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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2024

Evan Smoak

Orphan X
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Evan Smoak wird als Waisenkind von Jack John zu einem hocheffizienten Killer ausgebildet. Er ist einer von vielen Orphans, ausgebildet um die eigene Regierung aus dem Untergrund zu unterstützen. Bis er ...

Evan Smoak wird als Waisenkind von Jack John zu einem hocheffizienten Killer ausgebildet. Er ist einer von vielen Orphans, ausgebildet um die eigene Regierung aus dem Untergrund zu unterstützen. Bis er einen Auftrag bekommt, den er nicht erfüllen möchte. Evan verlässt das Programm und unterstützt zukünftig verzweifelte Menschen. Er hat seine ganz eigenen zehn Gebote, eines davon sorgt dafür, dass er nur einen Auftrag annehmen kann. Doch dann melden sich zwei Bedürftige bei ihm und Evan erkennt, dass er in Gefahr ist.

Orphan X ist der erste Band der Agententhriller-Reihe von Gregg Hurwitz, die vor allem mit einem interessanten Protagonisten zu überzeugen weiß. Wer spezielle Protagonisten, wie Francis Jr. Ackerman mag, der wird auch Evan Smoak in sein Herz schließen.

Gregg Hurwitz schreibt eindrücklich und sehr detailliert, an manchen Stellen war es für meinen Geschmack zu detailliert. Ob die Tischplatte in einer unbedeutenden Szene nun aus Holz oder Marmor besteht, ist für mich eher irrelevant. Diese Details haben an einigen Stellen den Lesefluss etwas gestört, ansonsten konnte mich der Thriller jedoch komplett überzeugen.

Ich mochte die Zerrissenheit Evans, die sich im Bezug auf seine Aufträge zeigt, aber auch in seinen Gefühlen und die Schwierigkeit, die er mit normalen Interaktionen hat. Für einen ersten Band hatte ich ziemlich schnell das Gefühl, dass ich Evans Gefühlswelt, aufgrund seiner Hintergrundsgeschichte, nachvollziehen konnte. Was auch an den gut ausgewählten Nebencharakteren lag, die Evan und seine Charaktereigenschaften sehr gut eingeführten und auch für den Fortgang der Geschichte sorgten.

Orphan X ist ein toller Auftakt, der mit einem spannenden Ende nochmal Lust auf den nächsten Teil gemacht hat. Leider scheint die Print Ausgabe des zweiten Bands eine Rarität.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Der nächste Schachzug

The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
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Der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und hinterlässt ein Erbe von 50 Milliarden Dollar. Avery Grambs erbt alles und hat weiterhin keine Ahnung, warum er ihr fast sein gesamtes Vermögen vermachte. ...

Der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und hinterlässt ein Erbe von 50 Milliarden Dollar. Avery Grambs erbt alles und hat weiterhin keine Ahnung, warum er ihr fast sein gesamtes Vermögen vermachte. Um das Erbe zu erhalten, muss Avery jedoch ein Jahr im Hawthorne Haus (über)leben. Ein Haus, das voller Rätsel, Geheimnisse, enterbter Familie und geheimen Gängen ist und immer mehr Feinde kommen aufs Spielfeld.

Das Spiel geht weiter ist der zweite Teil der Inheritance Games Trilogie von Jennifer Lynn Barnes. Barnes’ Schreibstil ist ziemlich einfach gehalten und sorgt dadurch dafür, dass man in der Geschichte schnell vorwärts kommt. Gut gefallen hat mir, dass zu Beginn einzelne Fragmente und Erkenntnisse aus dem ersten Teil gut in die aktuelle Situation eingebaut wurden, sodass das eigene Wissen nochmal erweckt wird und man sehr schnell wieder mitten im Geschehen war.

Im Gegensatz zum ersten Teil empfand ich diesen Teil auch deutlich schneller spannend und konnte mich sehr gut in Avery und ihre Suche nach Antworten hineinversetzen. Tempo und Spannung waren daher durchweg hochgehalten und auch die Geschichte konnte mich abholen.

Einzige Kritik ist für mich die Dreiecksbeziehung, deren Existenz mich nicht unbedingt stört, aber wenn sie vorhanden ist, dann würde ich Avery gerne besser nachvollziehen können. Man merkt, dass sie ihnen zugeneigt ist, aber mir fehlt das Warum oder auch die tiefere Ausarbeitung ihres Zwiespalts, der nur oberflächlich thematisiert wird.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Alte Zeiten

Das Lied des Propheten
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Eilish Stack muss mitansehen, wie die neu gegründete irische Geheimpolizei ihren Mann Larry mit zum Verhör nimmt. Nur wenige Zeit später verschwindet ihr Mann spurlos. Zurück bleiben Eilish und die vier ...

Eilish Stack muss mitansehen, wie die neu gegründete irische Geheimpolizei ihren Mann Larry mit zum Verhör nimmt. Nur wenige Zeit später verschwindet ihr Mann spurlos. Zurück bleiben Eilish und die vier gemeinsamen Kinder. Wie soll Eilish sein Verschwinden erklären und wie kann sie ihre Kinder vor einem ähnlichen Schicksal schützen?

Das Lied des Propheten erzählt die Geschichte von Eilish und ihrer Familie. Neben ihrem Mann und ihren vier Kindern, spielt auch ihr dementer Vater eine Rolle. Sie alle erleben das neue Irland, das ihnen Angst und Schrecken einjagt.

Paul Lynch erschafft eine Atmosphäre, die die Zerrissenheit Eilish und das düstere ihrer Situation sehr gut transportiert, vor allem die Angst um die eigenen Kinder und die Welt, in der sie groß werden. Die Situation der Familie, auch mit Blick auf den dementen Vater, was das mit einem Macht, welche Gefühle aufkommen und welche Gedanken einen tragen oder zerreißen. Das sind Dinge, die interessant sind und doch irgendwie nicht vollkommen neu.

Denn Das Lied des Propheten war für mich nur durch den Vergleich mit Deutschland, zur Zeit der NSDAP, greifbar. Die Situation, die erschaffen wurde, hat sich für mich leider gar nicht erschlossen. Nur durch den Transfer auf die damalige Zeit, konnte mich das Leid der Familie erreichen, aber eigentlich sollte der Inhalt für sich stehen und nicht erst durch einen solchen Transfer greifbar werden.

Auch der poetische Schreibstil hat sich an manchen Stellen mit dem Inhalt gebissen, sodass die ‚schöne Sprache‘ den eigentlich erschreckenden Inhalt nicht transportieren konnte und diesem daher keinen Gefallen getan hat.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Schimmerndes Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Schon wieder muss Léa sich in einer neuer Stadt zurecht finden, diesmal in Paris. Eine neue Chance für sie, endlich Freunde zu finden, wenn sie nur wüsste, wie das geht. Im Garten von Notre-Dame trifft ...

Schon wieder muss Léa sich in einer neuer Stadt zurecht finden, diesmal in Paris. Eine neue Chance für sie, endlich Freunde zu finden, wenn sie nur wüsste, wie das geht. Im Garten von Notre-Dame trifft Léa auf ein mysteriöses Mädchen, das scheinbar mit einer Taube spricht. Léa folgt ihr und Alex führt Léa in eine magische Welt ein. Bei Alex Clique fühlt Léa das erste Mal, was Freundschaft bedeutet. Doch Alex ist verschwunden und die Kinder müssen sich auf eine gefährliche Suche machen. Geht Léa diese Gefahren ein oder bleibt sie auch in Paris ohne Freunde?

Das magische Pendel von Kathrin Tordasi ist der erste Band der magischen Birds of Paris-Reihe. Gemeinsam mit Léa, Alex, Ari, Roux und Coralie entdecken wir in dieser Reihe alle Seiten Paris’ und vor allem den magischen Blick auf die Welt. Tordasi schafft es eine tolle Welt aufzubauen und von der ersten Seite an eine spannende Geschichte zu erschaffen, deren Spannung sich immer weiter steigert. Ein Buch, das man kaum aus den Händen legen möchte.

Léa und die vier Straßenkinder weisen alle unterschiedliche Charaktere auf und trotzdem kann man sich mit allen identifizieren und eine Sympathie zu ihnen aufbauen. Da wir die Geschichte hauptsächlich aus Léas Perspektive erleben - nur in wenigen Kapiteln wechseln wir zu Roux - ist die Verbindung zu ihr natürlich am größten. Besonders schön empfand ich die Umschreibung von Gefühlen, die Tordasi auch auf eine körperliche Ebene führt und dadurch sehr greifbar macht.

Außerdem wird nicht nur die Welt magisch beschrieben, sondern auch das Band der Freundschaft. Selten konnte mich eine Gruppe an Freunden emotional so stark berühren. Die vier Straßenkinder und Léa zeigen, was Freundschaft ausmacht, welche Gefühle sie auslösen und dass man in einer Freundschaft nicht funktionieren muss, sondern Rücksichtnahme und Verständnis ein wichtiger Faktor einer guten Freundschaft sind.

Wie bereits erwähnt weist die Geschichte viel Spannung und Höhepunkt vor und die Hauptstory ist inhaltlich abgeschlossen. Gegen Ende gibt es dann jedoch Aspekte, die eröffnet werden und einen gespannt auf den zweiten Teil warten lassen. Wie geht es mit Léa, Ari, Alex, Coralie und Roux weiter? Wird das nächste Buch aus einer anderen Perspektive geschrieben? Fragen über Fragen, die mich voller Vorfreude auf den nächsten Band warten lassen.

Die kleinen Zeichnungen des Illustrators Heiko Hentschel am Anfang eines Kapitels waren auch sehr geschickt eingebaut, denn sie haben Vorfreude auf das nächste Kapitel geweckt. Eine tolle Idee, doch besonders herausheben muss ich das Cover, das kaum besser zur Geschichte passen könnte. Die Schimmeroptik des Covers ist einfach wundervoll!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Wünsche aus Everwish

Wishkeeper, Band 1: Das Land der verborgenen Wünsche (Wunschwesen-Fantasy von der Mitternachtskatzen-Autorin für Kinder ab 9 Jahren)
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Everwish ist in Gefahr und mit dem Land, die unerfüllten Wünsche der Menschen, welche dort gehütet werden. Die unerfüllten Wünsche gleichen Schmetterlingen und nur Wishkeepern ist es möglich, die Schmetterlinge ...

Everwish ist in Gefahr und mit dem Land, die unerfüllten Wünsche der Menschen, welche dort gehütet werden. Die unerfüllten Wünsche gleichen Schmetterlingen und nur Wishkeepern ist es möglich, die Schmetterlinge zu erkennen. Milo und Lexi treffen sich zufällig und erkennen, dass sie beide diese besondere Gabe besitzen. Zusammen folgen sie den Schmetterlingen nach Everwish und sollen als Wishkeeper dafür sorgen, dass das Gleichgewicht erhalten bleibt. Doch Everwish ist in großer Gefahr…

Das Land der verborgenen Wünsche von Barbara Laban ist der erste Band der Wishkeeper-Reihe der sich auf knapp 320 Seiten erstreckt und uns die beiden Wishkeeper Milo und Lexi kennenlernen lässt. Durch eine angemessene Schriftgröße und kurze Kapitel, liest sich das Buch jedoch auch für die Rezipienten sehr gut. Ebenso ist der Schreibstil angenehm und für die Zielgruppe entsprechend einfach gehalten, sodass das Folgen der Geschichte ohne Probleme möglich ist.

Inhaltlich würde ich auch einer jüngeren Leserschaft die Geschichte zutrauen, was u.a. daran liegt, dass ich es für Kinder ab 9 Jahren etwas zu ruhig empfinde. Spannende Elemente werden sehr schnell geklärt und erst gegen Ende kommt eine etwas langfristigere Spannung auf. Trotzdem war die Geschichte interessant zu verfolgen und wurde durch die schwarz-weißen Zeichnungen der Illustratorin Alessia Trunfio hervorragend abgerundet. Wiederholungen einzelner Zeichnungen - außer die zur Einleitung des Kapitels - hätte es für uns jedoch nicht gebraucht.

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