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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Erschreckend realistisch!

Dry
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Dry klang einfach absolut genial. Erschreckend, realitätsnah, ich war gespannt, was mich hier erwarten würde.

Eigentlich war ich sofort begeistert. Der Schreibstil ist absolut einnehmend und ich konnte ...

Dry klang einfach absolut genial. Erschreckend, realitätsnah, ich war gespannt, was mich hier erwarten würde.

Eigentlich war ich sofort begeistert. Der Schreibstil ist absolut einnehmend und ich konnte mich richtig in die Charaktere hineinfühlen und hatte beim Lesen stellenweise selbst ein Durstgefühl.
Allerdings habe ich mich nach dem Lesen noch mit einer Freundin ausgetauscht, die das Buch selbst gerade gelesen hat. Und das hat mich dann doch noch mal zum Nachdenken angeregt.

Wie oben geschrieben, war es absolut einnehmend, ich war von Anfang an gefangen. Es war beängstigend und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das auch in der Realität so abspielen könnte. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob dies in dieser kurzen Zeit so extrem auswirken könnte?

Bereits am ersten Tag, an dem das Wasser abgedreht wurde, ist die Rede von „Wasserzombies“ und Panik bricht aus. Wie gesagt, ich glaube, das ist tatsächlich möglich, gerade bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad. Aber schon am zweiten Tag?
Da müsste man davon ausgehen, dass die meisten Menschen nur eine Flasche Wasser Zuhause haben oder nur Leitungswasser trinken. Da gibt es bestimmt einige, aber der Großteil der Bevölkerung im betroffenen Gebiet?

Lässt man die Zeit jetzt mal außer Acht oder geht einfach davon aus, dass es schließlich in diesem Buch um die Menschen ohne Wasser geht, so fand ich es insgesamt sehr gelungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Menschen zu wahren „Monstern“ mutieren und andere angreifen würden.

Auch der Zwiespalt, ob man anderen helfen sollte, war super dargestellt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass man sich das genau überlegt. Man weiß nicht, wann es wieder Wasser geben wird und vor allem, hilft man dem einen, kommen die nächsten, wo fängt es an, wo hört es auf? Diese innere Zerrissenheit konnte ich wirklich super nachempfinden.

Im Mittelteil muss ich sagen, war mir dann stellenweise der Fokus ein wenig zu sehr auf das Teenie-Drama um Alicia & Co. gelegt. Das hat mich dann doch etwas genervt, manches konnte ich auch einfach nicht nachvollziehen.
Die Auswirkungen im Allgemeinen waren aber glaubwürdig und authentisch dargestellt.

Zum Glück hat sich das Teenie-Drama dann wieder gelegt und das letzte Drittel nimmt richtig an Fahrt auf. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und am Ende gibt es sogar noch einen genialen Twist, bei dem ich einfach nur schmunzeln musste.

Fazit
Dry ist insgesamt ein gelungener, wenn auch absolut erschreckender Roman, der sich auch in der Realität so abspielen könnte. Der Anfang, bei dem sofort am ersten Tag Panik ausgebrochen ist, war womöglich ein klein wenig übertrieben, aber die Geschichte an sich wurde so perfekt beschrieben und dargestellt, dass ich mich teilweise selbst betroffen fühlte und einfach jedes Wort geglaubt habe. Man denkt dabei auch wieder mal über seinen eigenen Wasserkonsum nach. Für uns ist es selbstverständlich jeden Tag zu duschen. Viele lassen das Wasser endlos lange laufen, manche duschen mehrfach am Tag. Was wäre, wenn uns plötzlich das Wasser abgedreht würde? Oder wir nur noch eine bestimmte Ration zur Verfügung hätten? Dann müssten wir ganz schnell umdenken.
Die Charaktere waren im Großen und Ganzen sehr authentisch, wenn sie mich auch besonders in der zweiten Hälfte kurzzeitig genervt haben. Aber das Ende hat dies wieder wett gemacht und ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 21.05.2019

Schöne Hexen-Fantasy

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Das Buch lacht mich ja schon seit einiger Zeit an, besonders nachdem es mir des Öfteren empfohlen wurde. Deshalb wurde es Zeit, dass ich mir ein eigenes Bild mache.

Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt ...

Das Buch lacht mich ja schon seit einiger Zeit an, besonders nachdem es mir des Öfteren empfohlen wurde. Deshalb wurde es Zeit, dass ich mir ein eigenes Bild mache.

Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt nicht so einfach. Der Schreibstil ist zwar leicht verständlich, angepasst an die Zeit im Buch, was ich sehr schön fand, aber es hat ein wenig gedauert, bis ich richtig in die Geschichte hinein gefunden habe.
Ab diesem Moment hat mir das Buch allerdings sehr gut gefallen. Das schöne Setting mit tollen Beschreibungen hat ein Gefühl von Nostalgie hervorgerufen. Auch Miles war mir sofort sympathisch. Als Arzt hat er sein Leben der Hilfe von Soldaten gewidmet und das wurde auch ganz wundervoll dargestellt. Er hat ein großes Herz und das war auch zu spüren. Ungeahnt wird er in einen Mordfall verwickelt und damit beginnen die Ermittlungen, die Kreise ziehen, mit denen man so nicht gerechnet hätte.

Mir hat die Idee super gefallen. Ein bisschen Ermitteln a là Sherlock Holmes in Verbindung mit Hexen und Magie, insgesamt eine gelungenen Mischung. Man konnte auch wirklich gut miträtseln und mitfiebern, allerdings war es mir zwischendurch immer wieder etwas zu ausschweifend. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war für mich, dass mir insgesamt ein wenig die Tiefe gefehlt hat. Zu Miles ist mir die Verbindung gelungen, bei den anderen Figuren blieb es eher schwammig. Das Buch war zwar nicht langweilig, aber stellenweise ging dadurch die Spannung ein wenig verloren.

Im letzten Drittel wird aber noch mal so richtig Gas gegeben und da hab ich auch wieder bekommen, was ich mir erhofft hatte. Mit dem Ende bin ich auch komplett zufrieden, vieles fand ich zwar durchschaubar, aber ich empfand insgesamt es als schön rund und gut durchdacht.

Fazit
Witchmark ist eine tolle Hexen-Fantasy, gemischt mit Ermittlungen a là Sherlock Holmes und hat mir wirklich gut gefallen. Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten konnte ich mitfiebern, miträtseln, es gab Magie, die ich ebenfalls sehr mochte, und alles wurde toll beschrieben. Dazwischen war es mir stellenweise ein wenig zu ausschweifend und bei einigen Charakteren hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, aber im Großen und Ganzen war es spannend genug, um mich zu fesseln und hat mich super unterhalten. Von mir gibt es eine klare Empfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Leider nicht meins!

Zerbrechliche Dinge
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Bei diesem Buch weiß ich erst mal gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll.
Ich hatte mir tolle Geschichten erhofft, Spannung, Gefühl, eine runde, schöne Mischung. Der Titel ist Geschichten und Wunder, ...

Bei diesem Buch weiß ich erst mal gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll.
Ich hatte mir tolle Geschichten erhofft, Spannung, Gefühl, eine runde, schöne Mischung. Der Titel ist Geschichten und Wunder, doch nach Wunder habe ich vergeblich gesucht. Leider ist bei mir etwas gänzlich anderes angekommen.

Insgesamt waren hier nur wenige Geschichten dabei, die ich als „in Ordnung“ empfand. Umhauen oder begeistern konnte mich leider keine einzige. Vermutlich ist das auch einfach Geschmacksache und ich muss sagen, meinen Geschmack trifft der Autor leider überhaupt nicht.

Seine Sprache ist insgesamt “besonders”, man muss es mögen, und passt auch gut zu der Zeit in den Geschichten, aber die meisten Stories empfand ich als unrund, schwammig, ich habe nichts gefühlt, konnte den Figuren nichts abgewinnen, und nach Spannung habe ich vergeblich gesucht.

Fazit
Zerbrechliche Dinge war für mich leider ein absoluter Reinfall. Ich muss wiederholen, dass dies absolut Geschmacksache ist, doch mich konnte der Autor leider nicht für sich gewinnen, und es ist vermutlich mein erstes und letztes Buch von Neil Gaiman. Es gibt mit Sicherheit viele, die seine Art zu schreiben mögen, das bestätigen auch seine Auszeichnungen, mich hat sie leider eher gelangweilt. Ich habe auf tolle, spannende Geschichten gehofft, die mich einnehmen, etwas fühlen lassen. Doch leider habe ich danach vergeblich gesucht. Ich kann es daher einfach nicht empfehlen und vergebe 2 Sterne.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Sehr lesenswert!

Stories for Kids Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein
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Dieses Buch war ein Überraschungsgeschenk für mich und ich muss gestehen, dass ich selbst nicht danach greifen würde.
Mein Herz gehört Romanen, Geschichten, in die ich eintauchen und mitfühlen kann. Doch ...

Dieses Buch war ein Überraschungsgeschenk für mich und ich muss gestehen, dass ich selbst nicht danach greifen würde.
Mein Herz gehört Romanen, Geschichten, in die ich eintauchen und mitfühlen kann. Doch zwischendurch ist ein Buch dieser Art ziemlich erfrischend, wie ich im Nachhinein sagen muss. Und es mich positiv überrascht.

Allein der Titel beschert einem schon Gänsehaut. Denn genau das ist oftmals das Problem in unserer Gesellschaft: anders sein.
Enthalten sind in diesem Buch 100 Menschen und eine kurze Zusammenfassung deren Geschichte. Menschen, die es gewagt haben anders zu sein. Die an ihre Träume geglaubt haben und dafür gekämpft haben. Menschen, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Alle kannte ich nicht, aber von so einigen hat man auch vorher schon mal gehört. Es sind tolle, faszinierende und vor allem auch bewegende Geschichten.

Auch die Aufmachung hat mir super gefallen. Jede Person hat zwei Seiten erhalten, auf der einen befinden sich wirklich wundervolle Illustrationen und auf der anderen deren Story. Neben dieser tollen Gestaltung, ist auch alles super einfach geschrieben, sodass Kinder ihre Freude daran haben und es leicht verstehen können.

Fazit
Stories for Kids who dare to be different ist ein wunderschönes Buch mit faszinierenden und herzergreifenden Geschichten von Menschen, die es gewagt haben, anders zu sein und ihr Leben einem besonderem Ziel gewidmet haben. Manchmal hätte ich gerne noch mehr über einzelne Personen erfahren, aber insgesamt ist alles wundervoll dargestellt, mit wunderschönen Illustrationen untermauert und in einfacher Sprache gehalten, damit Kinder auch Freude daran finden können. Für mich eine gelungene Sammlung besonderer Personen und daher gibt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Absolut fesselnd!

Fida
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Ich habe ja schon einiges aus diesem Verlag gelesen und wurde bisher nie enttäuscht. Auch der Klappentext zu diesem Buch klang richtig gut und ich war gespannt, was mich erwarten würde.

Was mir von Anfang ...

Ich habe ja schon einiges aus diesem Verlag gelesen und wurde bisher nie enttäuscht. Auch der Klappentext zu diesem Buch klang richtig gut und ich war gespannt, was mich erwarten würde.

Was mir von Anfang an super gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Geschichte in zwei Ebenen erzählt wird, zu unterschiedlichen Zeiten. Einmal zur Zeit der Entführung und aus Sicht von Laura und dann ein Jahr später aus Sicht ihrer Mutter, Tatjana. Zum einen konnte man einen guten Einblick in die jeweilige Gefühlswelt bekommen und zum anderen war die Spannung dadurch fast greifbar, weil man ja wusste, dass das Ganze ab einem bestimmen Zeitpunkt zusammenlaufen muss.

In diesem Buch gibt es einige brutalere Szenen, die mich sehr berührt und entsetzt haben, insgesamt betrachtet hält es sich aber in Grenzen. Die Autorin hat es auch nie zu geschmacklos dargestellt, sondern durchaus sehr beängstigend und realitätsnah. Dabei kam auch gut zur Geltung, wie sich eine Entführung auf sämtliche Personen auswirken kann, nicht nur auf das eigentliche Opfer, sondern das gesamte Umfeld, die Familie, bis hinzu Personen, die eigentlich fast nur zufällig mit der Tat in Verbindung gebracht werden.

Obwohl man jetzt denken könnte, man weiß, wie das alles enden wird, kann ich sagen, nein, so einfach ist es nicht. Ein paar Wendungen haben mich tatsächlich kalt erwischt und überrascht.

Fazit
Fida ist ein Thriller, der zwar sicherlich nichts für schwache Nerven ist, vor allem nicht für Menschen, die damit ein Problem haben, wenn Gewalt an Kindern verübt wird. Aber insgesamt halten sich die detaillierten brutalen Szenen in Grenzen, zumindest im Vergleich zu anderen Büchern aus diesem Verlag. Ich habe hier alles bekommen, was ich mir erhofft hatte. Spannung von Anfang bis Ende, eine gut durchdachte und beängstigende Story, die sämtliche Emotionen hervorruft beim Lesen: von Hass über Ekel bis hin zu Fassungslosigkeit und Trauer. Es ist keine Aneinanderreihung von Geschmacklosigkeiten, sondern in der Tat eine Geschichte mit Tiefe, die einen mitfühlen und mitleiden lässt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.