Cover-Bild Sammlung der Leidenschaften
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 03.02.2017
  • ISBN: 9783709972502
Natalka Sniadanko

Sammlung der Leidenschaften

Roman
Anja Lutter (Übersetzer)

"ANDERERSEITS - WOZU IM MANNE INTELLEKT SUCHEN?"
Erste Liebe, erstes Glück? Da hat sich die junge Olessja gehörig geschnitten. Ausgerechnet in den uncoolen Mitschüler und Bücherwurm Tolja verliebt sie sich, und der wagt es auch noch, ihre Liebe nicht zu erwidern. Eine schmachvolle Niederlage! Doch Olessja ist intelligent und selbstbewusst. Sie beginnt sich ernsthafte Gedanken über Leben, Liebe, Leidenschaften zu machen und beschließt, der Übersicht halber eine "Sammlung der Leidenschaften" anzulegen - eine höchst amüsante Studie der ukrainischen Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des männlichen Teils.

CHARMANTES SPIEL MIT KLISCHEES VERSCHIEDENSTER ART
Ob Bücherwurm, Heavy-Metal-Rocker, Mathedozent oder verarmter Adliger: Die selbstbewusste junge Olessja verleibt sie alle ihrer einzigartigen Sammlung der Leidenschaften ein. Was in Lemberg seinen Anfang nahm, führt Olessja in Freiburg im Breisgau fort. Als Au-pair dehnt sie dort ihre Studien auf deutsche Gutmenschen und italienische Machos aus. Was dabei herauskommt? Ein charmantes Spiel mit Klischees der Nationalitäten, Kulturen und Geschlechter, dass der Leser nur so staunt. In Olessjas Liebesleben geht es indes munter weiter auf und ab.

MULTIKULTURELLER ROMAN VOLLER WITZ UND IRONIE
Natalka Sniadankos Debüt hat in der Ukraine längst Kultstatus erlangt. Mit Charme und viel Humor unterhält sie in ihrem Roman mit den "Geheimnissen des männlichen Herzens", der "Crux des vorehelichen Sex", mit "Windows für Unhöfliche" und einer "Gebrauchsanweisung für eine echte Galizierin" sowie mit einem Diskursversuch zum "Thema Leidenschaft im gesamtnationalen Kontext". Ein multikultureller Roman, der die Lachmuskeln ordentlich strapaziert!

Aus dem Ukrainischen von Anja Lutter

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

Spitzzüngige Beobachtungsgabe gepaart mit Liebe zur Literatur

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Die Ich-Erzählerin Odessja berichtet aus ihrem Leben, das sie von der Ukraine bis ins Badische führen wird. Sie beginnt ihren Bericht als Schülerin, erwähnt erste sexuelle Erlebnisse und beschreibt ausführlich, ...

Die Ich-Erzählerin Odessja berichtet aus ihrem Leben, das sie von der Ukraine bis ins Badische führen wird. Sie beginnt ihren Bericht als Schülerin, erwähnt erste sexuelle Erlebnisse und beschreibt ausführlich, unter welchen Bedingungen junge Mädchen wie sie groß geworden sind.
Ihr Stil ist recht gebildet, sie verwendet zahlreiche Verweise auf Literatur und Musik, mit denen ich nicht immer etwas anfangen konnte. Dabei ist sie häufig sarkastisch und ironisch, was wiederum das Verständnis etwas erschwert, wenn man nicht mit allen inhaltlichen Aspekten vertraut ist.
Dennoch lässt sich das Buch angenehm lesen, man braucht allerdings Aufmerksamkeit und Konzentration, dafür wird man jedoch mit interessanten Einblicken in den Lebensstil und das Gefühlsleben einer jungen Ukrainerin. Spitzzüngige und scharfäugige Beobachtungen zu Aspekten des familiären und des öffentlichen Lebens.
Das Titelbild zeigt schwarze Figuren auf weißem Grund, dazu rote Blumen – Sammlung der Leidenschaften? In Odessjas Fall sind das Männer und Literatur. Das Titelbild gefällt mir gut, aber der Zusammenhang zum Buch erschließt sich mir nicht.
Insgesamt ein sanft humorvolles Buch mit klugen Kommentaren und Einsichten.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Ost und West gesellt sich gern?

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Naja, manchmal: und einfach ist es auch nicht immer. Dass Olessja eine Au-Pair-Stelle im Badischen bekommt, ist ein Glückstreffer, dass sie diese auch noch bei einer protestantischen Familie kriegt, die ...

Naja, manchmal: und einfach ist es auch nicht immer. Dass Olessja eine Au-Pair-Stelle im Badischen bekommt, ist ein Glückstreffer, dass sie diese auch noch bei einer protestantischen Familie kriegt, die Bildung nicht nur für die eigenen Kreise großschreibt, ist ein Glücksfall.

Dabei ist es gar nicht so, dass Olessja auf Gedeih und Verderb in den Westen wollte, nein, über ihre Sozialisierung im heimischen Lemberg erfahren wir zunächst so einiges - bspw. dass die Mädchen dort mehr als behütet aufwachsen - zumindest in den besseren Kreisen, aus denen auch Olessja stammt - aber dennoch so ihre eigenen Wege gehen, wenn es darum geht, das Leben an sich mit allem Zipp und Zapp - also auch dem anderen Geschlecht zu erkunden.

Aber so schräg wie in Süddeutschland geht es da nicht zu, denn nachdem Olessja ihre behütete Aupair-Rolle verlässt und ein Studium aufnimmt, macht sie die Erfahrung, dass ukrainische Frauen offenbar als Freiwild gelten: ihre genau so gemeinte Zimmersuche wird als etwas ganz anderes verstanden und auch sonst hat sie es nicht gerade leicht.

Aber Olessja geht mit wachen Augen durchs Leben und ist zudem mit einer gehörigen Portion Humor und auch Mut gesegnet: was ihren Aufenthalt mehr als erträglich und dieses Buch lesenswert macht. Wenngleich man sich bei der Lektüre ab und an ein wenig wundert, um dann beim genaueren Hinsehen zu erfahren, dass es sich hier um ein Buch handelt, dass 2001 erstmals aufgelegt wurde. Also, die ganzen Dramen, die sich jetzt so in der Ukraine abspielen, sind noch in weiter Ferne und auch die EU-Grenze ist noch nicht so weit in den Osten gerückt.

Aber einiges hat sich kein bisschen geändert - der Mensch und seine Leidenschaften nämlich, die sich hier sammeln.