Nach einem guten Start abgestürzt
Freier FallBei Stewardess Mina hängt der Haussegen gehörig schief. Neben Problemen mit ihrer Adoptivtochter, verhält sich ihr Ehemann immer merkwürdiger, sodass sie bereits eine heimliche Affäre mit dem Au-pair-Mädchen ...
Bei Stewardess Mina hängt der Haussegen gehörig schief. Neben Problemen mit ihrer Adoptivtochter, verhält sich ihr Ehemann immer merkwürdiger, sodass sie bereits eine heimliche Affäre mit dem Au-pair-Mädchen dahinter vermutet.
Kurz darauf bricht Mina jedoch auf einen 20-Stunden Non-Stop-Flug von London nach Sydney auf, wo sie als Flugbegleitern plötzlich vor eine unmögliche Entscheidung gestellt wird: Entweder verhindert sie das Ankommen der Maschine am Zielort, oder ihre Tochter wird in den Händen von Entführern sterben.
Was zunächst noch nach einem spannenden Thriller klingt, wird schnell zu einer mittelmäßigen Enttäuschung.
Einerseits bombardiert uns Clare Macintosh in gewohnter Manier, wieder mit einer Vielzahl Protagonisten, andererseits baut sie damit zunächst auch einen schönen Spannungsbogen auf. Die Erzählperspektiven wechseln sich kapitelweise durch die verschiedenen Personen ab und legen damit auch Stück für Stück Motive frei. Leider die Story nach dem durchaus gelungenen Start, gehörig ins Trudeln. Verfrühte Auflösungen, fehlplatzierte Plottwists und ein unrealistisches Tatszenario lassen den Nervenkitzel regelrecht verpuffen. Der Epilog am Ende reißt es zwar ein Stück heraus, aber eine Glanzleistung ist es wahrlich nicht.
Diese Vermutung hatte wohl auch der Verlag. Jedenfalls scheint es so, als hätte dieser bereits spekuliert, dass es kein Spitzentitel werden wird. Anders kann ich mir nicht erklären, warum hier auf eine billig aussehende Taschenbuchausgabe gesetzt wurde, statt der gewohnten, schön gestalteten Paperbackversion.
Insgesamt ist es ein eher lauwarm servierter Locked-in Thriller mit reichlich falschem Timing und verschenktem Potential.