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Veröffentlicht am 29.05.2023

Fesselnd – eine Geschichte, die Entsetzen hervorruft

Overkill
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„NO-NAME GIRL“ ist nach „Der Sündenfall“ der zweite Fall für Hauptkommissarin Mo Celta von den Autorinnen Astrid Korten und Eva-Maria Silber.

Handlungsort ist München. Die zwölfjährige Greta verschwindet. ...

„NO-NAME GIRL“ ist nach „Der Sündenfall“ der zweite Fall für Hauptkommissarin Mo Celta von den Autorinnen Astrid Korten und Eva-Maria Silber.

Handlungsort ist München. Die zwölfjährige Greta verschwindet. Hauptkommissarin Mo Celta und ihr Kollege Nico Braun versuchen etwas herauszubekommen. Zeitgleich tauchen Skelettteile auf, die zunächst nicht zuzuordnen sind. Mos Schwester ist Jahre zuvor verschwunden. Haben die Knochen etwas mit ihr zu tun ?
Außerdem taucht noch ein verwahrloster Teenager mit viel Geld auf und es gibt die Ausreißerin Peggy, die dieses gut gebrauchen könnte.

Aus diesen losen Fäden haben die Autorinnen eine spannende Geschichte gemacht, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Obwohl sich schnell menschliche Abgründe auftun, waren mir die Zusammenhänge lange Zeit vollkommen unklar.

Das Ende kam für mich überraschend, aber es ist stimmig, die Handlungsstränge liefen zusammen und für mich wurden alle Fragen geklärt.

In Ihrem Nachwort machen die Autorinnen deutlich, dass es sich nicht um reine Fantasie handelt. Viel zu viele Kinder verschwinden, werden nicht mehr aufgefunden und die menschlichen Abgründe sind tief.

Dies ist kein Lesestoff für schwache Nerven. Es ist immer dramatisch, wenn Kinder verschwinden, aber was hier zu Tage kommt übertrifft alles, was ich mir hätte vorstellen können. Ich war gleichermaßen gefesselt und schockiert und kann diesen Thriller nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Das Radio und seine Geschichte – gelungene Fortsetzung

Die Radioschwestern
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„Die Radioschwestern: Meldodien einer neuen Welt“ ist nach „Klänge einer neuen Zeit“ der zweite Band in dieser Saga von der Autorin Eva Wagendorfer.

Mit ihren Protagonistinnen Gesa, Inge und Margot hat ...

„Die Radioschwestern: Meldodien einer neuen Welt“ ist nach „Klänge einer neuen Zeit“ der zweite Band in dieser Saga von der Autorin Eva Wagendorfer.

Mit ihren Protagonistinnen Gesa, Inge und Margot hat Eva Wagendorfer drei sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen. Jede von ihnen hat ihre Geheimnisse und kämpft mit anderen Schwierigkeiten. Dennoch verbindet sie eine tiefe und innige Freundschaft, die gut zu spüren ist. Die Ereignisse werden im Wechsel aus der Perspektive einer der Freundinnen berichtet. So habe ich schnell einen guten Einblick in das Leben der Frauen bekommen und konnte mich gut in ihre jeweilige Situation hineinversetzen.

Nach einem kurzen Prolog aus dem Jahr 1934 startet die Handlung 1945 in Frankfurt am Main.
Wie auch schon im vorherigen Band beginnt jedes Kapitel mit einer kurzen Nachricht über eine Frau, die etwas Ungewöhnliches erreicht hat. Diese interessanten Fakten vermitteln gelungen die Atmosphäre und den Zeitgeist der 1940-er bis 1950-er Jahre. Auch der Schauplatz – Frankfurt – wird hier durch Gebäude und hessische Kulinarik lebendig.

Sowohl das Leben der drei Protagonistinnen als auch die Hintergrundinformationen über das damalige Zeitgeschehen lesen sich abwechslungsreich und interessant. Die harte Nachkriegszeit und das beginnende Wirtschaftswunder fließen in die Handlung mit ein.

Mir hat die Mischung aus Fiktion und historischen Fakten sehr gut gefallen. Ich habe einiges Neues erfahren und mich gleichzeitig gut unterhalten gefühlt. Solche Bücher mag ich am liebsten.

Abschließend befindet sich ein aufschlussreicher Glossar im Buch, der noch einmal deutlich macht, wie viel und sorgfältig die Autorin recherchiert hat.

Wer sich für die Welt des Radios und seine Geschichte oder historische Ereignisse und Entwicklungen interessiert und Bücher über starke und liebenswerte Frauen mag, für den wird dieses Buch beste Unterhaltung bieten.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Eine Kugel und fünf Umdrehungen

Die indische Kugel
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„Die indische Kugel“ ist ein sprachgewaltiger Roman des Autos von Matthias Hübener.

Alle Ereignisse in diesem Roman drehen sich um eine kleine funkelnde Kugel. Sie taucht zu unterschiedlichen Zeiten ...

„Die indische Kugel“ ist ein sprachgewaltiger Roman des Autos von Matthias Hübener.

Alle Ereignisse in diesem Roman drehen sich um eine kleine funkelnde Kugel. Sie taucht zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten auf, bringt Unglück mit sich und entfacht Böses.
Graham Yeomans kennt die Gefahr dieses Kugel und möchte andere Menschen davor beschützen. Besonders wichtig sind ihm die Kinder seiner verstorbenen Schwester, aber dann fällt er ins Koma und kann nichts mehr ausrichten.

Der Schreibstil von Matthias Hübener ist fesselnd, sprachgewaltig und poetisch. Mit seinen Worten hat er mich eine einzigartige und magische Welt mitgenommen. Durch den Wechsel der Handlungsorte zwischen New York, Indien und Schottland, die zahlreichen Charaktere und den unterschiedlichen Zeitebenen hatte ich ein Gefühl wie bei einem Puzzle. Es dauerte eine Weile bis ich Zusammenhänge erkennen konnte. Aber genau das erzeugte auch einen unglaublichen Sog.

Die magische Kugel ist hier in übertragendem Sinne zu sehen. Durch sie werden zahlreiche Themen angesprochen wie z.B. Gerechtigkeit, Macht, Gier, Manipulation und unterschiedliche Kulturen.

Ich kann das Buch keinem Genre zuordnen, es ist ein wenig Krimi, hat aber auch Märchenhaftes und übt dabei gleichzeitig Gesellschaftskritik. Für mich war es eine einzigartige Leseerfahrung und ich kann es Lesern, die gerne über tiefgründige und aktuelle Themen nachdenken, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Barcelona – umfassend & kompakt

Labyrinth Barcelona
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"Labyrinth Barcelona" ist ein informativer und toll gestalteter Reiseführer von dem Reiseleiter und Autor Jens Wiegand.

Barcelona gehört mit zu den beliebtesten Städtereisezielen in Europa und wer die ...

"Labyrinth Barcelona" ist ein informativer und toll gestalteter Reiseführer von dem Reiseleiter und Autor Jens Wiegand.

Barcelona gehört mit zu den beliebtesten Städtereisezielen in Europa und wer die Stadt richtig kennenlernen möchte, sollte diesen Reiseführer zur Hand nehmen.

Es gibt 30 Touren durch die Stadt und um es einfach zu machen, beginnen und enden sie alle an einer Metrostation. ZU jeder Tour gibt es zahlreiche Details und Informationen wann diese am besten zu machen sind und wie viele km zurückgelegt werden. Die Kombination aus Bildern und Text macht direkt richtig Lust darauf die Routen zu erkunden. Zu jeder gibt es eine kleine grafische Karte, so dass man bereits vorab eine gute Übersicht über die Lage der Punkte bekommt, die zu besichtigen sind.

Neben interessanten Insidertipps, Empfehlungen zu Restaurants und Cafés befinden sich Tipps für unterwegs und ein Jahreskalender mit den wichtigsten Veranstaltungen in dem Reiseführer.

Mir war schon zuvor klar, dass Barcelona viel zu bieten, aber durch diesen Reiseführer ist meine Sehnsucht diese Stadt zu besuchen und zu erkunden nochmals gewachsen. Ich kann ihn Reisenden die Barcelona noch nicht kennen ebenso empfehlen wie denen, die schon dort waren, da ich denke, dass er für jeden noch etwas Neues bereit hält.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Ein atmosphärischer Provinzkrimi

Sturzwasser
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„Sturzwasser“ ist der zweite Österreich-Krimi der Autorin Karina Ewald mit dem Schauplatz Bad Gastein, der sich ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band lesen lässt.

Inzwischen hat sich - die aus Düsseldorf ...

„Sturzwasser“ ist der zweite Österreich-Krimi der Autorin Karina Ewald mit dem Schauplatz Bad Gastein, der sich ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band lesen lässt.

Inzwischen hat sich - die aus Düsseldorf zugezogene Bibliotheksleiterin - Carolin Halbach in Bad Gastein eingelebt. Sie genießt die Natur und geht gemeinsam mit ihrem Freund Bruno wandern. Aber schon bei der ersten Rast endet die Idylle, da sie einen Toten entdecken, bei dem es sich um einen russischen Investor handelte. Dieser hatte geplant, die Alm in ein Luxusresort zu verwandeln. Während die Polizei den Almbauern Gerald Grassl verdächtigt, beginnt Carolin in eine andere Richtung zu ermitteln.

Karina Ewald schreibt sehr lebendig und versteht es, Bad Gastein und die Umgebung zum Leben zu erwecken. Ich hatte alles direkt vor Augen, konnte die frische Almluft fühlen und das Grün der Wiesen riechen. Auch die Dialoge sind voller Leben und Dialekt, wodurch das Lokalkolorit spürbar wird. Die aussagekräftigen Kapitelüberschriften sorgen dafür, dass ich durchweg neugierig geblieben bin, um mehr zu erfahren. Die Ereignisse sind nicht vorherseh- aber durchgehend nachvollziehbar und spannend.

Carolin Halbach ist eine clevere und sympathische Protagonistin. Auch die übrigen Charaktere wirken authentisch und lebendig.

Thematisch ist das Buch gelungen. Große Investition, Luxus, Macht und Geld regieren die Welt. Unsere Natur und deren Schönheit rücken schnell in den Hintergrund.

Der farbige Buchschnitt ist auch bei diesem Krimi wieder ein toller Eyecatcher und ich liebe das Geräusch der Seiten, das beim ersten Umblättern zu vernehmen ist.

Das Setting ist toll gewählt und mir hat es Spaß gemacht für einige Stunden nach Österreich abzutauchen.
Ich kann das Buch Liebhabern von Regionalkrimis nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall von Carolin Halbach – der Miss Marple aus Bad Gastein.

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