Leider kein Highlight - trotz Potenzial
Da hatte ich wahrscheinlich zu große Hoffnungen, aber ein Highlight war es leider nicht.
Ach, wie hätte es schön werden können. Ein Buch über die Zukunft der Menschen, intelligent und humorvoll - ja, ...
Da hatte ich wahrscheinlich zu große Hoffnungen, aber ein Highlight war es leider nicht.
Ach, wie hätte es schön werden können. Ein Buch über die Zukunft der Menschen, intelligent und humorvoll - ja, nicht ganz.
Normalerweise bin ich keine Science Fiction Leserin, ich gebe neuen Genres aber gerne mal eine Chance und das Buch "Der 9. Arm des Oktopus" war eins meiner Jahreshighlights 21, weswegen ich seit da an gerne nach Büchern gucke, die ein ähnliches Thema haben. Also, wie wird der Mensch in Zukunft sein / aussehen / denken / leben. Das ist ja total spannend.
In ATHOS wurde das aber leider nicht ganz so gut umgesetzt, wie ich es mir gewünscht hätte. Es hatte viel Potenzial, aber vielleicht hatte ich einfach zu viele Erwartungen. Ganz vielen scheint das Buch ja super gefallen zu haben...!
Ich habe ATHOS als Reziexemplar bekommen, hierfür ein herzliches Dankeschön. Es tut mir immer weh, Bücher zu kritisieren, aber eine ehrliche Rezension geht nur so.
Keiner der Charaktere war mir auch nur ansatzweise sympathisch, weswegen mich die ganze Handlung kaum mitgenommen hat. Rüd hat einen seltsamen Charakter, zumindest in Bezug auf sein Denken und in Bezug auf sein Verhalten Zack gegenüber. Sie ist eine Art Hologramm, wird aber recht menschlich dargestellt, also optisch. Das turnt Rüd oft an, weswegen es an zweideutigen Sprüchen und Situationen nicht zu kurz kommt. Von den anderen Figuren mal ganz zu schweigen, die kaum eigene Gefühle oder Ideen haben, sondern alles nur für ihren Planeten tun... Well...
Das Buch ist gewollt schlau. Immer wieder sind schlaue Fakten und Daten und Zahlen darin verpackt, sodass man manchmal das Gefühl hat, man ist selbst total dumm. Es war an manchen Stellen mehr ein Sachbuch als ein Roman und durch die vielen Fremdwörter wurde es nicht besser. Es macht den Lesefluss nicht so schön, immer zwischendurch nachschlagen zu müssen, was jetzt ein bestimmtes Wort eigentlich bedeutet. Nicht nachzuschlagen, geht aber auch nicht, weil man dann nicht versteht, worüber jetzt geredet wird. Ein Glossar gibt es zwar, aber es ist viel, viel zu klein.
Spannend wird es an keiner Stelle. Ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen, weil sich manche Kapitel wie Kaugummi gezogen haben. Die Atmosphäre, in der Zukunft bzw auf ATHOS zu sein, kam bei mir leider nicht an.
Ich vergebe trotzdem zwei Sterne, für den Aufwand (- Recherche, etc.) und den guten Willen, ein Buch zu schaffen, das die Leser:innen zum Nachdenken anregt, aber leider hat es hier nicht ganz so geklappt.