Cindy und Rella
Cindy & RellaInhalt:
*Die Prinzessin und das Aschenputtel*
Ihr siebzehnter Geburtstag ist der Tag, an dem sich alles entscheiden wird – da sind sich Cindy und Rella einig. Sei es eine glitzernde Party, die Cindy ...
Inhalt:
*Die Prinzessin und das Aschenputtel*
Ihr siebzehnter Geburtstag ist der Tag, an dem sich alles entscheiden wird – da sind sich Cindy und Rella einig. Sei es eine glitzernde Party, die Cindy zur Prinzessin des Berliner Nachtlebens krönt, oder ein auf Pergament geschriebener Brief, der Rellas Bestimmung offenbart: An diesem Tag rechnen sie beide fest damit, dass etwas geschehen wird, das ihr Leben für immer verändert. Womit sie jedoch nicht rechnen, ist, dass sie sich ausgerechnet an diesem Tag zum ersten Mal über den Weg laufen werden. Zwei Mädchen, die sich äußerlich bis aufs Haar gleichen und deren Schicksale von Geburt an miteinander verwoben sind. Verliebt in zwei Jungen, von denen nur einer ein Prinz sein kann…
Quelle: carlsen.de
Meinung:
„Als ich aufwachte, wusste ich augenblicklich, dass heute ein ganz besonderer Tag war: mein siebzehnter Geburtstag.“
Das Cover ist wirklich sehr schön. Es ist märchenhaft und man erkennt sofort, von welchem Märchen es eine Neuerzählung ist. Das Kleid und die Schuhe passen wirklich gut darauf, obwohl ich ja eigentlich kein Fan von Füßen auf den Covern bin. Da der größte Teil vom Bein aber durch das schöne Kleid verdeckt wird, ist es ok.
Marie Menkes Schreibstil ist wirklich schön zu lesen. Sie ist ja der gleiche Jahrgang wie ich und ich könnte mir nicht vorstellen, so etwas zu schreiben. Natürlich kann sie sich noch verbessern, aber für ihren dritten Roman ist er dennoch super. De Geschichte wird abwechselnd aus Cindy und Rellas Sicht geschrieben, jeweils in der Ich-Form, was einen manchmal verwirren kann, aber dem Leser auch einen guten Einblick in beide Charaktere gibt. Allgemein ist das Buch in einem eher einfachen Stil gehalten, es ist ja auch ein Jugendbuch, daher lässt es sich schnell lesen.
Der Leser lernt zu Beginn des Buches Cindy und Rella kennen. Cindy ist die Tochter eines reichen Schauspielers und bereitet gerade alles für ihre große Geburtstagsfeier vor. Rella hingegen arbeitet in einer Fabrik und erwartet sehnsüchtig einen Brief, der ihr sagen wird, welchen Beruf sie ihr Leben lang ausüben wird. Beide kennen sich nicht, doch das soll sich bald ändern, als Rella sich heimlich an die Fersen einer Gruppe heftet, die auserwählt wurde nach Diviatae zu reisen.
Ich weiß nicht, was ich mir von dem Buch erwartet habe. Daher bin ich auch ohne irgendwelche übertriebenen Erwartungen herangegangen und ließ alles auch mich zukommen.
Cindy kam mir zuerst übertrieben eitel vor, alles musste nach ihrem Geschmack sein, alles musste Geld kosten, alles musste perfekt sein an ihrem Tag. Das fand ich dann schon recht übertrieben, aber mit der Zeit wurde sie mir immer sympathischer und ich verstand sie. Ihr Vater ist fast nie zu Hause, daher will sie ihn, denke ich, irgendwie bestrafen indem sie sein Geld ausgibt.
Rella hingegen ist richtig bodenständig. Sie hat keine hohen Erwartungen an irgendwas und geht ihrer Arbeit brav nach. Die Fabrik, genannt Opus, hat sie noch nie verlassen, ebenso wenig wie die anderen Arbeiter. Das kam mir schon komisch vor, da Cindy in Berlin lebt und es nach einer ganz normalen Welt aussieht und nicht nach einer Erfundenen. Was ist denn Opus nun? Die Arbeiter dort arbeiten für Diviatae und für sich selbst, aber trotzdem blieb es mir ein Rätsel, was diese Fabrik nun genau war.
Das gesamte Buch spielt in einem sehr kurzen Zeitraum, hauptsächlich an einem Tag. Ungefähr die Hälfte war nur eine Hinführung zum eigentlichen Thema. ja, es wurden einige spannende Geheimnisse gelüftet und man erfuhr als Leser mehr über Cindy und Rella und ihre Freunde, aber trotzdem hat sich das für mich ein wenig gezogen. Daher werde ich auf diesen teil auch nicht näher eingehen, da er nichts Spannendes beinhaltet.
Die zweite Hälfte, oder das letzte Dritte, wurde dann spannend. Man erfuhr was sich hinter Opus versteckt und wer für all das verantwortlich ist. Allerdings gab es auch hier unlogische Szenen, wie etwas, dass Cindy einfach so nach Opus kann und es niemanden stört, da doch dort alles so streng ablaufen soll. Es kam mir einfach nicht schlüssig vor, was da alles so passierte. Trotzdem wollte ich nun endlich die Auflösung wissen und las und las und las und am Ende war ich ein wenig enttäuscht, dass alles so einfach ging. Das letzte Kapitel allerdings hat mir wieder sehr gut gefallen.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass das Buch schlecht ist, auf gar keinen Fall! Es ist wirklich süß (wenn man ein Buch so bezeichnen kann) und liest sich schnell, daher kann man es ruhig lesen, wenn man gerade Lust auf ein einfaches Buch hat, bei dem man nicht allzu viel denken muss. Ich konnte ganz einfach abschalten und das Buch genießen.
Auch, dass Rella von nichts in der realen Welt eine Ahnung hatte fand ich lustig. Es war wirklich komisch zu lesen, wie Cindy ihr sogar die einfachsten Dinge erklären musste. Auch die Liebe kommt in dem Buch nicht zu kurz, es gibt hier sogar zwei Liebesgeschichten, die sich wirklich anders entwickelt haben, als ich vermutete. Trotzdem waren die wirklich süß und ich musste oft schmunzeln über diese Stellen, da sie mir richtig gut gefallen haben und manchmal auch witzig waren.
Die Charaktere waren auch toll, da jeder der vier Hauptcharaktere eine andere Persönlichkeit hatte und sie trotzdem so gut harmonieren. Viel mehr werde ich auch nicht verraten, da das Buch recht kurz ist und ich niemanden spoilern will.
Fazit:
Ein schönes Buch, das allerdings noch ein wenig ausgebaut hätte werden können. Ansonsten ist es toll für Zwischendurch, aber es hat wenig mit dem echten Märchen zu tun. Trotzdem bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sterne.