Gwen - Chli - An
Die Tochter der DrachenkroneDas Cover hat nicht nur eine sehr auffällige Farbe - es fühlt sich auch besonders an. Und es weist sofort auf einen historischen Roman hin.
Ein Buch mit über 600 Seiten muss mich ziemlich schnell mitnehmen, ...
Das Cover hat nicht nur eine sehr auffällige Farbe - es fühlt sich auch besonders an. Und es weist sofort auf einen historischen Roman hin.
Ein Buch mit über 600 Seiten muss mich ziemlich schnell mitnehmen, sonst lege ich es lieber zur Seite. Das schafft dieses Werk dann auch, wenn auch mit kleinen Startschwierigkeiten. Ich kenne Wales zwar, aber hier kommen doch geballt walisische Bezeichnungen auf mich zu, so dass ich da erstmal einen Schalter im Kopf umlegen muss. Aber nach einigen Seiten funktioniert das wirklich gut. Das bringt der angenehme, flüssige und bildreiche Schreibstil der Autorin mit. Sie versteht es, einen Spannungsbogen aufzubauen, der die Leserschaft nicht mehr aus der Geschichte lässt.
In diesem Buch, das an die Geraldine-Reihe anknüpft, geht es um die Fürstentochter Gwenllian ferch Rhys, "Die Tochter der Drachenkrone".Wir begleiten sie über 23 Jahre von 1197 bis in den Frühling 1219, lernen sie als zwölfjähriges Mädchen kennen und erleben mit ihr wie aus der Bündnisehe mit einem walisischen Krieger eine Liebe wächst.
Gwenllian ist eine starke und mutige Frau, die für die Freiheit ihres Landes Übergriffe der Normann und des englischen Königs abwehren, aber auch gegen ihre eigenen Brüder kämpfen muss. Dabei finde ich es angenehm, dass nicht die Schlachten im Vordergrund stehen, sondern eher politische und gesellschaftliche Aspekte.
Die eindrucksvolle Burgruine Aberystwyth kenne ich. Sabrina Qunaj beschreibt sie so plastisch, dass ich sie direkt wieder vor dem Auge habe.
Ich lese gerne historische Romane, vor allem wenn sie in Großbritannien spielen. Daher kenne ich auch durchaus einige geschichtliche Begebenheiten, die hier gekonnt mit Fiktion verwoben werden.
Ich finde die Karte und das Personenregister mit Hinweisen zur Aussprache der Namen und auch das Nachwort ausgesprochen hilfreich. Ein paar Personen spielen nur sehr kurzfristig eine Rolle. Vielleicht hätte man da doch ein wenig aussortieren können.
Alles in allem ist es ein interessantes, spannendes und gut verfasstes Buch, das ich nicht nur Geschichtsinteressierten empfehlen kann.