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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2023

Wer wars?

Der war's
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Alle Kinder beneiden Marie um ihre tollen Supersandwiches, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit in die Schule gibt und plötzlich verschwinden diese aus ihrem Rucksack. Diebstahl, ein Verbrechen, das geklärt ...

Alle Kinder beneiden Marie um ihre tollen Supersandwiches, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit in die Schule gibt und plötzlich verschwinden diese aus ihrem Rucksack. Diebstahl, ein Verbrechen, das geklärt werden muss. Schnell schießen sich die Schüler auf ihren Mitschüler Konrad ein, der nach über einem halben Jahr immer noch keine Freundschaften geschlossen hat. Dieser macht sich auch noch besonders verdächtig, weil er seine Pausen am liebsten im Klassenzimmer verbringt, dort wo die Supersandwiches verschwinden. Doch Konrad möchte den Diebstahl nicht zugeben und bald kommen die Kinder auf die Idee, dass ein Gerichtsverfahren seine Schuld beweisen wird.

Der war’s von Julia Zeh und Elisa Hoven setzt sich mit vielen Themen auseinander, die in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert haben und auch im Klassenzimmer häufig anzutreffen sind. Dabei wird ohne erhobenen Zeigefinger aufgezeigt, dass Selbstjustiz in Form von Mobbing keine Form von Gerechtigkeit darstellt, egal ob das Mobbingopfer schuldig oder unschuldig ist. Gleichzeitig schaffen die Autorinnen es, dass kein Kind als durchweg ‚schlecht‘ oder ‚böse‘ dargestellt wird, sie schaffen viel mehr eine Klasse, die ihre Fehler reflektiert, aus ihnen lernt und einen anderen Umgang anstrebt.

Unterstützt wird die Geschichte durch Illustrationen von Lena Hesse, die farblich sehr orangenastig sind. Dies hat mich zu Beginn der Story noch irritiert, wurde dann aber ein schönes Merkmal dieses Buches.

Nebenbei lernt man spielend etwas über unser Rechtssystem. Dieses Wissen wird nach der Geschichte nochmal gefördert, indem einige Fragen zu diesem Thema beantwortet werden.

Julia Zeh und Elisa Hoven haben mit Der war's ein tolles Buch geschaffen, das inhaltlich für Kinder ab acht verständlich sein wird, sprachlich könnte es jedoch noch zu einigen Schwierigkeiten führen, sodass es nicht für jedes achtjährige Kind zum alleinigen Lesen geeignet sein dürfte. Generell kann ich das Lesen jedem empfehlen und vor allem dann, wenn Mobbing, Vorurteile und Anschuldigungen gerade ein aktuelles Thema in der Lebenswelt des Kindes sind.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Und das war erst der Anfang

Worst Week Ever – Montag
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Justin Chase steht vor der schlimmsten Woche seines Lebens. Seine Mutter heiratet den Vampir Vlad, weswegen Justin mitten im Schuljahr die Schule wechselt. Als wäre eine neue Schule nicht schlimm genug, ...

Justin Chase steht vor der schlimmsten Woche seines Lebens. Seine Mutter heiratet den Vampir Vlad, weswegen Justin mitten im Schuljahr die Schule wechselt. Als wäre eine neue Schule nicht schlimm genug, passieren ihm auch die schrecklichsten Dinge und dabei hat die Woche gerade erst angefangen.

Worst Week Ever – Monday ist der Beginn einer siebenteiligen Reihe zur schrecklichsten Woche des Schülers Justin Chase, welche vom Autorenduo Eva Amores und Matt Cosgroves auf eine witzige Art verfasst und illustriert wurde.

Der knapp 200 Seiten starke Comic-Roman beschäftigt sich mit dem ersten Schultag des Jungens Justin Chase, der zu allem Überfluss genau an diesem Tag auch das Elternhaus wechselt und in eine komplett neue Umgebung geworfen wird. Für ihn steht fest: er muss überzeugen, um Anschluss zu finden. Eine Situation, die wohl viele Leser*innen in diesem Alter kennen werden, sodass sie sich mit Justins Ängsten identifizieren können und bald merken: schlimmer als Justin kann es für mich nicht laufen.

Denn der Comic ist auf eine überspitzte Art und Weise dargestellt, welche Mutter heiratet schon einen Vampir und welche Katze wird von Aliens entführt? Wer die Leseprobe liest, der erkennt sehr schnell den Humor des Buches und dieser bleibt erhalten, alles andere würde aber auch nicht zur Geschichte passen.

Die Seiten sind durch Text und Illustrationen jede für sich ein Kunstwerk und wenige Seiten laden auch zur Interaktion ein.

Worst Week Ever kann ich jedem empfehlen, für den Geschichten auch mal fernab der Realität sein können und dabei einfach nur Spaß machen sollen. Wer die Leseprobe liest, der weiß was er bekommt und wird auf keinen Fall enttäuscht und ich bin mir sicher, dass an dieser Reihe nicht nur Kinder Spaß haben werden. Ein toller Start für mich als Lesende, ein schrecklicher für Justin Chase!

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Wirklich nur eine Lüge

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Die Familien Brandt und Nihlzén verband lange eine innige Freundschaft, bis ein schrecklicher Unfall alles verändert hat und die beiden Familien entzweit wurden. Nur Emily Brandt und William Nihlzén haben ...

Die Familien Brandt und Nihlzén verband lange eine innige Freundschaft, bis ein schrecklicher Unfall alles verändert hat und die beiden Familien entzweit wurden. Nur Emily Brandt und William Nihlzén haben trotzdem zueinander gefunden und stehen vor ihrer Traumhochzeit.

Eine Hochzeit auf der sich die beiden Familien wiedertreffen werden und während Emily alles perfekt geplant hat, kann sie das Verhalten der einzelnen nicht lenken. Plötzlich liegt eine Leiche am Ufer des Öresunds und die Traumhochzeit wird zum Albtraum.

Nur eine Lüge von Malin Stehn ist ein spannungsgeladener Roman, der auf keiner Seite langweilig wird. Es gibt viele Bücher, die mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten konnten, doch Nur eine Lüge hat mir ebenso ein angespanntes Gefühl verpasst, dass ich unbedingt weiterlesen musste, um den Knoten im Bauch loszuwerden.

Dabei erleben wir die Geschichte aus den Perspektiven der Familie Brandt, die aus den Eltern Mats und Annika, sowie den Kindern Emily und Erik besteht. Jede Perspektive hat ihre eigene Wahrheit und mit jeder Perspektive fügt sich das Bild. Des Weiteren findet die Geschichte auf zwei Zeitebenen statt, der Vergangenheit und der Gegenwart. Die stetigen Wechsel der Zeit und Perspektive unterstützten den Spannungsaufbau.

Die vier Perspektiven sind zudem sehr unterschiedlich gestaltet, sodass diese auch für eine gute Entwicklung der Charaktere sorgen und mich als Leserin zudem emotional mitnehmen konnten.

Zwar konnte mich das Ende nicht überraschen, dafür hatten sich während der Story einige Überraschungsmomente ergeben, sodass ich Nur eine Lüge mit Begeisterung beendet habe es jedem empfehlen kann, der fesselnde Spannungsromane liebt.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

K(l)eine Probleme

Kleine Probleme
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Der 49-jährige Lars steht vor einer schier unmöglichen Aufgabe, innerhalb eines Tages möchte er sein ganzes Jahr umkrempeln und seine To-Do-Liste abhaken. Doch ist das überhaupt möglich?

Kleine Probleme ...

Der 49-jährige Lars steht vor einer schier unmöglichen Aufgabe, innerhalb eines Tages möchte er sein ganzes Jahr umkrempeln und seine To-Do-Liste abhaken. Doch ist das überhaupt möglich?

Kleine Probleme ist eine Art innerer Monolog aus Sicht des 49-jährigen Lars. Ein innerer Monolog, der zu Beginn noch witzige Züge hatte, aber mit jeder Seite mehr immer anstrengender und nerviger wurde. Nele Pollatscheks Schreibstil gefiel mir dabei noch ausgesprochen gut, doch inhaltlich wurde das Buch nicht meins.

Die Ansätze gefallen mir auch hier sehr gut, die Darstellung, dass kleine Aufgaben im Haushalt an manchen Tagen kräftezerrender sind als an anderen, kennt mit Sicherheit jeder. Ebenso Wochen, die nicht ganz so einfach wegzustecken sind, aber für Lars sind das keine Momentaufnahmen, sondern sein Leben; seine Grundeinstellung, die nicht durch eine Krankheit geprägt wurde. Ein Leben in dem das Bett aufbauen zu einem solchen Akt wird, dass man meint, Lars würde den Mount Everest besteigen. Chapeau an Johanna, die dies schon einige Jahre aushält, ich könnte und wollte das nicht.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Horror auf dem Campingplatz

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke vermisst seit zwei Jahren ihren Bruder Fabian, der während seines Urlaubs mit dem Wohnmobil spurlos verschwand.

Ihre Arbeit als forensische Psychologin und ihr bester Freund Gerhard Tillmann ...

Evelyn Jancke vermisst seit zwei Jahren ihren Bruder Fabian, der während seines Urlaubs mit dem Wohnmobil spurlos verschwand.

Ihre Arbeit als forensische Psychologin und ihr bester Freund Gerhard Tillmann halten sie über Wasser. Ihr neuester Fall wirft sie jedoch in längst Verdrängtes zurück, denn im norddeutschen Raum werden Camper scheinbar willkürlich ermordet und das Phantombild sorgt bei Evelyn für Entsetzen. Kann das sein? Evelyn Jancke setzt alles auf eine Karte.

Der Prolog des Buches sorgte bei mir für die erste kleine Enttäuschung, da der Einstieg anders als erwartet und eher stereotypisch war. Dann beginnt die Story um Evelyn Jancke, die seit zwei Jahren ihren geliebten Bruder vermisst. Dies scheint Evelyn auch in ihrem Charakter geprägt zu haben, denn mir blieben ihre Verhaltensweisen bis zum Schluss eher suspekt und ich mich phasenweise gefragte habe, ob sie wirklich die forensische Psychologin ist. Gerade zu Beginn hatte ich meine Probleme mit ihren Gedankenzügen, vor allem gegenüber Tillmann, sodass meine Sympathien für sie auf der Strecke blieben und ich dem Geschehen eher sachlich folgen konnte. Möglicherweise hat das dann auch dazu geführt, dass mich die Story nicht überraschen konnte und das obwohl ich die Handlung durchaus interessant fand.

Hervorragend fand ich die Perspektive des Täters, von der ich mir noch mehr gewünscht hätte.

Leider fand ich dann auch das Finale und den Epilog eher schwach. Dennoch glaube ich, dass viele mit Der Trip Spaß haben werden, vor allem wenn sie Evelyn gegenüber mehr Sympathien entwickeln können als ich, kann sich der Psychoanteil dieses Thrillers eindeutig steigern. Da Sympathien genauso subjektiv wie Buchmeinungen sind, sollte sich jeder seine eigene Meinung über Der Trip bilden. Denn der Schreibstil von Arno Strobel lässt einen auf jeden Fall nicht im Stich.

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