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Veröffentlicht am 13.10.2024

Atmosphärisch düster mit poetischem Schreibstil

A Study in Drowning
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Effy träumt davon, Literatur zu studieren. Doch als Frau in Llyr ist ihr das untersagt. Sie weicht auf Architektur aus, hadert jedoch mit ihrem Leben an der Uni. Zwar hat sie eine Mitbewohnerin, mit der ...

Effy träumt davon, Literatur zu studieren. Doch als Frau in Llyr ist ihr das untersagt. Sie weicht auf Architektur aus, hadert jedoch mit ihrem Leben an der Uni. Zwar hat sie eine Mitbewohnerin, mit der sie sich gut versteht. Als einzige Frau im Architekturstudium ist sie aber den ständigen Blicken, der Herabsetzung und der Belästigung der Männer ausgesetzt.

Als sie die Chance erhält, das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors Emrys Myrddin zu renovieren, sieht Effy es als Möglichkeit, sich zu beweisen und mehr über ihren Lieblingsautor herauszufinden. Doch Hiraeth Manor steht an einer Klippe, ist von Schimmel und Feuchtigkeit überzogen und wird langsam vom angrenzenden Meer verschluckt. Die Renovierung scheint ein hoffnungsloses Unterfangen. Außerdem stößt sie in Hiraeth Manor auf den Literaturstudenten Preston, den Effy als akademischen Konkurrenten betrachtet. Er stellt Nachforschungen zu dem Vermächtnis von Myrddin an. Effy kennt Myrddins Werke auswendig – darunter auch seine berühmteste Veröffentlichung Angharad. Und so beschließen Effy und Preston zusammenzuarbeiten.

Schon kurz nach ihrer Ankunft sieht Effy den Elfenkönig in der Nähe von Hiraeth Manor. Eine Gestalt, die eine angebliche Legende ist, sie aber seit ihrer Kindheit verfolgt. Geglaubt wird ihr nicht, rosa Tabletten sollen ihre Sinne in der Realität festhalten.

Auch ansonsten werden in „A Study of Drowning“ Themen angesprochen, die gesellschaftskritisch beleuchtet werden: Grooming, (medizinisches) Gaslighting, Rassismus, Missbrauch oder PTSD werden durch verschiedene Figuren in der Handlung durchlitten.

Effy und andere weiblich gelesene Figuren leben zudem in einer Welt, in der sie kontinuierlichem Sexismus ausgesetzt sind.
Effy selbst bewältigt ihre traumatischen Erfahrungen, in dem sie sich innerlich von der Außenwelt abkapselt und sich „wie unter Wasser fühlt“. Es ist eine Metapher, die in der Handlung oft bemüht wird. Die grausame Mutter ist ihr dabei keine Unterstützung, sondern trägt zum Trauma bei, genauso wie andere Menschen in Effys Umgebung.

Preston steht im Gegensatz zu den negativen Konnotationen, die Effy mit den meisten Männern verbindet. Wenn sie die Aufmerksamkeit von anderen männlichen Figuren erregt, herrscht oft eine Atmosphäre von direkter oder indirekter Bedrohung.

Preston hingegen gibt Effy den Raum, den sie braucht, unterstützt sie in ihren Bestrebungen und zeigt Ungerechtigkeiten auf, die bisher einfach Teil von Effys akzeptiertem Weltbild waren.
So wird gezeigt, wie Effy durch die liebende Bestärkung von Preston Kraft in ihrer eigenen Resilienz findet.

Der Schreibstil ist poetisch und verleiht der Geschichte eine märchenhafte Anmutung. Trotz der Schwere der besprochenen Themen bin ich nur so durch die Seiten geflogen und wurde von dem Mysterium um den Elfenkönig in den Bann gezogen. Auch durch die beschriebene Liebe zur Literatur und Literaturstudien hat die Geschichte es mir angetan.

Einzig die Szene, in der Spice vorkommt, kam mir im Kontext der dort vorkommenden Geschehnisse deplatziert vor.

Ich habe von der Geschichte viel erwartet und wurde nicht enttäuscht. „A Study of Drowning“ ist die Art feministische Fantasy, die ich in Zukunft häufiger lesen möchte. Es war eine Lektüre, die inmitten düsterer Atmosphäre nicht nur Woman`s Empowerment großgeschrieben hat, sondern den Fokus insbesondere auch auf Self Empowerment und Charakterentwicklung gelegt hat. Letztendlich war es nicht nur eine „Study in Drowning“, sondern auch eine „Study in Surviving“.



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Veröffentlicht am 25.09.2024

Interessante Geschichte rund um den Mauerfall

Als wir nach den Sternen griffen
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„Als wir nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold hat ein Cover, dass gut zu einem historischen Roman passt.

Schon der Anfang der Geschichte hat mich mit seinem eingängigen Schreibstil angesprochen. ...

„Als wir nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold hat ein Cover, dass gut zu einem historischen Roman passt.

Schon der Anfang der Geschichte hat mich mit seinem eingängigen Schreibstil angesprochen. Wir lernen Judith kennen, die in der Prager Botschaft den Jahreswechsel mit ihren Kollegen und Kolleginnen begeht. Die Atmosphäre wird erzählerisch gut rübergebracht und auch in der nachfolgenden Handlung habe ich Beschreibungen von der Hauptstadt Tschechiens wiedererkannt, die ich selber schon besucht habe.

Judith ist eine sympathische Figur, in die ich mich gerne versetzt habe. Auch die Sichtweise von Tobias wird authentisch erzählt. Zusammen mit Judith steht er mit seiner Tochter Jasmin im Mittelpunkt der Handlung.

Die historischen Geschehnisse in der Geschichte waren interessant aber auch berührend nacherzählt. Ich selbst habe den Mauerfall nicht miterlebt, es ist aber immer wieder spannend, darüber zu lesen und davon zu hören.
Die Liebesgeschichte zwischen Judith und Tobias nimmt einen Großteil der Handlung ein – die Entführung von Jasmin ist dafür weniger Teil des Plots als gedacht.
„Als wir nach den Sternen griffen“ ist ein historischer Roman mit ausführlicher Liebesgeschichte, zu dem man als Fan dieses Genres gerne greift.


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Veröffentlicht am 24.09.2024

Cosy Crime

Mord in der Charing Cross Road
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„Mord in der Charing Cross Road“ von Henrietta Hamilton hat mich gleich angesprochen, versprüht es doch den Charme eines klassischen britischen Krimis. Das Cover passt dabei gut in die 1950er-Jahre und ...

„Mord in der Charing Cross Road“ von Henrietta Hamilton hat mich gleich angesprochen, versprüht es doch den Charme eines klassischen britischen Krimis. Das Cover passt dabei gut in die 1950er-Jahre und passt damit gut zu einer Geschichte, die keine Neuerscheinung ist, sondern von einer Autorin geschrieben wurde, die bereits 1920 geboren wurde. Natürlich sind deswegen die Geschehnisse aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit geschrieben und für uns LeserInnen heutzutage aus der Zeit gefallen. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Buchhändlerin Sally arbeitet bei der antiquarischen Buchhandlung in der titelgebenden Charing Cross Road. Hier verschwinden Bücher und es gehen Gerüchte um, dass es ein Gespenst gibt. Während der Suche nach einer Erklärung für die rätselhaften Ereignisse geschieht schließlich auch noch ein Mord. Sally und Johnny bemühen sich, den Mord aufzuklären und der Ermittlungsdruck wächst, als Scotland Yard Johnnys Cousin als Verdächtigen nennt.
Der Krimi war ein bisschen gemächlicher von der Storyline, als man es sonst gewohnt ist. Dadurch war die Geschichte aber auch die Art von Cosy Crime, die ich gerne mag. Das Buch ist der Auftakt zu einer Reihe, die ich weiterverfolgen werde.


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Veröffentlicht am 24.09.2024

Süße RomCom

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
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Molly's negative Erwartungen an die Liebe wurden schon früh geprägt: Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, die Scheidung war ein wahrer Rosenkrieg. Noch heute meldet sich ihr Vater nur sporadisch.

Seth ...

Molly's negative Erwartungen an die Liebe wurden schon früh geprägt: Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, die Scheidung war ein wahrer Rosenkrieg. Noch heute meldet sich ihr Vater nur sporadisch.

Seth hingegen ist ein hoffnungslos er Romantiker, der ausgerechnet Scheidungsanwalt geworden ist und in jeder möglichen Partnerin seine Seelenverwandte sieht.

Molly und Seth verbindet eine Liebesgeschichte in der High School. Doch Molly hat unerwartet Schluss gemacht und Seth geghosted. Auf dem fünfzehnjährigen Klassentreffen sehen die beiden sich nun nach langer Zeit wieder - und landen sofort im Bett. Und Seth schließt mit Molly eine Wette ab: Von fünf verschiedenen Paaren prophezeien sie, ob diese glücklich bleiben/werden, inklusive ihnen beiden. Seth glaubt, dass sie beim nächsten Klassentreffen in fünf Jahren wieder miteinander schlafen werden und Molly diesmal als seine Begleitung mitkommt. Molly hält dagegen.

In der Zeit darauf begleiten wir LeserInnen die beiden. Es wird sowohl aus der Sicht von Molly, als auch aus der von Seth erzählt. Zwischen den beiden gibt es stets ein liebevolles Geplänkel, das oft auch sarkastisch und neckisch ist, auf jeden Fall aber unterhaltsam.

Katelyn Doyle sorgt nicht nur mir ihrem lockeren Schreibstil dafür, dass man durch die Seiten fliegt, sie spricht trotzdem auch die weniger leichten Themen an.

Da sind Molly's emotionale Verletzungen aus der Vergangenheit, die sie bis heute noch lähmen.
Und da ist Seth, der so sehr von einer Beziehung und Kindern träumt, dass er sich oft nicht mal die Zeit nimmt, die Kompatibilität mit seiner Datingpartnerin ausreichend zu überprüfen.

Molly ist zudem Drehbuchautorin von RomComs, des öfteren werden Vergleiche zu Liebesfilmen gezogen. Molly selbst bezeichnet Seth und sich als Liebesfilmklischee: Seth als "Cinamonn Roll Boy", sensibel, süß und zu gut für die Welt und sich selbst als "Manic Pixie Dream Girl", exzentrisch, schräg und - anders.

In dieser Konstellation des Tropes Grumpy x Sunshine ist also die Frau etwas verdrossen und sarkastisch, während Seth als Golden Retriever Boyfriend durchgeht. Bisher kenne ich dies eher umgekehrt, deswegen hat mir die Umsetzung in "Just Some Stupid Love Story" sehr gefallen.

Das Ende ist nicht das typische klischeehafte Ende einer filmreifen Liebesgeschichte, es ist echter und lebensnaher und irgendwie doch ein bisschen wie im Film.

"Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex" ist ein Buch über eine Liebesgeschichte, die mit Klischees zu spielen weiß, mit sarkastischen Dialogen zum Lachen bringt und einen Golden Retriever Bookboyfriend hat, den jede/r ins Herz schließen muss.



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Veröffentlicht am 22.09.2024

Emotional und einfach schön

A Love Letter To Whiskey
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Dieses Buch hat mich auf eine wahre emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt ❤️💔❤️

B liebt Jamie. Und Jamie liebt B. Und doch scheint das Timing für eine mögliche Beziehung nie zu passen.

Jamie ...

Dieses Buch hat mich auf eine wahre emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt ❤️💔❤️

B liebt Jamie. Und Jamie liebt B. Und doch scheint das Timing für eine mögliche Beziehung nie zu passen.

Jamie ist für B wie Whiskey. Brennend, süchtigmachend, seine Nähe gibt ihr das Gefühl, als wäre sie im Rausch. Doch als sie sich das erste Mal treffen, ist auch die beste Freundin von B dabei. Jamie und Jenna kommen zusammen. Er und B wollen Freunde sein. Doch die Anziehung ist stark und je länger sie sich kennen, desto weniger können sie die gegenseitigen Gefühle verleugnen. Doch Schicksalsschläge oder die Beziehung zu anderen Partnern verhindern stets ein mögliches glückliches Zusammensein der beiden.

Ich habe so sehr mitgefiebert, bin zwischendurch verzweifelt, habe für beide geschwärmt und auf ein Happy End gehofft. Kandi Steiner hat die Chemie zwischen B und Jamie wundervoll beschrieben, sodass man ganz von alleine emotional mitgerissen wird.

Was für mich persönlich gut in Geschichte und Schreibstil eingebunden war, andere eventuell aber stören könnte: So wie es der Titel schon vermuten lassen könnte, trinken die Figuren viel und ständig Alkohol.

Ich habe "A Love Letter to Whiskey" verschlungen, immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, wohin das Schicksal Jamie und B führen wird. Über den Zeitraum von elf Jahren können wir verfolgen, wie die Geschichte sich zwischen den beiden entwickelt. Das Buch wird aus der Sichtweise von B erzählt und auch sie selbst erlebt im Laufe der Handlung eine Charakterentwicklung, die authentisch und nachfühlbar beschrieben wurde.

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