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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2025

Überraschend wie ein Gerichtsurteil

Dunkle Momente
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“Die meisten Leute denken, dass sie die Personen um sie herum kennen. Aber ein Mensch ist komplex, mit seinen Stärken, Schwächen und Abgründen. Wir kennen uns doch selbst kaum wirklidh, wenn wir ehrlich ...

“Die meisten Leute denken, dass sie die Personen um sie herum kennen. Aber ein Mensch ist komplex, mit seinen Stärken, Schwächen und Abgründen. Wir kennen uns doch selbst kaum wirklidh, wenn wir ehrlich sind. Wie sollte es ein Außenstehender tun, der sein Gegenüber nur in kleinen und gut ausgewählten Ausschnitten präsentiert bekommt?” (S. 280)

Als Strafverteidigerin bewahrt sie Menschen vor Strafe. Aber ist das immer “richtig”, was sie da tut? Sind die erkämpften Urteile immer “richtig”? Was kann, darf oder muss sogar im Prozess Berücksichtigung finden, damit ein Urteil als gerecht empfunden wird? Diese und andere Fragen stellt sich dem Leser zwangsläufig und die Antworten darauf sind nicht so einfach zu finden.

Das Buch erinnert mich von seinem Konzept an die Bücher von Ferdinand von Schirach. Es werden insgesamt 9 verschiedene Fälle behandelt, wie z.B. Notwehr, Kannibalismus und Vergewaltigung. Dabei erhält man als Leser immer einen kleinen, in die Geschichte integrierten Exkurs, zu juristischen Spitzfindigkeiten und Abgrenzungen. Ein vorgestellter Fall entspricht in etwa 30-40 Seiten, ähnelt damit einer Kurzgeschichte und lässt sich hervorragend als “Snack” für zwischendurch lesen.

Es handelt sich um einen Roman und keine Fachliteratur. Der Schreibstil ist deshalb locker-leicht zu lesen und nicht juristisch trocken.

Fazit:
Ein kurzweiliges und interessantes Lesevergnügen. Das Buch eignet sich auch gut als Buddy Read oder für Buchclubs, denn die Fälle lassen sich hervorragend als Diskussionsgrundlage verwenden. Was ist Recht? Wer bekommt Recht? Und kenne ich meine Familie/Freunde/Bekannten wirklich? Von mir 5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.02.2025

zu langsames Erzähltempo

Unser Buch der seltsamen Dinge
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Mich konnte das Hörbuch nicht in seinen Bann ziehen. Es ist ganz nett für zwischendurch, wenn man gerade auf dem Weg von A nach B ist oder die nervige Hausarbeit erledigen muss und Motivation benötigt, ...

Mich konnte das Hörbuch nicht in seinen Bann ziehen. Es ist ganz nett für zwischendurch, wenn man gerade auf dem Weg von A nach B ist oder die nervige Hausarbeit erledigen muss und Motivation benötigt, aber es ließ mich nicht innehalten und das Putzen unterbrechen, weil es so spannend gewesen wäre.

Vielleicht liegt es an der Sprecherin – es wirkte auf mich recht eintönig erzählt, keine Höhen, keine Tiefen. Dabei ist die Stimmfarbe angenehm zu hören. Auch das Sprechtempo passt gut.

Die Geschichte hat ein träges, gemütliches Erzähltempo. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Serienkiller-Hintergrund und Coming of Age-Teilen gespickt mit etwas Sozialdrama und TKKG/Fünf Freunde Abenteuer-Vibes. Angesiedelt ist die Story in den 70 er Jahren zu Zeiten Margaret Thatchers.

Es handelt von zwei Mädchen, die zusammen versuchen, einen Serienkiller zu fassen und sich deshalb alle suspekten Auffälligkeiten notieren. Es geht in erster Linie um die Freundschaft der beiden, um ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten, wie sie erwachsen werden und die Veränderungen, die dies mit sich bringt. Dabei werden wichtige Themen wie z.B. wie z.B. häusliche Gewalt, Rassismus, Missbrauch, Mobbing, etc. angesprochen.

Fazit:

Das Buch würde ich Personen empfehlen, die einen langsamen Aufbau der Geschichte mögen und das Thema Freundschaft im Mittelpunkt haben möchten. Wer das als langweilig empfindet, dem würde ich von dem Buch abraten. Ich persönlich werde es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal als physisches Buch lesen und nicht hören. Ich habe das Gefühl, dass mir das besser gefallen wird.

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Schneller gelesen als man Kronprinz sagen kann

Dark Cinderella
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Ich musste mich beim lesen etwas bremsen. Die Seiten flogen nur so dahin.

Der Schreibstil ist locker-leicht und die Geschichte interessant zu lesen.

Von den Charakteren gefällt mir tatsächlich Prinzessin ...

Ich musste mich beim lesen etwas bremsen. Die Seiten flogen nur so dahin.

Der Schreibstil ist locker-leicht und die Geschichte interessant zu lesen.

Von den Charakteren gefällt mir tatsächlich Prinzessin Linnea am besten. Sie ist eine vielschichtige Persönlichkeit. Einerseits verletzlich, andererseits stark. Sie wirkt wie deine beste Freundin und nutzt dich doch nur aus. Linnea ist nicht perfekt. Das macht sie so interessant.

Maximilian ist dagegen ein bisschen blass um die Nase. Seine selbstbewusste Art kommt vor allem im KRONA (einem Club) zur Geltung, als er sich mit seiner Schwester und ein paar Freunden dort trifft. Ansonsten ist er mir ein bisschen zu soft und angepasst. Aber er liebt seine Schwester und würde alles für sie tun.

Sofia ist mir sympathisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ich mag ihre direkte, unverblümte Art, die sie auch beim Kronprinzen himself nicht versteckt. Allerdings verliert sie die Suche nach ihrer Freundin aus den Augen, weil ihr Maximilian schöne Augen macht. Und das ist dann auch mein großer Kritikpunkt: Die Liebesgeschichte nimmt fast den gesamten Raum des Buches ein. Die Suche nach Alva rückt immer mehr in den Hintergrund. Und wer Alva eigentlich ist oder war, davon erfährt man als Leser nicht viel. Sie ist und bleibt wie ein Geist: nicht greifbar, nicht existent.

Dennoch macht das Buch Spaß zu lesen. Bis auf eine Szene enthält es keinen Spice und der Cliffhanger am Ende macht das Warten auf den zweiten Band der Dilogie zum Geduldspiel. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist der 12.08.2025.

Fazit:

Trotz der Raumgreifenden Liebesgeschichte muß man einfach wissen, was mit Alva geschehen ist. Ich möchte auf jeden Fall wissen, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Von mir gibt s ein Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Unterschiedlich und doch gleich

Halbe Leben
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“Auch sie hat außer diesem Leben noch ein anderes, dass sie alle zwei Wochen an – und wieder auszieht, auch ihr fehlt ein fester Boden, der die Schritte vorgibt, beide irren sie etwas richtungslos durch ...

“Auch sie hat außer diesem Leben noch ein anderes, dass sie alle zwei Wochen an – und wieder auszieht, auch ihr fehlt ein fester Boden, der die Schritte vorgibt, beide irren sie etwas richtungslos durch die Tage, und vielleicht ist das der Grund, warum sie sich ohne Worte verstehen,[ ...]” (Seite 155/156)

“Halbe Leben” handelt von zwei bzw. drei Frauen, die sich versuchen mit ihrem Leben zu arrangieren. Mit Schuld, Zerrissenheit, Grenzen und dem Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Klara ist eine erfolgreiche Architektin, deren Leben durcheinandergewirbelt wird, als sie sich um ihre pflegebedürftige Mutter kümmern muß. Schnell merkt sie, dass sie an ihre persönlichen Grenzen stößt. Sie wendet sich an eine Agentur für Pflegekräfte und bekommt - zunächst auf Probe – Paulina und Radek als Unterstützung angeboten.

Paulina wechselt sich immer nach zwei Wochen mit Radek ab. Sie soll sich um Klaras Mutter Irene kümmern, die nach einem Schlaganfall körperlich eingeschränkt ist und deren Gedächtnis gelitten hat. Im Haus von Klara, ihrem Mann Jakob und der gemeinsamen Tochter Ada sorgt sie für den Haushalt und die Körperpflege von Irene.

Irene verliert ihre Eigenständigkeit, ihre Erinnerungen, ihr bekanntes Leben. Anfangs will sie von Paulina nichts wissen, später ist sie eine Verbündete.

Jakob, Klaras Mann, ist schnell mit der Situation überfordert und in manchen Dingen sehr pragmatisch. Seine Empathie dauert genauso lang an, wie das Drücken des Auslösers auf einem Fotoapparat.



Wer selbst in der Situation ist, einen nahen Angehörigen pflegen zu dürfen und sich dazu (ausländische) Pflegekräfte von einer Agentur gebucht hat, wird sich in vielen Situationen wiederfinden. Mit den Schwierigkeiten, überhaupt erst mal Pflegepersonal zu finden, das qualifiziert ist und auch noch deutsch spricht zum Beispiel. Oder mit Grenzen bzgl. der Aufgaben der Pflegekraft sowie der emotionalen Grenze zwischen Arbeitgeber und Freundschaft.

Doch auch Pflegekräfte finden sich wieder. Die Schwierigkeiten, sich in einer neuen Kultur, neuen Sprache und neuen Familie zurechtzufinden. Die Fremde. Die Schuld und innere Zerrissenheit gegenüber den Kindern/der Familie zu Hause.

Das Buch vermittelt auf ruhige Art und Weise Verständnis zwischen beiden Parteien und das sich beide Frauen, auch wenn sie auf unterschiedlichen “Seiten” stehen – gar nicht so verschieden sind und mit den gleichen Problemen und Ängsten zu kämpfen haben.

Fazit:

Ein ruhiges Buch, für das man ein bisschen Muße benötigt und das zum Nachdenken anregt. Es zeigt sensibel die Probleme auf, die ein Schicksalsschlag auf das Leben der unterschiedlichen Akteure haben kann. Zwischendrin gibt eine ein zwei kleinere Längen, davon abgesehen kann ich das Buch guten Gewissens empfehlen. Es fördert das Verständnis für die jeweils andere Seite...

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Leider nicht zu empfehlen

Das Altersheim kann warten
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Früher oder später wird es uns hoffentlich alle treffen: das Alter. Spätestens dann ist es Zeit sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen, mit denen wir möglichst lange, eventuell mit Unterstützung, ...

Früher oder später wird es uns hoffentlich alle treffen: das Alter. Spätestens dann ist es Zeit sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen, mit denen wir möglichst lange, eventuell mit Unterstützung, selbständig zu Hause leben können. Personell sieht es in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der sich verändernden Altersstruktur mau aus. Nicht immer ist eine helfende Hand verfügbar - warum also nicht die vorhandene Technik nutzen.

Das Buch “Das Altersheim kann warten: Neue digitale Wege für ein selbstbestimmtes und sicheres Leben im Alter” gibt einen ersten kurzen Überblick über den aktuellen Stand der Technik. Es macht bewußt, welche Helferlein es schon gibt (auch wenn einem diese auf den ersten Blick nicht in den Kopf kommen würden) und gibt einen Ausblick auf technische Lösungen, an denen bereits gearbeitet wird und die nicht mehr allzu fern entfernt liegen. Dabei wird auch auf die Vor- und Nachteile eingegangen.

Im Buch kommen drei ältere Herrschaften mit exemplarischen gesundheitlichen Problemen vor. An diesen “Beispiel-Alten” wird das zuvor erklärte bildlich nochmal dargestellt. Diese Beispiele haben mir gut gefallen.

Doch warum habe ich für das Buch nur 2 Sterne vergeben? Ich habe mir überlegt, für wen das Buch eigentlich geschrieben wurde, und finde keine wirkliche Antwort darauf. Für die “jüngeren” von uns erzählt das Buch im Wesentlichen nichts neues. Vielleicht gibt es mal einen Hinweis, dem man nachgehen könnte, aber den erhalte ich ggf. auch von der verpflichtenden Pflegeberatung (wenn ich konkret frage). Und die “älteren” bzw. technisch nicht versierten Menschen unter uns, wird das Buch unter Umständen zu komplex sein, man evtl. auch gar nicht die Lust haben, sich länger als 5 Minuten mit diesem Thema zu beschäftigen (da ist jeder selbstverständlich anders!).

Zudem war jetzt für mich (Mitte 40) die Beschreibung einfach zu oberflächlich und nicht konkret genug. Ich hatte mir da anderes, mehr, erhofft.

Am Ende stehen zwar die Quellenangaben, aber diese sind kleiner geschrieben als der eigentliche Text und für “ältere”, mutmaßlich schlechter sehende Menschen, schwer zu erkennen. Ich hätte mir zudem gewünscht, dass hier eine Unterscheidung der Quellen zu Studien und Co. und einem “Einkaufsführer” mit Links zu Anbietern zu finden wäre. Es wird zudem auch immer wieder über die hohen Entwicklungskosten und daraus resultierend hohen Kaufpreisen der Produkte gesprochen, aber es gibt nirgends eine Info, wie hoch die Anschaffungskosten denn in etwa sind (Mindestsumme, genaue Situation ist ja sehr individuell). Reden wir hier von 500 EUR? Von 5 000 EUR? Oder von 20 000 EUR aufwärts?

Fazit:

Die Idee zu dem Buch ist gut. Auch die Umsetzung mit den drei älteren Herrschaften als Beispiele ist gelungen. Der Rest ist leider nur für absolute Anfänger auf dem Gebiet für einen ersten Überblick geeignet. Dann braucht man jedoch sehr schnell konkretere Informationen, die das Buch leider (aktuell) nicht bietet. Tendenziell keine Leseempfehlung.

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