Cover-Bild Platzspitzbaby
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17,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Wörterseh
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 01.05.2015
  • ISBN: 9783037633045
Michelle Halbheer

Platzspitzbaby

Meine Mutter, ihre Drogen und ich
Michelle Halbheers Mutter gehört der Platzspitz-Generation an; schwerst drogenabhängig, vernachlässigte und gefährdete sie nicht nur sich selber, sondern auch ihr Kind. Michelle ist knapp zehn, als sich ihre Eltern scheiden lassen und sie in die Obhut ihrer heroin- und kokainabhängigen Mutter kommt. Die folgenden Jahre werden für das Mädchen derart bedrohlich, dass es nur knapp überlebt. Das Elend dringt, auch über den besorgten Vater, immer wieder nach draußen. Aber Behörden, Ärzte, Polizeibeamte und zufällig involvierte Erwachsene bleiben untätig. Als Michelle endlich über das Unfassbare spricht, ist sie bereits ein Teenager. Sie wird umplatziert. Doch der Neuanfang bei den Pflegeeltern gerät, im dort streng religiösen Umfeld, zu einer weiteren Katastrophe. Als Michelle mit sechzehn ihr Leben selbst in die Hand nimmt, weiß sie noch immer nicht, was Normalität bedeutet. Etwas anderes jedoch weiß sie ganz genau: dass sie niemals so enden will wie ihre Mutter. Mit großer Willensanstrengung setzte die heute Dreißigjährige in den folgenden Jahren um, was viele andere Kinder aus Drogenfamilien leider nicht schaffen: Sie machte eine Ausbildung – und sie blieb suchtfrei. Mit ihrem Buch will Michelle allen anderen »vergessenen Kindern«, die noch heute zu Tausenden in Suchtfamilien aufwachsen, eine Stimme geben. Ihre.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2020

Erschütternde Lebensgeschichte

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Michelle Halbheers Mutter ist schwer drogenabhängig, dennoch wird ihr bei der Trennung von ihrem Mann das Sorgerecht für die kleine Tochter zugesprochen. Über ihre Kindheit in der Drogenszene erzählt Michelle ...

Michelle Halbheers Mutter ist schwer drogenabhängig, dennoch wird ihr bei der Trennung von ihrem Mann das Sorgerecht für die kleine Tochter zugesprochen. Über ihre Kindheit in der Drogenszene erzählt Michelle in diesem erschütternden Buch, dabei schildert sie die nicht nur die Zeit ihres Aufwachsens sondern stellt auch Hintergrundinformationen zusammen. Am Anfang des Buches wird geschildert, wie sich ihre Großeltern kennen lernen und wie die Töchter aus dieser Ehe darunter leiden, als Mischlingskinder in der Schweiz aufzuwachsen. Sandrine, die Mutter von Michelle, ist schon im jugendlichen Alter extrem in ihrem Verhalten und beginnt zeitig Drogen zu nehmen.

Mit der Ehe und der Geburt ihrer Tochter Michelle glaubt Sandrines Umfeld, dass sie den Weg aus dem Drogensumpf geschafft hat, nur Michelle und ihr Vater erleben den schrecklichen Alltag. Beim Lesen war es unfassbar für mich, dass Michelle nach der Trennung bei ihrer Mutter bleiben musste, obwohl diese bereits in der Szene auf dem Platzspitz unterwegs war und ihr Kind sträflich vernachlässigt hat. Als der Vater später bemerkt, dass die Tochter unterernährt ist und organisiert, dass sie an einer Tankstelle Sandwiches holen darf, unterbindet das die Mutter mit behördlicher Unterstützung, die Hilfe für das Kind sei ein unrechtmäßiger Eingriff in ihre Erziehungskompetenzen.

Später im Buch wird es deutlich angesprochen: drogenabhängigen Menschen wird zugestanden, dass sie nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, in Hilfsprogrammen wird ihnen fertig gekochtes Essen, gewaschene Kleidung und alles weitere, was benötigt wird, zur Verfügung gestellt. Aber gleichzeitig sollen diese so hilfsbedürftigen Personen in der Lage sein, ihre Kinder zu versorgen und erziehen?? Das Leid dieser Kinder prangert die Autorin mit ihrer eigenen Lebensgeschichte an, auch heute noch leben viele Minderjährige bei ihren schwer drogenabhängigen Eltern und während es viele Hilfsangebote für die Süchtigen gibt, kümmert sich auch heute noch kaum jemand um das Leid ihrer Kinder.

Fazit: Dieses Buch hat mich traurig und sprachlos zurück gelassen, Michelle Halbheer mach darin auf die aufmerksam, die häufig übersehen werden und um die sich kaum eine Hilfsorganisation sorgt. Auch wenn der Ansatz mittlerweile dahin geht, dass es den Süchtigen nicht aus ihrer Sucht hilft, die Verantwortung für ein Kind zu tragen, gibt es immer noch Tausende von Kindern, die bei einem schwer abhängigen Elternteil aufwachsen und vernachlässigt werden.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Keine leichte Kost

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Michelle Halbheer erzählt in "Platzspitzbaby" von ihren anfänglich ganz guten Lebensjahren mit Elternteilen, die einen Entzug hinter sich haben. Als ihre Mutter wieder rückfällig wird und mit der Scheidung ...

Michelle Halbheer erzählt in "Platzspitzbaby" von ihren anfänglich ganz guten Lebensjahren mit Elternteilen, die einen Entzug hinter sich haben. Als ihre Mutter wieder rückfällig wird und mit der Scheidung das alleinige Sorgerecht bekommt, beginnt die Abwärtsspriale für Michelle. Sie berichtet schonungslos und offen von ihren harten Jahren mit einer drogenabhängigen Mutter, die ausschließlich für die Drogenbeschaffung lebt, vom Wegsehen der Nachbarn, Polizei und Behören. Und sie erzählt davon, wie sie den Absprung von diesem Leben hinein in ein selbstbestimmtes, suchtfreies Leben geschafft hat und gibt somit vielen Kindern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen, eine Stimme und macht sicherlich Mut, dass es mit viel Willen und Anstrengung einen Weg hinaus gibt.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Mädchen entkommt der Drogenhölle seiner Mutter

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Das biographische Buch der durch eine schweizerische Castingshow bekannt gewordenen Michelle Halbheer erzählt die packende Lebensgeschichte der jungen Frau, die sich aus den Fängen ihrer schwer drogenabhängigen ...

Das biographische Buch der durch eine schweizerische Castingshow bekannt gewordenen Michelle Halbheer erzählt die packende Lebensgeschichte der jungen Frau, die sich aus den Fängen ihrer schwer drogenabhängigen Mutter in ein normales Leben zurückkämpft.

Das Werk ist sprachlich einfach verfasst und dementsprechend schön und leicht zu lesen. Michelle Halbheer schildert eindrücklich die Erlebnisse ihrer frühsten Kindheit über das Teenageralter hinweg bis zur Gegenwart. Sie zeigt hierbei besonders gelungen auf, wie die zuständigen Behörden in allen Bereichen versagen und das Leid der Kinder drogenabhängiger Eltern ignorieren und diese als Therapiehilfe für die Erwachsenen ansehen. Man erhält einen guten Einblick in die Zustände innerhalb des Drogenmilieus und hofft und bangt mit dem jungen Mädchen bis zu seiner Rettung.

Beim Lesen ist mir sehr schnell aufgefallen, dass das Buch von einer professionellen Autorin und nicht von Michelle Halbheer (die ja keine Schriftstellerin in dem Sinne ist) selbst geschrieben wurde, damit es sprachlich ansprechend und flüssig zu lesen ist. Dies ist Franziska K. Müller auch wirklich gut gelungen. Dennoch spürte ich während des Lesens eine gewisse Distanz der Erzählerin zum Geschehen, sodass mir eine völlige emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema nicht komplett möglich war. Ob Michelle Halbheer diese Distanz von sich aus aufbauen wollte, weil sie unter der Vergangenheit zu sehr leidet oder ob dieser Umstand der Autorin geschuldet ist, die die Lebensgeschichte einer anderen Person erzählt, kann ich nicht beurteilen.

Ich vergebe 4 von 5 Punkten

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Tatsache

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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Biographie eines Kindes, das mit seiner drogensüchtigen Mutter aufwächst. Beginnend in Zürich, wo die Familie lebt, wird man mitgenommen in die Kinderjahre als auch ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Biographie eines Kindes, das mit seiner drogensüchtigen Mutter aufwächst. Beginnend in Zürich, wo die Familie lebt, wird man mitgenommen in die Kinderjahre als auch auf dem Weg in das erwachsen werden der Protagonistin und ihrem Kampf gegen die Sucht ihrer Mutter und das Versagen von Behörden, Schulen und Ärzten. Michelle Halbheer schreckt nicht vor der Wahrheit zurück und manchmal musste ich fassungslos meinen Kopf schütteln als ich davon las, wie sehr ihre Bezugspersonen versagt haben. Ihre Mutter kämpft ihr Leben lang gegen die Drogen, besser gesagt, will dagegen gar nicht kämpfen und Michelle bleibt alleine und verlassen zurück. Ihre Kindheit ist traumatisch doch trotz allem versucht sie, das beste daraus zu machen. Der Vater ist zur Untätigkeit gezwungen und muss Michelle ihrem Schicksal überlassen.
Beeindruckend ist, wie Michelle selbst mit ihrer Vergangenheit umgeht und sich nicht auf ihrem Weg in ihre Zukunft beirren lässt. Als sie endlich Hilfe erfährt, ist diese nur von kurzer Dauer. Sie kommt in eine Familie, in der Religion groß geschrieben wird. Endlich der Drogenhölle entkommen, wird sie in das nächste Extrem geworfen und hat keine Chance, sich selbst zu finden. Erst im erwachsen werden gelingt ihr der Befreiungsschlag, doch trotzdem wird ihre Vergangenheit immer ihre Schatten auf sie werfen.
Schockierend im Buch ist die Untätigkeit der Behörden oder Schulen, die jahrelang sehr wohl mitbekommen haben, wie schlimm die Situation für Michelle war und doch nichts unternommen haben, um ihr zu helfen.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt!

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