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Veröffentlicht am 12.03.2021

Die Welt der zwei Sonnen

Die Quellen von Malun - Blutschicksal
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Dies ist der dritte und letzte Teil der Malun-Trilogie, in dem man sich wieder in diese fremde Welt mit den zwei Sonnen versenken kann. Was sich in den beiden vorherigen Bänden abgezeichnet hat, wird hier ...

Dies ist der dritte und letzte Teil der Malun-Trilogie, in dem man sich wieder in diese fremde Welt mit den zwei Sonnen versenken kann. Was sich in den beiden vorherigen Bänden abgezeichnet hat, wird hier nach und nach immer komplexer und man erkennt die Verbindungen und Zusammenhänge. Die verschiedenen Erzählstränge aus der Sicht der handelnden Charaktere überlappen sich immer mehr und münden in dem finalen Kampf, der über die Zukunft Ruanns entscheidet.

Man erfährt nun auch viel über die Vergangenheit des Landes und wie die Menschen und Gottgeborenen zu dem wurden, was sie sind. Man taucht tief in ihre Seele und ihre Schicksale ein und kann nachvollziehen, warum einige von ihnen so grausame Taten vollbringen. Dabei muss man als Leser schon einiges verkraften, denn schlimmste und abstoßendste Misshandlungen, auch an Kindern, werden häufig beschrieben. Dabei sind die Gedankengänge von Opfern und Tätern sehr eindringlich dargestellt. Überhaupt ist der Schreibstil so anschaulich und eingängig, dass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen kann.

Natürlich gibt es in diesem epischen Werk auch einige magische Wesen mit den verschiedensten Kräften. Mir haben davon die Pamuschkrieger mit ihrer engen Seelenverbindung zu ihren Katzen besonders gut gefallen. Doch es stellten sich bei mir auch Ermüdungserscheinungen ein, weil sich die Abläufe und Gräueltaten nur mit wechselnden Personen und an anderen Orten wiederholten. So kam es oft zu dem gleichen Muster: Gefangenschaft, Folter, Flucht, Kampf. Man braucht schon Durchhaltevermögen bei diesen seitenstarken Büchern, aber insgesamt hat es sich gelohnt und ich habe mich auch durch das versöhnliche Ende gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Temporeiche Action

Spezial-Agent Mumie - Schief gewickelt
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Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, ...

Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, lockern die Geschichte auf und helfen dabei, sich den Inhalt bildlich vorzustellen.

Die Idee zur Mischung aus 007 trifft altes Ägypten ist grundsätzlich gut, allerdings finde ich sie weniger gut umgesetzt. Gerade für Kinder ab 8 Jahren, wie es empfohlen wird, ist zu viel Action. Es geht Schlag auf Schlag und man kann sich gar nicht auf eine Situation oder einen Charakter einstellen, weil schon die nächste folgt. Es sind einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Wenn die Handlung auf mindestens doppelt so viele Seiten ausgeweitet wäre, könnte man es mehr genießen, da manchmal wirklich schöne Einfälle wie z.B. die Mistkäfertoilette oder der Roboterhund, vorhanden sind. So gehen leider liebenswerte und skurrile Figuren etwas im Trubel der Ereignisse unter.

Am schönsten an der Geschichte finde ich die Kombination alter Mythen und Legenden mit der modernen Technik, wobei sich der Mumienagent und der Junge Neil perfekt ergänzen. An einigen Stellen glaube ich, dass Kinder im o.g. Alter beim Lesen überfordert sind. So zum Beispiel mit der Vorstellung, dass es Forscher aus dem übernächsten Universum waren, die durch eine Art Weltraumtunnel auf die Erde kamen und im alten Ägypten dann als Götter verehrt wurden. Ebenso wird kaum ein Kind, das die englische Aussprache des Vornamens nicht kennt, das Wortspiel mit Nilfischer und Neil Fisher mitbekommen...

Im Anhang kommt nochmal die Große Mieze zu Wort und erklärt kindgerecht, die wichtigsten verwendeten Begriffe und wie Mumien hergestellt wurden.

Insgesamt ist es eine spannende und ideenreiche Story, auch wenn sie mir in einem zu unruhigen und überhasteten Stil geschrieben ist. Aber wer temporeiche Action mag, ist hier richtig!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Skurrile Typen, sprunghafter Schreibstil

Auf und davon
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Dies ist ein Roman über ein junges Mädchen namens Mary Iris Malone, genannt Mim, das mit der Krankheit ihrer Mutter und der neuerlichen Heirat ihres Vaters jeden Halt verliert. Ihre schon vorher angeschlagene ...

Dies ist ein Roman über ein junges Mädchen namens Mary Iris Malone, genannt Mim, das mit der Krankheit ihrer Mutter und der neuerlichen Heirat ihres Vaters jeden Halt verliert. Ihre schon vorher angeschlagene Psyche gerät vollends aus den Fugen, als sie ihr gewohntes Umfeld verlassen muss und der Briefkontakt zu ihrer Mutter plötzlich abbricht. Sie begibt sich spontan auf einen Road Trip, um sie zu besuchen und herauszufinden, was mit ihr passiert ist. Hierbei fand ich das Wortspiel mit ihrem Namen schon bemerkenswert: M.I.M. Alone - das sagt schon alles darüber aus, dass sie sich mit ihren Problemen alleine gelassen fühlt und mit niemandem darüber reden kann.

Leider bleibt mir die Figur des Vaters zu blass. Über ihn erfahren wir sehr wenig, obwohl er doch derjenige wäre, der ihr zuallererst helfen müsste. Doch für ihn lassen sich die Probleme der Tochter nur allein mit Pillen lösen, die sie auf Anordnung eines unsympathischen Psychiaters, jeden Tag einnehmen soll. Damit ist die Angelegenheit für ihn erledigt.

Am besten haben mir die skurrilen Typen gefallen, die sie unterwegs kennenlernt. Die alte Dame Arlene ist so lebendig und liebenswert beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Auch den kleinen Jungen Walt, der naiv und zurückgeblieben scheint und doch so kluge Lebensweisheiten von sich gibt, schließt man sofort ins Herz. Auch überaus anschaulich ist der von ihr so genannte Ponchomann beschrieben. Man will diesen gruseligen und ekligen Kerl sofort der Polizei melden und ihn stoppen, doch leider ist Mim nicht couragiert genug, um dies zu tun.

Insgesamt ist der Handlung manchmal etwas schwer zu folgen, da der Schreibstil sehr sprunghaft ist. Man muss sich immer erst wieder orientieren, an welcher Stelle der Geschichte man sich gerade befindet. Es werden immer wieder Rückblenden eingesetzt und die Protagonistin schreibt Briefe, aus denen man sich bruchstückhaft die fehlenden Erklärungen zusammensuchen muss. Doch durch die flapsige Sprache und witzige Begebenheiten, wie den Besuch bei der Tierärztin, kann man es flüssig lesen und es macht Spaß, sie bei ihrer Reise zu begleiten. Der rote Lippenstift der Mutter, den sie als Andenken immer bei sich trägt und der sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman zieht, ist ein Symbol für ihre Verbindung und man ist neugierig bis zum Schluss, was passieren wird, wenn sie ihre Mutter wiedersieht. Diese Spannung wird langsam über die gesamte Handlung aufgebaut und löst sich am Ende abrupt mit einem Schlag auf. Ein wenig mehr Erklärung hätte ich mir hier gewünscht, jedoch gibt dies dem Leser noch den Spielraum für eigene Gedanken.

Mir hat das Buch mit kleinen Einschränkungen gut gefallen und ich fand es lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Süßes Kätzchen auf dem Cover...

Elvis hat das Gebäude verlassen
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Ein süßes Kätzchen auf dem Cover und schon verkauft sich das Buch (an katzennärrische Frauen)...
Mit dem Vorurteil wird man diesem Roman keineswegs gerecht. Der Autor macht sich selbst darüber lustig und ...

Ein süßes Kätzchen auf dem Cover und schon verkauft sich das Buch (an katzennärrische Frauen)...
Mit dem Vorurteil wird man diesem Roman keineswegs gerecht. Der Autor macht sich selbst darüber lustig und stellt mit einem Augenzwinkern fest, dass er so nach und nach ebenfalls zu einem dieser katzenverrückten Typen mutiert.

Schon der ungewöhnliche Titel hat mich sehr neugierig gemacht (der auch eine Erklärung in der Handlung findet) und ich habe mich selten so köstlich über einen Katzenroman amüsiert. Jeder Katzenbesitzer wird sich und seine Katze in der einen oder anderen Situation wiedererkennen und darüber schmunzeln. Dabei ist der Schreibstil locker und leicht zu lesen, jedoch ohne ins Kitschige abzurutschen, wie es bei solchen Romanen leicht passiert. Hier wird sich nur ironisch über die skurrilen Eigenheiten der Protagonisten geäußert, von denen sich auch der Autor selbst nicht ausspart. Selbstgebastelte Raumschiffmodelle, Superheldenunterwäsche, vogelbesessene Nazi-Nachbarn und eine Klingonenkatze sind nur ein paar Beispiele der liebenswert-verrückten Einfälle, die hier bestens unterhalten und mir samt einigen genialen Wortspielen total gut gefallen haben.

Das Einzige, was meinem Empfinden nach den Lesefluss etwas stört, ist die kölsche Mundart des Hausmeisters, die separat und am Stück im Anhang übersetzt wird. Hier hätte der Hinweis gereicht, dass der Leser sich den Kölner Dialekt vorstellen soll oder man hätte ihn in "entschärfter" Form schreiben können.

Ansonsten gebe ich eine klare Leseempfehlung - auch für Nicht-Katzennarren!

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Ein entzückendes Mäuseabenteuer!

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Mopsa, die weiße Maus liebt das Schauspielern und sie ist wirklich gut darin. Mit ihrer überzeugenden Darstellung jagt sie sogar den anderen Mäusen Angst ein, die mit ihr im Rathaus leben. Leider schätzt ...

Mopsa, die weiße Maus liebt das Schauspielern und sie ist wirklich gut darin. Mit ihrer überzeugenden Darstellung jagt sie sogar den anderen Mäusen Angst ein, die mit ihr im Rathaus leben. Leider schätzt das Oberhaupt, Mäusekönig Tartar, ihre Kunst ganz und gar nicht. Sie soll ihm lieber Essen beschaffen, genau wie alle anderen. Er ist ein richtiger Mausbeuter (ein herrliches Wortspiel!). Doch zu allem Ärger über ihn, macht den Mäusen in ihrem Zuhause auch noch ein Hund das Leben schwer. Mopsa kann ihn mit ihrer schauspielerischen Gabe austricksen, doch viel lieber würde sie auf einer großen Bühne ihr Können zeigen. Ob ihr das wohl gelingt?

Der anschaulich geschriebene Text kreiert sofort eine heimelige und stimmungsvolle Atmosphäre, mit der man sich die frühere Zeit, in der die Handlung spielt, sehr gut vorstellen kann. Die ganze liebenswerte Mäusegesellschaft (bis auf Tartar natürlich), finde ich entzückend beschrieben und wunderbar detailreich illustriert. Dazu gehört die kleine Eichelhandtasche von Mopsa genauso wie die Pfotenspuren, die sich immer wieder über die Seiten ziehen. Ich fand auch die vielen verschiedenen Tiere und Menschen mit ihren jeweiligen Eigenarten, denen Mopsa bei ihrem Abenteuer begegnet, sehr unterhaltsam. Sie sorgen für ausreichend Abwechslung und Spannung, was auch mir beim Vorlesen großen Spaß gemacht hat.

Allerdings sind an einigen Stellen, die Tiere für meinen Geschmack zu vermenschlicht dargestellt. Es vermittelt Kindern ein falsches Bild, was z.B. echte Mäuse brauchen, um sich wohlzufühlen. Dazu gehört natürlich kein duftendes Bad und kein Puppenhausbett! Außerdem kamen von meinen jungen Zuhörern sofort Fragen zu komischen Begriffen die sie nicht verstanden, wie Paradeiser, Liwanzen und Tatschkerln, die auch ich erst nach Befragung des Internets beantworten konnte. Da wäre eine Vokabelerklärung im Anhang hilfreich gewesen.

Insgesamt ist es aber eine lustige, spannende und herzerwärmende Geschichte, die sich hervorragend zum Lesen, Vorlesen und Bestaunen eignet.

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