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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

Kommissar auf Geisterjagd

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Der dritte Band sorgt mit Spiritismus für eine eine etwas andere Atmosphäre. Der Kommissar, die Tatortfotografin und der Totengräber werden mit ungewöhnlichen Szenarien konfrontiert und sind gefordert. ...

Der dritte Band sorgt mit Spiritismus für eine eine etwas andere Atmosphäre. Der Kommissar, die Tatortfotografin und der Totengräber werden mit ungewöhnlichen Szenarien konfrontiert und sind gefordert. Das alles passt hervorragend in die Stadt Wien gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Neben dem jüdischen Mordopfer spielen verschwundene Waisenkinder in einem zweiten Fall eine wichtige Rolle. Der Totengräber kann dem Kommissar wieder hilfreich zur Seite stehen. Beide Fälle sind gut konstruiert, mit vielen Wendungen wird die Spannung aufrecht erhalten, die zu einem unerwarteten Ende führt.

Wieder kommt der Wiener Lokalkolorit nicht zu kurz, die Erklärung typischer Wiener Ausdrücke zum Ende des Buches sind sehr hilfreich für das Verständnis. Der Stadtplan auf der Umschlaginnenseite dient der Orientierung. Der Band ist in sich abgeschlossen, Kenntnisse aus den ersten beiden Bänden sind nicht unbedingt notwendig, können aber hilfreich sein. Auch in diesem Band ist das Nachwort sehr informativ und gibt einen tiefen Einblick in die profunde Recherche des Autors. Gerne empfehle ich diesen historischen Roman uneingeschränkt.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Offen und ehrlich

Hope Dealer - Vom Drogenhändler zum Hoffnungsbringer
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Schon in jungen Jahren (Grundschule) wird klar, dass Niels eine starke Persönlichkeit hat, und das nicht nur in positivem Sinn. Seine Entwicklung gestaltet sich entsprechend in die falsche Richtung. Er ...

Schon in jungen Jahren (Grundschule) wird klar, dass Niels eine starke Persönlichkeit hat, und das nicht nur in positivem Sinn. Seine Entwicklung gestaltet sich entsprechend in die falsche Richtung. Er kommt mit Drogen in Kontakt und für ihn ist klar, dass er damit sein Geld verdienen möchte. Sehr ehrlich beschreibt er seinen Werdegang, ist sich im Nachhinein der Gefühlslage seiner Eltern bewusst und lässt nichts aus, was in seinem Leben passiert ist. Um einer Verhaftung zu entkommen, flieht er nach Südamerika, um dort so weiter zu machen, wie er in Deutschland gelebt hat. Ein Kokainschmuggel wird ihm zum Verhängnis und er lernt den wohl härtestens Knast der Welt in Kolumbien von innen kennen. Und das führt zur Kehrtwende in seinem Leben, einem Leben nach den Geboten Gottes.

Niels' Geschichte hat mich total berührt. Ich habe keinen Blick in die Welt der Drogen, kann mich aber aufgrund seines Erzählstils hineindenken. Die Sprache passt hervorragend zum Erzähler; er lässt nicht zuviel Slang einfließen, so dass man gut folgen kann. Seine Persönlichkeit kommt authentisch zum Tragen; es bleiben keine Fragen offen. Ich bin sicher, dass er mit diesem Buch und seinen Predigten Betroffenen Mut zur Wende machen kann. Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und gibt Nicht-Betroffenen einen authentischen Einblick in die unterschiedlichen Aspekte der Drogenwelt. Die Geschichte, die in der Zuwendung zum Glauben mündet, lässt sich auch gut auf andere Problematiken im Leben anwenden. Dann möchte ich noch hervorheben, dass Titel und Untertitel des Buches sehr treffend gewählt sind.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Auf einer einsamen Insel

Mit dem Schnee kommt der Tod
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Weihnachten verbringen eine Krimiautorin und ein Kriminalkommissar zusammen mit anderen Gästen auf einem großen Anwesen auf einer kleinen Insel in Cornwall, Ehrengast ist Marlene Dietrich. Durch schlechtes ...

Weihnachten verbringen eine Krimiautorin und ein Kriminalkommissar zusammen mit anderen Gästen auf einem großen Anwesen auf einer kleinen Insel in Cornwall, Ehrengast ist Marlene Dietrich. Durch schlechtes Wetter sind sie von der Außenwelt abgeschnitten. Als ein Mord geschieht beginnt die Suche nach dem Täter. Eine weitere Leiche erschwert die Ermittlungen.

Die Autorin schafft eine authentische Atmosphäre mit einem angenehmen Flair von Zeit und Ort, man findet sich mitten im Geschehen auf der einsamen Insel zum Ende der 1930er Jahre wieder. Der Fall ist gut konstruiert und mit seinen Wendungen – absolut gelungen immer dann, wenn man nicht damit rechnet - bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Mit den Charakteren bin ich gut klar gekommen, sie sind sympathisch und authentisch. Man fühlt sich in allem an Agatha Christie und ihresgleichen erinnert. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Rückblick auf eine andere Art

Lichtungen
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Zwei Protagnisten, die befreundet sich und sich vertrauen. Ungewöhnlich ist die Erzählweise, denn das erste Kapitel startet mit dem Wiedersehen als Erwachsene und im weiteren Verlauf geht es zurück in ...

Zwei Protagnisten, die befreundet sich und sich vertrauen. Ungewöhnlich ist die Erzählweise, denn das erste Kapitel startet mit dem Wiedersehen als Erwachsene und im weiteren Verlauf geht es zurück in die Kindheit der beiden. Es geht um eine Freundschaft in unterschiedlichen Stadien und das Leben in einem Rumänien unter Ceausescu und mit den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe. Die sehr poetische Sprache will nicht immer zum Geschehen passen; sie hat mir das Lesen und die benötigte Konzentration auf die Geschichte nicht immer leicht gemacht.

Schade, ich hatte wohl etwas anderes erwartet und konnte keinen richtigen Zugang zu der Geschichte finden. Ich denke, es liegt unter anderem daran, dass rückwärts erzählt wird. Die Sprache ist ja eigentich schön, aber für mich war es anstrengend, sie zu lesen. Vielleicht war es auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch. Ich werde es später noch einmal versuchen.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Hulda mitten im Geschehen

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt
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In Band sechs lebt Hulda Gold als alleiinstehende, ledige Mutter wieder in ihrem Viertel im Berlin zum Ende der 1920er Jahre. Beruflich ist sie in einer Mütterberatungsstelle tätig und ihre Tochter besucht ...

In Band sechs lebt Hulda Gold als alleiinstehende, ledige Mutter wieder in ihrem Viertel im Berlin zum Ende der 1920er Jahre. Beruflich ist sie in einer Mütterberatungsstelle tätig und ihre Tochter besucht den Kindergarten. So ganz zufrieden ist sie nicht, aber glücklich, dass es ihnen gut geht. Im Gegensatz dazu leben andere Mütter am Existenzminimum, was ihr täglich begegnet. Eine junge Schauspielerin erregt ihre Aufmerksamkeit. Ihr Gerechtigkeitssinn und die ihr gegebene Neugierde lassen sie nach den Hintergründen recherchieren. Sie erlebt wieder so einige Abenteuer. Auch andere bekannte Gesichter begegnen uns wieder.

In diesem Band steht ein Teil der kriminellen Unterwelt Berlins im Mittelpunkt. Aber auch die politischen wie gesellschaftlichen Entwicklungen spielen eine Rolle. Der Schreibstil der Autorin ist einfach ideal für dieses Genre, denn es wird dadurch ein Atmosphäre geschaffen, in die man sich hineinfallen lassen kann. Wieder sorgt eine Karte auf der Umschlaginnenseite für besseres Verständnis der relevanten Viertel Berlins. Sicherlich ist es hilfreich, die Vorgängerbände gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser einordnen zu können, aber da es eine abgeschlossene Geschichte mit Hinweisen zu notwendigen Ereignissen der Vergangenheit ist, lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse genießen. Empfehlen möchte ich es allen Lesern historischer Romane und Berlin-Liebhabern, die sich über die 1920er Jahre in dieser Stadt unterhaltsam informieren möchten.

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