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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Märchenhaft, magisch und modern

Aladins siebter Wunsch
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Aladins siebter Wunsch ist eine neue und stark veränderte Fassung eines der bekanntesten Märchen aus 1001 Nacht, die gute Laune macht und sich wie im Flug auf einem magischen Teppich lesen lässt.

Der ...

Aladins siebter Wunsch ist eine neue und stark veränderte Fassung eines der bekanntesten Märchen aus 1001 Nacht, die gute Laune macht und sich wie im Flug auf einem magischen Teppich lesen lässt.

Der faule Aladin weigert sich, seine arme Mutter zu unterstützen, die ganz alleine für ihren Sohn sorgen muss. Erst als die Frau verschwindet, und der junge Mann beginnt, über sein Leben nachzudenken, verändert sich plötzlich alles und Aladin ist dazu gezwungen, das größte Abenteuer seines Lebens zu bestreiten, das nicht nur ihn in Lebensgefahr bringt. Plötzlich gerät er an eine Wunderlampe, die ein magisches Wesen enthüllt, das sich ganz und gar nicht von einem Mann dominieren lassen möchte.

Jaqueline Weichmann-Fuchs Märchen bietet vergnügliche Unterhaltung nicht nur für Fans der Erzählungen aus dem Orient. Mit viel Humor spielt sie mit alten Klischees von Männer- und Frauenrollen und entwirft dabei Figuren, die Spaß machen und für unterhaltsame Stunde sorgen. Besonders gut gelungen ist ihr die „bezaubernde Dschinni„, deren Männerfeindschaft immer wieder zu verzwickten Situationen für ihren Meister führen, aber auch Spannung und Romantik kommen nicht zu kurz.

Ich kann das Buch all denjenigen empfehlen, die sich in eine weit entfernte Märchenwelt entführen lassen wollen, in der man neben Aladin auch den 40 Räubern, einem verfressenen Sultan, einer wunderschönen Prinzessin und mutigen Helden zwischen glänzenden Schätzen und geflügelten Monstern begegnet.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Interessante Figuren in einem spannenden Plot

Glüxfall
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Mehr als ein erotisches Büchlein

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kein besonders großer Fan von erotischer Literatur bin und nur nach dem Buch gegriffen habe, weil ich das Cover und den Klappentext ...

Mehr als ein erotisches Büchlein

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kein besonders großer Fan von erotischer Literatur bin und nur nach dem Buch gegriffen habe, weil ich das Cover und den Klappentext irgendwie interessant fand. Dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dessen einer Schwerpunkt auf Sexualität liegt, habe ich erst später bemerkt. Allerdings wurde ich von dem Inhalt sehr angenehm überrascht. Natürlich gibt es zahlreiche Sexszenen (alles andere wäre für dieses Thema ja auch wirklich nicht passend), aber trotzdem existiert zusätzlich eine absolut faszinierende Handlung, die mich wirklich beschäftigt hat und die so interessant ist, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

Darum geht es: Die autistische Chinesin Mailin strandet durch Corona in Quarantäne in einem kleinen Hotel im Schwarzwald, wo sie den Frauenheld Hendrik kennen und begehren lernt. Verständigen können sich die beiden wegen der Sprachbarriere natürlich nicht verbal, aber als Mailin spontan das Land verlassen muss, geht ihr der junge Deutsche nicht aus dem Kopf, dessen Namen sie nicht einmal kennt, der ihr aber den besten Sex ihres Lebens beschert hat. In China bemerkt sie dann auch noch, dass sie schwanger ist, und beginnt damit, sich auf die Suche nach Hendrik zu machen. Der ist inzwischen zwar weiter durch die Betten gezogen, denkt aber immer wieder an die seltsame Begegnung mit Mailin.

Der Autor Til Jørgson entwirft in seinem Werk zahlreiche interessante Figuren, die mich beim Lesen immer wieder in den Bann gezogen haben. Die Autistin Mailin mit ihrer faszinierend anderen Weltsicht ist nur eine davon. Aber auch die anderen Protagonistinnen und Protagonisten haben mich in Erstaunen versetzt und obwohl „Glüxfall“ kein endlos langes Buch ist, stand mir jeder Charakter sehr schnell absolut plastisch vor Augen und hinterließ starken Eindruck. Die Figuren des Buches vergisst man so schnell nicht mehr, die Erotikszenen sind zwar zentral, aber gleichzeitig nicht alles, denn die Geschichten jeder einzelnen Person sind so spannend und ungewöhnlich, dass man einfach wissen möchte, wie es weiter geht und was aus jeder wird. Es geht also um mehr als Sex. Es geht um Liebe und Sehnsucht, Verbrechen, Tragödien und die komischen Seiten und seltsamen Zufälle im Leben.
Ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Reise in eine knallbunte Welt der Fantasie

Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche
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Der neue Kinder-/Jugendroman „Fabula“ hat es wirklich in sich und wird besonders gut jungen Fantasyfans ab einem Alter von 10 Jahren gefallen. Schon das Cover ist ein echter Hingucker und zeigt, worauf ...



Der neue Kinder-/Jugendroman „Fabula“ hat es wirklich in sich und wird besonders gut jungen Fantasyfans ab einem Alter von 10 Jahren gefallen. Schon das Cover ist ein echter Hingucker und zeigt, worauf wir uns beim Lesen einstellen sollten. Die tolle Gestaltung lässt Freunde des Genres sicher schnell automatisch zugreifen. Die gesamte Aufmachung des Buches ist liebevoll gestaltet und auch nach dem Aufschlagen des Buches gibt es in der Gestaltung einiges zu Entdecken. Besonders der kleine Test „welche Figur Fabulas bist du?“, hat meiner Tochter sehr gut gefallen.

Worum es geht:
Die Zwillinge Charlotte und Will werden von einem Tag auf den anderen aus ihrem vertrauten Leben gerissen, als plötzlich während eines Schulausflugs seltsame Dinge geschehen. Will entdeckt bei einem merkwürdigen Baum Wesen, die es auf gar keinen Fall geben dürfte und plötzlich steht auch noch eine fremde Frau in der Wohnung, die sich als dunkle Bedrohung erweist. Die Geschwister sind gezwungen durch einen geheimnisvollen Baum an einen Ort der Magie zu flüchten, in der die Welt der Märchen, Fabeln und seltsamer Wesen bereits vor langer Zeit zum Leben erwacht ist. Bald schon merken sie, dass beide Welten vom Untergang bedroht sind und sie zum Schlüssel in einer Geschichte geworden sind, die schon lange vor ihrer Geburt begonnen hat.

Der Autor Akram El-Bahay trifft mit seinem Fantasy-Roman „Fabula“ mitten ins Herz seiner jungen Leser und Leserinnen. Bereits der Anfang der Geschichte ist fesselnd und die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel, sodass es sehr leicht fällt, in die Welt der Magie und Fabelwesen einzutauchen. Besonders gut gefällt mir persönlich, dass der Autor bekannte Elemente mit neuen mischt und „traditionelle“ Merkmale gerne einmal ins Gegenteil verkehrt, was für noch mehr Interesse beim Lesen und häufig auch komische Elemente sorgt. Hier merkt man deutlich: Akram El-Bahay kennt alle Klischees, aber er hat keine Lust dazu, sie zu bedienen.
Ja, wir haben alles, was ein gutes Fantasy-Buch braucht: Einhörner, Zwerge, Elfen usw., aber dennoch sind alle dieser Gestalten ein wenig anders als erwartet.
Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, auch die Nebenfiguren stehen den Lesern sehr schnell deutlich vor Augen.
Insgesamt ist die ganze Geschichte sehr temporeich und findet eine sehr gelungene Balance zwischen Action, nachdenklich machenden Episoden, Humor und Ernsthaftigkeit.
Der Schreibstil ist absolut passend und flüssig und die Erschaffung der fremden Welt durch die Wortwahl und Erzählweise so gut gelungen, dass sie beim Lesen wirklich deutlich vor dem inneren Auge entsteht.
Ich kann diese schöne, fantastische Geschichte auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Pakistan trifft Norwegen

Ey hör mal!
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Das Jugendbuch des in Norwegen lebenden Autors Gulraiz Sharif hat es wirklich in sich. Voller Humor und in einer Sprache, die man so selten gelesen hat, entführt er uns in eine Welt pakistanischer Einwanderer, ...

Das Jugendbuch des in Norwegen lebenden Autors Gulraiz Sharif hat es wirklich in sich. Voller Humor und in einer Sprache, die man so selten gelesen hat, entführt er uns in eine Welt pakistanischer Einwanderer, die versuchen, ihren Platz in Norwegen zu finden.

Der 15-jährige Mahmoud lebt mit seiner Familie in einem Wohnblock, in dem fast ausschließlich Migranten ein Leben in der Fremde verbringen. Sein Vater fährt Taxi, um die Familie zu ernähren, seine Mutter managt den Haushalt mit eiserner Hand und sein kleiner Bruder Ali hat Interessen, die für einen pakistanischen Jungen so ganz und gar nicht passend erscheinen. Barbies statt Spielzeugwaffen – da kann doch etwas nicht stimmen. Als dann auch noch der Onkel aus Pakistan zu Besuch anreist und einen Kulturschock nach dem anderen erlebt, wird alles noch verzwickter.

Dem Autor gelingt es mit „Ey hör mal!“ ein Leseerlebnis zu erzeugen, das man so schnell nicht mehr vergessen wird. Aus der Sicht Mahmouds und in dessen Soziolekt erzählt er von den Ereignissen, die das Leben der ganzen Familie verändern und greift so ganz nebenbei ein Thema auf, das sehr wichtig und unabhängig von Kulturkreisen und Völkern ist, nämlich die Diversität seines kleinen Bruders, der sich im falschen Körper fühlt. Mit einem Humor, der sprachlich nicht selten in die Fäkalsprache abtriftet, entwirft er ein überraschend authentisches Bild auch der alltäglichen Probleme besonders der muslimischen Einwanderer, deren Kinder zwischen verschiedenen Kulturen leben und oftmals nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie die einheimische Bevölkerung. Dass die Geschichte in Norwegen spielt, ist dabei nicht von Bedeutung, denn die Handlung ist problemlos auch auf andere Einwanderungsländer Europas anwendbar. Natürlich erleben wir hier auch viele Klischees, die der Autor bestätigt, aber auch tiefen, familiären Zusammenhalt und urkomische, aber auch sehr ernste Einblicke in eine fremde Kultur.

Das Buch wird vor allem Jugendliche ansprechen, die auch kein Problem mit der Sprache haben, ich selbst habe einige Seiten benötigt, um mich einzulesen, aber danach war der Stil kein Problem mehr.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Mysteriöse Ereignisse in einem abgeschiedenen Dorf

Ancora
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Ancora ist ein Jugendroman, von dem ich mir von Anfang an viel versprochen habe.
Schon der Klappentext lässt erahnen, dass hier auf die Leser und Leserinnen ungewöhnliche und spannende Ereignisse zukommen ...

Ancora ist ein Jugendroman, von dem ich mir von Anfang an viel versprochen habe.
Schon der Klappentext lässt erahnen, dass hier auf die Leser und Leserinnen ungewöhnliche und spannende Ereignisse zukommen werden.
Die junge Romy möchte ihre Ferien abseits vom Trubel der Stadt verbringen und an ihrer Beziehung zu ihrem Freund Aurel arbeiten. Gemeinsam mit einem weiteren Freund begibt sie sich deswegen in das weit abgelegene Dorf Ancora, in dem die Menschen ohne Kontakt zur Außenwelt in einer eng aufeinander abgestimmten Gemeinschaft leben. Bald schon geschehen allerdings unheimliche Dinge und Romy kommt nicht nur ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur, sondern gerät in tödliche Gefahr, als sie entdeckt, dass alles anders ist, als es scheint und ein altes Gedicht ihren Tod voraussagt.

Zunächst möchte ich die zahlreichen positiven Aspekte des Buches hervorheben, die mir aufgefallen sind. Schon das Cover ist außergewöhnlich und besteht aus 2 Teilen, wovon der äußere einen Blick auf den inneren frei gibt, so dass es wirkt, als würde uns eine junge Frau durch ein geheimnisvolles Oval beobachten. Das erweckte sofort meine Neugier und lässt sicher auch weitere Leser instinktiv zu dem Buch greifen, denn man merkt schnell: Hier geschieht etwas sehr Geheimnisvolles.

Das Buch liest sich sofort sehr gut und ist von Anfang an spannend. Bereits die ersten Seiten erwecken die Lust, weiterzulesen.

Man rätselt bald schon mit der Hauptfigur, welche seltsamen Geschehnisse in dem Dorf vor sich gehen und welche Rolle die merkwürdigen Menschen spielen, die dort wie in einer Sekte zurückgezogen leben.
Romy ist eine vielschichtige und starke weibliche Heldin, die nie aufgibt und ihren Weg durch alle Widerstände geht.
Gegen Ende wird das Buch meiner Ansicht nach leider etwas schwächer, die Auflösung des Plots konnte mich nicht wirklich überzeugen und ich hätte nach dem spannenden Beginn noch einiges mehr erwartet. Dennoch werden die Geschehnisse umfassend aufgeklärt.
In dem Roman spielen Gedichte eine entscheidende Rolle, über deren seltsame – nicht vorhandene – Metrik ich mehrfach gestolpert bin und die mich beim Lesen gestört hat.

Alles in allem würde ich das Buch jungen Lesern und Leserinnen aber durchaus empfehlen, die auf jeden Fall gut unterhalten und einige spannende Lesestunden verbringen werden.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

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