Cover-Bild Gute Gründe
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: pola
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 29.11.2024
  • ISBN: 9783759600103
Nadine J. Cohen

Gute Gründe

Roman. Ein tiefgründiger und humorvoller Roman über Freundschaft. Hoffnung und den Mut, das Leben zu leben
Wiebke Pilz (Übersetzer)

Yael hat Nein gesagt. Nein zum Leben. Nun soll sie lernen, Ja zu sagen. Dabei will sie nur, dass man sie in Ruhe lässt. Denn sie sieht keinen Grund, Ja zu sagen. Wozu auch immer. Doch ihre Schwester lässt nicht locker. Deshalb sucht Yael nach Gründen, für die es sich zu leben lohnt, und sie findet sie dort, wo sie sie niemals vermutet hätte: in einer unkonventionellen neuen Freundschaft, sehr, sehr vielen Smoothies, trashiger Erotikliteratur, beim Meeresschwimmen vor Sonnenaufgang ... und immer wieder in der tiefen Bindung zu ihrer Schwester.

Humorvoll und berührend zugleich erzählt Nadine J. Cohen von Freundschaft, Trauer, vererbten Traumata und Mental Health und behält dabei stets den Blick für die kleinen, einfachen Freuden und die Schönheit der Welt. Eine zärtliche und selbstironische Erkundung der Reise einer Frau an den Abgrund und zurück.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2024

Alles und jeder: Wie wir finden was uns leben lässt

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Nadine J. Cohen erzählt in „Gute Gründe“ die Geschichte von Yael, einer Frau, die bereits am Abgrund stand und sich nun zurück kämpft.

Wir begleiten Yael über den Zeitraum von einem Jahr und erfahren ...

Nadine J. Cohen erzählt in „Gute Gründe“ die Geschichte von Yael, einer Frau, die bereits am Abgrund stand und sich nun zurück kämpft.

Wir begleiten Yael über den Zeitraum von einem Jahr und erfahren viel über ihre Familiengeschichte, vergangene Beziehungen und aktuelle Freundschaften. Es geht um Mental Health, Depressionen und vererbte Traumata. Yaels Gedanken wechseln schnell von einem Thema zum anderen und so sind auch die Abschnitte im Buch eingeteilt. Ich habe mich allerdings schnell an den Schreibstil gewöhnt.

Obwohl ich mir tiefer gehende Emotionen gewünscht hätte und irgendwie auch aufgrund des Titels mehr erwartet habe, hat mir das Buch gut gefallen. Wir brauchen mehr Geschichten von Frauen über Frauen!

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Zwischen Dunkelheit und Licht: Eine Suche nach Hoffnung

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Nadine J. Cohen entführt uns in „Gute Gründe“ in die Welt von Yael, einer Protagonistin, die das Leben satt hat und sich nur widerwillig auf die Suche nach Gründen begibt, weiterzumachen. Diese Geschichte, ...

Nadine J. Cohen entführt uns in „Gute Gründe“ in die Welt von Yael, einer Protagonistin, die das Leben satt hat und sich nur widerwillig auf die Suche nach Gründen begibt, weiterzumachen. Diese Geschichte, so humorvoll wie melancholisch, führt durch die Tiefen der Depression und zeigt gleichzeitig, wie selbst die kleinsten Lichtblicke Hoffnung spenden können.

Cohens Erzählstil ist ein faszinierender Balanceakt: Auf der einen Seite findet sich ein trockener, fast schon bissiger Humor, der die schweren Themen wie Depression, Trauer und intergenerationelles Trauma erstaunlich leicht erscheinen lässt. Auf der anderen Seite gibt es diese stillen, nachdenklichen Momente, die Yaels Zustand in all seiner Komplexität widerspiegeln. Gerade diese Kontraste machen das Buch zu etwas Besonderem. Es erinnert uns daran, dass Depression nicht immer sichtbar ist und dass selbst ein Mensch, der lachen kann, mit inneren Dämonen kämpft.

Die fragmentarische Erzählweise – oft geprägt von kurzen Rückblicken, Gedankensprüngen und Momentaufnahmen – spiegelt für mich perfekt das Chaos wider, das Yael in sich trägt. Anfangs empfand ich diese Struktur als Herausforderung, doch je mehr ich mich darauf einließ, desto mehr erkannte ich, wie authentisch und passend sie für die Geschichte ist. Es ist, als ob man ein Puzzle zusammensetzt: chaotisch, manchmal frustrierend, aber am Ende erfüllend. 🧩

Yael ist keine einfache Protagonistin, aber genau das macht sie so glaubwürdig. Ihre Gedanken, geprägt von Verlust, Schmerz und einer fast greifbaren Erschöpfung, berühren tief. Besonders eindringlich fand ich die Szenen mit ihrer Familie, allen voran die Momente mit den Kindern ihrer Schwester – den „Tintenfischen“. Diese kleinen Lichtblicke voller Wärme und Unbeschwertheit sind wie Atempausen inmitten der Schwere.

Auch Yaels Verbindung zu ihrer jüdischen Identität und die Art, wie sie ihre Geschichte mit dem Erbe ihrer Familie verknüpft, fand ich ungemein bereichernd. Es sind Details wie diese, die den Roman lebendig machen und ihm eine Tiefe verleihen, die über das Persönliche hinausgeht.

Der letzte Abschnitt hat mich besonders bewegt. Statt eines Rückschlags oder eines offenen Endes erleben wir eine Protagonistin, die sich langsam, aber stetig aus ihrer Dunkelheit herausarbeitet. Das Ende strahlt Hoffnung aus, ohne unrealistisch zu sein. Es zeigt, dass Heilung ein Prozess ist, der sowohl innere Stärke als auch äußere Unterstützung erfordert. Besonders schön fand ich, dass Yaels Weg kein romantisches „Happy End“ brauchte, um kraftvoll und positiv zu wirken.

Die FaceTime-Szene im Schwimmbad war für mich ein Höhepunkt des Buches – kreativ, emotional und voller Mitgefühl. Diese Szene verdeutlicht, wie Yael trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten die Kraft findet, anderen beizustehen, was mich tief berührt hat.

So sehr mich die Geschichte in ihren besten Momenten begeistert hat, so sehr hatte ich manchmal mit der fragmentarischen Erzählweise zu kämpfen. Gerade zu Beginn fiel es mir schwer, richtig in die Handlung einzutauchen. Außerdem hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht – insbesondere bei der Familiengeschichte und den Themen Depression und Suizid. Für Leser ohne Vorwissen hätte es sicherlich geholfen, diese Aspekte etwas ausführlicher darzustellen, beispielsweise durch Gespräche mit der Therapeutin.

Auch die Nebencharaktere blieben stellenweise blass. Während der Ex-Freund genug Raum erhielt, um Yaels negative Gefühle gegenüber ihm nachvollziehbar zu machen, wirkte Eva nur angerissen. Ihre kurze Erwähnung weckte mein Interesse, das leider nicht befriedigt wurde. Hier hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht.

Fazit: Ein Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt

„Gute Gründe“ ist ein Buch, das sich durch Humor, Tiefgang und eine einzigartige Protagonistin auszeichnet. Trotz kleiner Schwächen – wie der fragmentarischen Erzählweise und einigen Themen, die nur oberflächlich behandelt wurden – hat mich die Geschichte beeindruckt. Sie zeigt, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung gibt und dass die Suche nach guten Gründen das Leben lebenswert machen kann.

✨ Bewertung: 3/5 ⭐️

Perfekt für alle, die Geschichten mit melancholischem Humor, Tiefgang und kleinen Alltagswundern lieben.

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