Mein Dorf in Bosnien, der Krieg und mein neues Leben
1992: Der Krieg auf dem Balkan erschüttert Europa. Beim Angriff auf ihr bosnisches Dorf wird Mirsadas Vater ermordet, sie selbst mit Mutter und Schwester in Trnopolje inhaftiert, wo sie sexuellen Missbrauch durch serbische Soldaten erlebt. 30 Jahre nach dem Krieg schreibt sie ein Erinnerungsbuch: ein berührendes Plädoyer für Toleranz und gegen Gewalt.
"Für einen kurzen Moment war mir nicht klar, wo wir uns befanden"
Eine Zeile aus dem Buch und sie beschreibt für mich soviel. Ich denke, wir alle kennen dieses Gefühl, wenn man aufwacht und ...
Bewegend
"Für einen kurzen Moment war mir nicht klar, wo wir uns befanden"
Eine Zeile aus dem Buch und sie beschreibt für mich soviel. Ich denke, wir alle kennen dieses Gefühl, wenn man aufwacht und kurz nicht weiß wo man ist oder welcher Tag denn eigentlich ist. Doch meist kommen die Erinnerungen schnell zurück und man ist sicher zu Hause im Bett. Mirsada war es jedoch nicht. Gefangen und mit Angst lebte sie zu dem Zeitpunkt auf der Flucht. Im Wald, noch bevor viel schlimmere Dinge wahr wurden.
Ich habe das Buch gelesen und die meiste Zeit hatte ich einen Kloß im Hals. Es ging nur in Stücken und nicht auf einmal. Doch die Autorin hat das alles durchgemacht und konnte ihr Leben nicht eben mal beiseite legen um durchzuatmen.
Gerade als Mama hat mich auch die handgeschriebene Seite unfassbar mitgenommen. Wie können Menschen nur so grausam sein? Was muss in ihnen vorgehen?
Auch wenn es keine leichte Kost ist, kann und möchte ich das Buch empfehlen um vor allem um den kaum besprochenen Jugoslawienkrieg etwas näher gebracht zu bekommen.
1992, Krieg in Bosnien und sehr viel Leid für viele und auch ganz persönlich für die Autorin.
Ihr Vater wird ermordet und sie kommt mit Mutter und Schwester in ein Konzentrationslager.
Die Umstände unter ...
1992, Krieg in Bosnien und sehr viel Leid für viele und auch ganz persönlich für die Autorin.
Ihr Vater wird ermordet und sie kommt mit Mutter und Schwester in ein Konzentrationslager.
Die Umstände unter denen sie dort leben sind menschenunwürdig und man spürt die Grauen jener Zeit in jeder Zeile.
In zutiefst bewegenden und erschütternden Worten beschreibt Mirsada Sinchen-Kahrimanovic ihre Erlebnisse und Erinnerungen.
Sie beschreibt die Umstände im Lager, die Behandlung durch die Soldaten, ihre Flucht und ihre Ankunft in Deutschland.
Mirsada hat Dinge erlebt die niemand erleben sollte und mit diesem Buch spricht sie sich für Toleranz zwischen unterschiedlichen Völkern und Religionen, sowie gegen Gewalt aus.
Denn, auch wenn der Krieg für uns alle weit weg ist, für einige ist er zu nahe.
Ein authentischer und bewegender Bericht einer Frau der vielen Menschen eine Stimme gibt und es wert ist gelesen zu werden.
Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, erzählt in ihrer Autobiografie „Lauf, Mädchen, lauf!“ ihr sehr persönliches und emotionales Memoir. Eine Lebensgeschichte, die durch ihre Standhaftigkeit Mut macht, und ein ...
Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, erzählt in ihrer Autobiografie „Lauf, Mädchen, lauf!“ ihr sehr persönliches und emotionales Memoir. Eine Lebensgeschichte, die durch ihre Standhaftigkeit Mut macht, und ein Buch, das den vergessenen Krieg auf dem Balkan wieder in das öffentliche Bewusstsein rückt.
Inhalt:
Ein kaum beleuchteter Krieg in Europa: Der Balkan-Konflikt aus Sicht einer Zeitzeugin.
Im Frühjahr 1992 spitzt sich die Lage in der zentraljugoslawischen Republik dramatisch zu. Bosnien-Herzegowina erklärt seine Unabhängigkeit von Jugoslawien. Als Antwort darauf beginnen serbische Einheiten sogenannte »ethnische Säuberungen« unter der bosniakischen Bevölkerung durchzuführen. Die Kriegsverbrechen und Gräueltaten steigern sich ins Unermessliche.
Gleich beim ersten Angriff auf ihr bosnisches Dorf wird Mirsada Simchen-Kahrimanovićs Vater ermordet. Sie selbst wird mit Mutter und Schwester im Lager Trnopolje inhaftiert. Hier erlebt die 13-Jährige Terror und sexuellen Missbrauch der gefangenen Frauen durch serbische Soldaten.
In ihrer Autobiografie berichtet sie von diesem Kindheitstrauma und setzt ein Zeichen für Verständigung und Frieden.
- Eine Zeitzeugin erzählt: Biografie einer starken Frau basierend auf ihren Tagebüchern:
- Die verdrängten Jugoslawienkriege zwischen 1991 und 1995 und ihre Folgen
- Kriegserinnerungen, die prägen: Mitreißender und erschütternder Erfahrungsbericht
- Neuanfang in Deutschland: Erlebnisse als Kriegsflüchtling in einem fremden Land
- Berührendes Plädoyer für mehr Toleranz zwischen Völkern und Religionen
Der verdrängte Krieg auf dem Balkan: Erinnerungsbuch macht menschliche Schicksale greifbar
»›Rennt, rennt‹, riefen uns die Soldaten von draußen in unser Versteck zu, während sie mit den Fäusten an die Fenster hämmerten. Wir rannten aus unserem Keller - direkt in die Hölle: das Konzentrationslager von Trnopolje.« Mirsada Simchen-Kahrimanović gelingt schließlich die Flucht. In Deutschland baut sie sich erfolgreich ein neues Leben auf - und kann die Erinnerung an den geliebten Vater und den Krieg doch nicht abschütteln. Bis heute rennt sie: jeden Morgen zehn Kilometer.
Meine Meinung:
Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, schildert ihr Kindheitstrauma bildlich und überzeugend, so dass ich mir das Grauen und die Angst, einer 13jährigen gut vorstellen konnte.
Bei den Schilderungen des Neuanfangs in Deutschland, wurde ich allerdings etwas verunsichert, da diese Erlebnisse doch recht widersprüchlich dargestellt sind. Auf der einen Seite, hat Mirsada, sehr früh geheiratet, ein Kind bekommen und nach 1 ½ Jahren, war sie wieder geschieden. Ihr Kommentar dazu: Jetzt hatte ich meine Aufenthaltserlaubnis!
Ihre Mutter und Schwester waren jedoch weiterhin nur geduldet. Durch die enge Bindung zu ihrer Schwester, fehlt mir persönlich, wie sind ihre Mutter und Schwester zu einer Aufenthaltserlaubnis, gekommen. Es gibt weitere Schilderungen, die viele Unklarheiten mit sich bringen …