Eine Heimat in den Highlands

Weil Juliane für sich an einem Wendepunkt steht, beschließt sie eine Auszeit in Schottland. Dabei stellt sie auch die Beziehung zu Hannes auf den Prüfstand, obwohl der ihr einen Heiratsantrag machte. Die Kommunikation zwischen Juliane und Hannes steckte in einer Sackgasse.
Um ihr eher schmales Konto nicht zu sehr zu belasten sucht Juliane eine Unterkunft gegen Mitarbeit. So kommt sie auf den Bauernhof der von Elaine, einer alten Dame und ihrem Neffen bewirtschaftet wird. Elaine fällt bei der Arbeit aus, wegen eines Oberschenkelbruchs. Harry ist froh über den Besuch, der ihn unterstützt. Die Zusammenarbeit fördert tiefere Gefühle füreinander zu Tage.
Jetzt steht Juliane zwischen zwei Männern. Da ist Hannes, ihr Verlobter und jetzt auch Harry. Juliane erkennt, das sie etwas ändern muss.
Morag Mc Adams schreibt einen flüssigen, leicht zu lesenden Stil. Dabei kamen auch Beschreibungen der Landschaft und des Umfeldes nicht zu kurz. Die Protagonisten wirken authentisch, wie aus dem Leben gegriffen. Ihnen gegenüber brauchte ich manchmal Empathie, um ihr Handeln einordnen zu können.
Es ist ein schöner Roman, der mir erholsame Stunden in den Highlands bescherte.

Eine Heimat in den Highlands von Morag McAdams erzählt die Selbstfindung von Juliane die unter der lieblosen Beziehung mit ihrem Verlobten Hannes leidet. Während einer Auszeit in den schottischen Highlands findet sie Unterkunft und Arbeit beim verschlossenen Bauern Harry McNeill. Harry und seine Familie umgeben etliche Geheimnisse, denen Juliane nach dem plötzlichen Tod von Harrys Tante auf die Spur kommt.

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Juliane erzählt und kommt eher in leisen Tönen daher. Der Schreibstil ist ruhig und die Ereignisse reihen sich langsam fließend aneinander. Julianes Gedankenwelt ist gut nachvollziehbar, auch wie sie in die Fänge des eher tyrannischen Hannes geraten ist. Etwas nervig fand ich die Geheimniskrämerei rund um die Schafherde. Auch Harry blieb eher blass und wenig greifbar. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht rund um Harry und sein Leben. Auf jeden Fall ist das Buch eher was für ruhige Lesestunden mit wenig Aufregung und es war auch nicht so spannend das ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Insgesamt hat es mir gut gefallen und ich habe es gerne gelesen.

Juliane ist gefangen in einer Beziehung aus emotionalem Missbrauch, Kälte und Berechnung. Sie weiß, dass es so nicht weitergehen kann und flüchtet kurzerhand nach Schottland.
Doch schon bald geht ihr das Geld aus und sie muss eine Lösung finden, wie sie ihre Urlaubskasse aufbessert. Der Zufall hilft ihr dabei weiter, denn sie sieht sich plötzlich als Aushilfe auf dem Hof von Bauer Harry angestellt.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht Geheimnisse und das Schicksal in Form von Julianes gebieterischem Verlobten ihr Stolperfallen vor die Füßen werfen würden...

"Eine Heimat in den Highlands" ist ein Roman, der vor allen Dingen durch seine leisen Töne lebt und dadurch das Gelesene noch eindringlicher hervorhebt. Juliane leidet unter der Knechtschaft ihres tyrannischen Verlobten und ist in der Mühle seiner Diktatur gefangen. Gerade noch rechtzeitig erkennt sie, dass es so nicht weitergehen kann. Ich bewundere ihren Mut, die Reißleine zu ziehen und ihr Leben zu überdenken.
Die Abgeschiedenheit der schottischen Highlands ist ja auch geradezu perfekt, um den Kopf wieder freizubekommen.
Die Bewohner des Hofes sind auf der einen Seite liebenswert, ja fast schon schrullig (Elaine) und auf der anderen Seite mit ein bisschen Vorsicht zu genießen (Harry und Sean).
Die Autorin schafft es, die Gedankengänge und die Gefühlswelt ihrer Schlüsselfigur nachvollziehbar und glaubhaft darzustellen und so bekomme ich als Leser einen detaillierten Einblick in Julianes Leben.
Die Geschichte vom Loslassen fügt sich dabei sehr schön in die aufblühende Romanze ein und wird so interessant und vielseitig.
Die Dialoge sind abwechslungsreich, das Setting sehr bildhaft und so lebe, liebe und leide ich mit, wenn Juliane ihren Weg geht und sich von den Ketten des emotionalen Missbrauchs befreit.
Ein Buch, das aufzeigt, wie wichtig es ist, immer man selbst zu bleiben und nie den Mut zu verlieren, den eigenen Weg zu gehen.

Herzlichen Dank an Detlef Knut von Edition Oberkassel für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.