Cover-Bild Alles ist lebend tot
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 313
  • Ersterscheinung: 05.09.2018
  • ISBN: 9783839222430
Natalie Mesensky

Alles ist lebend tot

Kriminalroman
Eigentlich will Barbara Aubert nach dem Verkauf ihrer Wiener Firma ein ruhiges Leben in der Kleinstadt Tulln führen. Doch die provinzbürgerliche Idylle wird durch einen grausamen Raubmord gestört. Ein wichtiger Kunstsammler wird erschlagen und ein Bild von Egon Schiele gestohlen. Die Prominenz der Stadt gerät unter Verdacht. Der seltsame Professor, die Leiterin des Finanzamts und der Polizeikommandant - bald ist jeder verdächtig. Barbara glaubt sich außer Gefahr, bis sie auf ein Indiz stößt, das sie an Verrat denken lässt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2018

Ein Kunst-Krimi rund um Egon Schieles Werke

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Alles ist lebend tot/Natalie Mesensky/5 Sterne

Dieser etwas sperrige Titel ist ein Zitat von Egon Schiele, der nicht nur 1918 (also vor 100 Jahren) an der Spanischen Grippe starb, sondern ein damals umstrittener ...

Alles ist lebend tot/Natalie Mesensky/5 Sterne

Dieser etwas sperrige Titel ist ein Zitat von Egon Schiele, der nicht nur 1918 (also vor 100 Jahren) an der Spanischen Grippe starb, sondern ein damals umstrittener Sohn der Kleinstadt Tull war, in der dieser Krimi spielt.

Barbara Aubert hat ihre Softwarefirma verkauft und erfüllt sich mit dem Verkaufserlös einen langgehegten Wunsch: Sie investiert das Geld in eine Villa und Gärtnerei in Tulln. Doch die kleinstädtische Idylle bekommt bald ihre Risse als bei ihren Nachbarn eingebrochen wird und der Kunstexperte Prof. Hickel einem Raubmord zum Opfer fällt. Gestohlen wird ein Bild von Egon Schiele.

Die verschworenen Tullner tratschen über Barbara und ihre restaurierte Villa, die vor 1938 in Besitz der Familie Stadler war. Ein Restitutionsfall?
Auch ihre Geschäftspartnerin Leonie verfügt sofort über Informationen aus der Stadt. Nebenbei ist sie über Barbaras Anwesenheit in Tulln und im Geschäft nicht sehr glücklich.
Als dann weitere Morde geschehen, die einen möglichen Zusammenhang mit dem örtlichen Museum zu haben scheinen, wird Barbara hellhörig. Was hat die ermordete Mitarbeiterin des Finanzamtes mit Leonie zu schaffen?

Was hat es mit Prof. Urban auf sich, der in seinem Salon eigentlich nur Männer und die Finanzbeamtin bewirtet? Plötzlich wird auch Barbara in diesen erlauchten Kreis aufgenommen.

Meine Meinung:

Natalie Mesensky hat um den Tullner Maler Egon Schiel einen atmosphärisch dichten Krimi gewoben. Nichts wird dem Zufall überlassen, nichts ist so wie es scheint. Mehrmals werden die Leser in die Irre geführt.

Wir begegnen einigen Figuren aus den beiden anderen Krimis („Im Namen der Venus“ bzw. „Der Teufel im Glas“). Da sind zuerst einmal Freundin und Archäologin Ines (mit dem Vater im Innenministerium) und Oberst Paul Kandler zu nennen. Paul wird mit den Ermittlungen betraut, nachdem die erste Tote die Frau des örtlichen Polizeichefs ist und der naturgemäß ebenfalls verdächtig ist.

Sehr elegant ist die Lebensgeschichte von Egon Schiele in den Krimi eingeflossen, der im Bahnhofsgebäude von Tulln zur Welt gekommen ist.

Das farbenfrohe Cover zeigt einen Ausschnitt aus Schieles Gemälde „Fuchsienzweige“ oder „Sonnenbaum“.

Fazit:

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, zeigt er doch deutlich Gier und menschliche Abgründe auf. Gerne gebe ich 5 Sterne.


Veröffentlicht am 09.10.2018

Alles ist lebend tot

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Barbara Aubert, die einem Impuls folgend erst kürzlich von Wien nach Tulln gezogen ist, wird schon bald nach dem Einzug in ihre neue Villa mit einer ganzen Reihe unangenehmer Ereignisse konfrontiert. Erst ...

Barbara Aubert, die einem Impuls folgend erst kürzlich von Wien nach Tulln gezogen ist, wird schon bald nach dem Einzug in ihre neue Villa mit einer ganzen Reihe unangenehmer Ereignisse konfrontiert. Erst der Raubmord an einem bekannten Kunstsammler, dann der Einbruch bei ihren Nachbarn und nicht zuletzt das merkwürdige Verhalten ihrer neuen Geschäftspartnerin, geben ihr schwer zu denken. Aber aufzugeben ist nicht ihr Ding und so beginnt sie mithilfe ihrer Freundin Ines, die Vergangenheit ihrer neuen Heimat zu untersuchen. Nach und nach setzt sich für sie ein noch unklares Bild zusammen, das ihre schlimmsten Befürchtungen aber zu bestätigen scheint. Doch erst als sie kurz darauf selbst zum Opfer wird, erkennt sie welchem Irrtum sie aufgesessen ist.

FAZIT
Eine locker geschriebene Geschichte, in der zwischen Mord und Kunstdiebstahl genügend Zeit für zwischenmenschliche Beziehungspflege bleibt.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Der innere Kreis

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Barbara Aubert hat ihre erfolgreiche Softwarefirma in Wien verkauft um in Tulln in der Gärtnerei ihrer Freundin Leonie einzusteigen. Deren Mann ist verstorben und hat sie und ihre 2 kleinen Töchter mit ...

Barbara Aubert hat ihre erfolgreiche Softwarefirma in Wien verkauft um in Tulln in der Gärtnerei ihrer Freundin Leonie einzusteigen. Deren Mann ist verstorben und hat sie und ihre 2 kleinen Töchter mit einem Berg Schulden. Aber anstatt dankbar zu sein, scheint Leonie immer gereizter – ihr würde Barbaras Geld reichen, ihre Mitarbeit stört sie eher. Zudem hat Barbara eine alte Villa gekauft und saniert, was natürlich in so einer kleinen Stadt ausgiebig diskutiert wird.
Und dann erschüttert eine Einbruchsserie die Stadt, bei der ausschließlich teure Kunstwerke gestohlen werden. Bis eines Tages ein Mord passiert.

Barbara hatte sich auf ein ruhiges Leben in der Kleinstadt gefreut, leider ist das nicht ganz so beschaulich ist wie erwartet. Der verheiratete Polizeichef flirtet mit ihr, die Gerüchte kochen hoch, und Leonie wird ihr immer suspekter. Auch ihre Nachbarn sind ihr nicht ganz geheuer. Vor allem Prof. Urban, der sie zu seinem „Inneren Kreis“ – einem „Salon“ einlädt, zu welchem er bisher immer nur Männer und die Leiterin des Finanzamtes eingeladen hat ...
Dazu kommt ein unbekannter Mann, der ihr vor ihrer Villa auflauert und diese unbedingt besichtigen will. Sein Großvater hätte darin gelebt und wäre der beste Freund des berühmten Malers Egon Schiele gewesen. In einer alten Scheune findet sie dann wirklich eine Mappe mit Zeichnungen, die von Schiele sind und gerät ins Visier der Einbrecher.

„Alles lebend ist tot“ ist bereits der dritte Krimi von Natalie Mesensky, der in bzw. um Wien spielt und sich um Kunst dreht, kann aber kann unabhängig gelesen werden.
Die Autorin hat einen ganz eigenen Erzählstil. Die erwähnten Kunstwerke und Künstler sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern wichtige Bestandteil der Fälle. Ich bin immer wieder fasziniert, wie geschickt sie ihr umfangreiches Wissen in die Handlung involviert und wie interessant diese dadurch werden. Ich habe wieder viele neue Fakten über Egon Schiele erfahren.
Natalie Mesensky schreibt sehr dicht und lotet ihre Protagonisten psychologisch aus. Alle haben ihr Päckchen zu tragen und man weiß oft nicht, ob sie nun gut oder böse sind. Die Grenzen verlaufen so fliesend, dass ich meine Meinung im Laufe der Handlung mehrfach geändert habe. Der Fall und seine Hintergründe sind extrem spannend, aber (zum Glück für mich) nicht ganz so brutal wie die vorangegangenen.

Es gibt natürlich auch ein Wiederlesen mit bereits bekannten Personen der ersten Teile, wie mit Paul Kandler, dem Oberst der Mordkommission, und Barbaras Freundin Ines, einer Archäologin.

Übrigens beruht das wunderbare Cover auf dem Gemälde „Sonnenbaum“ von Egon Schiele.

Mein Fazit: Sehr spannend, psychologisch ausgeleuchtete Protagonisten und interessante Fakten über Egon Schiele.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ein unterhaltsamer Kunst-Krimi

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Barbara Aubert hat dem Stadtleben in Wien ade gesagt und sich in der Kleinstadt Tulln eine alte Villa gekauft und sich in eine Gärtnerei mit Blumenladen eingekauft. Nach dem Tod ihres Ehemannes muss die ...

Barbara Aubert hat dem Stadtleben in Wien ade gesagt und sich in der Kleinstadt Tulln eine alte Villa gekauft und sich in eine Gärtnerei mit Blumenladen eingekauft. Nach dem Tod ihres Ehemannes muss die Inhaberin Leonie Bogner für ihre beiden kleinen Mädchen alleine sorgen und ist wohl froh, dass Barbara ihr so eine Sorge abgenommen hat.
Der Frieden der Stadt wird durch den Mord an Professor Erich Hinkel erschüttert. Aus der Villa des alten Kunstsammlers wurde auch ein Gemälde von Egon Schiele gestohlen.


Mich hat das Cover und der ungewöhnliche Titel veranlasst das Buch zu lesen. Und ich muss sagen, es war mein erster „Kunst“-Krimi und er hat mir sehr gut gefallen.

Durch den Mord gleich zu Beginn der Geschichte bin ich schnell in Tulln angekommen. Von den Ermittlungen bekomme ich noch nicht viel mit. Eher lerne ich Barbara, ihr Umfeld und einige Tullner Bürger kennen. Getratscht wird in Tulln wie in jeder Kleinstadt. Jeder weiß von jedem alles, oft früher als der Betroffene selbst. Viele verschiedene Namen der interessanten und vielschichtigen Protagonisten, die ich aber durch eine ausführliche Namensliste zu Beginn des Buches sehr gut auf die Reihe bekomme.
Der Schreibstil ist flott, sehr bildhaft und für mich sehr gut zu verstehen. Die österreichischen Begriffe sind als Fußnote erklärt oder sie erklären sich im Text selbst. Die Atmosphäre kommt sowohl zwischen den Personen als auch örtlich sehr gut rüber.

Nach einem weiteren Mord steigt auch die Spannung, die Ermittlungen nehmen Fahrt auf und nun war auch ich ans Buch gefesselt und hier und da richtig geschockt. Ich habe mich auf eine falsche Fährte führen lassen und es gibt ein paar Wendungen, die ich so nicht erwartet habe.

Egon Schiele kannte ich bisher nur dem Namen nach. Hier werden Bruchstücke seines Lebens, seiner Malerei und seiner Werke gut und passend neben den Mordfall eingeführt.

Hier und da kommt es zu Szenen, wo ich merke, hier fehlt mir etwas. Ist aber für die Mordfälle, um die es hier geht, nicht relevant.

Egon Schiele, ein interessanter Aufhänger, vier Morde, bei deren Aufklärung ich mittendrin war und eine österreichische Kleinstadt, die mein Interesse geweckt hat.
Mich hat „Alles ist lebend tot“ sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Ein Haus, in dem ganz schön etwas steckt

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Tagebücher, Möbel und anderes nämlich - denn Barbara Aubert, die ihre Wiener Firma aufgibt und im beschaulichen Tulln ein neues Leben beginnt, hat das Haus mit allem drum und dran gekauft. Und das hat ...

Tagebücher, Möbel und anderes nämlich - denn Barbara Aubert, die ihre Wiener Firma aufgibt und im beschaulichen Tulln ein neues Leben beginnt, hat das Haus mit allem drum und dran gekauft. Und das hat es in sich, wird der frühere Besitzer doch mit Egon Schiele, ja, genau, dem heute bekannten Maler, in Verbindung gebracht. Sein Jugendfreund soll er gewesen sein. Steckt mehr dahinter? Vielleicht ja sogar Wertvolles? Warum wohl geistert so ein merkwürdiger Zeitgenosse um das Haus herum, der behauptet, es hätte seinem Opa gehört und er wolle mal reinschauen.


Barbara bleibt vorsichtig und das ist gut so: denn erstens hat sie alle Hände voll zu tun. Sie hat sich nicht nur ein neues Zuhause geschaffen, sondern mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile an der örtlichen Gärtnerei auch ein neues Standbein versorgt - auch wenn Gärtnerin Leonie, gleichzeitig die frühere Besitzerin, sie aus dem Tagesgeschäft raushalten möchte. In ihrem eigenen oder in Barbaras Interesse?


Barbara hat kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn bald schon gibt es Tote. War es Selbstmord oder Mord und wie hängt das Ganze mit Fällen zusammen, die vor Barbaras Zeit geschahen? Gut, dass Barbara Freunde in Wien hat, die sie zur Hilfe holen kann.


Ein ebenso stimmiger wie stimmungsvoller Kriminalfall, bei dem ich vor allem die Einbindung des Malers Egon Schiele, seiner Bilder und seiner mir bislang unbekannten Texte genossen habe. Das hat wettgemacht - dass es mir manchmal zu voll wurde in dem Krimi - sowohl in Bezug auf das Personal als auch bezüglich vorheriger Ereignisse, Verbindungen und Animositäten. Denn in dem Band kommen eine ganze Reihe von Figuren vor, die bereits in früheren Büchern der Autorin eine Rolle gespielt haben - da fühlte ich mich als Leserin des Öfteren mal vor vollendete Tatsachen gestellt.


Dem interessierten Leser würde ich also raten, die vorher erschienenen Werke der Autorin zu genießen, bevor er sich an dieses macht - das erspart mit Sicherheit die ein oder andere Verwirrung und trägt dazu bei, den Genuss vollkommen werden zu lassen!