Überlebenskünstler oder eher nicht?
Die Geschichte begann sehr realistisch und irgendwie alltäglich. Doch von dem einen Moment auf den anderen wird die Protagonistin Ariadne in eine Welt katapultiert, in welcher sie ganz alleine ist. Oder ...
Die Geschichte begann sehr realistisch und irgendwie alltäglich. Doch von dem einen Moment auf den anderen wird die Protagonistin Ariadne in eine Welt katapultiert, in welcher sie ganz alleine ist. Oder vielleicht auch nicht?
"Allein durch die Sterne" von Autorin Nika S. Daveron ist ein Buch, das mich mehrfach überraschen konnte. Zuerst hatte ich ein Buch mit einer Art Selbstfindungs-Roadtrip erwartet. Doch, dass Ariadne um ihr Überleben kämpfen muss, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Der Sprung in die Zwischenwelt war mir persönlich zu krass aus dem Kontext gerissen. Ebenso hat mich das Ende der Geschichte nicht hundertprozentig zufriedenstellen können.
Der Mittelteil bzw. die Haupthandlung mochte ich sehr. Es gab einen direkten roten Faden, bei welchem ich sehr mitgefiebert habe. Es war stets spannend, da die Autorin viele Plottwists in die Geschichte eingebaut hat. Manche Szenen hätte ich anders geschrieben, aber die Autorin hat sich vermutlich schon was dabei gedacht. Ich mochte die Message hinter der Geschichte sehr, aber denke, dass man auf einiges hätte mehr eingehen können. Ich gehe jetzt auch nicht näher darauf ein, was für mich unzureichend beschrieben wurde, da dies möglicherweise spoilern könnte.
Das Cover lädt zum Träumen ein und sieht sehr schön aus. Tatsächlich ist die Atmosphäre im Buch oft eher düster. Deswegen kann ich nur sagen, dass ich das Cover ansprechend finde, aber meiner Meinung nach die Farben noch zu fröhlich wirken. Der Schreibstil war angenehm und meist toll zu lesen. Die Autorin hat mehrfach jugendhafte Sprache angewandt, was ich normalerweise nicht sonderlich mag. Doch in dieser Geschichte konnte mich der Erzählstil schnell begeistern.
Ich mochte die Darstellung der Charaktere. Protagonistin Ariadne war mir oft allerdings zu naiv und unvorbereitet. Ich denke, dass man mit einem allgemeinen Menschenverstand viele Dinge anders gemacht hätte, als sie. Sie wurde dennoch authentisch beschrieben, da vermutlich jeder in ihrer Situation einfach durchdrehen würde. Für mich unverständlich war außerdem, dass Ariadne so verschwenderisch mit ihren Lebensmitteln und Ressourcen umgegangen ist. Hier hätte man einige wichtige und coole Überlebenstipps einbauen können. Vor allem wenn es sowieso darum geht, als einziger Mensch auf der Welt zu überleben.
Die Liebesgeschichte zwischen Ariadne und Sanghyun habe ich nicht abgekauft. Generell war für mich die Liebesgeschichte zu aufgesetzt und erzwungen. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie für viele Leser die Handlung auflockert. Jedoch habe ich die tierischen Begleiter von Ariadne schnell in mein Herz schließen können.
Mein Fazit ist, dass "Allein durch die Sterne" eine mitreißende Dystopie ist, welche ich gerne weiterempfehle. Dennoch hätte die Geschichte noch Luft nach oben gehabt.