Von der Autorin Nora Miedler hatte ich bereits drei Jugendbücher gelesen, die mir richtig gefallen haben. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der Vorschau des Arena Verlags entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext sprach mich sofort an. Ich ließ „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ daher bei mir einziehen und war schon sehr gespannt, was mich zwischen den hübschen Buchdeckeln wohl erwarten würde.
Obwohl Sophia den Jungen Mars nie persönlich kennengelernt hat und noch nicht einmal weiß, wie er aussieht, beginnt ihr Herz höher zu schlagen, wenn sie an ihn denkt. Seit sie im Internet auf seinen Blog gestoßen ist, schreiben sich die beiden regelmäßig Nachrichten. Ob Sophia ihren geliebten Mars aber jemals treffen wird? Eher unwahrscheinlich, da sie auf ein Mädcheninternat geht und er auf eines für Jungen. Dann aber wird die große Unwahrscheinlichkeit tatsächlich Wirklichkeit: Durch ein Schimmelproblem in Sophias Schule sind die Schülerinnen gezwungen, für einige Wochen umzuziehen – und zwar nach Altenburg, ein Jungsinternat. Und zwar nicht nur irgendein Jungsinternat, nein. Es ist das, auf welches Mars geht. Aber wer ist Mars nur? Er selbst hat sich als groß, blond und sportlich beschrieben. Ist er vielleicht Jonas? Oder Magnus? Aber hat Sophia überhaupt eine Chance bei einem so gutaussehenden Jungen? Es scheinen eh alle Jungs auf ihre zickige Stiefschwester Amelie zu stehen. Diese nutzt natürlich die Gunst der Stunde und flirtet, was das Zeug hält. Blöde Kuh. Sophia aber gibt nicht auf, sie will endlich wissen, wer Mars ist. Zusammen mit ihren zwei besten Freundinnen versucht sie herauszufinden, wer hinter ihrer Internetbekanntschaft steckt. Ob ihr das wohl gelingen wird?
Lest ihr gerne humorvolle Jugendbücher, die einfach nur süß und richtig unterhaltsam sind? Dann ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ ganz bestimmt genau das Richtige für euch.
Mir hat das Buch herrliche, kurzweilige Lesestunden beschert. Der Humor war absolut meiner, ich war hier immerzu am Grinsen und Schmunzeln. Allerdings darf man sich an etwas Kitsch, einem jugendlichen Schreibstil und auch an etwas vorhersehbaren Szenen nicht stören. Das Buch ist eindeutig ein Teenieroman, ich denke daher, dass er nicht für jeden Erwachsenen etwas sein wird. Wer aber gerne zuckersüße, witzige Teenagergeschichten liest, der wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Also wie ich. ;)
Bis auf einen kleinen Kritikpunkt habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Was ich etwas schade fand, war die Auflösung. Die kam für mich leider nicht sehr überraschend. Ich hatte schon recht früh eine Vermutung, wer der Junge Mars sein könnte und diese hat sich dann auch bestätigt. Mein geliebter Aha-Moment am Ende blieb für mich also leider etwas aus. Groß gestört hat es mich aber nicht. Ich fand es dennoch richtig spannend mitzuverfolgen, wie Sophia und ihre beiden Freundinnen Molly und Kaja herumrätseln, wer denn nur Mars sein könnte. Sophia weiß nämlich nicht, wie ihr Internetfreund aussieht. Nur, weil er meinte, dass er den Look eines Surfertyps hätte, sprich sportlich, blond, groß und gutaussehend, muss das ja nicht heißen, dass es stimmt. Als die Mädchen also nach Altenburg kommen, legen sie sofort damit los, die Jungs der elften Klasse genauer unter die Lupe zu nehmen. Dass Mars ein Elftklässler ist, wissen sie nämlich. Ganz schön verzwickt das Ganze. Und damit nicht genug: Durch einen dummen Irrtum denkt Mars, dass Sophia ihre Stiefschwester Amelie ist. Das Chaos ist hier also vorprogrammiert, was für Sophia meist nicht so angenehm ist, für uns Leser aber äußerst amüsant. ;D
Die Protagonistin Sophia, aus deren Sicht wir alles aus der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein total liebes, witziges und tollpatschiges Mädchen, das man einfach vom ersten Moment an gern haben muss. Auch Molly und Kaja habe ich sofort ins Herz geschlossen.
Sophia hat wirklich tolle beste Freundinnen, auf die sie sich immer verlassen kann. Die beiden lassen Sophia auf der Suche nach Mars natürlich nicht im Stich, wobei ihre Hilfe öfters dazu führen wird, dass Sophia am liebsten im Erdboden versinken möchte. Etwas unauffälliger wäre vielleicht manchmal gar nicht so schlecht gewesen. Wobei – nee, dann hätten wir Leser ja weniger zum Lachen gehabt. Sophia tat mir zwar schon manchmal etwas leid, denn sie gerät wirklich oft in peinliche Situationen, aber das macht das Leseerlebnis für uns natürlich nur noch schöner.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist das Setting. Wer gerne Internatsgeschichten liest, der sollte sich „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ unbedingt mal näher anschauen. Und wer es gerne mag, wenn in Büchern Textnachrichten geschrieben werden, dem kann ich das Buch ebenfalls wärmstens empfehlen. Der Email-Austausch zwischen Sophia und Mars liest sich echt toll und richtig unterhaltsam.
Neben all dem Witz und dem Humor behandelt das Buch allerdings auch noch ernstere Themen, sodass die Handlung etwas an Tiefe gewinnt. Die Autorin greift den Punkt Patchworkfamilie auf und die damit verbundenen Probleme. Durch die neue Freundin ihres Vaters bekommt Sophia eine neue Stiefschwester, Amelie. Amelie ist wirklich die totale Zicke. Ich konnte sie überhaupt nicht leiden. Sie kann so ein richtiges Biest sein und macht Sophia das Leben im Internat sehr oft ziemlich schwer. Ich habe Amelie erst zum Ende hin ein klein bisschen lieber gewonnen, aber sympathisch war sie mir bis zum Schluss nicht.
Freundschaft, Internatsfeeling, Liebes- und Verwechslungsgeschichte, Zickenkriege, Textnachrichten, ein jugendlicher Schreibstil, liebenswerte Charaktere, eine zuckersüße, humorvolle und turbulente Handlung – ihr mögt so etwas? Dann kann ich euch dieses schöne Jugendbuch sehr ans Herz legen.
Mehr verraten werde ich hier dann auch nicht. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was Sophia auf der Suche nach ihrem Mars so alles widerfahren wird und wer sich denn nun eigentlich hinter ihrer Internetbekanntschaft verbirgt, müsst ihr schon selber zum Buch greifen und mit dem Loslegen. :D
Fazit: Ein richtig süßes und herrlich humorvolles Jugendbuch, welches mich bestens unterhalten konnte. Mir konnte Nora Miedler mit ihrem neuen Jugendroman richtig schöne, kurzweilige Lesestunden bescheren. Obwohl das Ende leider etwas vorhersehbar für mich war, bin ich dennoch ganz begeistert von dem Buch. Für Mädchen ab 12 Jahren, die gerne witzige, romantische Teeeniebücher lesen, ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ absolut perfekt. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!