Cover-Bild Die Affäre Agatha Christie
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 391
  • Ersterscheinung: 16.01.2023
  • ISBN: 9783458682561
Nina de Gramont

Die Affäre Agatha Christie

Roman | Basierend auf einer wahren Begebenheit
Susanne Hornfeck (Übersetzer), Sonja Hauser (Übersetzer)

Agatha Christie ist bereits 1926 eine schillernde, weltbekannte Autorin. Mit ihrem Mann und der kleinen Tochter lebt sie in London, genießt ihren aufkommenden Ruhm, feiert Partys und verbringt die Wochenenden auf exklusiven Landgütern. Als Agatha aus dem Nichts für elf Tage verschwindet, entspannt sich eine Geschichte voller Irrungen, Wirrungen, Täuschungen und Überraschungen, die einzig die geheimnisvolle Nan O‘Dea auflösen kann.

Die junge Nan kommt aus einer anderen Welt: Nach einer schmerzvollen Kindheit und Jugend im erzkatholischen Irland während des Ersten Weltkriegs lässt sie ihre Vergangenheit hinter sich und beginnt ein neues Leben in England – und sucht die Nähe zur Familie Christie. Denn Agatha hat etwas, das Nan zutiefst begehrt …

»Nur ich kenne die Wahrheit über Agatha Christies Verschwinden. Ich bin nicht Hercule Poirot. Ich bin die Geliebte ihres Mannes.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Nan O’Deas Geschichte/Was löst Nan auf?

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In diesem Buch wird Nan O’Deas Geschichte erzählt. Sie lernt Finbarr kennen und lieben. Nan bekommt ein Baby von ihm, doch da er vom Krieg heimgekommen schrecklichen Husten hat, stecken sie seine Eltern ...


In diesem Buch wird Nan O’Deas Geschichte erzählt. Sie lernt Finbarr kennen und lieben. Nan bekommt ein Baby von ihm, doch da er vom Krieg heimgekommen schrecklichen Husten hat, stecken sie seine Eltern ins Kloster. Dort muss sie schwer arbeiten und als das Kind ein Weilchen da ist, wird es von einem Mann abgeholt. Nan flieht aus dem Kloster und möchte Agathas Mann heiraten, weil sie meint, Teddy ist ihr Kind. Kurz vor der „Hochzeit – Agathas Trennung von ihrem Mann“, verschwindet Agatha und Nan mietet sich in einem Hotel ein. Sie treffen sich da. Es gibt 2 Todesfälle, Finbarr tritt wieder in ihr Leben.

Der Schreibstil von Nina de Gramont ist sehr fesselnd. Sie hat sich sehr viel ausgedacht und Nans Leben aufs ausführlichste beschrieben. Vor allem die Ausbeuterei im Kloster und dass Priester Frauen schänden dürfen, ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt litt ich mit Nan mit. Es gibt immer wieder Rückblenden ins Kloster zwischen den Tagen von Agathas Verschwinden.

Die Charaktere werden teilweise sehr ausgefeilt geschrieben, teilweise sehr wenig. Agatha ist zu einer bemitleidenswerten Person mutiert und dann zur dummen Person, die Geschichte driftet in Fiktion ab.

Nan hingegen ist erst mal bemitleidenswert und dann wird sie sehr, sehr unsympathisch, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht und Agatha verletzt, und dies mit Absicht. Klar war nur, sie wollte Agathas Leben: Tochter, Ehemann, Haus, Geld, Schriftstellerin.

Finbarr ist hingegen der wahre Verlierer der Geschichte. Erst kommt er von Senfgas geschädigt heim, dann hat er den schweren Husten/Krankheit ist jahrelang von der Bildfläche verschwunden und taucht dann wegen Nans Brief wieder auf.

Chilton hat ein erst mittelmäßiges Leben, macht absolut dumme Sachen und ist der Gewinner des Buches bzw. der Geschichte.

Einige Sachen sind für mich total unglaubwürdig: Mr. Christie soll nach Irland ins Kloster gefahren sein und die Tochter Teddy geholt haben und nach England gebracht haben. Er alleine. Wer hat das schreiende Kind stundenlang (wie lange braucht man mit Überfahrt, ging das mit dem Auto, konnte man sich eins leihen, von Irland nach England?) beruhigt und sich um es gekümmert? Und vorher gab die Autorin als Grund an, dass Agatha’s Pfunde nach der Geburt noch da waren und Mr. Christie deshalb in Nans Arme getrieben hat. Ja, was denn nun? Wird die Sache aufgeklärt? Lies das Buch!

Auch das komplette Ende war für mich unglaubwürdig, aus dem Reich der Fiktion. Es blieben einige Fragen für mich offen.

Das Cover wäre schön. Der Titel ist meiner Meinung nach irreführend und auch der Klappentext. Damit bin ich nicht einverstanden, weil meine Erwartungshaltung dadurch eine ganz andere war. Allerdings ist das ein Verschulden der Verlage (der englische und der deutsche Verlag, der das so übernommen hat).

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Es fällt mir sehr schwierig, das Buch zu bewerten. Die Autorin verdient 5 Sterne für ihre wilde in Fiktion driftende Geschichte, die mehr mit Nan zu tun hat, als mit Agatha. Die Verlage denken nur ans Verkaufen und hätten daher 1 Stern für das Buch verdient. Deshalb vergebe ich 2,5 Sterne aufgerundet 3 Sterne, weil die Geschichte gut ist aber ich mich in die Irre geführt fühle. Ich hätte mich nicht für das Buch beworben, wenn ich gewusst hätte, dass es Nans Geschichte ist, Fiktion und Agatha dümmlich und nur am Rande dargestellt wird.




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Veröffentlicht am 14.03.2023

Agatha Christies dunkelste Tage

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Dazu gehörten sicher diejenigen, an denen ihr erster Ehemann sie verließ. Denn danach verschwand sie für einen längeren Zeitraum, nämlich für elf Tage, was für die Mutter einer noch recht kleinen Tochter ...

Dazu gehörten sicher diejenigen, an denen ihr erster Ehemann sie verließ. Denn danach verschwand sie für einen längeren Zeitraum, nämlich für elf Tage, was für die Mutter einer noch recht kleinen Tochter sicher ausserordentlich ungewöhnlich ist. Und genau um diese Tage rankt sich ein dunkles Geheimnis - es wurde nämlich nie offenbart, was genau die damals schon bekannte Autorin in dieser Zeit so getrieben hat.

Nina de Gramont hat ihre eigene Phantasie arbeiten lassen, die allerdings förmlich Purzelbäume geschlagen bzw. Charleston getanzt hat. Denn leider ist es eine wahre Räuberpistole, die sie da ersonnen hat: es beginnt schon damit, dass die Handlung aus der Perspektive von Nan O'Dea, Agathas Konkurrentin (und Siegerin) um die Gunst ihres Mannes erzählt wird - und zwar so, dass es dramatischer gar nicht sein könnte.

Ich empfand die Handlung als wirr und unlogisch, teilweise sogar als wahnwitzig und war froh, als ich das Buch aus der Hand legen konnte. Wahren Agatha-Christie-Fans rate ich eindringlich von der Lektüre ab, eigentlich allen, die gerne mal einen gepflegten, qualitativ hochwertigen historischen Roman lesen. Dieses Buch ist damit nicht zu vergleichen, es ähnelt vielmehr einem Groschenroman - leider!