Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht
Kinderroman mit starkem Mädchen
Stephanie Reis (Illustrator)
Wenn das Leben dir ein Bein stellt, mach einen Salto
Eigentlich war alles märchenhaft im Forsthaus am Waldrand und Papa und Liv ein Dreamteam. Sie, sein Bambi, er, der Papabär. Doch dann taucht Sara auf, die böse Königin in Form einer Visagistin, die alles durcheinanderbringt. Das schreit nach Rebellion und Liv setzt alles daran, die Neue loszuwerden. Doch dann rollt Skater Rick in sie rein und plötzlich stellen sich völlig neue Fragen: Was, wenn das Leben Veränderung ist? Wenn Bambis erwachsen werden? Manchmal müssen die Karten neu gemischt werden, damit alle glücklich sind.
Eine lustig-frech erzählte Geschichte, die Mut macht, Stolpersteine im Alltag zu meistern.
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Liv und ihr Papabär sind ein Dreamteam, bis auf einmal Sara auftaucht. Sie ist die böse Königin, die alles durcheinanderbringt. Wie kann sie Sara nur wieder loswerden? Sie rebelliert und gibt ihr bestes, ...
Liv und ihr Papabär sind ein Dreamteam, bis auf einmal Sara auftaucht. Sie ist die böse Königin, die alles durcheinanderbringt. Wie kann sie Sara nur wieder loswerden? Sie rebelliert und gibt ihr bestes, doch vielleicht ist nicht jeder Änderung immer schlecht? Als sie auch noch in den Skater Rick stolpert, kommen ihr neue Fragen, die ihr Leben auf den Kopf stellen.
Veränderungen sind im Alter von Liv einfach doof. Sie fühlt sich mit ihrem Papa am Waldrand total wohl und sie ergänzen sich perfekt, auch wenn ihre Mama schon vor langer Zeit gestorben ist, kommen sie gut zurecht. Aber als Sara auftaucht, kann sie nicht anders, als sie zu boykottieren, denn sie verändert einfach alles. Die Ausflüge in den Wald, das Leben daheim, einfach alles. Sie sucht Rat bei ihrer Freundin Mona, die ihr zwar Tipps gibt, die aber irgendwie nicht so funktionieren und dann taucht Rick auf, der ihr das Skaten beibringt und mit dem sie merkt, dass sie sich vielleicht verändern, erwachsener werden muss, um dann vielleicht doch noch glücklich zu werden.
Das Alter ist schon schwer genug, dann kommt eine solch schwerwiegende Veränderung und ihre Tage bekommt sie auch noch. Zum Glück hat sie Mona, der sie ihr Herz ausschütten kann, doch war diese mir nicht immer sympathisch. Es hat mir etwas die Herzlichkeit gefehlt, die ich mir von einer Freundin wünschen würde. Sie war sehr witzig, doch manchmal wäre es schöner gewesen, wenn sie mit einem kleinen bisschen mehr Ernst an die Probleme von Liv herangegangen wäre. Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel von 12-jährigen Mädchen.
Liv konnte man verstehen, wenn man so lange nur mit dem Vater zusammenlebt und dann auf einmal eine neue Frau daherkommt, ist das sehr schwierig. Die Ideen, die sie ausübt, sind als Leser echt super, wenn man selbst in der Situation von Sara ist, kann man auch sie verstehen.
Ich fand es schön, wie ganz langsam ein Umdenken stattfindet und sich alles zum Guten wendet. Manches konnte man erahnen und es war früh klar, wie es ausgeht, doch der Weg dahin war erfrischend, witzig und berührend.
Auch der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. So habe ich das Buch an zwei Nachmittagen in der Sonne fertiggelesen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Ein tolles Buch über die Probleme einer 12-jährigen, die mit einer neuen Freundin ihres Vaters, Mädchenthemen und neuen Geschwistern klarkommen muss. Toll geschrieben, mit viel Humor und einer tollen Entwicklung der Protagonisten.
Mein Lieblingszitat:
„Mein Idol forever ist Dornröschen“, wirft Mona ein. „Kann nix, pennt hundert Jahre, wacht auf, zack ist sie Königin.“ (S. 157)
Inhalt:
Was soll das denn jetzt?! Jahrelang haben Liv ...
Mein Lieblingszitat:
„Mein Idol forever ist Dornröschen“, wirft Mona ein. „Kann nix, pennt hundert Jahre, wacht auf, zack ist sie Königin.“ (S. 157)
Inhalt:
Was soll das denn jetzt?! Jahrelang haben Liv und ihr Papa doch super als Team zusammengepasst, doch plötzlich hat er eine neue Freundin, die so gar nicht in ihr gemütliches Forsthaus passt. Sara ist immer geschminkt und top gestylt, um Fotos und Storys für ihre Follower zu posten. Da ist es doch klar, dass Liv etwas gegen Sara unternehmen muss, denn wer weiß, vielleicht ist sie ja tatsächlich die böse Stiefmutter aus dem Märchen?! Doch dann begegnet Liv Rick, einem Skater, und ihr Leben verändert sich komplett…
Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Autorin Mina Teichert. Ihr Schreibstil ist herrlich leicht und jugendlich frisch, vor allem aber ironisch und humorvoll. Die Protagonistin Liv war mir von Anfang an sympathisch. Sie durchlebt eine schwierige Zeit, denn sie selbst ist mitten in der Pubertät und zu allem Unglück hat ihr Vater auch noch eine neue Freundin. Auch die Begegnung mit Rick finde ich gelungen und gut umgesetzt. Passend finde ich übrigens auch das Cover, denn es ist eigentlich schlicht gestaltet, aber dennoch wunderschön. Außerdem ist mir noch das Daumenkino aufgefallen. Der fliegende Schmetterling ist einfach zauberhaft!
Fazit:
„Ich glaub, mein Reh pfeift“ von Mina Teichert ist eine lustige und warmherzige Geschichte eines dreizehnjährigen Teenagers und somit bestens geeignet für junge Leserinnen zwischen 10 und 12 Jahren. Die Story ist frech, witzig und dennoch einfühlsam und liebenswert. Ich bin begeistert und vergebe 5 von 5 Sternchen.
Ein Bambi, ein Papabär und ein Fortshaus am Waldrand - klingt märchenhaft? Das ist es auch. Wobei ihr hier nicht im Märchen landet, sondern im Leben von Liv. In "Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder wie sich ...
Ein Bambi, ein Papabär und ein Fortshaus am Waldrand - klingt märchenhaft? Das ist es auch. Wobei ihr hier nicht im Märchen landet, sondern im Leben von Liv. In "Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder wie sich Glück anschleicht" von Mina Teichert, erschienen bei PLANET!, lebt Liv mit ihrem Papa im Forsthaus. Zusammen sind sie das Dreamteam. Er nennt sie Bambi und sie ihn Papabär. Alles könnte teaumhaftschön sein, wäre da nicht plötzlich Sara, die Visagistin, die ganz böse Königinnen-Like Livs Leben komplett auf dem Kopf stellt. Klar, das Liv sie schnell loswerden will und somit startet die Rebellion. Wie gut, dass Liv ihre beste Freundin an der Seite hat. Und dann gäbe es da noch den Skater Rick. Gefühlsachterbahn, Veränderungen und das Chaos ist vorprogrammiert.
Das wunderschöne Cover macht direkt gute Laune. Mit seinem weißen Hintergrund kommen die Blätter und vor Allem das Reh mit dem kleinen Schmetterling richtig schön zur Geltung. Allein der Titel lässt einen Schmunzler über das Gesicht huschen.
Im Inneren erwartet uns ein Daumenkino mit einem Schmetterling. Es macht Freude ihn fliegen zu lassen. Über jedem Kapitel wartet ein Spiegel mit der Überschrift. Eben ganz dem Spiegel der bösen Königin angepasst. Das erhöht die Lesefreude.
Mina Teichert schafft es auch in diesem Buch wieder, dass Lachtränen kullern und die Mundwinkel sich zu einem Dauergrinsen verziehen. "Ich glaub mein Reh pfeift!" hat wie bereits seine drei Vorgänger der Kinderbuchreihe, eine gute Mischung aus Alltagsthemen, Problemen und natürlich einer guten Prise Humor. Durch die leichte, fließende Schreibweise und die wunderbaren Worte der kreativen Autorin entsteht direkt ein lebendiges Kopfkino.
Es geht im Buch um die Pubertät (ganz wunderbar leicht und mit positivem Anker umgesetzt), die ersten Schmetterlinge im Bauch, die Veränderungen der Familiensituation durch die neue Partnerin des Vaters, die Liebe zu Natur, Tanz und Skaten und wie sich eben das Glück in dem turbulenten Chaos sich doch anschleicht. Pädagogisch wertvoll und sehr einfühlsam werden die Themen auf märchenhafte und humorvolle Weise verwoben. Die märchenhaften Elemente geben dem Kinderbuch das gewisse Etwas, schwebt man doch gerade zu Beginn der Pubertät zwischen dem Wunsch endlich erwachsen zu sein und alles auszuprobieren und andererseits sich dich noch in seine oft kindlichen Fantasien zu flüchten, den Schutz des Zuhauses zu genießen.
"Ich glaub, mein Reh pfeift!" bietet alles, was das junge Leser*innenherz begehrt. Spannung, Liebe, Freundschaft, Familie, Fantasy, verrückte Ideen, berührende und bewegende Momente und ein Reh kommt tatsächlich darin vor. Am Besten ihr erlebt es selbst. Das Forsthaus am Waldrand öffnet gern seine Tür für euch und zeigt euch, wo die Rehe pfeifen. ;)
Die Kinder- und Jugendbücher von der Mina Teichert lese ich immer unglaublich gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. So musste ich natürlich auch ihr neues Buch „Ich glaub, mein Reh ...
Die Kinder- und Jugendbücher von der Mina Teichert lese ich immer unglaublich gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. So musste ich natürlich auch ihr neues Buch „Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht“ unbedingt bei mir einziehen lassen.
Die 13-jährige Liv ist bei ihrem Vater aufgewachsen. An ihre früh verstorbene Mutter kann sie sich kaum noch erinnern und obwohl sie sie dennoch schmerzlich vermisst, liebt sie ihr Leben mit ihrem Papabär in dem kleinen heimeligen Forsthaus am Waldrand, umgeben von der märchenhaften Natur des Waldes und zusammen mit den verletzten Wildtieren, die Vater und Tochter gemeinsam gesund pflegen. Mit dem idyllischen Leben soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als Liv herausfindet, dass ihr Papa eine Freundin hat. Liv ist entsetzt. Was findet ihr Vater nur an dieser blöden Sara, die so ganz anders ist als ihre Mutter und in Livs Augen die perfekte Verkörperung der bösen Königin ist? Liv setzt sofort alles daran, um die Neue loszuwerden, allerdings erweist sich diese als hartnäckiger als gedacht. Als Liv kurz darauf den coolen Skater Rick kennenlernt, gerät die 13-jährige jedoch ins Grübeln. Hat ihre Oma vielleicht recht und Leben heißt Veränderung?
Da mich bisher noch kein Werk aus der Feder von Mina Teichert enttäuschen konnte, habe ich mir von ihrem neuen Titel natürlich ziemlich viel erhofft und um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten mal wieder gänzlich erfüllt werden!
Mina Teichert hat mit ihrem neuen Teenieroman für Leserinnen ab 10 Jahren eine weitere wundervolle Feel-Good-Story aufs Papier gebracht, in welcher sie mit viel Wärme, Witz und Tempo über für die Zielgruppe relevante Themen erzählt und uns die Bekanntschaft mit lauter liebenswürdigen Figuren machen lässt. Ich habe mich von der ersten Seite an pudelwohl beim Lesen gefühlt und insgesamt eine tolle, und leider viel zu kurze, Zeit mit dem Buch verbracht.
Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Geschichte. Mit ihrem jugendlichen und spritzigen Schreibstil konnte mich Mina Teichert erneut auf Anhieb begeistern, ich liebe einfach ihren witzig-kessen Erzählton. Was dies angeht, bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen – unsere 13-jährige Hauptprotagonistin Liv besitzt so eine herrlich humorvolle Art uns von den Geschehnissen zu berichten.
Liv, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist lustig, aufgeweckt und sympathisch und wirkt jederzeit vollkommen echt und lebensnah. Mit ihr hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und mit der sich die Zielgruppe garantiert hervorragend identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es dank der authentischen Darstellungsweise von Livs Gefühls- und Gedankenwelt allerdings auch spielend leicht gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. So habe ich gleich zu Beginn sehr mit ihr mitgefühlt als sie herausfindet, dass ihr Vater eine Freundin hat. Ihren Schock darüber und ihre äußerst geringe Begeisterung habe ich nur zu gut verstehen können und auch ihr rebellierendes Verhalten (gemeine Streiche inklusive, hehe) fand ich völlig nachvollziehbar. Liv ist es schließlich gewohnt, dass sie ihren geliebten Papa mit niemandem teilen muss und nur sie beide in ihrem kleinen gemütlichen Forsthaus am Waldrand leben. Ich selbst hatte zwar das große Glück, dass ich mit beiden Elternteilen aufwachsen durfte, bin mir aber ziemlich sicher, dass es mir an Livs Stelle genauso ergangen wäre und ich es überhaupt nicht prickelnd gefunden hätte, wenn sich plötzlich eine fremde Person zwischen mich und meinen Papa drängt. Und wenn man diese dann auch noch richtig doof findet, fällt es einem natürlich nur noch schwerer, mit so einer großen Lebensveränderung klarzukommen.
Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, mit wie viel Feingefühl und Authentizität Mina Teichert die aktuelle Thematik „Vater hat eine Freundin“ behandelt und auch mit der Art und Weise wie sie uns die weiteren Themen der Erzählung näherbringt, hat sie mich hellauf begeistern können.
Freundschaft, die erste Liebe, die typischen Probleme der beginnenden Pubertät, der Verlust eines Elternteils – von all diesen Dingen handelt das Buch unter anderem und wie ich es von Mina Teichert gewohnt bin, spricht sie alles ehrlich, einfühlsam und genau richtig unterhaltsam an. Die Geschichte ist einfach wie aus dem Leben gegriffen, nichts wirkt klischeehaft oder unrealistisch.
Klasse fand ich auch, dass uns vor Augen geführt wird, wie schön der Wald und die Natur ist und dass es so wunderbare Menschen wie Liv und ihren Papa gibt, die sich um die verletzten Wildtiere kümmern. Tiere spielen in dem Buch übrigens eine recht große Rolle – wir dürfen zum Beispiel einem knuffigen Rehkitz begegnen, putzigen Eichhörnchen und einem Habichtskauz-Küken. Tierfreunde dürfen sich also freuen. :)
Auch Märchenfans werden nicht enttäuscht sein: Es werden eine Menge bekannte Märchen erwähnt wie Schneewittchen, Rotkäppchen, Rapunzel oder Dornröschen und auf eine sehr originelle und geschickte Weise in die Handlung eingebunden. Mir haben die vielen Märchenanspielungen total gut gefallen, sie verleihen dem Ganzen irgendwie einen ganz besonderen Charme.
Zu den Nebenfiguren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern, sie wurden allesamt prima ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten rundum perfekt. Da hätten wir beispielsweise Livs Papa, von Liv immer liebevoll Papabär genannt. Wie die Vater-Tochter-Beziehung der zwei beschrieben wird, ist unheimlich herzerwärmend, mich hat die innige Vertrautheit zwischen den beiden sehr berührt.
Was mir ebenfalls immerzu ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, ist die Freundschaft von Liv und Mona. Die beiden können sich stets alles voneinander erzählen und sind immer füreinander da. Und Mona, Leute, ist so eine coole Socke! Ich fand sie einsame Spitze und musste ständig über sie schmunzeln. Man muss dieses quirlige Mädchen einfach lieben.
Zu den weiteren Charakteren wie Sara und dem Skater Rick sage ich nun mal nichts weiter und auch über die Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was erzählen. Ich will ja schließlich nicht zu viel verraten. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch nicht mehr aus der Hand legen mögt, da es euch von Anfang an so sehr packt und einfach so viel Spaß macht. Bei mir zumindest war es so, ich habe die gut 190 Seiten quasi in einem Rutsch durchgelesen und da mich auch das Ende komplett zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch rundum glücklich wieder zuklappen können.
Fazit: Witzig, frech und charmant. Eine warmherzige und märchenhaft schöne Geschichte über das gefühlschaotische und turbulente Leben eines 13-jährigen Teenagers.
Mina Teichert hat mit „Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht“ einen weiteren rundum gelungenen Teenieroman ab 10 Jahren geschrieben, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte steckt voller Humor und Herz und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, sie ist amüsant und tiefgründig zugleich und ein echter Gute-Laune- und Glücklich-Macher. Für mich war dieses Buch eine absolute Wohlfühllektüre, mir hat es zauberhafte Lesestunden bescheren können. Von mir gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!
Liv (13), von ihrem Vater Bambi genannt, wächst mit ihrem Vater im Forsthaus auf. Seit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter vor 10 Jahren sind sie und Papabär ein Dreamteam. Neben der Liebe zum Wald und den ...
Liv (13), von ihrem Vater Bambi genannt, wächst mit ihrem Vater im Forsthaus auf. Seit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter vor 10 Jahren sind sie und Papabär ein Dreamteam. Neben der Liebe zum Wald und den Tieren, liebt sie ihre BFF Mona und das Ballett. Doch als sie eines Tages feststellen muss, dass Papabär heimlich eine Freundin hat und es ernst wird, bricht ihre Welt zusammen. Sara ist das genaue Gegenteil von ihrer natürlichen, scheuen Mutter. Sie ist Visagistin, stets topp gestylt und Influencerin – ständig schrill und mit Kamera unterwegs, statt den Moment zu genießen. Die bisher liebe, brave Liv geht auf die Barrikaden, um Sara loszuwerden. Als diese sich als hartnäckiger als erwartet erweist, schwänzt sie sogar das Training mit Mona. Zufällig lernt sie dabei den coolen Skater Rick kennen, dem es ganz ähnlich geht und sie an Punkten versteht, die Mona verschlossen bleiben. Hat Oma recht und Leben heißt Veränderung? Wird sie erwachsen und das Dreamteam muss sich ändern?
Ein idyllisches Forthaus, wie im Märchen! Kein Wunder, Liv liebt Märchen und hütet die alten Märchenbücher ihrer Mutter wie einen Schatz. Natürlich denkt sie sofort an all die schönen, aber eiskalten und bösen Stiefmütter in ihnen, die die junge, schöne, unschuldige Heldin von ihrem Vater entfernt und ihr nach dem Leben trachtet. Ganz klar, Sara ist die böse Königin und sie muss sie um jeden Preis loswerden, um endlich wieder glücklich leben zu können! Wie vertraut müsste dieser Gedanke Kindern von alleinerziehenden Elternteilen sein, die die neuen Partner oft als Bedrohung ihrer Existenz wahrnehmen? Anhand der Märchenparallelen, wird die Bedrohung für Liv immer unmittelbarer und greifbarer, auch wenn Mona meint, sie würde sich verrennen! Dennoch ist es sehr amüsant, wie Liv zu fast jedem katastrophalen Vorfall in ihrem Leben eine Entsprechung in einem Märchen findet. Wenn das kein Beweis ist, dass Sara sie los werden will und sie einfach nur schneller sein muss! Liv ist durchaus kreativ, aber Sara nicht blöd und durchschaut sie. Als echte böse Königin macht sie nach der Enttarnung das Leben für Bambi nur noch schlimmer! Ob da ein echter Prinz helfen kann? Mona sieht das ganze ja sehr kritisch und nimmt Livs Märchenallegorien gnadenlos emanzipiert auseinander. So hatte ich Märchen noch nie betrachtet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nie davon träumte mit Dornröschen zu tauschen! Das Märchen, das einst Livs Leben war, wird für sie zur persönlichen Hölle, ich habe so mit ihr mitgelitten, besonders als ihr dann noch das Schlimmste passierte, was einem jungen Mädchen passieren kann... und das dann auch noch ganz ohne Mutter. Immerhin die Waldtiere und Dackel Kurt lassen sie nicht im Stich, denn natürlich leben sie nicht einsam und verlassen im Wald. Im Forsthaus werden auch verletzte Wildtiere gepflegt, um sie nachher wieder auszuwildern. Auch hier steht Liv der Trennungsschmerz bevor, aber Leben heißt auch Abschied nehmen. Die Szenen mit den Tieren haben mir ganz besonders gut gefallen, nicht nur weil sie ebenso flügge werden wie Liv und Mona, sondern auch, weil sehr behutsam auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird und somit hoffentlich bei einigen Leserinnen Interesse geweckt wird.
Liv war mir gleich sympathisch und bei ihrem Schock gleich zu Beginn des Buches, war ich ganz bei ihr. Allerdings finde ich ihre beste Freundin Mona bisweilen etwas anstrengend, aber ich bin ja auch nicht seit dem Kindergarten an ihre überschäumende, in Stresssituationen dauerquasselnde Art gewöhnt. Ganz anders ist da Rick, der ebenso coole, wie feinfühlige Skater, der ihr Leben durchkreuzt... Eine Veränderung an der auch Mona zu knabbern hat. Okay, Oma hat zwar einen Backzwang, aber vielleicht haben Omas, genau wie Mütter (auch wenn Liv das ja eigentlich gar nicht wissen kann) auch immer recht?
Eine ebenso einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden, die ich geliebt habe, auch wenn ich ganz langweilig mit beiden Eltern aufgewachsen bin. Ohne selbst betroffen zu sein, ist das eine absolut aktuelle Geschichte für junge Mädchen ab 10 Jahren, da immer mehr Paare auseinander gehen. Dieses Buch würde also auch Mona helfen, die Nöte ihrer BFF besser zu verstehen, da diese bisweilen etwas verständnislos reagiert und die Situation aus Livs Sicht verharmlost. Daneben gibt es klassische Probleme der beginnenden Pubertät, die Mina Teichert ebenso originell wie sensibel in die Handlung einbindet. Durch die von ihr gewählte Ich-Perspektive können sich die jungen Leserinnen noch besser mit Liv identifizieren, die sicherlich auch einige ihrer Ängste und Nöte anspricht. Aber keine Sorge, es ist kein schwermütiges Buch sondern herrlich frisch, abwechslungsreich und chaotisch-witzig. Die Vignetten mit den Märchenanspielungen zu Beginn eines jeden neuen Kapitels stellen direkt einen augenzwinkernden Bezug zwischen Bambis Ängsten und dem Chaos ihres Lebens her. Wie im Märchen endet auch Bambis Geschichte nicht so schlimm wie es anfängt und wer dennoch weint, vergießt allenfalls Freudentränen. Es mag noch kurz angemerkt werden: bei aller Liebe zu Märchen, wird Liv am Ende nicht heiraten! Dennoch ist es ein hoffnungsvoller Ausgang, der einen selig lächeln lässt.
Ein absolut empfehlenswertes Buch mit Humor und Herz über die inneren Nöte, das Chaos und die Glücksmomente, die das Leben mit 13 Jahren so ausmacht!