrascht, von der Ausführung, von dem Inhalt und von der sehr angenehmen und einfühlsamen Stimme des Sprechers. Es hat mich berührt – und das in dieser Ausführung wahrscheinlich mehr, als es ein Buch zum Lesen getan hätte. Obwohl ein eher gewöhnliches Thema – das Verlassen werden und die Suche nach DER/DEM Neuen, hat dieses Buch etwas Magisches, Bezauberndes, Fesselndes und man kann dadurch sehr gut für einige Zeit dem Alltag entfliehen, auch gerade weil es allzu bekannte Alltagsszenen enthält, die jedem schon widerfahren sind..
Oft musste ich schmunzeln und hab mich selbst gesehen – ich sag nur Teenager-„Kind Nr.1“ oder das „Schulschnittenproblem“. Schön das andere Menschen dieselben Probleme haben und auch schön, das man solch banale Dinge so passend umschreiben kann, dass man nicht genervt über das „schon wieder“ die Augen rollt, sondern sagt: „ja genau so kenn ich es auch – aber diese Sicht hatte ich noch nicht darauf“. Ob morgendliches Familienchaos oder typisches Flughafenprozedere – man erkennt sich in vielem. Und manchmal erinnert die treffend umrissene Skizzierung, nicht plump sondern mit Witz, an die Wortakrobatik von Eckhard von Hirschhausen.
Sehr berührend finde ich die Gedanken, die sich der Autor macht, seine „zukünftige Lieblingsfrau“ richtig anzusprechen und nicht im ersten Moment wieder zu verprellen. Aber das ist sicher auch eine Altersfrage – mit Anfang 40 hat man genug Lebenserfahrung diesbezüglich gesammelt und auch die Frage „das alles jetzt nochmal von vorn“ habe ich mir selbst schon gestellt. Man denkt, überlegt zu viel, wägt zu viel für und wider ab – anstatt auf die Impulse zu reagieren, wie es die Jungen machen - mit den Fehlern, in die sie stolpern. Ich glaub aber auch, dass man nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sein kann, sich damit nur selbst im Weg steht.
Viel Gefühl ist jedenfalls darin enthalten – was man sicher nicht jedem X-beliebigen zeigen würde. Und sicher hilft es ja auch die eigenen Gedanken zu sortieren.
In unserer, von Vorurteilen belasteten, Gesellschaft mit dem „starken Mann“ hätte ich so ein gefühlvolles Werk von einem Mann gar nicht (mehr) erwartet. Dafür sage ich Danke!