Das Cafe der kleinen Wunder
Eleonore Delacourt ist 25, mag alte Bücher, liebt die Langsamkeit, misstraut schönen Männern, ist heimlich in ihren Philosophieprofessor verliebt, glaubt an Zeichen und würde niemals, nie und unter keinen Umständen ein Flugzeug besteigen. Und leider ist Nelly, wie sie sich selbst nur nennt, nicht so beherzt wie die geliebte Großmutter aus dem bretonischen Finisterre, die ihr einen alten Granatring hinterlassen hat, in dem AMOR VINCIT OMNIA steht. Auf jeden Fall ist Nelly nicht der Typ, der an einem kalten Januarmorgen alle Ersparnisse abhebt, eine rote Handtasche kauft, das winterliche Paris verlässt und einfach so mit dem Zug davonfährt – nach Venedig. Aber manchmal passieren Dinge im Leben. Dinge wie ein schlimmer Husten und ein noch schlimmerer Liebeskummer. Dinge wie ein rätselhafter Satz in einem alten Buch ... Warum in Venedig dann alles ganz anders ist als erwartet, warum es durchaus einen Sinn haben kann, seine Handtasche in den Canal Grande fallen zu lassen, sich einem unverschämt gutaussehenden Venezianer anzuvertrauen und überhaupt ganz und gar den Boden unter den Füßen zu verlieren, erzählt diese entzückende Liebesgeschichte, die ihre Leser mitnimmt auf eine Reise von Nord nach Süd und geradewegs in ein kleines Café, in dem Geheimnisse warten und Wunder möglich sind.
Meine Meinung:
Ich habe schon einiges von den Bücher von N. Barreau gehört und ich war gespannt ob es dem Autoren gelingen würde mich zu überzeugen, ob das Buch meine Erwartungen erfüllen würde.
Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht. Ich lerne Nelly kennen und werde nicht wirklich warm mit ihr. Sie ist so naiv, ohne Selbstbewusstsein und der Mittelpunkt in ihrem Leben ist ihre Arbeit, aber auch ihr Professor in den sie über beide Ohren verliebt ist. Die ersten 100 Seiten plätschern für mich nur so dahin und für mich gab es nur wenig Höhepunkte. Einer davon war als sie den Straßenmusiker Sean kennenlernte und ich sie zum ersten Mal von einer ganz anderen Seite kennen lernte.
Dann aber fasst sie ihren ganzen Mut zusammen und will ihrem Professor ihre Liebe gestehen, aber es kommt nicht dazu denn der Professor erzählt ihr etwas das alles zusammen stürzen lässt. In dem Moment geht etwas in Nelly vor und ab dann nimmt das Buch für mich auch an Fahrt auf und ich kann mich plötzlich nicht mehr davon trennen. Es ist als lerne ich Nelly neu kennen und die neue Nelly hat so rein gar nichts mehr mit der alten zu tun. Urplötzlich ist sie mir nah, ich kann mich in sie reinversetzen, mit ihr fühlen und auf einmal verstehe ich den Zauber den die Bücher von N. Barreau wohl sonst versprühen.
Es macht Spaß mit Nelly nach Venedig zu reisen, ich kann mir das Flair das Venedig spüren und ich mag auch die neuen Charaktere die in der Geschichte auftauchen. Vor allem aber gefällt mir die neue Nelly immer besser. Auch die Geschichte nimmt an Fahrt auf, sie ist amüsant, spritzig, teilweise lustig und es passt jetzt einfach.
Ich lerne das kleine Cafe kennen, spüre den Zauber des Cafes und fühle mich wie Nelly heimelig dort. Valentino, seinen Vater und auch sein Opa sind mir sofort nah, ich mag sie von der ersten Minute an und bin auf den Verlauf der Geschichte gespannt. Nelly ist ja nach Venedig gereist um auf den Spuren ihrer geliebten Großmutter zu wandeln was jedoch leider etwas zu kurz kommt. Aber da sie "Im Cafe der kleinen Wunder" gelandet ist war mir klar das es früher oder später eine Verbindung geben würde und genoss das Buch einfach und lies nun alles auf mich zukommen.
Tolle Charaktere, tolle Atmosphäre - Liebe liegt in der Luft und die Verwandlung von Nelly ist einfach unglaublich. Nie hätte ich gedacht das sie so spontan sein kann und so taff.
Mein Fazit:
Ein richtig gutes Buch, das mich allerdings erst dann erreicht hat als Nelly auf ihre Reise nach Venedig aufgebrochen ist. Erst in diesem Moment flogen die Seiten und ich kam Nelly näher, verstand sie und konnte mit ihr fühlen.
Von mir gibt es für "Das Cafe der kleinen Wunder" eine Leseempfehlung und 3,5 Sterne die ich aber zu vier Sterne aufrunde.