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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2024

Komplex & spannend

Finsteres Herz
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„Finsteres Herz“ ist nach „Die Toten von Marnow“ der zweite Fall für Lona Mendt und Frank Elling des in Stuttgart lebenden Autors Holger Karsten Schmidt. Das Buch lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse ...

„Finsteres Herz“ ist nach „Die Toten von Marnow“ der zweite Fall für Lona Mendt und Frank Elling des in Stuttgart lebenden Autors Holger Karsten Schmidt. Das Buch lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen lesen.

Die beiden Kriminalhauptkommissare Lona Mendt und Frank Elling arbeiten für die Kripo Schwerin. In ihrem aktuellen Fall läuft einiges schief, sie werden angeschossen, schwer verletzt und in ein künstliches Koma versetzt. Das 12-jährige Waisenmädchen Sarah, das alles mit angesehen hat, ergreift die Flucht.
Maja Kaminski und Hagen Dudek von der Bundespolizei in Rostock übernehmen den Fall und versuchen Sarah zu finden.

Die Story besteht aus zwei Erzählsträngen aus denen im Wechsel berichtet wird. Sowohl die Ereignisse um Mendt und Elling als auch die um Kaminski und Dudek sind spannend und fesselnd.
Dadurch ist es schwierig das Buch aus der Hand zu legen. Nachdem ich einmal begonnen hatte, wollte ich immer weiterlesen.

Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mir war zwischenzeitlich nicht klar, wem ich trauen kann und wer hier falsch spielt. Da die Anzahl der Namen recht hoch ist, Vor- und Nachnamen im Wechsel verwendet werden, die Perspektive immer wieder wechselt und die Handlung komplex ist, musste ich mich beim Lesen ganz schön konzentrieren. Aber genau das war es auch, was mich gefesselt und begeistert hat.

Die Auflösung hat mir gut gefallen, sie war stimmig und rund.

Das Buch steckt voller Action, ist nichts für schwache Nerven und war für mich eines meiner Thrillerhighlights des Jahres.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Eine Reise in die jüngste Vergangenheit – berührend & ergreifend

Damals waren wir frei
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In ihrem Roman „Damals waren wir frei“ beschäftigt sich die Autorin Stephanie Jana mit Ereignissen aus der jüngsten deutschen Geschichte zur Zeit der Wende in Berlin.

Die Handlung beginnt 1988.
Die ...

In ihrem Roman „Damals waren wir frei“ beschäftigt sich die Autorin Stephanie Jana mit Ereignissen aus der jüngsten deutschen Geschichte zur Zeit der Wende in Berlin.

Die Handlung beginnt 1988.
Die 19-jährige Sängerin Mina lebt mit ihrer Familie in Ost-Berlin. Dort hat ihre Großmutter Marianne, den „Tanzpalast“ gegründet, eine Disco, in der inzwischen die ganze Familie sowie Freunde mit anpacken und in der so richtig ausgelassen gefeiert wird. Hier lernt Mina auch Jan - einen jungen Medizinstudenten aus West-Berlin - kennen. Die beiden verlieben sich, aber durch die Mauer hat ihre Liebe keine Zukunft.
Minas Mutter Elly hat vor 20 Jahren ihre Familie im Westen für sieben Tage besucht. Damals hat sie sich in Uli verliebt. Bis heute trauert sie diesem still und heimlich hinterher.
Wiederholt sich nun die Geschichte der beiden?

Der Schreibstil von Stephanie Jana liest sich toll. Direkt von Beginn an, hat sie mich abgeholt und mitgenommen, in das Ost-Berlin kurz vor der Wende und die 1960er Jahre.
Die Kapitel werden im Wechsel aus der Perspektive von Mina, Elly und Marianne erzählt. Dabei begleiten wir zunächst Elly durch ihre 7 Tage im Westen und erfahren so, was in der Vergangenheit passiert ist.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut angelegt und nachvollziehbar beschrieben. Jeder von ihnen hatte etwas Besonderes, war auf seine Art und Weise liebenswert und authentisch.

Die Atmosphäre wird in beiden Zeitebenen gelungen eingefangen. Ich konnte Ellys Gefühl der Freiheit im Westen und auch die Aufbruchstimmung im Osten der späten 1980er Jahre sehr gut nachvollziehen und regelrecht spüren.
Für mich war das Buch ein ganz großartiges Leseerlebnis, das mich sehr berührt hat. Es ist ein Stück Deutsche Geschichte, die ich hier anhand der Leben von Mina, Jan, Elly, Uli und den ganzen anderen miterleben durfte – einfach großartig!!!

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Gefühle verstehen – ein monsterstarkes Buch

Gefühle
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„Gefühle: Das große Bestimmungsbuch“ ist ein unterhaltsames und sehr wertvolles Buch der Autorin, Illustratorin und Grafikerin Antje Bohnstedt.

Eddie ist ein kleines grünes Monster, dem man seine Gefühle ...

„Gefühle: Das große Bestimmungsbuch“ ist ein unterhaltsames und sehr wertvolles Buch der Autorin, Illustratorin und Grafikerin Antje Bohnstedt.

Eddie ist ein kleines grünes Monster, dem man seine Gefühle gut ansehen kann. Mit seiner Hilfe werden hier die 14 häufigsten Gefühle - positive wie auch negative - dargestellt und erklärt.

In einfachen Sätzen und klaren Worten erfährt man, woran ein Gefühl äußerlich zu erkennen ist, wie es sich innerlich anfühlt, was es ausgelöst hat und welche Gefühle mit diesem verwandt sind.

Eddies Mimik und seine Körpersprache werden dabei richtig gut eingefangen.
Die Illustrationen sind einfach süß und machen Spaß. Auf jeder einzelnen Seite gibt es eine Menge zu entdecken.
Deutlicher und treffender hätte man die jeweiligen Gefühle nicht darstellen können.

Das Buch eignete sich perfekt, um schon kleinen Kindern Gefühle zu erklären und dafür zu sorgen, dass sie diese richtig zu- und einordnen können.

Mir gefällt die Grundidee des Buches sehr und die Umsetzung ist hier wirklich richtig gut gelungen.
Ich kann das Buch nur empfehlen, nicht nur für die Kleinsten, sondern für alle, die sich ihre Gefühle einmal bewußt machen wollen.

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Eine Berliner Gastronomin ermittelt

Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert
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„Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert“ ist ein humorvoller und spannender Cosy-Crime der in Berlin lebenden Autorin Frieda Mohn.

Rosa Fröhlich ist Gastronomin, die ihren Beruf liebt und lebt. Ihr ...

„Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert“ ist ein humorvoller und spannender Cosy-Crime der in Berlin lebenden Autorin Frieda Mohn.

Rosa Fröhlich ist Gastronomin, die ihren Beruf liebt und lebt. Ihr Vater war Hauptkommissar bei der Kripo und ihre Tochter ist ebenfalls bei der Polizei tätig. Bisher war das so gar nicht Rosas Welt, aber nachdem ich Bio-Fleischlieferant tot im Kühlhaus aufgefunden wird, beginnen die drei gemeinsam zu ermitteln. Dabei beliebt es nicht ungefährlich für die Wirtin.

Die Handlung spielt mitten in Berlin und die Atmosphäre der Stadt, der Berliner Lokalkolorit kam direkt bei mir an. Rosa ist eine echte Berlinern, mit Berliner Schnauze und ganz viel Herz. Ich mochte sie sofort. Sie und auch die anderen Charaktere wirken authentisch.
Die Dialoge mit Berliner Dialekt machen einfach Spaß und dadurch wird dieser Krimi zu einem lebendigen Leseerlebnis.

Die Kapitel sind kurz - 26 auf 304 Seiten - und tragen ausgesprochen amüsante Überschriften.

Der Fall ist spannend und ich bin den Ermittlungen gerne gefolgt. Immer wieder wurde ich dabei von der Autorin auf eine falsche Fährte gelockt. Das Ende hat mich dann sehr überrascht, aber es war schlüssig.

Ich kann das Buch Liebhabern von Cosy Crime nur empfehlen und hoffe auf weitere Fälle mit Rosa.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman

Die Lungenschwimmprobe
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„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg

Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet ...

„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg

Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. Nun soll sie verurteilt werden. Bei der Untersuchung der Leiche wird die Lungenschwimmprobe nach Dr. Schreyer angewendet, die besagt, dass das Baby tot zur Welt gekommen ist, wenn die Lunge im Wasser direkt auf den Boden sinkt.

Die Handlung ist in Leipzig im 17. Jahrhundert angesiedelt und kombiniert historische Fakten und den Kriminalfall rund um Anna. Diese wird vor Gericht durch Christian Thomasius vertreten, der die juristischen und medizinischen Fakten dargelegt.

Die Sprache passt in das 17. Jahrhundert und ist nicht immer leicht zu lesen. Dadurch wird die Atmosphäre der damaligen Zeit ganz hervorragend vermittelt. Allerdings sind die gerichtlichen Maßnahmen, um einen Beschuldigten zum Geständnis zu bringen, nichts für zarte Gemüter.

Es ist zu merken, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Er gibt tiefe Einblicke in das damalige Leben, vermittelt interessante Fakten über das Rechtssystem und das rechtsmedizinisches Verfahren zur Überprüfung von Totgeburten - eben jener Lungenschwimmprobe, die zunächst höchst umstritten ist.

Das Werk ist in sechs Bücher und 41 Kapitel unterteilt. Es ist gleichermaßen interessant, komplex und spannend, so dass es mich beim Lesen gefesselt und gefordert hat.

Durch sein Nachwort rundet Tore Renberg sein Buch gelungen ab.

Abschließend gibt es einen QR-Code mit einem ausführlichen Register der historischen Personen, Karten und Illustrationen sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Insbesondere das Personenverzeichnis und die Karten fand ich interessant und hätte mich gefreut, wenn sie im Buch enthalten gewesen wären.

Mich hat dieser historische, sehr detaillierte Gesellschaftsroman gefesselt und ich habe mich keinen Moment gelangweilt, obwohl er sicherlich an einigen Stellen etwas straffer sein könnte.
Hier werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche unterhaltsam und nachvollziehbar dargelegt. Ich kann das Buch allen historisch und gesellschaftlich interessierten Lesern empfehlen.

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