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Veröffentlicht am 27.07.2019

Enttäuschung des Jahres

Ivy und Abe
1

Inhalt:
„Wohin geht die Liebe, wenn wir uns verändern?
Ivy und Abe – sie kennen sich seit Kindertagen und gehen auseinander. Immer wieder. Immer anders. Weil sie sich im Laufe der Jahre verändern. Weil ...

Inhalt:
„Wohin geht die Liebe, wenn wir uns verändern?
Ivy und Abe – sie kennen sich seit Kindertagen und gehen auseinander. Immer wieder. Immer anders. Weil sie sich im Laufe der Jahre verändern. Weil das Leben immer neue Herausforderungen an sie beide stellt. Und doch hält sie ein unsichtbares Band zusammen…“
Quelle: Buchrücken „Ivy & Abe – Die wahre Liebe wählt den Umweg“ von Elizabeth Enfield

Bei diesem Buch musste ich mir beim Lesen erstmal die Frage stellen, was hatte ich überhaupt erwartet? Deshalb wird diese Rezension auch so aufgebaut sein – mit meinen Erwartungen, was man letztendlich als Leser bekommen hat und mein Fazit.

Was habe ich erwartet?
Ich hatte auf eine überaus romantische Liebesgeschichte über die beiden Protagonisten Ivy und Abe gehofft. Durch den Klappentext dachte ich, dass die beiden sich in vielen verschiedenen Lebenssituationen immer wieder treffen und es leider von den Umständen her nie passt, dass sie zusammen sein können. Zum Beispiel hätte einer von ihnen verheiratet sein können oder steht kurz vor einem Umzug; es hätte in der Familie jemand krank sein können, um den man sich erstmal hätte kümmern müssen etc. Es hätte auf jeden Fall viele verschiedene Möglichkeiten gegeben, wie man diese Story hätte gestalten können. Und das erwartet Highlight wäre für mich gewesen, dass Ivy und Abe es nach einem langen und schwierigen Weg geschafft hätten, sich wieder zu finden und irgendwann der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, damit sie eine glückliche Beziehung führen können.
Der Klappentext hatte auf mich äußerst anziehend gewirkt und das hatte ich inhaltlich daraus interpretiert. Leider ist es so absolut nicht gekommen.

ACHTUNG! – SPOILER INBEGRIFFEN!

Was habe ich bekommen?
Die Geschichte startet mit Ivy und Abe im Rentneralter in einem Supermarkt. So kommt es, dass die beiden sich unterhalten und ein weniger über ihr vergangenes Leben erzählen. Die Anziehung zwischen beiden ist immer noch so groß, dass sie nach einiger Zeit beschließen zu heiraten. Nach ca. einem Jahr glücklicher Ehe stirbt Abe an einem Herzinfarkt und Ivy bleibt allein zurück.
 Schonmal definitiv nicht der Anfang den ich erwartet hatte. Am Anfang dachte ich noch, dass die Geschichte einfach von hinten aufgerollt wird und sich die beiden an ihre gemeinsamen Erlebnisse etc. erinnern und die Geschichte bis zurück in ihre Kindheit geht, wo sie sich kennengelernt haben.

Weiter ging es elf Jahre früher. Ivy und Abe treffen sich in einem Park, lernen sich kennen, fangen an zu daten und verbringen viel Zeit miteinander. Ivy ist zu dem Zeitpunkt schon Witwe, Abe allerdings noch mit seiner Frau verheiratet, auch wenn sie getrennt sind. Als die beiden gegenseitig die jeweils andere Familie bzw. die Kinder kennenlernen, wird deutlich, dass diese überhaupt nicht mit der Beziehung einverstanden sind und da Ivy auch zu starker Eifersucht neigt, beschließen die beiden, sich wieder zu trennen. Es war wohl der falsche Zeitpunkt.
 Wenn die Geschichte rückwärts aufgerollt wird, wieso kannten sie sich elf Jahre früher noch nicht? Das war mein erster Gedanke. Ich dachte mir, vielleicht hatten die beiden viel Stress und mit der Zeit verändert man sich ja auch äußerlich…, aber eigentlich war das eine eher schwache Rechtfertigung von mir.

Weiter ging die Geschichte mit größeren und kleineren Zeitsprüngen in die Vergangenheit. Allerdings merkte ich recht schnell, dass die Rahmenhandlung irgendwie nicht stimmte, immer waren Dinge verändert worden: Mal waren beide verheiratet und hatten eine Affäre miteinander; mal haben sie sich getroffen und nicht richtig kennengelernt; mal sind sie sich nur über den Weg gelaufen und kamen einander bekannt vor oder sie haben sich im Urlaub bzw. auf einer Reise getroffen etc. Das konnte irgendwie überhaupt nicht sein. Wie kann man sich das eine Mal kennen und das nächste Mal überhaupt nicht.

Ziemlich lange hat es gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass es sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte handelt, sondern um ganz viele kürzere und längere Kurzgeschichten über Ivy und Abe, die sich in anderen Welten abspielten – Parallelwelten! Das war die Lösung des Problems. So erklärten sich dann auf einmal auch die ganzen Fragen, die ich im Kopf hatte. Diese Parallelwelten sollten aufzeigen, was in einer anderen Realität hätte passieren können und wie Ivy’s und Abe’s Leben hätte ablaufen können.

Zu den Charakteren kann ich so überhaupt nichts sagen, denn da waren auch nur die Grundzüge identisch. Ivy wirkte auf mich wie eine lebensfrohe und freundliche Person, die dazu neigt, sehr grüblerisch veranlagt zu sein. Abe wiederum empfand ich als sehr kreativ und begabt, vor allem bei seinem Beruf als Brunnenarchitekt.

Fazit
Ich muss gestehen, dieses Buch hat mir überhaupt nicht gefallen und es hat mir absolut keinen Spaß gemacht, es zu lesen. Es hat keine Kapitel, was mich übel genervt hat, sondern immer nur diese Zeitabschnitte und in denen hat man teilweise auch noch Zeitsprünge in die Realitätenvergangenheit – da war irgendwann einfach nur noch Chaos und Verwirrung.
Dass es sich bei den verschiedenen Geschichten um andere Realitäten, oder Parallelwelten, handelt, ist leider erst so wirklich ab der Hälfte des Buches deutlich geworden durch einen „Kapiteleinleitungstext“ der unter der betreffenden Jahreszahl mit angegeben war. Das Interview mit der Autorin am Ende des Buches gibt nochmal ein bisschen mehr Aufschluss, warum sie das so geschrieben hat – allerdings war es da bei mir wirklich schon zu spät.
Die Idee das Buch so zu gestalten finde ich an sich gar nicht mal schlecht, nur es hätte meiner Meinung nach irgendwo deutlich werden müssen und nicht erst nachdem man schon die Hälfte des Buches gelesen hat und ziemlich verwirrt ist.

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das Cover. Ich fand es sehr süß gestaltet und dann mit meinen Erwartungen vom Klappentext an den Inhalt des Buches, wäre es perfekt für mich gewesen. Leider war das einzig gute am Inhalt der Schreibstil der verschiedenen Zeitabschnitte. Würde ich sie alle einzeln betrachten, als Kurzgeschichten, wäre jeder einzeln ganz okay gewesen. Umgehauen hätte sie mich aber auch dann nicht. Die Geschichte konnte mich überhaupt nicht packen. Ich finde, dass an diesem Buch einiges an Potenzial verschwendet wurde und bin ziemlich enttäuscht und froh, dass ich es dann doch so schnell beenden konnte.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Chaotisches Paris - bei Einbruch Liebe?

Rendezvous mit Lou
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Inhalt:
„LOU STELLT PARIS AUF DEN KOPF UND FINDET DABEI DIE LIEBE
Abserviert. Dabei hatte Lou gedacht, endlich auf die Pariser Sonnenseite des Lebens zu wechseln. Mit Olivier und einem erfolgreich abgeschlossenen ...

Inhalt:
„LOU STELLT PARIS AUF DEN KOPF UND FINDET DABEI DIE LIEBE
Abserviert. Dabei hatte Lou gedacht, endlich auf die Pariser Sonnenseite des Lebens zu wechseln. Mit Olivier und einem erfolgreich abgeschlossenen Journalistikstudium. Und dann so was: Die Noch-Ehefrau ist schwanger, und zwar von Olivier.
Zwei Wochen bleiben Lou, um zu beweisen, dass sie eine gute Verliererin und eine noch bessere Journalistin ist. Denn bis dahin muss sie ihren Schmerz besiegt und ein Exklusivinterview mit dem medienscheuen Frédéric d’Arambault ergattert haben.
Die Zeit läuft, und Lou muss unbedingt gewinnen …“
Quelle: Buchrücken „Rendezvous mit Lou“ von Fabienne Brouillard

ACHTUNG SPOILER INBEGRIFFEN!

Lou scheint ein ziemlicher Pechvogel zu sein, als sie an einem Abend ihren „Freund“ verliert und auch noch fast ihren Abschluss. Um noch Erfolg haben zu können, bekommt sie von der Universitätsleiterin eine unmögliche Aufgabe gestellt – sie soll Frédéric d’Arambault zu einem Exklusivinterview überreden.
Frédéric d’Arambault ist ein stolzer Geschäftsmann. Seit dem Tod seiner Frau lebt er sehr zurückgezogen, gibt keine Interviews und versucht sich komplett aus der Öffentlichkeit rauszuhalten. Jahr für Jahr verbringt er die „Todeswoche“ seiner Frau in dem Hotel, wo es passiert ist.
Da Lous offizielle Anfrage natürlich abgelehnt wird, sieht sie keinen anderen Weg, als in sein Hotelzimmer einzusteigen … und wird erwischt. Damit Frédéric nicht die Polizei ruft, treffen die beiden eine Abmachung: Sie bekommt ihr Interview, nachdem sie ihm zwei Wochen lang zur Verfügung steht. Was Lou nicht weiß ist, dass Frédéric noch eine Rechnung mit ihrem Vater (mittlerweile tot) offen hat und sich so seine Rache ermöglichen möchte.  Als wäre da nicht Chaos vorprogrammiert?
Lou scheint eine sehr impulsive und verrückte Person zu sein und neigt dazu, Entscheidungen übers Knie zu brechen, ohne vorher richtig über die eventuellen Konsequenzen nachgedacht zu haben. Deshalb stimmt sie auch dem Vorschlag zu, statt sich verhaften zu lassen. – Aber mal im Ernst, wer hätte sich auch verhaften lassen?
An diesem Vorschlag allein sieht man schon, dass Frédéric sehr intelligent ist und definitiv auch am längeren Hebel sitzt. Leider ist er in einiger Hinsicht viel zu stolz und würde fast tausende Arbeitsplätze seiner Angestellten riskieren. So kommt es, dass Lou und er vor seinem hoffentlich neuen Geschäftspartner ein Ehepaar spielen, da dieser sehr konservativ veranlagt ist. Kann das gut gehen? – Lest den Rest am besten selbst! ?

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das wunderschöne Cover. Die Farben passen sehr stimmig zueinander und das geflogene Herz mit dem Eifelturm versprühen schon ein gewisses romantisches Flair.
Die Story selbst war toll geschrieben und sehr gut gefallen haben mir die einzelnen Kapitelüberschriften. Sie verraten nicht zu viel, aber machen auf jeden Fall neugierig, sodass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Man konnte sich sehr schön in die Entwicklung der Beziehung zwischen Lou und Frédéric hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle verstehen.

Ein bisschen gestört hat mich der Schreibstil auf den ersten hundert Seiten. Diese bestanden nur aus zwei Kapiteln und irgendwie waren diese sehr langatmig formuliert. Die Autorin ist Französin und das habe ich auch gemerkt, denn irgendwie hat mich der erste Teil sehr an meinen früheren Französischunterricht erinnert – den fand ich leider absolut nicht toll. Die Situationsbeschreibungen waren in meinen Augen einfach viel zu ausführlich. Ein bisschen gestört hat mich auch noch, dass ständig über Frédérics angebliche Erpressung diskutiert wurde. Lou will ständig aussteigen, tut es aber nicht. Das wirkt auf mich sehr schwach, vor allem, wenn sie sich vorher sogar einen Einbruch gewagt hat. Das hat irgendwie nicht so recht zusammengepasst.

Aber wie gesagt, es wurde wesentlich besser und lustiger und zwischendrin auch einfach total süß, dass ich dann wirklich nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
„Rendezvous mit Lou“ war für mich das erste Buch der Autorin – passend, da es auch ihr erster Roman war. Und ich würde mich freuen, in Zukunft noch mehr von ihr zu hören. Das Buch ist eine wunderschöne lustige Liebesgeschichte. Sie hat zwar hier und da ein paar Mäkel, aber ich kann definitiv über diese hinwegsehen!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Toller Sex, aber leider lasche Story :/

Lotus House - Sinnliches Verlangen (Die Lotus House-Serie 3)
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„Sinnliches Verlangen“ ist der dritte Band der Lotus House Serie von Audrey Carlan. Für mich war es das erste Buch der Autorin – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an VORABLESEN für die Bereitstellung ...

„Sinnliches Verlangen“ ist der dritte Band der Lotus House Serie von Audrey Carlan. Für mich war es das erste Buch der Autorin – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an VORABLESEN für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Dass die Autorin mit Leidenschaft heiße Unterhaltung schreibt (Q.: Klappentext) ist in diesem Werk deutlich erkennbar.

Kurze Inhaltsangabe in eigenen Worten:
Mila und Atlas arbeiten zusammen im Lotus House und kommen überhaupt nicht miteinander zurecht – jedes Mal, wenn sie aufeinandertreffen, geraten sie in Streit. Schon zu Beginn der Geschichte ist die sexuelle Anziehung, die zwischen den beiden herrscht, deutlich zu spüren. Aber wohin soll das nur führen, wenn man sich menschlich überhaupt nicht ausstehen kann?
Nachdem Mila durch einen Hinterhalt ihrer Chefinnen an Atlas‘ neuem Yoga-Kurs – NACKT! – teilnehmen muss, beginnen die beiden mehr miteinander zu kommunizieren. Mila, die neben ihrer Arbeit im Lotus House auch noch Künstlerin ist, schafft es Atlas‘ in eine „Falle“ zu locken, sodass er ihr Modell sitzen muss – ebenfalls nackt. Diese Szenen sind extrem heiß und detailliert beschrieben, sehr faszinierend und reizvoll formuliert. Dabei lernen sie sich natürlich besser kennen und die Beziehung zwischen den beiden verändert sich – wächst, wird zu etwas „Größerem“. Auch wenn manchmal die Unterhaltungen etwas widersprüchlich waren – im ersten Moment hat Mila keine Lust auf Atlas und eine Beziehung und im nächsten Moment sagen sie sich total romantische Sachen etc. Das ergab für mich einfach nicht viel Sinn.

Meine Meinung:
ACHTUNG SPOILER!
Leider muss ich sagen, dass mich die Story nicht so sehr überzeugt hat, wie ich gehofft hatte. Irgendwie haben Mila und Atlas fast vollständig dasselbe Leben. Mila träumt davon mit ihrer Kunst berühmt zu werden und sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während Atlas mit seiner Musik Karriere machen will. Beide sind bisher noch nicht in der Lage gewesen, ihre Träume alleine zu verwirklichen. Zusätzlich haben beide Geldprobleme. Zusätzlich haben beide in gewisser Art und Weise Vaterprobleme. Milas Vater sitzt im Knast seit sie ein Kind war, weil er Geld seiner eigenen Firma veruntreut hat. Der Vater von Atlas hat ihn und seine Mutter verlassen, als er noch klein war. Daraus ergeben sich die heutigen Ängste der beiden Protagonisten – Mila hat Angst vor dem Verlassen werden und Atlas hat Angst vor Betrügereien und Lügen.
 Auf mich wirkte es, als hätte man sich einen Charakter ausgedacht, es dann ein bisschen abgewandelt, um es auf zwei aufzuteilen.
SPOILER ENDE!

Da der Einstieg der Handlung mit Atlas‘ neuem Nackt-Yoga-Kurs beginnt, deutet es schon darauf hin, dass in diesem Buch sehr viel Sex eine Rolle spielen wird – was nicht weiter schlimm ist, denn die Szenen empfang ich als sehr gelungen geschrieben und dargestellt. Passend dazu liefern die vereinzelten Sexszenen eine sehr vulgäre und deutliche Ausdrucksweise. Die Namen der Protagonisten „Mila Mercado“ und „Atlas Powers“ hörten sich für mich wie die Namen von Pornodarstellern an – Absicht oder Zufall? Ich weiß es nicht.

Das Cover hat mir hingegen sehr gut gefallen. Es ist nicht zu übertrieben gestaltet und irgendwie habe ich es von vorneherein mit Yoga verbunden, auch wenn ich die Reihe noch nicht kannte. Es fasst sich auch sehr glatt und hochwertig an – definitiv eine hübsche Gestaltung.
Der Schreibstil von Audrey Carlan ist sehr flüssig und man kann sich förmlich von Satz zu Satz hangeln ohne Pause machen zu wollen. Ich habe die Worte gefühlt mit den Augen eingesogen, so angenehm war es zu lesen.
Ebenfalls positiv ist mir aufgefallen, dass zu jedem Kapitelstart verschiedene Yoga-Begriffe erklärt wurden – auch sehr detailliert, wie eine Anleitung. So konnte ich mir, als Mensch ohne jegliche Yoga-Erfahrung, ein sehr gutes Bild von den angesprochenen Übungen machen.

Fazit:
Bei „Sinnliches Verlangen“ muss ich leider sagen, dass mir das Äußere und der Aufbau des Buches besser gefallen hat, als die Geschichte selbst. Für mich hatte die Story einfach viel zu viel Sex und viel zu wenig Handlung, bzw. das was an Handlung da war wurde in die letzten 50 bis 70 Seiten gequetscht. Für zwischendurch ist das Buch sicher nicht schlecht, wenn man sich beim Lesen mal ausruhen will und nichts unbedingt dabei denken möchte – aber für anspruchsvolle Leser würde ich es nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Macht süchtig, wird aber auch im zweiten Teil nicht besser

Paper Prince
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Inhalt:
„DIESE ROYALS BRINGEN DICH UM DEN VERSTAND …
Seit Ella in die Villa der Royals gezogen ist, steht das Leben dort auf dem Kopf. Durch ihre aufrichtige Art hat sie so manches Herz erobert – vor ...

Inhalt:
„DIESE ROYALS BRINGEN DICH UM DEN VERSTAND …
Seit Ella in die Villa der Royals gezogen ist, steht das Leben dort auf dem Kopf. Durch ihre aufrichtige Art hat sie so manches Herz erobert – vor allem das von Reed. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter kann der attraktivste der fünf Royal-Söhne echte Gefühle zulassen. Wie groß seine Liebe ist, merkt er allerdings erst, als es zu spät ist: Nach einem Streit verschwindet Ella spurlos. Und er trägt die Schuld daran. Seine Brüder hassen ihn dafür, doch er hasst sich selbst am meisten. Wird er Ella finden und ihr Herz zurückerobern können?“
Quelle: Buchrücken „Paper Prince – Das Verlangen“ von Erin Watt

Meine Meinung:
Durch die Empfehlung und Leihgabe einer guten Freundin konnte ich nach dem ersten Band der Paper- Reihe auch gleich mit dem zweiten weitermachen. Wieder ist passend zum Titel und so auch zur Serie auf dem Cover eine glitzernde Krone abgebildet – dieses Mal allerdings in blau. Wahrscheinlich, weil es um den „Prinz“ und nicht die „Prinzessin“ geht. Deutlich unterschieden hat sich das Buch zum ersten Teil, da dieser Band aus der Sicht von Reed Royal geschrieben ist und nicht aus Ellas. Das hat mir als Leser auch endlich mal einen vernünftigen Einblick in Reeds Gedanken gegeben. Ich hatte dadurch gehofft, ihn und seine Taten besser zu verstehen, muss allerdings leider sagen, dass es mir auch jetzt immer noch nicht wirklich möglich ist.

Die Geschichte startet damit, dass Ella nach ihrer Flucht immer noch verschwunden ist und die Familie Royal sich immer weiter auseinanderlebt. Als der Privatdetektiv sie endlich wiederfindet und sie nach Hause kommt, ist aber noch lange nicht alles wieder Friede Freude Eierkuchen. Auch in der Schule ist es wieder so schlimm wie zu Beginn. Die Royals haben ihre Macht verloren – vorerst. Lange Zeit dauert es, nach ihrem „Streit“, bis Ella sich wieder mit Reed verträgt. Aber das entstandene Chaos ist angerichtet und nicht so leicht zu ordnen.

Auch der zweite Teil der Reihe ist sehr schön und deutlich geschrieben und es war wieder ein Genuss mir einige meiner Lieblingsstellen bildlich ausmalen zu können anhand der detaillierten Beschreibungen.
Wie auch im ersten Teil sind die Charaktere sehr jugendlich gestaltet und an meinem verwöhnten und arroganten Eindruck hat sich absolut nichts geändert. Die Royals haben etwas tiefer blicken lassen, allerdings immer noch nicht tief genug, als dass man für sich selbst dieses ganze Chaos hätte entwirren können.

Ich hatte erwartet, dass ich spätestens im zweiten Band endlich durch diese ganzen offensichtlichen Geheimnisse und Lügen durchsteigen würde, die die Story schmücken – aber ist das eine aufgelöst, kommt ein Neues hinzu. Es macht auf mich den Eindruck, als würden die Charaktere überhaupt nichts aus ihrem vorhergehenden Fehlverhalten lernen und irgendwie macht mich das wütend. Und traurig. Und so langsam stelle ich irgendwie auch in Frage, ob 17-jährige überhaupt so handeln würden – abgesehen mal davon, dass sie angeblich alle sehr viel Sex haben – vom Gehirn her könnten es auch 13-jährige sein, von denen diese Geschichte handelt.
Mittlerweile hatte ich dann auch das Gefühl, dass man beide Bände sehr gut zusammenfassen hätte können, anstatt einiges ewig weit auszuschmücken bzw. auszubreiten. Und zu guter Letzt frage ich mich:

ACHTUNG SPOILER!!!

Brooke ist wirklich tot, aber wer hat sie umgebracht? Denn Reed war es ganz offensichtlich nicht!
Und warum zur Hölle machen Ella und Reed auch nach zwei Büchern immer noch nur rum, obwohl er vorher alles flachgelegt hat, was bei drei nicht auf dem Baum war?
Und von wem ist das verdammte Baby?

SPOILER ENDE.

Eigentlich bin ich von dieser Reihe total abgeschreckt, einfach von dem Verhalten, das die Charaktere so an den Tag legen – aber durch den Schreibstil und die ständig wieder neu aufgebaute Spannung bei neuen Problemen etc. macht einfach süchtig und so will ich unbedingt mehr lesen, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich mich wieder darüber aufregen werde. Am Ende gibt es wie auch für Teil 1 – 3,5 von 5 möglichen Sternen als Bewertung.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Moderne Cinderella-Adaption – meine Erwartungen nicht erfüllt

Paper Princess
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Inhalt:
„DIESE ROYALS WERDEN DICH RUINIEREN…
Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann steht plötzlich ...

Inhalt:
„DIESE ROYALS WERDEN DICH RUINIEREN…
Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann steht plötzlich der Multimillionär Callum Royal vor ihr. Er behauptet, ihr Vormund zu sein – und nimmt Ella kurzerhand mit in seine Villa. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne begegnen ihr mit Feindseligkeit. Besonders einer von ihnen macht Ella das Leben schwer. Und trotzdem knistert es gewaltig zwischen ihnen… Ob aus Hass noch Liebe werden kann?“
Quelle: Buchrücken „Paper Princess – Die Versuchung“ von Erin Watt

Meine Meinung:
Ich habe diese Reihe angefangen zu lesen, da mir die Bücher von einer guten Freundin sehr empfohlen worden sind. Bei dem Cover ist mir positiv aufgefallen, dass es zum Buchtitel „Paper Princess“ passt und die Umrisse einer goldenen glitzernden Krone abbildet. Bei Empfehlungen oder gehypten Büchern bin ich immer etwas skeptisch, wie auch in diesem Fall.
Ellas Eltern sind beide tot (ihren Vater hat sie nie gekannt und ihre Mutter starb an Krebs) und so kommt es, dass auf einmal ein völlig Fremder vor ihr steht und angibt, ihr Vormund zu sein. Callum Royal lebt ein komplett anderes Leben als Ella. Er ist reich und wohnt mit seinen fünf Söhnen in einer riesigen Villa. Keiner der fünf begegnet ihr mit Wohlwollen, sondern ihre strikte Abneigung gegen Ella ist deutlich spürbar. Sie wird ignoriert, gemieden und beleidigt – denn die Jungs halten sie für eine „geldgeile Sch*****“, die es mit ihrem Vater treibt.
Auch in der Schule hat sie kein leichtes Spiel. Die Royals entscheiden über alles und keiner traut sich gegen deren Regeln zu verstoßen. Es werden miese eklige Streiche gespielt und Ella bekommt nichts als pure Ablehnung zu spüren.
Aber dann wendet sich das Blatt und die Brüder und Ella schließen einen Waffenstillstand …

Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil von Erin Watt. Die Szenen sind so deutlich gestaltet, dass man es sich bildlich perfekt vorstellen und auch miterleben kann – wobei so manches Verhalten der Royals einfach wirklich ekelerregend und abartig war, sodass ich das nicht zwingend gebraucht hätte. :D
Die Charaktere sind authentisch jugendlich gestaltet und zeichnen deutlich ein Bild von arroganten verwöhnten reichen Kindern. Anscheinend kann man sich alles leisten, geldmäßig und vom Verhalten her, wenn man in der Nahrungskette ganz weit oben steht. Andererseits konnte ich daran auch sehen, dass Geld definitiv nicht alles ist – weil keiner dieser reichen privilegierten Charaktere wirkte auf mich wirklich glücklich. Auch bei den Royals stimmt einiges nicht, abgesehen mal vom Tod ihrer Mutter, was mit Geld nicht zu lösen ist.

Die Geschichte von „Paper Princess“ hat definitiv Potential, allerdings ist dieses meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft worden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich vom Gefühl her nicht mit dem Alter der Protagonisten zu Recht gekommen bin. 17-jährige sind meistens noch ziemlich in der Pubertät und das ist auch an den Diskussionen zwischen Ella und den Royals deutlich erkennbar – die Gespräche sind nicht zwingend die niveauvollsten. Die Streiche in der Schule ebenso nicht, sodass vieles für mich einfach nur zum Kopfschütteln war. Ich hatte das Gefühl, dass keiner so wirklich weiß, was er will. Es war „viel wichtiger“ wer mit wem und wie oft oder was alle anderen von einem halten etc.

Wahrscheinlich wäre mein Urteil vor ein paar Jahren noch ganz anders ausgefallen, aber so mittlerweile mit Anfang 20 und einem gelernten Beruf ist das einfach nicht mehr das Umfeld in welchem ich mich bewege, sodass ich einiges am dargestellten Verhalten absolut nicht mehr nachvollziehen kann.

Alles in allem eine nette Geschichte für zwischendurch – man sollte sich aber nicht zu viel erhoffen. Soweit ich mir die weiteren Bände noch leihen kann, werde ich noch weiterlesen, denn trotz der Tatsache, dass ich nicht ganz zufrieden war, möchte ich wissen, wie es mit Ella, Reed und dem Rest der Royals weitergeht – ein bisschen süchtig hat es schon gemacht.