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Veröffentlicht am 20.09.2022

Daphne auf Abwegen

Der Tote im Zoo
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„Der Tote im Zoo“ von Susanne Fletemeyer, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 29 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Inga Haarmann.
Kommissarin Inga Haarmann ...

„Der Tote im Zoo“ von Susanne Fletemeyer, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 29 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Inga Haarmann.
Kommissarin Inga Haarmann ist noch relativ neu in der Dienststelle und fühlt sich etwas unterfordert. Zum Glück ist der Krankenstand sehr hoch, als ein Toter im Zoo gefunden wird. Das ist die Chance für Inga. Der Tote wurde im Schweinestall des Zoo’s gefunden, erschlagen von einem Pflug. Außerdem wird das Schweinchen Daphne vermisst. Da der Zoo schon viele Drohbriefe von Tierschützern erhalten hat, wird zuerst in diese Richtung ermittelt. Aber nach und nach ergeben sich weitere Details, die die Ermittler immer wieder auf andere Spuren führen. Nicht zuletzt nach Frankreich und zur Fremdenlegion.
In einem zweiten Handlungsstrang wird der Leser nach Frankreich geführt und zu le Baron, einem selbsternannten Baron, der sein Geld mit Delikatessenhandel verdient. Um noch mehr Geld mit Trüffeln zu verdienen, fehlt ihm ein entscheidendes Rezept, was sein Angestellter Petru ihm besorgen soll. Die Informationen rund um Trüffel fand ich sehr interessant.
Das Buch kommt ohne blutrünstige Massenmorde aus und ist trotzdem spannend und mitreißend, wozu auch die unterschiedlichen Perspektiven beitragen. Die Hauptteile betreffen die Ermittlungen von Inga und ihrem Kollegen Sahin sowie die Handlungen um Petru. Immer wieder kommt es zu neuen Wendungen, sodass sich ‚mein Mörder‘ immer mal wieder änderte. Einen nicht unwesentlichen und amüsanten Teil trägt Daphne zur Auflösung bei, was dann doch ziemlich lustig ist. Letztlich führen jedenfalls Daphne, der Tote im Zoo, die Trüffel und die Fremdenlegion zu einem passenden Ende zusammen.
Inga und Sahin sind mir sehr sympathisch, wobei sich Sahin zu sehr von seiner Familie herumkommandieren lässt und immer wieder die Arbeit verlassen muss wegen familiärer Notfälle. Aber Inga scheint das nicht weiter zu stören. Mit Franca hat Inga so ihre Probleme bzw. Franca mit ihr. Es kommt immer wieder zu teils bösen Kommentaren an Inga’s Arbeit. Die beiden müssen sich wirklich zusammenraufen. Und dann ist noch Forensik-Stefan, der sehr charmant auf Inga reagiert. Allerdings hat er auch einen bestimmten Ruf im Kommissariat und Inga von ihrem letzten Job schlechte Erfahrungen.
Das Cover gefällt mir sehr und es passt zur Handlung.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Spannend und amüsant

Fisch Land Grab
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„Fisch Land Grab“ von Rainer Wekwerth und Rita Schwarz, Verlag Edition M, habe ich als ebook mit 300 Seiten gelesen, diese sind in 51 Kapitel eingeteilt. Es ist der zweite Fall für Stein und Peters.
Die ...

„Fisch Land Grab“ von Rainer Wekwerth und Rita Schwarz, Verlag Edition M, habe ich als ebook mit 300 Seiten gelesen, diese sind in 51 Kapitel eingeteilt. Es ist der zweite Fall für Stein und Peters.
Die punkige Pfarrerstochter Nina mit den vielen Tattoos arbeitet nun schon einige Wochen als Gehilfin im Bestattungsinstitut Stein & Sohn. Ihr Chef ist Jesper Stein, ein sehr konservativer Mensch mit konservativen Ansichten. Zusammen haben sie bereits einen Mord aufgeklärt.
Jetzt wurde ihnen vom Ordnungsamt der Auftrag erteilt, einen toten Seemann zu beerdigen. Nina stellt bei ihrer ersten allein durchgeführten hygienischen Behandlung des Toten fest, dass er viele Gold-Inlyns, manikürte Fingernägel und einen sehr teuren Haarschnitt hat. Das kann sich ein Seemann nicht leisten. Außerdem sehr viele Tätowierungen. Die Polizei interessiert sich nicht für Ninas Entdeckungen, also forschen sie und Jesper nach und ihre Spuren führen nach Russland. Jesper hat es indes noch mit dem Besuch seines Vaters und seiner neuen Frau zu tun, was ihn nicht besonders glücklich macht.
Die Perspektive wechselt immer wieder in die Jahre ab 2002 nach Moskau. Dort hat sich Maksim, Sohn einer Putzkraft, in Anastasia, der Tochter eines reichen und kriminellen Mannes verliebt. Um mit ihr zusammen sein zu können, verlangt der Vater des Mädchens eine Gegenleistung von ihm. Das ist der Beginn seiner Karriere. Zu Beginn der Kapitel finden sich russische Rezepte und Redewendungen.
Auch dieser 2. Teil ist wieder ganz toll, spannend und auch amüsant. Nina bringt Jesper mit ihrer Art ständig zum Seufzen. Sie ist das komplette Gegenteil von ihm, sympathisch frech, spricht viel, kaut Kaugummi, Fleischesser und ist oft etwas despektierlich. Er ist immer etwas wortkarg, Vegetarier mit Hang zum Veganer, züchtet Schmetterlinge. Seit er Nina kennt, ist er sogar im Internetzeitalter angekommen, ein bisschen jedenfalls. Die beiden führen oft herrliche und sarkastische Dialoge.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben und gerade Nina und Jesper kann ich mir sehr gut vorstellen. Manchmal streiten sie sich wie ein altes Ehepaar, manchmal tritt Nina ihm anständig in den Hintern, um ihn auf Trab zu bringen. Kein typisches Angestellten-Chef-Verhältnis.
Jespers Vater ist mir nicht besonders sympathisch. Er ist vor Jahren nach Mallorca ausgewandert und hat seinen Sohn mit dem Gehilfen allein im Bestattungsinstitut gelassen. Alle paar Jahre kommt er vorbei und meckert an Jesper’s Arbeit herum. Auch über Nina zieht er her: ‚Sie sieht aus wie eine Überlebende nach dem atomaren Erstschlag‘. Lustige Dialoge sind es aber schon. Auch seine Frau Tabea mit ihrer morgendlichen Klangschalen-Meditation geht Jesper auf den Geist.
Man erfährt ebenfalls so einiges über die Bestattungen, was ich immer wieder sehr interessant finde.
Das Cover ist ebenfalls wieder sehr schön, düster und geheimnisvoll.
Obwohl Russenmafia nicht mein bevorzugtes Thema ist, liebe ich diese Reihe und möchte noch sehr viel mehr davon lesen.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Eingeholt von der Vergangenheit

Raue Havel
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„Raue Havel“ von Tim Pieper, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen, die in 52 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Havelkrimi.
Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahr 1946 in ...

„Raue Havel“ von Tim Pieper, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen, die in 52 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Havelkrimi.
Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahr 1946 in der russischen Besatzungszone. Dort werden fast noch Kinder verhaftet, weil sie den Russischunterricht geschwänzt haben. Sie werden hart bestraft.
Die Szene wechselt in die Gegenwart und zu drei Skeletten, die in einem alten Bootshaus an der Havel gefunden wurden. Kurz danach wird eine Journalistin ermordet, die in einem Fall aus dem Jahr 1949 recherchiert hat. Bald stellt sich heraus, dass die beiden Fälle zusammenhängen.
Dann hat sich Tonis Mutter zu einem spontanen Besuch angekündigt. Sie lebt in Portugal und ist schon sehr betagt. Es muss also einen wichtigen Grund geben, warum sie so plötzlich nach Potsdam kommen will.
Die Handlung wechselt immer wieder in das Jahr 1949. Dort wird eine junge Frau von einem britischen Agenten angeworben, um einen russischen Dolmetscher aus dem ‚Militärstädtchen Nr. 7‘ herauszuschleusen.
In der Gegenwart nimmt die Handlung rasante Wendungen. Toni und sein IT-Kollege Phong bekommen es mit mächtigen Gegnern zu tun, die vor nichts zurückschrecken. Agenten tauchen in der Dienststelle auf und der Polizeipräsident nimmt Toni den Fall weg. Als Toni mit seinem Vorgesetzten, Kriminalrat Schmitz, über neue Informationen sprechen will, blockt dieser ab. Also nehmen Toni und Phong den Fall selbst in die Hand und geraten in große Gefahr. Und nicht nur die beiden werden bedroht.
Es ist eine wahnsinnig spannende, traurige und berührende Geschichte. Man kann es sich kaum vorstellen, was damals passiert ist und bis heute nachwirkt.
Toni kommt bei diesem Fall an seine Grenzen und denkt über seinen weiteren beruflichen Weg nach. Zu seiner Mutter hatte er nie ein inniges Verhältnis. Sie war immer eine sehr distanzierte Person. Jetzt hat er die Gelegenheit, sich mit ihr auszusprechen.
Kriminalkommissar Phong ist nicht mehr nur ein IT-Nerd, sondern blüht in seiner neuen Rolle als aktiver Ermittler regelrecht auf. Er scheut sich nicht vor der Gefahr, findet immer neue Hinweise im Netz und ist Toni nicht nur ein guter Kollege, sondern auch ein Freund.
Durch die Perspektivwechsel wird die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite gehalten. Man erfährt mehr und detailliert über die Machenschaften der Geheimdienste nach dem 2. Weltkrieg, wie Taten mit aller Macht noch heute geheim gehalten werden sollen.
Auch wegen des mitreißenden Schreibstil war ich sehr schnell durch mit dem Buch, was wieder ein sehr gelungenes Werk ist.
Am Ende ernten wieder die falschen Leute die Lorbeeren. Nur einer hat sie mehr als verdient.
Ich hoffe sehr, dass Toni mit diesem Fall mental abschließen kann und wir noch viel von ihm /lesen können.
Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Sehr unterhaltsam

Pfeil im Aug'
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„Pfeil im Aug‘“ von Jess A. Loup, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 242 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind.
Ausgerechnet in ihrem Wald, auf ihrem Bogenparcours, findet Ronja Bellingrodt, ...

„Pfeil im Aug‘“ von Jess A. Loup, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 242 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind.
Ausgerechnet in ihrem Wald, auf ihrem Bogenparcours, findet Ronja Bellingrodt, Besitzerin eines Bogenshops, einen Toten mit einem Pfeil im Aug‘. Da sie erst drei Jahre und noch nicht seit dem Dreißigjährigen Krieg in Abersreut wohnt, wird sie als Zugereiste schon mal per se verdächtigt. Muss sie nun um ihre Existenz bangen? Ronja bekommt es mit Kriminaloberkommissar Veit Leonhardt zu tun, der zwischen bayrisch und hochdeutsch kauderwelscht, sehr lernfähig ist und eigentlich doch ganz gut aussieht. Als im naheliegenden Wald Schüsse fallen, bekommt Ronja Polizeischutz und auch die Nachbarn sind sofort ran, weil sie sich doch um sie sorgen und gleich noch den neusten Tratsch erfahren oder loswerden wollen.
Der tote Anton war ein richtig böser Mann und keiner trauert ihm nach. Nicht mal Xaver, sein eigener Sohn. Die beiden Männer haben zusammen auf dem Hof gewohnt, seit die Mutter weggegangen ist. Für Xaver war das nicht einfach, er konnte sich nicht gegen seinen Vater behaupten, obwohl er ein sympathischer Kerl ist. Nach dem Tod seines Vaters blüht er regelrecht auf. Und auch die Mutter kommt zurück. Da gibt es doch auch richtig lustige Situationen mit ihm und Ronja.
‚Hey, Ronja, räum doch bitte mal meinen Schweinkram weg, und mach hinne, es soll keiner sehen, dass du bei mir abhängst!‘ 
Ronja hat Haus und Grundstück von ihrem Onkel geerbt und ist zugezogen. Sie konnte sich damit ihren Traum vom Bogenshop und Parcous erfüllen und ist zufrieden. Ich mag sie sehr. Auch wenn sie eigenwillig ist und den Dingen lieber selbst auf die Spur geht, ist sie keine penetrante Hobbydetektivin.
Dann ist da noch der Kommissar, der viel bei Ronja ist und sich mit der maulenden Kitten angefreundet hat. Beide maulen, wenn sie hungrig sind.
Die drei mag ich und auch Liesl, die Nachbarin, die zwischen 70 und 100 Jahre alt und noch ganz fit ist.
In diesem Buch erfährt man gut dosiert einiges über das Bogenschießen, was ich sehr interessant fand. Spannung (des Buches – nicht des Bogens) ist vorhanden und gegen Ende wird es noch mal richtig kriminell. Es ist ein relativ unblutiger, ruhiger Krimi, der mir sehr gut gefallen hat. Auch wegen der vielen amüsanten Begebenheiten und vor allem auch des süßen, und so wahren, Katzenlebens.
Ich habe das Lesen sehr genossen. Es war unterhaltsam, amüsant und auch etwas spannend. Ein richtig schöner Cosy-Crime, von dem ich gerne mehr hätte.
Zum Lesen hat mich natürlich in erster Linie das Cover animiert. Tiere gehen immer 

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Hat mir sehr gut gefallen

Das Kind der Lügen
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„Das Kind der Lügen“ von Helga Glaesener habe ich als ungekürztes Hörbuch, Verlag Lübbe Audio, mit einer Spielzeit von 9 Stunden und 58 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Christiane Marx. Es ist der ...

„Das Kind der Lügen“ von Helga Glaesener habe ich als ungekürztes Hörbuch, Verlag Lübbe Audio, mit einer Spielzeit von 9 Stunden und 58 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Christiane Marx. Es ist der zweite Teil mit Paula Haydorn.
Der Prolog beginnt mit einer Hinrichtung, da fühlte ich mich ins Mittelalter versetzt. Aber es ist das Jahr 1929. Paula Haydorn arbeitet bei der Kriminalpolizei in Hamburg und hat es meist mit alltäglichen Banalitäten zu tun. Als Signe von Arnsberg in die Wache stürmt und hysterisch mitteilt, dass ihr Hündchen absichtlich getötet wurde, wird sie eher belächelt. Kurz danach ist sie wieder da, weil ihre Tochter und deren Kindermädchen entführt wurden. Signe ist völlig aufgelöst, wirkt verwirrt und zieht am nächsten Tag ihre Anzeige zurück. Die Männer denken, sie ist verrückt, aber Paule merkt die Angst einer Mutter. Dann wird die Leiche des Kindermädchens gefunden und die Situation spitzt sich zu. Die Handlung ist dramatisch und traurig.
Die Weibliche Kriminalpolizei ist noch im Aufbau, aber in dieser Geschichte werden die Frauen größtenteils ernst genommen. Paula arbeitet meist mit ihrem Kollegen Martin Border zusammen, der auch in ihrem Haus wohnt. Das Verhältnis der beiden ist kollegial, obwohl auch einige persönliche Sympathien mitschwingen, die aber immer wieder ins Schwanken geraten. Martin ist ein sehr verschlossener Mensch, das Verhältnis zu seinen Eltern ist schwierig, daher hat er auch wenig Kontakt. Aber ich mag ihn sehr, er ist kompetent und lässt sich nicht so schnell einschüchtern.
Auch Paula arbeitet sehr engagiert in ihrem Beruf. Damals war es noch nicht selbstverständlich, dass Frauen bei der Polizei arbeiteten und sie muss sich beweisen, was ihr aber sehr gut gelingt. Sie lässt sich auch nicht abschrecken, als es zu einem folgenschweren Zwischenfall kommt.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Autorin kenne ich bereits von ihren historischen Romanen her und auch mit diesem Buch zeigt sie die Geschehnisse der Zeit sehr deutlich auf. Es herrscht Aufbruchsstimmung, die Polizei geht hart gegen Kommunisten vor, oft ohne Grund, und die Arbeit ist nicht einfach.
Auch die Sprecherin hat mir wunderbar gefallen. Sie bringt die hysterische Stimme von Signe perfekt zur Geltung und spricht auch die anderen Charaktere sehr emotional.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, es ist düster und wirkt geheimnisvoll.

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