Cover-Bild Terafik
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 30.08.2023
  • ISBN: 9783641309732
Nilufar Karkhiran Khozani

Terafik

Roman
Es ist Nilufars erste Reise nach Iran und in eine ihr unbekannte Familie – die Familie ihres Vaters, der sie verlassen hat, als sie noch ein junges Mädchen war, und zurück in seine Heimat gegangen ist. Dort trifft sie auf neue Gesichter, die alle ihre Wunden und Sehnsüchte haben, und eine Gesellschaft voller Gegensätze. Nilufar lernt ein Leben kennen, das ihres hätte sein können, und einen Vater, der ihr immer dann ausweicht, wenn sie ihm nahekommt. Umgeben vom Chaos der Hauptstadt Teheran und der wohlmeinenden Gastfreundschaft ihrer Verwandten entblättert Nilufar Schicht um Schicht die Zerrissenheit eines Landes, ihrer Familie und ihrer eigenen Identität.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei mrs-lucky in einem Regal.
  • mrs-lucky hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2023

Eine deutsch-iranische Vater-Tochter-Beziehung

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Terafik ist ein gut geschriebenes, interessantes Buch und es ist ein autofiktionaler Text. Die Protagonistin heißt wie die Autorin und teilt ihre Erfahrungen, doch dadurch das es literarisch verarbeitet ...

Terafik ist ein gut geschriebenes, interessantes Buch und es ist ein autofiktionaler Text. Die Protagonistin heißt wie die Autorin und teilt ihre Erfahrungen, doch dadurch das es literarisch verarbeitet wird, wird das Buch zum Roman.
Im Mittelpunkt steht eine Reise in den Iran. Die in Deutschland geborene Nilufar reist mit Mitte 30 zum ersten mal in den Iran, um ihren Vater zu besuchen, der Deutschland vor langen verlassen hatte.
Es wird nicht linear erzählt. So erfährt man die Gründe des Vaters erst spät, Er lebte 20 Jahre in Deutschland und sah sich dann als gescheitert und kehrte in den Iran zurück.
Im Buch gibt es einige Whatsup-Nachrichten, die er seiner Tochter in gebrochenen Deutsch schrieb. So hielten sie Kontakt. Sein größter Wunsch war, dass Nlufar ihn und die Familie besucht.
Nilufars Reise und Empfindungen mit der Familie kann man dann hautnah folgen und verstehen. Ihre Beschreibungen sind sprachlich ausgefeilt.
Das hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.08.2023

eine sehr persönliche Geschichte

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Terafik ist eine Geschichte, die ich erst einmal ein wenig sich setzen lassen musste, bevor ich eine Rezension dazu schreiben konnte.
Die Autorin erzählt von sehr persönlichen Erlebnissen und Eindrücken ...

Terafik ist eine Geschichte, die ich erst einmal ein wenig sich setzen lassen musste, bevor ich eine Rezension dazu schreiben konnte.
Die Autorin erzählt von sehr persönlichen Erlebnissen und Eindrücken aus ihrer Kindheit sowie über eine Reise in den Iran zu ihrem Vater und dessen zahlreichen Familienangehörigen. Nilufar ist Tochter einer deutschen Mutter und eines aus dem Iran stammenden Vaters, der Ender der 80er Jahre vor dem Regime dort geflohen und zum Studium nach Deutschland gekommen ist. Als Nilufar im Teenageralter ist, trennen sich die Eltern und ihr Vater kehrt in den Iran zurück.
Der Roman spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen ab, am meisten hat mich der Teil der Reise in den Iran berührt, in dem sich einerseits die Distanz zwischen Vater und Tochter aufgrund der unterschiedlichen Kulturen manifestiert, in denen sie leben und aufgewachsen sind. Andererseits ist hier, endlich muss man sagen, eine gewisse Annäherung der beiden möglich.
Die Rückblicke in die Vergangenheit aus Sicht Nilufars aber auch aus der ihres Vaters während seiner Zeit in Deutschland, habe ich als schwierig nachvollziehbar empfunden. Vermutlich ist es so gewollt, dass die Empfindungen vage und schwammig bleiben, zumindest ist es mein Eidruck, dass für Nilufar weder die Beziehung ihrer Eltern greifbar war, noch dass sie als Kind eine enge Bindung zu ihrem Vater aufbauen konnte. Sie wächst damit auf, als Ausländerkind ausgegrenzt zu werden, ohne Zugang zu der Kultur ihres Vaters zu erhalten.
Zwischen Nilufar und ihrem Vater bleibt vieles unausgesprochen, sie verständigen sich auch ohne Worte, als Leser fühle ich mich Außen vor, es war für mich nicht wirklich greifbar, weshalb ihr Vater sich zu dem Menschen entwickelt hat, den sie auf ihrer Reise im Iran trifft.
Insbesondere in den Schilderungen aus dem Iran habe ich viel Neues über das Land und das Leben der Menschen dort gelernt, über unterschiedliche Traditionen und Wertvorstellungen, die schnell zu Vorurteilen und Missverständnissen führen können.
Terafik ist kein einfacher Roman, er erzählt teils eine bewegende Geschichte, teils bleibt er zu vage, um alle Umstände wirklich nachvollziehen zu können.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Zuhause in einem fremden Land

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Die erste Reise in den Iran, zur unbekannten Familie. Nilufar Karkhiran Khozani ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Deutschland aufgewachsen. Der Vater verließ die Familie ...

Die erste Reise in den Iran, zur unbekannten Familie. Nilufar Karkhiran Khozani ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Deutschland aufgewachsen. Der Vater verließ die Familie als sie noch ein Kind war und kehrte in den Iran zurück. Nun drängt er zu einer Reise. Sie soll ihn besuchen, die neue Ehefrau und die Verwandten kennenlernen. Eine gleichzeitig Einblicke in ein Land der Gegensätze erhalten.

Die Autorin verbindet in diesem autobiographischen Romane unterschiedliche Elemente und Erfahrungen miteinander. Ausgehend von der Reise in den Iran dringt sie zu ihren eigenen Erinnerungen die Kindheit und Jugend in Deutschland, aber auch an die Erlebnisse des Vaters vor.

Darüber hinaus ist der Roman die Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung. Die Frage nach Schuld und nach Verantwortung steht im Raum, das Unausgesprochene: „Warum bist du gegangen?“.

Am eindringlichsten waren für mich jedoch die Erfahrungen von Ausgrenzung, die sowohl der Vater als auch Nilufar Jahrzehnte später erleben und die sich wie ein leuchtend roter Faden durch den Roman ziehen. Es fängt mit dem Namen an: Den Vater nennen sie im hessischen Dorf einfach Karl anstatt Khosrow. Und in den Behörden weiß man nicht recht, wie man seinen Nachnamen ins lateinische Alphabet übertragen soll. Er und sein Bruder müssen so später ihre Nachnamen unterschiedlich schreiben. In der Hochschule will man ihn um seinen Abschluss bringen und er muss dafür kämpfen, dass er ihn überhaupt bekommt.

"Warum nicht bei Siemens bleibe. Arbeiten, etwas Wohlstand vielleicht, ein guter zuverlässiger Angestellter sein. Rentenversicherung. Erfolg haben, gerade so viel wie vorgesehen. Geliehenes Glück, gegönnt von Menschen, die den Hörer auflegen, wenn sie einen Akzent am Telefon hörten."

All das setzt sich fort, wenn Nilufars Lateinlehrein fragt, woher sie so gut Deutsch könne, wenn Vermieter auflegen, wenn sie den ausländischen Namen hören und wenn sie in Behördenbriefen mit „Herr“ angesprochen wird.

Von all dem erzählt Khozani in klaren, einprägsamen Bildern. Der Roman ist Zeugnis ihrer Beobachtungsgabe und ihres Talent, Zeiten, Menschen und ihre Erlebnisse so miteinander zu verbinden, dass sie ein eindrucksvolles Gesamtbild ergeben. Für mich ein lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Zwei Kulturen

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Nilufar Karkhiran Khozani ist es beeindruckend gelungen, dem Leser die Zerrissenheit ihrer Seele zu vermitteln. In Deutschland geboren, mit einem iranischen Vater, lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken ...

Nilufar Karkhiran Khozani ist es beeindruckend gelungen, dem Leser die Zerrissenheit ihrer Seele zu vermitteln. In Deutschland geboren, mit einem iranischen Vater, lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken auf der Suche nach ihrem eigenen ich und der Familie.

Nilufar soll zum ersten Mal ihren Vater im Iran besuchen, um die Familie kennenzulernen. Konfrontiert mit Traditionen, die ihr völlig fremd sind, geht sie zunächst auf Distanz zu ihrer Familie, die ihrerseits Nilufar wohlwollend aufnimmt. Schwierig ist auch die Beziehung zu ihrem Vater, der ihre Anerkennung sucht und der in Deutschland kein „Bein auf die Erde“ bekommen hat. Die Zerrissenheit beider Leben zieht sich durch das gesamte Buch. Interessant dargestellt sind in dem Buch die Unterschiede der beiden Kulturen und die Zerrissenheit im Iran.

Terafik ist die Erzählung eines bewegenden Lebens in zwei Ländern mit differierenden Wertvorstellungen.

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