Chroniken der Dämonenfürsten
Die Chronik der DämonenfürstenInhalt:
Die Studentin Evy Munro leidet an Lungenkrebs. Doch das ist nicht ihr einziges Problem, denn ihr verhasster Nachbar Vincent stellt sich plötzlich als ihr persönlicher Engel des Todes vor, der ...
Inhalt:
Die Studentin Evy Munro leidet an Lungenkrebs. Doch das ist nicht ihr einziges Problem, denn ihr verhasster Nachbar Vincent stellt sich plötzlich als ihr persönlicher Engel des Todes vor, der ihr dabei helfen soll, mit ihrem Leben abzuschließen.
Obwohl Vincent nichts Genaues von seinem Vorgesetzten Azrael erfährt, ahnt er schnell, dass hinter diesem Auftrag noch viel mehr steckt. Als Dämonenboten auftauchen und Jagd auf Evy machen, wird ihm klar, dass der Dämonenfürst Dantalion Krieg in die Welt bringen will. Dafür muss er Evys Seele vernichten, die laut einer Prophezeiung verhindern könnte, dass die Kreaturen der Hölle die Erde betreten. Doch auch Azrael braucht ihre Seele.
Muss sie aber wirklich geopfert werden, um die Menschheit vor dem drohenden Krieg zu bewahren? Gibt es keine andere Möglichkeit, Dantalion am Ausbruch zu hindern?
Quelle: amazon.de
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
„Seine Finger strichen über den Anhänger. Die Phiole war ihm in den letzten Jahrzehnten zu einer treuen Gefährtin geworden.“
Das Cover ist ziemlich düster, passend zum Inhalt. Darauf zu sehen ist ein Engel mit Flügeln, die dank der Sonne im Hintergrund rot leuchten. Die Schrift passt allerdings nicht so gut, da man sie eher schwer lesen kann und es dadurch auch nicht mehr wie ein Cover aussieht, finde ich, sondern eher wie ein Werbeplakat.
Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich einfach, keine exotischen Wörter und auch kein komplizierter Satzbau. Allerdings fließen öfter Wörter ein in Gespräche ein, die nicht wirklich dazu passen, über diese bin ich dann während des Lesens gestolpert. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben, hier werden aber immer wieder die Perspektiven gewechselt zwischen Evy, Vincent und Merfyn. Dadurch lernt man einige Gedanken der Personen kennen und kann ihre Vorgehensweise besser nachvollziehen.
Zuerst lernt man Evy kennen, sie leidet an Krebs und wird bald sterben. Als dann auch noch ihr Nachbar Vincent aufdringlich wird und ihr versucht weiszumachen, dass er ihr Engel des Todes ist, flippt sie aus. Doch schon bald beginnt sie ihm zu glauben und Tritt ihre letzten Monate an. In der Zwischenzeit versucht auch der Dämonenbote Merfyn den Dämon Dantalion aus dem Austritt von der Hölle abzuhalten.
Da das Buch recht kurz war, wird dies auch eine eher kurze Rezension.
Der Einstieg in das Buch fiel mir wirklich leicht, man wird sofort in die Geschichte geworfen und bekommt Evys Gefühle sehr gut mit. Ich habe mich aber sofort gefragt, wie nun ein Mädchen mit Krebs mit Engeln und Dämonen zusammenhängt. Schon bald tauchte dann Vincent, ihr Nachbar auf, der ein Engel des Todes ist. Wie nicht anders zu erwarten offenbart er sich ihr, einfach so. Dies war wirklich sehr unrealistisch, er hätte sich schon ein paar Tage Zeit nehmen können, um sie darauf vorzubereiten. Noch unrealistischer war dann, dass Evy und ihre Freundin Naomi ihm einfach so geglaubt haben. Sie haben dies nicht wirklich hinterfragt, da der Großvater von Naomi auch immer von Engeln des Todes erzählt hat. Jedoch finde ich, dass man auf Grundlage von Geschichten dies nicht einfach so hinnehmen sollte.
Evy außerdem etwas Besonderes und soll helfen, den Dämon Dantalion daran zu hindern, die Hölle zu verlassen. Im großen und ganzen fand ich diese Idee ja wirklich gut, allerdings ließ die Umsetzung zu wünschen übrig, da es hier zwei Handlungsstränge gibt. Einmal Vincent und Evy und einmal Merfyn, der auf seine eigene Weise versucht, Dantalion aufzuhalten. Dies alles wirkte für mich eher zusammengewürfelt und hätte man Evy komplett weggelassen, wäre man auf das gleiche Ergebnis gekommen. Bei ihrem Handlungsstrang geht es hauptsächlich um sie und wie sie mit dem Krebs zurecht kommt, wie sie mit ihrem Leben abschließt und wie Vincent ihr hilft.
Der zweite Handlungsstrang mit Merfyn war nun schon spannender, da er aktiv etwas gemacht hat. Allerdings fand ich das, was er gemacht hat, einfach absurd. Wie soll man (Achtung, Mini-Spoiler) einen Dämon aufhalten indem man aus einem Buch liest? Es gab hier keine genauere Erklärung, man muss es als Leser einfach so hinnehmen. Dass ihm dann noch alles, was er dafür braucht einfach so in den Schoß fällt ist natürlich gar nicht komisch. Ich finde einfach, dass die Geschichte mit diesen beiden Handlungen viel Potential verschenkt hängt. Natürlich hat das Buch nur 216 Seiten, aber hätte man dies besser ausgearbeitet, würde es den Leser auch mehr fesseln.
Der „Showdown“ der am Ende folgte, war dann auch recht unspektakulär. Ein wenig reden, ein wenig töten, innerhalb von 3 Seiten hat man den Leser abgespeist. Es gab keine wirkliche Kampfszene, es ging alles zu schnell und es gab keine richtigen Erklärungen. Ich bin eine Leserin, die alles gern erklärt hat, warum etwas so passiert, wie es denn nun passiert und nicht einfach lesen will, dass es passiert und im nächsten Satz ist alles gut.
Weiters blieben alle Charaktere – Evy, Vincent, Naomi, Nevin, Merfyn – wirklich flach. Die Autorin hat zwar versucht ihnen eine Hintergrundgeschichte zu geben, allerdings hat diese nicht dazu geführt, dass ich mich mit irgendeinem Charakter verbunden gefühlt hätte. Meist kam ich mir vor, wie eine Zuschauerin bei einem schlechten Film.
Trotz allen meinen negativen Punkten muss ich sagen, dass mich das Buch doch gut unterhalten hat. Ich habe es in meiner Mittagspause in der Arbeit gelesen und dadurch, dass ich hier nicht viel nachdenken musste, sondern mich berieseln lassen konnte, war es dafür genau richtig.
Fazit:
Wenn ihr eine kurzweilige Lektüre für Zwischendurch sucht, oder keine hohen ANsprüche an einen Fantasy-Roman habt, seit ihr hier sicher gut beraten, wer allerdings dicke Fantasy-Schmöcker mit vielen Details gewohnt ist, sollte das Buch eher lassen. Ich persönlich schwanke zwischen 2-3 Sterne, was keinesfalls heißen soll, das es schlecht war, es war nur nicht so ausgfeilt, wie es gern gehabt hätte.