Cover-Bild 1793
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 01.03.2019
  • ISBN: 9783492993227
Niklas Natt och Dag

1793

Roman
Leena Flegler (Übersetzer)

»Ein Meisterwerk. Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert.« Arne Dahl
Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten …

Der Nummer-1-Bestseller aus Schweden

»Stellen Sie sich ›The Alienist – Die Einkreisung‹ im Stockholm des 18. Jahrhunderts vor: wuchtig, blutig, vielschichtig, herzzerreißend spannend. ›1793‹ ist der beste historische Krimi, den ich in zwanzig Jahren gelesen habe!« A. J. Finn (#1-New-York-Times-Bestseller-Autor von »The Woman in the Window«)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2019

Grausam, ungeschönt, aber irgendwie überzeugend.

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„Mich täuschen Sie nicht. Natürlich sind Sie ein Wolf. Ich habe genug erlebt, um das zu erkennen, und wenn ich tatsächlich falschliegen sollte, dann steht Ihnen die Verwandlung kurz bevor- denn niemand ...

„Mich täuschen Sie nicht. Natürlich sind Sie ein Wolf. Ich habe genug erlebt, um das zu erkennen, und wenn ich tatsächlich falschliegen sollte, dann steht Ihnen die Verwandlung kurz bevor- denn niemand streift mit den Wölfen umher ohne ihrer Art nachzueifern… eines Tages wird Blut auf ihren Zähnen schimmern, und da werden Sie begreifen, wie Recht ich hatte.“ Seite 95

„1793“ von Niklas Natt och Dag
Verlag: Piper
Ausgabe: Broschiert, 496 Seiten
Genre: Historischer Krimi, wobei historische Elemente eine große Rolle spielen.


Inhalt:


Stockholm, 1793: Der Häscher Cardell, der im Krieg gegen Russland einen Arm und einen Kameraden verloren hat und seither von Traumata geplagt in die Alkoholsucht gerutscht ist, zieht aus dem Fluss einen entstellten Torso. Dem Toten wurden noch vor dem Tod sämtliche Gliedmaßen amputiert wurden sowie die Augen ausgestochen und die Zunge herausgeschnitten. Von Ermittler Cecil Winge wird er zur Unterstützung der Ermittlungen herbeigerufen. Doch diese sind ein Wettlauf gegen die Zeit, nicht nur droht der amtierende Kriminalrat Norlin abgesetzt und durch einen korrupten Nachfolger ersetzt zu werden, auch Winges Lebenszeit neigt sich dem Ende zu: Er ist an Tuberkulose erkrankt.

Meine Meinung:


Zunächst muss ich gleich mal mit den Äußerlichkeiten aufräumen. Das Cover des Werkes ist wunderschön, aber der Klappentext… Cecil Winge hat nichts, aber auch gar nichts mit Sherlock Holmes zu tun. Der Vergleich hinkt für mich an allen Enden. Einzige Gemeinsamkeit, neben einem gewissen Grad an Intelligenz und Kombinationsgabe, die aber viele Ermittler haben, kann man maximal in einer gewissen Schrulligkeit der Charaktere Ähnlichkeiten sehen. Das war es dann aber auch schon. Der Vergleich mit Holmes passt für mich gar nicht.

Doch auch wenn Winge kein Holmes ist, ist das Werk doch fesselnd zu verfolgen. Die Geschichte ist in vier Abschnitte unterteilt, in denen die Lebensgeschichte und Ermittlungsgeschichte verschiedener für die Gesamtgeschichte wichtiger Charaktere auf verschiedene Art und Weise erzählt wird. Nach und nach fügen sich die Ermittlungen zu einem Gesamtbild zusammen, wodurch Spannung erzeugt wird.

Die Geschichte ist schwer historienlastig, ich würde sie daher nicht als klassischen Krimi beschreiben. Dafür nimmt die Ermittlungsarbeit einfach zu wenig Raum im Werk ein. Der Autor schafft es durch seine Darstellungen, ein umfassendes Gesellschafts- und Stadtbild Stockholms Ende des 18. Jahrhunderts zu schaffen. Die Stadt wird durch seine Umschreibungen geradezu lebendig. Man begleitet die Protagonisten durch die schmutzigen Gassen Stockholms, riecht den Gestank des Urins und des Schmutzes der Kanäle und sieht, was sie sehen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr darstellerisch, man erlebt die Geschichte geradezu. Und der Verfasser beschönigt nichts. Das in Kombination kann manchmal von Nachteil sein, denn das Werk ist eindeutig nichts für schwache Nerven. Seien es „schleimige, blutige Auswürfe“, seien es „splitternde Zähne“ und knackende Knochen in einer Prügelei- man ist bei allem hautnah dabei. Und das waren jetzt noch eher harmlose Beispiele. Es passt perfekt in die Geschichte und war für diese auch in gewissem Maße notwendig, derart detailliert zu beschreiben, dass der Leser es quasi am eigenen Leib erfährt. Die Beschreibungen wirkten auch keineswegs reißerisch. Dennoch war ich stellenweise doch hart an der Grenze und ich bin sonst eher hartgesotten. So toll die historischen Details auch sind, sollten Leute, die sich mit Brutalität und Gewaltdarstellungen eher schwer tun (etwa weil sie es sich zu genau vorstellen können), einen Bogen um dieses Werk machen.
Kleine Schwierigkeiten hatte ich zudem mit der Erzählung im Präsens.

Fazit:


Insgesamt war 1793 trotz meiner gewissen Probleme mit Gewaltszenen, die in die ich mich durch den Stil einfach zu gut hineinversetzen konnte, ein Lesehighlight. Der Anfang war zwar etwas holprig, doch der detaillierte Stil und die Liebe zu historischen Details überzeugen einfach. 1793 schafft es, ein umfassendes Bild der schwedischen Gesellschaft Ende des 18. Jahrhunderts zu zeichnen und versetzt einen, ohne zu beschönigen, in eine andere Zeit.

Veröffentlicht am 01.03.2019

imposant

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1793 ist ein imposanter historischer Roman mit einem Kriminalplot
Es ist mehr als einer der üblichen Histokrimis. Der Roman erinnert von seiner Sprache, die gleichermaßen wuchtig als auch elegant sein ...

1793 ist ein imposanter historischer Roman mit einem Kriminalplot
Es ist mehr als einer der üblichen Histokrimis. Der Roman erinnert von seiner Sprache, die gleichermaßen wuchtig als auch elegant sein kann, an Benjamin Blacks Alchimie einer Mordnacht.
Es gibt aber auch ein paar brutale, gewalttätige Passagen, die abzustoßen vermögen.

Aufgeteilt ist das Buch in 4 Abschnitte: Herbst, Sommer, Frühling, Winter. 1 ganzes Jahr in einem Roman, dargestellt in Stockholm.

Der Autor ist stark in der Figurenentwicklung, was Hand in Hand mit hervorragenden Dialogen geht. Das gilt insbesondere in den Passagen mit dem Stadtknecht Jean Michael Cardell und dem tuberkulosekranken Jurist Cecile Winge, die gemeinsam versuchen, einen grausamen Todesfall aufzuklären.
In den mittleren Teilen kommen andere Figuren zu tragen, wobei das Schicksal von Anna Stina zu berühren mag. Sie ist entschlossen trotz vieler Widrigkeiten, ihr Leben zu gestalten.

Es ist ein literarisches Werk, bei dem der Autor offensichtlich intensiv recherchiert hat und das 18.Jahrhundert in allen Facetten präsentiert.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Schwer hineinzufinden, aber ungewöhnlich und dadurch spannend. Plötzlich gehört man einfach dazu

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1793 hat mich lange begleitet, denn es geschieht wenig Gutes und hat mich durch diese Grundstimmung oft an die Grenze des Ertragbaren gebracht. Doch in Cardell habe ich einen Lichtblick gefunden. An Cecil ...

1793 hat mich lange begleitet, denn es geschieht wenig Gutes und hat mich durch diese Grundstimmung oft an die Grenze des Ertragbaren gebracht. Doch in Cardell habe ich einen Lichtblick gefunden. An Cecil Winge habe ich mich verständlicherweise nicht gewöhnen wollen, aber dass Niklas Natt och Dag mich dazu gebracht hat, tut der Geschichte gut, denn Cecil Winge hat mich mehrmals überrascht und so kann ich mir die Reihe nicht mehr ohne ihn vorstellen.
Die Kapitel aus Anna Stinas und Kristofers Sicht haben es mir dann wieder schwerer gemacht, ich hätte die ganze Wahrheit lieber mit Cardell und Cecil Winge erfahren.
Insgesamt aber hat es sich gelohnt, durchzuhalten. 1793 hat mich mit dem Gefühl zurückgelassen, dass sich der zweite Band 1794 lohnen wird.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Tolles historisches Setting

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Der traumatisierte Kriegsveteran Jean Michael Cardell findet im Jahr 1793 in Stockholm eine grausam verstümmelte Leiche im Abwasser. Der Jurist Cecil Winge, ein Sonderermittler der Stockholmer Polizei, ...

Der traumatisierte Kriegsveteran Jean Michael Cardell findet im Jahr 1793 in Stockholm eine grausam verstümmelte Leiche im Abwasser. Der Jurist Cecil Winge, ein Sonderermittler der Stockholmer Polizei, will den Täter fassen. Zusammen mit Cardell findet er heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde und die Wahrheit schrecklicher ist, als jemand je vermutet hätte.

Das erste Werk von Niklas Natt och Dag hat mich schon wegen dem fantastisches Cover angezogen. Die zwei Hauptprotagonisten Winge und Cardell sind interessant, da sie durch ihr persönliche Leiden zu kämpfen haben. Doch leider rückt die Erzählung in der Mitte von ihnen ab, da der Autor den Krimi etwas eigentümlich stückweise rückwärts erzählt. Das fand ich etwas verwirrend einzuordnen, wann was zeitlich passiert ist. Das Zusammenführen der Stränge hat mir am Ende wieder gefallen. Grundsätzlich ist das historische Setting das tollste an diesem Buch. Von mir es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.08.2019

Stockholm im Sumpf von Korruption und Bestechung

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Es ist Nacht und Cardell schläft tief und fest. Als Veteran, der im letzten Krieg gegen Russland verletzt wurde, lebt er am Rande der Gesellschaft in Stockholm. Zwei Kinder wecken ihn recht unsanft und ...

Es ist Nacht und Cardell schläft tief und fest. Als Veteran, der im letzten Krieg gegen Russland verletzt wurde, lebt er am Rande der Gesellschaft in Stockholm. Zwei Kinder wecken ihn recht unsanft und berichten ihm von einer Leiche, die in Fatburen herumschwimmt. Es ist die Kloake Stockholms und Cardell glaubt nicht wirklich, dass die Kinder eine Leiche entdeckten. Trotzdem macht er sich auf und folgt ihnen zur Fundstelle.

Cecil Winge, lebt ebenfalls in Stockholm bei Roselius auf Gut Spens. Er trennte sich von seiner Frau und arbeitet als Jurist bei der Stockholmer Polizei. Winge wird vornehmlich dann gerufen, wenn ein besonderer Fall zu ermitteln ist. Beide Männer trennt mehr als sie verbindet und trotzdem ermitteln sie gemeinsam. Denn es gibt tatsächlich einen Toten in der Kloake Stockholms. Ihm wurden nicht nur die Gliedmaßen entfernt. Und nicht nur das. Er hat weder Zunge noch Zähne und dort, wo die Augen waren, gibt es nur noch zwei Löcher im Schädel. Es ist also ein grausames Bild, welches sich den Ermittlern bietet.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt:

- Die Suche nach dem Mörder
- Briefe des Kristofer Blix an seine Schwester
- Anna Stina, die im dritten Teil auf Kristofer Blix trifft

Niklas Natt och Dag gelang mit seinem Roman 1793 ein Abbild der schwedischen Gesellschaft zur damaligen Zeit. Recht hatte jeder, der genug Geld für Bestechungen besaß. Korrupte Beamte gab es zuhauf und Kriegsversehrte, die mittellos und ohne Unterstützung ihr Leben fristen mussten, ebenfalls.

Ja, es ist spannend und auch die Sprache treffend. Trotzdem konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Es sind die plastischen Schilderungen von Grausamkeit, die mir nicht gefielen. Spannend ist es aber bis zum Schluss und das Motiv des Täters niemals vorhersehbar. Was mir sehr gut gefiel, das war die Beschreibung der Charaktere. Das ist dem Autor meiner Meinung nach perfekt gelungen.