Ein magischer Garten, klingt das nicht toll? Als mir der erste Band der neuen Mädchenbuchreihe „Der Zaubergarten“ vorgestellt wurde, wusste ich jedenfalls sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Ich war schon so gespannt, was mich im Zaubergarten wohl erwarten würde.
Nelly Möhle ist mit dem ersten Band von der „Der Zaubergarten“ ein zauberhaft schöner Reihenauftakt gelungen, bei welchem es sich zugleich auch um ein wundervolles Debüt handelt. Für mich steht auch definitiv fest, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. Von dem ersten magischen Abenteuer der beiden Freundinnen Tilda und Anni bin ich richtig begeistert und ich fiebere dem Erscheinen von Band 2 schon jetzt ganz ungeduldig entgegen. Dieser wird voraussichtlich im Herbst 2019 erscheinen.
Erzählt wird alles aus der Sicht der neunjährigen Tilda in der Ich-Perspektive. Mir war Tilda auf Anhieb richtig sympathisch. Sie ist aufgeweckt, witzig und einfach so jemand, den man sofort ins Herz schließen muss. Mit ihr ist der Autorin wirklich eine tolle Protagonistin gelungen, mit der sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren kann.
Auch Annie, Tildas neue Freundin, mochte ich vom ersten Moment an wahnsinnig gerne. Ich könnte da auch gar nicht sagen, wen von den beiden ich lieber mochte, sie sind einfach beide so liebe Mädchen.
Wer mir deutlich unsympathischer war, ist Tildas große Schwester Leonie. Sie ist so ein typischer Teenager, ziemlich launisch und super schnell angenervt von ihren kleinen Geschwistern. Tildas Zwillingsbrüder Finn und Jonas waren für mich auch nicht die größten Sympathieträger, wobei da natürlich dazu gesagt sein muss, dass wir ja alles aus Tildas Sicht erfahren. Von Geschwister-Kabbeleien kann ich wahrlich ein Liedchen singen und ich denke, da werde ich nicht die Einzige sein. ;)
Wovon ich sofort ganz verzaubert war, ist der Schauplatz. Der verwilderte Garten, der sich hinter der Mauer verbirgt, die an das Grundstück von Tildas Großeltern grenzt, wird großartig von der Autorin beschrieben. Ich konnte mir von allem ein ganz genaues Bild machen und wäre beim Lesen am liebsten in das Buch hineingekrochen, um selbst mal in diesem tollen Zaubergarten auf Entdeckungstour zu gehen. Als Kind natürlich noch viel mehr, so geheimnisvolle Orte wie verwunschen wirkende Gärten haben mich schon immer wie magisch angezogen; aber auch heute noch, als Erwachsene, würde ich zu so einem coolen Abenteuer definitiv nicht nein sagen. :D
In Tilda und Annie schlummert ebenfalls eine große Abenteuerlust und Neugierde. Obwohl es ihnen verboten ist, über die Mauer zu klettern, machen sie es, als Finns Ball eines Tages während des Spielens über die Mauer fliegt. Ehe sie es sich versehen, sind sie, schwupps, im Nachbargarten gelandet. Ups. Tja, zu dem Zeitpunkt hätten die beiden Mädchen wohl im Leben nicht damit gerechnet, was für ein wundervoll magisches Abenteuer sie erwarten wird.
Der Garten gehört einen ziemlich merkwürdigen alten Kauz namens Herrn Bovist. Dieser scheint gerade nicht da zu sein, die Gelegenheit ist also günstig, um den Garten mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ganz versehentlich - wirklich absolut versehentlich! - nimmt Tilda dabei eine blaue Blume mit nach Hause. Und ab da geht das Abenteuer so richtig los, denn bei der Blume handelt es sich keineswegs um eine ganz normale, blaue Blume, oh nein. Die Blume besitzt magische Kräfte und kann einen unsichtbar machen, wenn man an ihr riecht. Coole Sache, oder? Was man da so alles Tolles erleben kann. Tilda und Anni jedenfalls werden dank der Zauberkräfte der blauen Blume ein herrlich magisches Abenteuer erleben, bei welchem ich sie liebend gerne begleitet habe.
Hört sich doch alles wundervoll an, oder? Nun, das ist es auch, ich bin wirklich begeistert von dem Buch. Es liest sich richtig angenehm und locker-leicht. Kinder ab etwa 8 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben.
Sehr gut gefallen hat mir der Humor. Ich bin hier öfters ins Schmunzeln geraten, besonders die liebe Annie hat mich mit ihrer lustigen Art bestens unterhalten.
Was natürlich auch nicht zu kurz kommt, ist die Spannung. Für mich kam hier an keiner Stelle Langweile auf. Vor allem die Szenen, wenn sich die beiden Mädchen nachts heimlich in den Zaubergarten schleichen, fand ich richtig spannend und aufregend.
Bei meinem Exemplar handelt es sich nicht um das fertige Buch, daher bin ich leider während des Lesens nicht in den Genuss von den wunderschönen Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov gekommen. Ihre Bilder liebe ich ja sehr!
Mittlerweile weiß ich aber, mit was für herrlichen Zeichnungen sie das Buch versehen hat. Sie sind wirklich klasse und so schön! Sie verstärken diese zauberhafte Atmosphäre nur noch, die allein schon durch den Text geschaffen wird.
Lest ihr gerne Bücher, die von magischen Dingen handeln, von geheimnisvollen, wundersamen Orten und lauter liebenswerten Charakteren? Lasst ihr euch beim Lesen gerne verzaubern? Lacht und schmunzelt ihr gerne beim Lesen? Ja? Dann kann ich euch „Der Zaubergarten“ sehr ans Herz legen. In erster Linie natürlich Mädchen ab 8 Jahren, wobei ich durchaus denke, dass hier auch so mancher Junge sehr viel Spaß beim Lesen haben wird. Und auch ältere Leser werden hier die reinste Freude haben. In meinen Augen ist dieser schöne Reihenauftakt für jedermann, egal welchen Alters, absolut lesenswert.
Fazit: Ein zauberhafter Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht und von den ersten Seiten an zum Träumen einlädt! Mich konnte Nelly Möhle mit ihrem Debüt komplett überzeugen. Das Buch ist fantasievoll und liebenswert, es ist spannend, lustig, magisch schön und wundervoll illustriert. An den tollen Bildern von Eva-Schöffmann-Davidov konnte ich mich gar nicht sattsehen, ich liebe ihren Zeichenstil!
Ich fiebere nun dem Erscheinen von Band 2 ganz ungeduldig entgegen. Da der erste Band recht offen endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten, mich mit Tilda und Anni in das nächste Abenteuer zu stürzen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!