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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

So gar nicht meins

H wie Habicht
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Es war schon als Kind ihr Traum einen Habicht abzurichten. Als Erwachsene ist sie ausgebildete Falknerin und erfüllt sich den Wunsch. Zwischen erfülltem Lebenstraum und tiefer Zerrissenheit durch den Tod ...

Es war schon als Kind ihr Traum einen Habicht abzurichten. Als Erwachsene ist sie ausgebildete Falknerin und erfüllt sich den Wunsch. Zwischen erfülltem Lebenstraum und tiefer Zerrissenheit durch den Tod ihres Vaters, der sie immer unterstützt sind hat, gerät Helen in eine gefährliche Spirale zwischen überbordender Freude an ihrem Habicht und tiefer Depression, die sie langsam zerreibt.

Selten ist mir eine Inhaltsangabe so schwer gefallen. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt, worum es hier eigentlich geht. Nicht einmal sprachlich konnte mich dieses Buch mitnehmen. Neben sehr interessanten Informationen zur Falknerei gibt es hier nicht viel Erwähnenswertes. Über allem liegt eine düstere Stimmung, immer wieder aufgeladen mit der Brutalität der Natur. Angereichert wird die Geschichte mit biografischen Versatzstücken zum Leben und Werk von T.H. White – beschränkt auf seine düstere, brutale Seite. Sein Werk wird ausschließlich auf die Aspekte der Falknerei und Fehler sowie Grausamkeiten hin interpretiert.

Das Buch mag viele Ansätze bieten, die zur Interpretation geeignet sind, aber mich hat es nicht gereizt. Keine Geschichte, die für mich irgendeinen Unterhaltungswert hatte, keine Sprache, die mich mitgenommen hätte – es bleibt der Eindruck eines inhaltsleeren und düsteren Buches zurück. Schade, denn ich hatte mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Verrat bei den Gletscherzwergen

Kalt wie Eis
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Der Gnom Baro und die Vargin Marca haben sich ihre Reise nach Zitrabyt anders vorgestellt. Die Küstenstadt im hohen Norden ist seit langem von Zwergenclans bevölkert, die mit Walfang und Loyalität ihr ...

Der Gnom Baro und die Vargin Marca haben sich ihre Reise nach Zitrabyt anders vorgestellt. Die Küstenstadt im hohen Norden ist seit langem von Zwergenclans bevölkert, die mit Walfang und Loyalität ihr Überleben im ewigen Eis sichern. Diese einzigartige Gemeinschaft steht kurz vor dem Zusammenbruch. Ihre Schiffe werden angegriffen, die Fangquote sinkt, die Auseinandersetzungen an Land werden immer heftiger. Die Hafenmeisterin und Friedenswahrerin Vychoda befürchtet das Schlimmste und beauftragt Baro, Marca und die Zwergin Yalia herauszufinden, wer hinter den Anschlägen steckt.

Der fünfte Band wartet mit einer etwas anderen Fantasygeschichte auf. Es muss nicht immer um die Rettung der ganzen Welt gehen, um eine interessante Geschichte zu erzählen, das beweist Felix Münter mit diesem fesselnden Abenteuer aus der Splittermondwelt. Sympathische Charaktere in einer einzigartigen Welt. Die Stadt aus Eis wird vor den Augen des Lesers lebendig – in all ihrer Schönheit und Gefährlichkeit. Ich hoffe, dass es noch viele weitere Abenteuer mit Baro und Marca geben wird. Die beiden sind mir wirklich ans Herz gewachsen.

Spannend, originell und mit einem magischen Setting – dieses Fantasybuch hat alles, was das Leserherz begehrt.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Kara Ben Nemsi trifft Kapitän Nemo

Der Herrscher der Tiefe
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Kara Ben Nemsi will sich nicht in die illegalen, militärischen Aktionen der Engländer auf Zypern hineinziehen lassen, doch da sein Freund Lindsay sich in die Falle locken ließ und verschwunden muss, muss ...

Kara Ben Nemsi will sich nicht in die illegalen, militärischen Aktionen der Engländer auf Zypern hineinziehen lassen, doch da sein Freund Lindsay sich in die Falle locken ließ und verschwunden muss, muss der Abenteurer doch den Soldaten folgen. Was er, Hadschi Halef Omar und der Magier Haschim auf Zypern finden, übertrifft dann all ihre Befürchtungen.

Ein außergewöhnliches Sonderabenteuer in der Reihe „Karl Mays Magischer Orient“. Ein spektakuläres Aufeinandertreffen von Kara Ben Nemsi und Kapitän Nemo – auch wenn man darauf länger warten muss als man gehofft hat. Doch die Abenteuer an Land sind genauso spannend wie die Abenteuer unter Wasser. Nemo kommt dabei nicht ganz so gut weg wie ich es gehofft habe, aber trotzdem ist die Geschichte genial. Jacqueline Montemurri setzt die beiden großen Helden gekonnt in Szene. Manchmal geht mir Karas selbstgerechte Art allerdings gehörig auf den Geist. Ein Akzent, der nicht der Autorin anzukreiden ist, sondern schon im Originalcharakter angelegt war. Er tritt in den Fantasyabenteuern einfach stärker hervor als im Original, da er hier viel häufiger mit Situationen konfrontier wird, die seinem Weltbild widersprechen – wie seine vehemente Ablehnung Magie zur Kenntnis zu nehmen sie aber gleichzeitig für sich zu nutzen.

Es ist ein großes Vergnügen gewesen, die Helden in diesem Abenteuer zu begleiten. Toll geschrieben, gespickt mit originellen Ideen und unerwarteten Wendungen, bleibt eigentlich nur ein Wermuttropfen: Djamila, die sich immer mehr zu einem unleidlichen, unsympathischen Teenager entwickelt, der immer wieder selbstgerecht die Sicherheit der Freunde für persönliche Trotzphasen aufs Spiel setzt. Das hat mir den Lesespaß doch etwas verdorben.

4 Sterne für ein spannendes Fantasyabenteuern mit bekannten Helden in neuen Szenen!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein gestohlener Schritt

Drei Schritte zu dir
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Das Leben spielt nicht fair. Stella hat ihren Alltag perfekt organisiert. Eine kurz- und eine langfristige To-do-Liste, die regelmäßig abgearbeitet werden, bringt sich in alles ein, was sie bewältigen ...

Das Leben spielt nicht fair. Stella hat ihren Alltag perfekt organisiert. Eine kurz- und eine langfristige To-do-Liste, die regelmäßig abgearbeitet werden, bringt sich in alles ein, was sie bewältigen kann und hat sogar die Klassenfahrt nach Mexiko organisiert, doch obwohl sie penibel auf sich achtet, regelmäßig ihre Medikamente nimmt und jede Anweisung des Arztes befolgt, macht ihr ihr Körper immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Stella hat Mukoviszidose und ohne Lungentransplantation wird sie den Teufelskreis nicht durchbrechen können. Doch ihr jetziger Aufenthalt im Krankenhaus wird ihr Leben für immer verändern. Sie trifft auf Will, der sich mit seiner Krankheit nicht abfinden kann und so viel aus dem Leben herausholen will, wie nur möglich ist, ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein atemberaubendes Buch! Herzzerreißend, romantisch, komisch, traurig, voller Lebensmut und Kraft – man geht als Leser durch sämtliche Gefühle. Mal aus Sicht der vernünftigen, zielgerichteten Stella, mal aus Sicht des rebellischen, impulsiven Wills liest man hier nicht nur über Freundschaft und eine überwältigende Liebe, sondern auch über das Leben mit einer tödlichen Krankheit. Von Mukoviszidose wusste ich vor diesem Buch nicht viel. Erschütternd wie wenig bei unseren heutigen medizinischen Errungenschaften immer noch bei dieser Krankheit getan werden kann. Die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere und ihre gegensätzliche Art mit der Krankheit zu leben, lässt den Leser hautnah erleben wie viel den Betroffenen genommen wird, aber auch wie sie ihr Leben trotzdem erfüllt gestalten können.

Mukoviszidose ist hier wie ein weiterer Protagonist, der den anderen in die Quere kommt, sie auf Abwege bringt, aber auch verbindet.

Mitreißend geschrieben mit Charakteren, die sofort das Herz des Lesers erobern. Man weint, man lacht, man hofft und schöpft unendlich viel Kraft. Nicht aus der Hand zu legen!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Die magische Welt zerbricht

Das Erbe der Macht - Schattenloge 2: In Asche und Blut (Bände 16-18)
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Alex hat seine Erinnerungen zurück und verbirgt sich mit seinen Freunden im Verloren Castillo, um herauszufinden, warum Johanna sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Dann überschlagen sich die Ereignisse. ...

Alex hat seine Erinnerungen zurück und verbirgt sich mit seinen Freunden im Verloren Castillo, um herauszufinden, warum Johanna sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Bran hat seine Figuren gesetzt und bricht los. Die magische Welt wird in ihren Grundfesten erschüttert als er die zweite Blutnacht über sie bringt.

Mit diesem Sammelband beginnt eine neue Ära. Der Leser erfährt endlich erste Hintergrundgeschichten zu Bran, dem Verräter und der unglaublichen Geschichte, die alles ausgelöst hat. Andreas Suchanek schafft es wieder meisterhaft sämtliche Spekulationen und Erwartungen des Lesers über den Haufen zu werfen und mit Twists aufzuwarten, die genialer sind als alles, was man sich ausgemalt hatte. Spannend, blutig und welterschütternd fegen die Ereignisse über den Leser hinweg wie über die völlig unvorbereiteten Magier. Atemlos stürmt man von Seite zu Seite, zitternd und hoffend, dass es die Lieblingscharaktere verschont und irgendwo ein Fünkchen Hoffnung auf ein gutes Ende bleibt.

Eine magische Fortsetzung, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Mit Mini-Cliffhangern, die einen von Kapitel zu Kapitel nervöser machen bis man schließlich an einem – für Suchaneks Verhältnisse – fast runden Schlusses kommt, der einen jedoch auf einen möglicherweise erhellenden Rückblick (bei Suchanek weiß man nie) hibbeln lässt.

Genial, fesselnd und atemberaubend! Eine Fantasy-Reihe, die ihresgleichen sucht! Mit jedem Band wird sie noch besser, noch magischer, noch unberechenbarer. Eine meisterhaft geschaffene Fantasywelt, die das Herz des Lesers im Sturm erobert.