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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2017

Der Tote im Zug

Inspector Swanson und das Schwarze Museum
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Inspector Swanson startet den zweiten Versuch seinen wohlverdienten Urlaub mit seiner Frau Annie und seinen Kindern anzutreten, doch auch wenn er London verlässt folgt ihm das Verbrechen auf dem Fuße. ...

Inspector Swanson startet den zweiten Versuch seinen wohlverdienten Urlaub mit seiner Frau Annie und seinen Kindern anzutreten, doch auch wenn er London verlässt folgt ihm das Verbrechen auf dem Fuße. Ein Toter im Zug nach Schottland veranlasst Swanson wieder Ermittlungen aufzunehmen und seinen Urlaub erneut zu verschieben. Diesmal führt ihn der Fall zu seinen Logenbrüdern.
Gekonnt führt Robert C. Marley den Leser wieder ins historische London. Mit leichter Hand lässt er die vergangene Zeit vor dem Leser auferstehen. Mit Details und Fachwissen lässt er den Leser die Geschichte mit allen Sinnen erleben. Dabei überzeugt er mit starken Charakteren, einer wunderbaren Sprache, einem Panorama, in dem er sich nicht verzettelt und amüsiert mit literarischen und historischen Zitaten. Dabei sind Auftritte von bekannten Schriftstellern, die eine mehr oder minder tragende Rolle spielen nur ein Element, das der Geschichte Originalität und Flair gibt. Kenner klassischer Kriminalromane und Klassikern der Weltliteratur können noch eine Menge mehr entdecken. Gekonnt wird die fiktive Geschichte mit historischen Fakten, der Entstehung der modernen Kriminalistik und Forensik sowie dem geheimnisvollen Flair der Freimaurer abgerundet.
Für mich sind die Inspector-Swanson-Romane immer wieder ein Erlebnis! Sympathische Charaktere, glaubwürdige Geschichten, witzige Anekdoten und historische Fakten werden zu einem Krimi gewoben, der mich immer exzellent unterhält! Gerade die Auftritte bekannter Schriftsteller – in diesem Fall Arthur Conan Doyle höchstpersönlich – geben den Fällen eine besondere Note.
Ich liebe die Krimis um Inspector Swanson und hoffe bald einen fünften Band in Händen zu halten! Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Der Schein trügt

Inspector Swanson und der Magische Zirkel
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So hatte sich Inspector Swanson seinen Urlaub nicht vorgestellt: statt entspannt mit seiner Frau Annie eine Zaubershow zu genießen, muss er dem Zauberer auf der Bühne das Leben retten. Dass der schiefgelaufene ...

So hatte sich Inspector Swanson seinen Urlaub nicht vorgestellt: statt entspannt mit seiner Frau Annie eine Zaubershow zu genießen, muss er dem Zauberer auf der Bühne das Leben retten. Dass der schiefgelaufene Trick tatsächlich nur ein Unfall war, kann Swanson nicht glauben. Er befürchtet, dass sich der Mordanschlag wiederholen wird und spannt kurzerhand seinen Freund Frederick Greenland ein, um das Theater im Auge zu behalten. Kann er wirklich einen Mord verhindern?
Der dritte Inspector Swanson-Krimi und er entführt einen wieder augenblicklich ins London Ende des 19. Jahrhunderts. Dicker Nebel, Kopfsteinpflaster und klamme Kälte, rumpelnde Kutschen und düstere Gassen – alles steht einem sofort vor Augen. Mit vielen Details, vom Lokalkolorit über Kriminal- wie Forensikgeschichte bis zu historischen und literarischen Zitaten bietet dieses Buch so viel mehr als einen spannenden Kriminalroman. Besonders hat mir die ausführliche Szene mit Oscar Wilde gefallen. Die letzten Seiten des Buches runden dann mit kurzen Fakten, die sich optimal in die fiktive Geschichte einfügen, dieses einzigartige Buch ab.
Fazit: Inspector Swanson zählt zu meinen liebsten Buchreihen. Jeder Band bietet einen einzigartigen Einblick ins historische London, amüsiert mit originellen Zitaten und Anekdoten, vermittelt nebenbei Wissen und hat Charaktere, die sofort das Leserherz erobern. Eine tolle Reihe, bei der jeder Band beste Unterhaltung bietet!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Angst in London

Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper
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Die finsteren, verkommenen Gassen White Chappels waren schon in den guten Zeiten der Schrecken von ganz London. Doch neuerdings bergen sie für die heruntergekommenen Bewohner einen namenloses Entsetzen: ...

Die finsteren, verkommenen Gassen White Chappels waren schon in den guten Zeiten der Schrecken von ganz London. Doch neuerdings bergen sie für die heruntergekommenen Bewohner einen namenloses Entsetzen: Prostituierte sterben in den Gassen eines grauenhaften Todes und der Mörder ist nicht zu fassen.

Scotland Yards Chief Inspector Donald Swanson und sein Team stehen vor einem großen Rätsel. Alle Spuren führen ins Leere. Kommt der Mörder vielleicht aus den eigenen Reihen? Warum sonst scheinen gewisse Leute die Ermittlungen behindern zu wollen? Dann geraten sogar Oscar Wilde und Lewis Carroll unter Verdacht.

Augenblicklich wird der Leser ins viktorianische London versetzt. Die dunklen Gassen, die verkommenen Häuser, die kalte Hoffnungslosigkeit schleicht sich sofort ins Blut. Man meint den Nebel zu spüren und Jack the Ripper hinter jeder Figur vermuten zu können. Marley schafft es die Atmosphäre des viktorianischen Londons perfekt zu spinnen. Die Charaktere sind großartig aufgebaut. Glaubhaft konstruiert er die bekannte Geschichte um einen der brutalsten Verbrecher. Man spürt in jeder Zeile die große Sachkenntnis des Autors. 25 Jahre hat er zu diesem Roman recherchiert und das merkt man. Er hat es geschafft aus seinem Faktenwissen und seiner Begeisterung eine Geschichte zu spinnen, die sich nicht in Einzelheiten verliert, sondern alles zu einem spannenden, glaubhaften und unvergesslichen Kriminalroman verdichtet.

Eine besondere Überraschung findet der Leser im Nachwort. Persönlich verfasst vom Urenkel des Inspector Swanson!

Marley hat mich auch mit seinem zweiten Roman um Chief Inspector Swanson, der chronologisch vor dem ersten spielt, restlos begeistert! Das fast alle Charaktere historisch belegt sind, ist eigentlich nur noch das i-Tüpfelchen. Jede Zeile atmet die viktorianische Zeit. Man ist als Leser versucht, sich umzuschauen. Lauert nicht doch was hinter der dunklen Mauer?

Leider hat meine Lieblingsfigur, Oscar Wilde, hier keinen großen Auftritt gehabt, aber das ist auch alles, was ich zu bemängeln habe. Da hoffe ich auf das nächste Buch. Titelfigur ist aber nun mal Inspector Swanson. Ich kann den dritten Band nicht erwarten!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Gefährliches Gold

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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Ein brutaler Mord an einem Goldschmied ruft Inspector Swanson auf den Plan. Gestohlen wurde nichts, warum also musste der Schmied sterben? Steckt der reiche Teilhaber Sir Greenland dahinter? Oder die geheimnisvolle ...

Ein brutaler Mord an einem Goldschmied ruft Inspector Swanson auf den Plan. Gestohlen wurde nichts, warum also musste der Schmied sterben? Steckt der reiche Teilhaber Sir Greenland dahinter? Oder die geheimnisvolle Frau, die vor dem Angestellten des Goldschmieds geflohen war? Dann geschieht ein zweiter, noch brutalerer, Mord. Swanson gerät unter Druck.

Ein sorgfältig konstruierter Kriminalroman mit viel Hintergrundwissen über die Anfänge der Forensik, der Goldschmiedkunst und Zeitgeschichte. Es bleibt viel Spielraum für Spekulationen. Interessante, vielschichtige Charaktere und Witz lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als Höhepunkt treten Gaststars wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle auf. Sprachlich ist die Geschichte ausgefeilt und historisch fundiert. Dass das Buch außerdem äußerlich wirklich phantastisch aufgemacht ist, mit blau gefärbten Schnitt, macht es auch optisch zu einem tollen Erlebnis.

Ein wirklich großartiger Kriminalroman, den ich in einem Zug durchgelesen habe. Kreative Morde, sehr sympathische Figuren und überraschende Wendungen, dazu Oscar Wilde – damit hat dieses Buch 5 Sterne verdient. Ich fieber dem zweiten Band entgegen!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Eine Geschichte der Menschheit

Berge Meere und Giganten
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Nach dem Weltkrieg entwickelt die Menschheit zwei große Machtblöcke, die unaufhaltsam einem neuen Krieg entgegentreiben, der alles andere in den Schatten stellen wird: der Uralische Krieg. Megacities entstehen, ...

Nach dem Weltkrieg entwickelt die Menschheit zwei große Machtblöcke, die unaufhaltsam einem neuen Krieg entgegentreiben, der alles andere in den Schatten stellen wird: der Uralische Krieg. Megacities entstehen, landwirtschaftliche Gegenentwürfe zur künstlichen Großstadt führen zu Konflikten und immer wieder prallt die Menschheit in ihrem Streben nach Macht und Reichtum aufeinander. Apokalyptische Ausmaße nehmen die Entwicklungen an als die Gletscher abgeschmolzen werden.
Döblin hat mit seinem Zukunftsroman aus dem Jahr 1924 fast prophetisch Themen vorweggenommen, die heute Realität sind. Gentechnik und Fastfood, Klimaerwärmung und Zivilisationskrankheiten und das ewige Auf und Ab von Krieg und Frieden. In diesem Roman gibt es keinen Helden. Protagonist ist niemand anders als die Menschheit selbst. Bis ins 27. Jahrhundert zeichnet Döblin ein bildgewaltiges, apokalyptisches Epos! Von erschütterndem Realismus und ganz sicher nicht politisch korrekt wird in 9 enzyklopädischen Blöcken ein Schicksal der Menschheit gezeichnet, das den Leser bis ins Mark trifft. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben. Da die einzelnen Charaktere nie als Hauptfigur zu verstehen sind, folgt man den Szenen, deren Sinn man erst viel später versteht. Dass Döblin selbst die Arbeit an diesem Buch ausgelaugt und an den Rand des Zusammenbruchs getrieben hat, wundert nicht. Der Leser wird hier an seine Grenzen gebracht, Döblin ging darüber hinaus. Ein eindrucksvolles, erschütterndes Werk, das den Aufwand lohnt. Man muss sich darauf einlassen, doch dann wird man von einer Geschichte gefesselt, die ihresgleichen sucht! Für jeden, der anspruchsvolle Literatur und Zukunftsszenarien mag eine klare Leseempfehlung!