Nur zu zweit
Nur zu Zweit, von Monika Karner
Cover:
Die Einsamkeit kommt hier sehr gut rüber, das „Alleine-gelassen-werden“.
Inhalt:
Das Leben von Linda (fast 40) alleine mit ihrem 20jährigen autistischen Sohn.
Sie ...
Nur zu Zweit, von Monika Karner
Cover:
Die Einsamkeit kommt hier sehr gut rüber, das „Alleine-gelassen-werden“.
Inhalt:
Das Leben von Linda (fast 40) alleine mit ihrem 20jährigen autistischen Sohn.
Sie hat sich von ihrem Mann getrennt, der die Situation immer weniger verkraftet und sich dem Alkohol zuwendet, nach der Trennung lässt er auch nichts mehr von sich hören und ist keine Hilfe.
Nach der Trennung muss Linda einen Kampf mit den Behörden und den untragbaren Zuständen für ihren Sohn aufnehmen, der kaum Ergebnisse bringt.
Meine Meinung:
Eine sehr erschütternde Geschichte. (Teilbiographie) !
Ich frage mich immer wieder, leben wir noch im Mittelalter?
Ohne viel „Schmalz“ und unnötige Effekthascherei wird hier der Alltag von einer alleinerziehenden Mutter mit ihrem autistischen Sohn erzählt.
Der Kampf im privaten Alltag (Freunde, Arbeit, häuslicher Bereich), mit Behörden und mit den Betreuungsmöglichkeiten. Die blanke Wahrheit.
Und dabei sagt die Autorin, hat sie nicht mal all die schlimmen Situationen geschildert.
Nackt, beschämend und ergreifend wie wenig die Politik für diesen Teil der Bevölkerung tut.
Ganz besonders erschütternd auch der Hinweis auf Missbrauch bei autistischen Kindern, die sich ja nicht wehren und mitteilen können.
Wenn es dann um das „Liebesleben“ von Linda geht wird mir zu sehr (wie soll ich sagen), aufgetragen. Linda ist ja soo hübsch und soo besonders. Ich denke hier sollte es mehr auf Charakter und Wärme ankommen. Auch Martin ist der Adonis und Traummann.
Hier wird mir zu sehr auf Liebesroman gemacht.
Noch was ganz anderes.
Es läuft mir kalt den Rücken runter, wenn ich lese, dass sich Mütter wünschen ihre Kinder würden vor ihnen sterben.
Weil sie nicht wissen was nachher aus ihnen wird!
Und das in unserer Zeit in unseren Ländern – unvorstellbar.
Autorin:
Monika Karner ist 1943 in Tulln an der Donau geboren. Mehrjährige Tätigkeit als Vorstandsmitglied im „Verein Autistenhilfe Vorarlberg“.
Mein Fazit:
Ein Buch das ich schwer „beurteilen“ kann/möchte.
Eine Teilbiographie über das Leben und die Schwierigkeiten als allein lebende Frau, mit einem autistischen erwachsenen Sohn.
Es machte mich betroffen und fassungslos.