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Veröffentlicht am 01.08.2022

Die Arena

Die Arena
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Meine Meinung und Inhalt

Spannend und mitreissend – und mit beissender Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen!


Benjamin Grossman hat es geschafft, so glaubt er: Einst in einem Pariser Problemviertel ...

Meine Meinung und Inhalt

Spannend und mitreissend – und mit beissender Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen!


Benjamin Grossman hat es geschafft, so glaubt er: Einst in einem Pariser Problemviertel aufgewachsen, ist er als Europachef des amerikanischen Streaming-Anbieters BeCurrent, vergleichbar mit Netflix, in die Stadt zurückgekehrt. Ein kleiner, banaler Fehler zieht aberwitzige Folgen nach sich: Er verliert sein kostbares Handy - mit George Clooneys Privatnummer! - oder wurde es ihm gestohlen? Der Junge, den er als Dieb verdächtigt und gegen einen Eisenzaun geschubst hatte, wird am nächsten Morgen tot aufgefunden.

Eine junge, türkischstämmige Polizistin tritt dem Toten, den sie für betrunken hält, in die Seite. Ein zusammengeschnittenes Video davon geht viral: Ganz Paris, die dauererregte Stadt der sozialen Gegensätze, der Reichen und Geflüchteten, der Migranten und Medienmogule, ist in Aufruhr – und die sozialen Medien wirken als Brandbeschleuniger.

Ein durchaus spannender und anspruchsvoller Gesellschaftsroman, der fesselt. Das Buch orientiert sich grundsätzlich an literarischen Vorbildern und erzählt immer wieder abwechselnd von ganz unterschiedlichen Figuren, wie z.B. Polizisten, Migranten, Gangmitglieder, Geflüchtete, Politiker usw.

Der Autor begnügt sich aber nicht mit dem Ausfüllen der bekannten Romanstruktur, sondern entwickelt ein wirklich gelungenes Erzählkonzept, indem sie den durch bekannte digitale Plattformen befeuerten Shitstorm anschaulich erzählt und auch Textnachrichten und Tweets in ihre Erzählung einbettet, was den Roman auffrischt.

Négar Djavadi, 1969 in Iran geboren, stammt aus einer Familie von Oppositionellen und floh im Alter von elf Jahren zu Pferd über Kurdistan mit ihrer Mutter und ihrer Schwester vor den Folgen der Iranischen Revolution in den Westen. Sie ist Drehbuchautorin, Regisseurin und Schriftstellerin, lebt und arbeitet in Paris. Ihr erster Roman «Desorientale » (C.H.Beck 2017) erhielt in Frankreich zahlreiche Preise, wurde dort zum Bestseller und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die englische Übersetzung erhielt den Lambda Literary Award, den Van Cleef & Arpels Albertine Prize und stand auf der Shortlist des National Book Award for Translated Literature sowie auf der Shortlist des Dublin Award. «Arène» (2020) hat sich in Frankreich mehr als 20.000-mal verkauft und erhielt den Prix Millepages 2020.


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Veröffentlicht am 30.05.2022

Digger und Miss Stanislaus

Die Knochenleser
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Meine Meinung und Inhalt

"....Aufkeuchen, und gleich darauf stoben die Typen auseinander, zogen ihre Kapuzen noch tiefer in die Stirn und sprinteten davon. Ein Junge lag auf dem Gehweg, in der gleichen ...

Meine Meinung und Inhalt

"....Aufkeuchen, und gleich darauf stoben die Typen auseinander, zogen ihre Kapuzen noch tiefer in die Stirn und sprinteten davon. Ein Junge lag auf dem Gehweg, in der gleichen Schuluniform, wie ich sie sieben Jahre lang getragen hatte. Er ruhte auf der Seite, den rechten Arm gekrümmt vorm Bauch und den anderen am Ellbogen abgeknickt unterm Kopf, als schliefe er. Ich sah das rote Rinnsal, das unter seiner Hand hervorsickerte und abrupt die Richtung wechselte, als es auf die leichte Neigung zum Rinnstein traf und hinunterfloss. Ich glaubte, den Jungen zu kennen. Ich hatte das Gefühl, ich sollte es." (ZITAT)


Der junge Michael »Digger« Digson, wird, zunächst gegen seinen Willen, von dem mysteriösen Detective Superintendent Chilman für eine Polizeitruppe rekrutiert, die gegen alle Korruption und alle politischen Widerstände effektive Polizeiarbeit leisten soll, und sei´s mit eigenwilligen Mitteln.

Digger lässt sich zum Forensiker ausbilden und wird ein Virtuose des »Knochenlesens«. Zudem ist er auf der Suche nach seiner Mutter, die spurlos verschwunden und vermutlich ermordet worden ist.

Auch Chilman hat seine Gründe, dem Verschwinden bestimmter Personen nachzugehen, wird doch die Insel von Wellen frauenfeindlicher Gewalt und gewalttätigem Terror gegen die Bevölkerung erschüttert. Zusammen mit Chilmans Tocher, der charismatischen Miss Stanislaus, bildet Digger ein Ermittlergespann der Extraklasse. Gemeinsam werden die beiden in eine Welt voller tödlicher Geheimnisse hineingezogen, die ihnen alles abverlangt, um zu überleben.

Dieses Ermittlerduo macht Lust auf mehr und hat mir Freude beim Lesen bereitet. Die Entwicklung von Digger war erfreulich und mir hat das Buch, die Atmosphäre und die Beschreibung der Protagonisten sehr gut gefallen. Die Ermittlungen in den Vermisstenfällen führen ihn immer tiefer in Geheimnisse, das Schweigen und die Lügennetze der verschiedenen Gemeinschaften auf der Insel hinein. Das ist spannend und bisweilen erschütternd zu lesen, vor allem aber sehr scharf beobachtet. Die Covergestaltung ist sehr gelungen.

Über einen weiteren Fall der beiden würde ich mich jetzt schon sehr freuen!

"Er beugte sich vor, griff nach hinten und rückte seine Pistole zurecht, sah mich mit diesen Augen an. »Es war nich die Art, wie du heute diese Typen identifiziert hast, die den Jungen umgebracht haben. Manche würden da von Obeah-Zauberei reden. War vielmehr was Blödes, was du gesagt hast, aber mir eingeleuchtet hat.« " (ZITAT)

Jacob Ross, geboren 1956 auf Grenada, schreibt Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke und Romane; außerdem journalistische und essayistische Arbeiten. Er lebt seit 1984 im United Kingdom, ist »Fellow of the Royal Society of Literature«. Die Knochenleser wurde mit dem renommierten Jhalak Prize for Book of the Year by a Writer of Colour ausgezeichnet. Die Fortsetzung, Black Rain Falling, ist bei Suhrkamp in Vorbereitung.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Gefühle und Verhalten besser verstehen

Anleitung für dein Leben
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Meine Meinung und Inhalt

Das Buch war für mich sehr aufschlussreich und interessant. Die Gestaltung und den Aufbau des Buches sind sehr gelungen.

Die Sprache von Fr. Dr. Mort ist aktivierend, persönlich, ...

Meine Meinung und Inhalt

Das Buch war für mich sehr aufschlussreich und interessant. Die Gestaltung und den Aufbau des Buches sind sehr gelungen.

Die Sprache von Fr. Dr. Mort ist aktivierend, persönlich, emphatisch und wachrüttelnd. Mit positiven Affirmationen ermutigt sie dazu, eigene Denkmuster zu verstehen und zu durchbrechen, denn man fragt sich persönlich oft warum wir so sind, wie wir sind. Wie wir fühlen, uns nach außen geben, wie wir auf Stress reagieren, auf belastende Lebensphasen. Und was ist, wenn es einfach zuviel wird und wir es mental nicht mehr schultern können. Eine Menge Fragen, viele Gedanken, die jeden von uns, in unterschiedlicher Ausprägung, beschäftigen.

Das Buch bietet

• psychologische Lebenshilfe für alle, die ihre Gefühle und ihr Verhalten besser verstehen wollen;

• schrittweise Selbsthilfe durch leicht umsetzbare Drei-Stufen-Methode: Probleme benennen, Verhaltensmuster erkennen und echte Veränderungen herbeiführen;

• jede Menge Tipps, Methoden und Techniken, die man in Krisensituationen leicht anwenden kann.


Wie funktioniert das Buch?
Wenn Patientinnen eine Therapie beginnen, stellen sie immer wieder die gleichen drei Fragen: Wie konnte es nur so weit kommen? Was hält mich gefangen? Und wie kann es weitergehen? Deshalb orientiert sich der Aufbau des Buches daran, diese Fragen in exakt der erwähnten Reihenfolge zu beantworten.


Teil Eins: Wie konnte es so weit kommen?
Der erste Teil des Buches hilft dir dabei zu verstehen, wie du dich zu dem Menschen entwickelt hat, der du bist. Er beginnt mit dem Moment, in dem du auf die Welt gekommen bist.


Teil Zwei: Was hält mich gefangen?
In diesem Abschnitt geht es darum, die ganz normalen Verhaltensmuster, schlechten Angewohnheiten und ungünstigen Kreisläufe zu erkennen, in denen du vielleicht gefangen bist und die möglicherweise hinderlich für dich sind.


Teil Drei: Wie kann es weitergehen?
Der letzte Teil des Buches enthält eine Erste-Hilfe-Toolbox mit vielen sofort anwendbaren therapeutischen Techniken wie Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Tagebuchschreiben, Atem- und Entspannungsübungen.


Dr. Sophie Mort hat einen Bachelor in Psychologie, einen Master in Neurowissenschaften und hat in Klinischer Psychologie promoviert. Sie ist eine der wenigen Psycholog
innen weltweit, die die Psychologie aus dem Therapieraum herausholen: Seit 2018 teilt sie ihr Wissen in ihrem Blog, auf Instagram und per Online-Beratung und hat so bereits Tausenden vor allem junger Menschen geholfen, ihr emotionales Wohlbefinden zu verbessern. Sophie Mort gehört zu den Initiator*innen der Achtsamkeits-App Happy Not Perfect und ist eine in der Presse international gefragte Expertin. »Anleitung für dein Leben« ist ihr erstes Buch und wurde bei Erscheinen in Großbritannien direkt zu einem Bestseller.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Ungewöhnliche Nacht

Der Duft der Blumen bei Nacht
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Meine Meinung und Inhalt

"Schreiben ist Disziplin. Es ist Verzicht auf Glück, auf die alltäglichen Freuden. Ohne Aussicht auf Heilung oder Trost. Man muss, im Gegenteil, sein Leid kultivieren,.....man ...

Meine Meinung und Inhalt

"Schreiben ist Disziplin. Es ist Verzicht auf Glück, auf die alltäglichen Freuden. Ohne Aussicht auf Heilung oder Trost. Man muss, im Gegenteil, sein Leid kultivieren,.....man muss seine Wunden aufreißen, die Erinnerungen aufwühlen, Schamgefühl und alte Tränen wachrufen."

Slimani konnte mich mit ihren Büchern "Dann schlaf auch du" und "All das zu verlieren" absolut fesseln und auch begeistern.

"Der Duft der Blumen bei Nacht" ist anders und viel persönlicher. Mitreißend und mit großer Offenheit erzählt sie in diesem tollen Buch von einer ungewöhnlichen Nacht, die sie allein im Museum Museo Punta della Dogana in Venedig verbringt, dem einstigen Zollgebäude der Serenissima.

"Das, was wir nicht sagen, gehört und für immer. Schreiben heißt, mit dem Schweigen spielen, auf Umwegen Geheimnisse aussprechen, die im wahren Leben unaussprechlich sind. Die Literatur ist eine Kunst der Zurückhaltung." (ZITAT)

Einem Ort, an dem sich seit jeher Orient und Okzident begegnen und der zum Sinnbild ihrer eigenen Geschichte wird. Leïla Slimani nimmt uns mit auf eine Reise durch ihr Leben.

Fesselnd erzählt sie von ihrer Familie und ihrer Kindheit in Rabat, vom Alltag in Paris als Mutter und Schriftstellerin, vom Leben zwischen den Kulturen, ihrer Aufgabe als Schriftstellerin und gesellschaftspolitisch engagierter Frau – und letztlich von der Kraft der Literatur.



Leïla Slimani, geboren 1981 in der Hauptstadt Marokkos, ist eine französisch-marokkanische Autorin und Journalistin. Sie studierte an der Eliteuniversität Sciences Po in Paris Medien und Politik und arbeitete anschließend als Journalistin für das Magazin "Jeune Afrique".

2013 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, der in Frankreich preisgekrönt und verfilmt wurde. Ihr zweiter Roman, „Dans le jardin de l’ogre“, ist nicht weniger erfolgreich und wird in über zwanzig Länder verkauft. In Deutschland erscheint er 2019 unter dem Titel „All das zu verlieren“.

Neben Romanen schreibt Slimani auch Aufsätze und Essays, vor allem zu den Themen Feminismus und Islam, die international große Anerkennung erfahren. 2017 wurde ihr zudem offiziell eine Botschafterrolle für Frankophonie übertragen. Slimani lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Paris.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Zwischen Tel Aviv und Paris

Vertrauen
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Nach seinem Buch "Drei", mit dem mich der Autor sofort begeistern konnte, war mir klar, dass ich auch sein neustes Werk "Vertrauen" lesen wollte.

»Es gibt Aufnahmen von der ...

Meine Meinung und Inhalt

Nach seinem Buch "Drei", mit dem mich der Autor sofort begeistern konnte, war mir klar, dass ich auch sein neustes Werk "Vertrauen" lesen wollte.

»Es gibt Aufnahmen von der Überwachungskamera im Einkaufszentrum, die Sie mit der Tasche, in der sich das Baby befindet, beim Betreten der Ladenpassage zeigen und beim Verlassen ohne Tasche. Man sieht zweifelsfrei die Tasche und man sieht, dass Sie sie in der Hand halten. Ich
sage nicht, dass es vorsätzlich war. Möglich, dass Sie sie versehentlich vergessen haben. Vielleicht haben Sie das Baby ja dort vergessen, haben es erst ein paar Stunden später bemerkt und sind dann in Panik geraten. Kann es sein, dass es das ist, was passiert ist?«" (ZITAT)

Die Geschichte spielt in einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

Die Geschichte war absolut fesselnd und unerwartet und konnte mich wirklich beeindrucken.

Die Spannung besteht in dem Versuch, Handlungsfäden zusammenzuführen, die Mishani erst scheinbar belanglos und parallel entwickelt, so dass lange unklar bleibt, was eigentlich „der Fall“ ist. Dies ist ihm bereis in "Drei" gelungen und nun hier auch wieder. Ganz großer Schreibstil mit Lust auf mehr!

Die Covergestaltung ist ebenfalls sehr gelungen.

Dror Mishani, geboren 1975 in Cholon bei Tel Aviv, wurde mit seinen Kriminalromanen rund um Inspektor Avi Avraham international bekannt. Neben dem Schreiben ist er Literaturwissenschaftler, sein Spezialgebiet ist die Geschichte der Kriminalliteratur. Mit ›Drei‹ gelang Dror Mishani der Durchbruch, der Roman wurde in Israel zu einem Mega-Bestseller und einem literarischen Phänomen, eine Verfilmung ist geplant. Dror Mishani lebt mit seiner Familie in Tel Aviv.

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