Als Mikael Lindnord bei der Adventure-Racing Weltmeisterschaft in Ecuador an den Start geht, ahnt er nicht, dass dieses Rennen sein Leben für immer verändern wird. Nach nur wenigen Tagen trifft er in einer Wechselzone auf Arthur, ein Streuner, der schlimm misshandelt und vernachlässigt wurde. Straßenhunde sind in Ecuador keine Seltenheit und auch Mikael und sein Team haben während ihrer Reise einige getroffen, doch Arthur unterschied sich schnell von den anderen: Er ist ruhig. Arthur bellt die Sportler nicht an und zeigt kein aggressives Verhalten, stattdessen hält er Abstand und bettelt stumm um Futter und Zuneigung. Völlig selbstlos beschließt Mikael, sein Essen mit Arthur zu teilen und nur einige Augenblicke später bemerkt er, dass ihm sein größtes Abenteuer noch bevorsteht, denn der Streuner weicht ihm nicht mehr von der Seite.
In Arthur – Der Hund der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden geht es natürlich in erster Linie um den goldfarbenen Mischling, der sich seinen Weg durch den ecuadorianischen Regenwald bahnte, doch Mikael Lindnord gibt dem Leser außerdem einen Einblick in sein Leben als Adventure-Racer. Bevor ich die Memoiren las, hatte ich noch nie etwas von den Extremsport-Weltmeisterschaften gehört und ich finde, es ist Mikael gelungen, seine Leidenschaft mit Arthurs Geschichte zu verbinden.
Das Adventure-Racing erstreckt sich über wenige Tage und findet in Regionen mit extremen (Wetter-)Bedingungen statt: im Regenwald, in der Wüste oder in den Bergen. Gemeinsam mit seinem Team muss Mikael eine Strecke von etwa siebenhundert Kilometern zurücklegen und dabei mehrere Etappen durchlaufen. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder in einem Kayak kämpfen sie gegen die Müdigkeit, gegen das gefährliche Terrain und gegen ihre stetig zunehmende Entkräftung an. Als Mikael in einer Wechselzone also auf Arthur trifft, könnte er die Pause und das Essen gut gebrauchen, doch er entscheidet sich dazu, dies aufzugeben und widmet sich stattdessen dem fremden Hund. Aus Dankbarkeit, vielleicht aber auch weil er wusste, dass Mikael es gut mit ihm meinte, entscheidet sich Arthur dazu, die vier Sportler auf ihren letzten Etappen zu begleiten. Es wird nicht leicht für ihn – ihm stehen eine anstrengende Wanderung und sechzehn Stunden in einem Kayak bevor, doch der Hund ist entschlossen, diesen Mann nicht gehen zu lassen. Schaffen sie es gemeinsam aus dem Dschungel? Und was passiert mit Arthur, wenn sie die Ziellinie überqueren?
Da ich ein unglaublich großer Hundefan bin, habe ich dieses Buch abgöttisch geliebt. Seit der ersten Begegnung zwischen Mikael und Arthur spürt man die tiefe Verbundenheit zwischen beiden Männern und sie beweisen, dass man als Team auch die größten Herausforderungen meistern kann. Ein knallharter Extremsportler trifft auf einen scheinbar ausgeglichenen, ruhigen und liebevollen Hund und beide ahnen nicht, dass sie einander gebraucht haben. Als sich Arthur dazu entschloss, Mikael und seine Teamkollegen bei ihrer gefährlichen Reise durch den Regenwald zu begleiten, habe ich gespannt mitgefiebert und den kleinen Streuner mit jeder Seite noch tiefer in mein Herz geschlossen. Ich bin von Arthurs Loyalität und von Mikaels Zuneigung grenzenlos begeistert. Beide Männer haben mir gezeigt, was wahre Freundschaft wirklich bedeutet und ich bin froh, dass Mikael – ein Mann, der nie einen Hund besitzen wollte – Arthur in sein Leben gelassen hat. Ich kann es kaum erwarten, mehr von Familie Lindnord zu hören und kann jedem diese außergewöhnliche Geschichte nur ans Herz legen.