Schatten der Vergangenheit
„Play for my Heart“ von Nina Schilling ist die Fortsetzung von ihrem Roman Melting my Heart, in dem diesmal Alexis und ihre inneren Dämonen im Fokus stehen.
Die Jurastudentin Alexis ist am College als ...
„Play for my Heart“ von Nina Schilling ist die Fortsetzung von ihrem Roman Melting my Heart, in dem diesmal Alexis und ihre inneren Dämonen im Fokus stehen.
Die Jurastudentin Alexis ist am College als Partygirl bekannt, mit dem man unverbindlichen Spaß haben kann. Dass dies alles nur eine Fassade ist, weiß nur Alexis beste Freundin Row. Sie allein kennt die ernsten Ursachen von Alexis Sucht nach äußerlicher Perfektion, Bewunderung und Oberflächlichkeiten. Als unfreiwillig Dinge aus ihrer Vergangenheit am College enthüllt werden, bricht Alexis innerlich zusammen. Es wird immer mühsamer, ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Die heimliche Affäre mit dem schweigsamen Eishockeyspieler Sean wird für Alexis bedeutsamer als geplant, dabei macht Sean keinen Hehl daraus, dass eine echte Beziehung für ihn nicht in Frage kommt.
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man den Vorgängerband gelesen hat. Bereits dort spielt Alexis eine wichtige Rolle und man erfährt viel zu den Hintergründen von ihrer und Rows Vergangenheit. Der Einstieg in die Handlung ist meines Erachtens aber auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Nina Schilling spricht in ihrem Buch sehr ernste Themen wie Essstörung und Mobbing an, die auch einen Großteil der Story ausmachen. Man kann es fast nicht mit ansehen, wie tief Alexis in ihrer Spirale der Selbstzerstörung steckt und wie exzessiv sie ihren antrainierten Mustern folgt. Der Blick auf ihr Suchtverhalten ist ungeschönt und ohne rosarote Brille, was teils sehr hart sein kann. Dafür kommt die Botschaft klar an, dass man nur etwas ändern kann, wenn man es auch selbst will.
Zu Sean ist meine Meinung ein wenig zwiegespalten. Er wirkt wie der Good Guy, aber auch er macht gravierende Fehler, die die schlimme Situation noch verschärfen. Die Gründe für sein Verhalten sind zum Teil nachvollziehbar, aber ich mochte ihn einfach nicht, für das was er getan hat. Deshalb wäre ich diesmal auch ohne die letzten Zeilen glücklich gewesen.
Der Kampf von Alexis mit sich selbst und den Schatten der Vergangenheit ist von der Autorin sehr intensiv und berührend beschrieben. Dieses Buch ist definitiv keine leichte Kost und man sollte die Triggerwarnung unbedingt ernstnehmen.
Mein Fazit:
Eine bewegende Story, die von mir gern eine Leseempfehlung bekommt.