"Aufgeflogen - Kommissar in Gefahr" ist bereits das zweite Spionageabenteuer von Mona Busch rund um David und Isabella, Carina und Ben. Auch ohne den ersten Teil zu kennen, fiel es mir leicht in die Geschichte reinzukommen und die kurzen Anspielungen auf Geschehnisse aus dem ersten Band, habe ich nicht als störend oder den Lesefluss behindernd wahrgenommen.
Der Schreibstil ist flüssig, es wird ein konstanter Spannungsbogen aufrecht erhalten und chronologisch erzählt. Was mich etwas gestört hat, waren Details, die ich als unwesentlich und die Handlung nur unnötig in die Länge ziehend empfunden habe. Zum Beispiel erfährt der Leser, dass Carina sich 'erst noch ein Brot schmiert' und einpackt, bevor sie ihrer Freundin Isabella zur Hilfe eilt.
Ebenfalls etwas störend, habe ich einige Dopplungen empfunden, die daher rühren, dass Geschehnisse im gleichen Absatz aus Perspektive mehrerer Personen geschildert werden. Als Carina beispielsweise bei der Suche nach Isabella, welche entführt wurde, in einen Hinterhalt gerät, wird zunächst aus Sicht eines der Entführer erzählt, dass Carina 'halb herum fährt', als sie ihn bemerkt. Ein paar Sätze weiter wiederholt dann Carina, dass sie entsetzt 'halb herum fährt'.
Die Protagonisten werden gut beschrieben, so dass ich mich in die Geschichte hineinversetzen und ganz in deren Erlebnisse abtauchen konnte. Schön finde ich, dass hier die beiden jungen Frauen die Hauptrolle spielen. Auch wenn beide doch sehr verschieden sind, eint sie, dass sie wagemutig, stark und clever sind.
Das Buch ist, zumindest im Bereich des Rettungsdienstes, sehr gut recherchiert und schildert die Abläufe korrekt und mit den richtigen Begriffen. Inwieweit dies auch die Arbeit des LKA und Vorgehensweisen in Botschaften betrifft, kann ich nicht beurteilen, habe jedoch den Eindruck, dass Mona Busch gründlich recherchiert und sich um Realitätsnähe bemüht hat.
Mir hat das Buch gut gefallen, jedoch möchte ich vorwegnehmen, dass es sich meiner Meinung nach eher für einen jugendlichen Leserkreis eignet. An einigen Stellen hat es sich für mich etwas konstruiert, unrealistisch angefühlt und waren die Protagonisten sehr heldenhaft gezeichnet. Auch wenn sie durchweg sehr sympathisch waren, ist es für Leser mit etwas mehr Lebenserfahrung doch etwas schwierig, alle Verhaltensweisen und Aussagen als realistisch hinzunehmen.
Wie auch das fröhliche Cover mit Vögelchen und Herzchen erahnen lässt, ist es eine unterhaltsame nette Geschichte, die spannend ist und dabei eine Portion Humor und viel Liebe mitbringt. Große psychologische Einblicke in Psyche von Opfer und Täter oder unerwartete Wendungen, sollte man nicht erwarten.
Dennoch habe ich diesen Roman gern und mit konstanter Begeisterung gelesen. Es liest sich einfach gut, bietet eine ausgewogene Mischung aus Spannung, Liebe und Humor und ist dabei sehr kurzweilig. Ich hatte angenehme Lesestunden und werde den ersten Band noch lesen und auf jeden Fall weitere Bände im Blick behalten.