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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Kurzweilig und solide

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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Dass bei Grace und Jack nicht alles so ist, wie es scheint, sollte natürlich schon beim Buchkauf klar sein. Zu Beginn zeigt Paris das Ehepaar in all seiner Pracht. Sowohl Grace als auch Jack sind attraktiv, ...

Dass bei Grace und Jack nicht alles so ist, wie es scheint, sollte natürlich schon beim Buchkauf klar sein. Zu Beginn zeigt Paris das Ehepaar in all seiner Pracht. Sowohl Grace als auch Jack sind attraktiv, klug und sympathisch, sie sind reich und leben in einem tollen Haus. Der Neid und die Bewunderung ihrer Freunde sind ihnen sicher.

Doch im Hause Angel ist doch nicht alles so eitel Sonnenschein. Nach und nach werden die Unstimmigkeiten aufgedeckt, immer mehr dunkle Wolken brauen sich über diesem Glück zusammen. Mich hat „Saving Grace“ im Stil ein wenig an Joy Fieldings Romane erinnert. Die Leser bleiben nah bei Grace und erleben die Geschichte aus ihrer Sicht.

Mit Rückblenden wird erzählt, wie Jack und Grace sich kennen und lieben gelernt haben und wie sie an den Punkt kamen, an dem sie sich mittlerweile befinden. Das birgt hin und wieder Längen, ist aber durchweg unterhaltsam geschrieben. Und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr Spannung baut sich auch auf.

Wer jetzt völlig überraschende Wendungen erwartet, dem sei gesagt: Thriller-Fans werden viele Elemente schon aus anderen Büchern kennen. Etwas vollkommen Neues oder Unerwartetes kann B. A. Paris dem Genre mit ihrem Roman nicht hinzufügen, aber das muss sie ja auch nicht.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Erschütternd und aufwühlend

EVIL
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Wer von euch eher zartbesaitet ist und nicht so gern brutale Szenen liest, dem muss ich von „Evil“ abraten. Es kommen sowohl Szenen mit physischer als auch psychischer Gewalt vor, und das nicht zu knapp. ...

Wer von euch eher zartbesaitet ist und nicht so gern brutale Szenen liest, dem muss ich von „Evil“ abraten. Es kommen sowohl Szenen mit physischer als auch psychischer Gewalt vor, und das nicht zu knapp. Als Leser muss man tatenlos mitansehen, wie ein hilfloses Mädchen gequält und gefoltert wird. Nachbarsjunge David schildert die Begebenheiten als Ich-Erzähler und lässt kaum ein grausiges Detail aus. Das geht unter die Haut und lässt einen auch nach dem Lesen lange nicht mehr los.

Was diesen Roman aber noch intensiver und eindringlicher macht: Die Story beruht auf einer wahren Begebenheit. Ja, richtig gelesen: In den 60er Jahren wurde die damals sechzehnjährige Sylvia Likens von ihrer Pflegemutter und deren Kindern zu Tode gefoltert. Es gibt dazu einen Wikipedia-Eintrag, der ebenfalls eher den Hartgesottenen zu empfehlen ist. Denn was diesem armen Mädchen angetan wurde, lässt sich kaum begreifen und noch weniger in Worte fassen.

Für mich ist „Evil“ mit Abstand Jack Ketchums bestes Werk. Das mag natürlich auch dem Umstand geschuldet sein, dass ein realer Fall zugrunde liegt. Aber Ketchum greift dieses Thema brillant auf und zieht seinen Leser in einen unwiderstehlichen Sog. Man will und muss weiterlesen, egal wie hart es ist und egal wie schwer es einem fällt. Und ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch nie wieder vergessen werde.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Fantasievoller zweiter Teil

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Auch im zweiten Band der Reihe rund um den jungen Zauberer Harry Potter gibt es wieder jede Menge spannende Ereignisse. Ein außer Kontrolle geratener Klatscher während des Quidditch-Spiels, versteinerte ...

Auch im zweiten Band der Reihe rund um den jungen Zauberer Harry Potter gibt es wieder jede Menge spannende Ereignisse. Ein außer Kontrolle geratener Klatscher während des Quidditch-Spiels, versteinerte Leute, ein seltsamer Elf, der Harry davon abhalten will, nach Hogwarts zurückzukehren … wie schon im ersten Band passiert so viel, dass es keinen Moment langweilig wird.

Mit Dobby, dem Elf, taucht allerdings eine neue Figur im Potter-Universum auf, die ich am liebsten mit bloßen Händen erwürgt hätte! Selten empfand ich eine Figur als dermaßen nervtötend und unsympathisch. Schon in den Filmen war er mir zu anstrengend, das hat sich im Buch nun noch mal bestätigt. Dafür kommt Hagrid leider etwas zu kurz. Der gutmütige Wildhüter ist wohl eine der liebenswertesten Figuren der Romane.

So fantasievoll und spannend die Handlung weitergesponnen wird, so fehlt mir als älterer Leserin – ich bin nicht mehr gaaanz genau in der Zielgruppe – doch ein bisschen die Möglichkeit, selbst mitzurätseln. Zum Beispiel werden kaum Hinweise gestreut, wer die Kammer geöffnet hat. Die jüngeren Fans werden aber sicher begeistert von dem Knalleffekt beim Finale sein.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Adamsbergs Welt in Bildern

Das Zeichen des Widders
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Wer die Romane um Fred Vargas’ Kommissar Adamsberg mag, kann sich freuen. Denn in „Das Zeichen des Widders“ gibt es ein Wiedersehen mit dem hochintelligenten, umsichtigen Polizisten.

Zunächst einmal die ...

Wer die Romane um Fred Vargas’ Kommissar Adamsberg mag, kann sich freuen. Denn in „Das Zeichen des Widders“ gibt es ein Wiedersehen mit dem hochintelligenten, umsichtigen Polizisten.

Zunächst einmal die Punkte, die mir nicht so gefallen haben: Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Comic von dem Zusammenspiel von Bild und Text lebt. Entsprechend gibt es in einem Comic weniger Text und damit weniger Inhalt als bei einem Roman (es sei denn, man bläht das Ganze auf hunderte von Seiten auf).

Bei Fred Vargas’ Ausflug in die Comicwelt hat mir dennoch ein wenig die Detailfülle gefehlt, die es gerade bei einem Krimi ja auch braucht, um mitraten zu können. In „Das Zeichen des Widders“ ist sehr schnell klar, wer der Mörder ist, der Schwerpunkt liegt ganz klar auf den Zeichnungen. Für mich hätte es gerne etwas komplexer sein dürfen.

Auch das okkulte Thema des Widderkopfs, dessen Bedeutung in Bezug auf die Morde und auch die Auswahl der Opfer wurden für meinen Geschmack zu halbherzig ausgearbeitet.

Dafür können die Zeichnungen von Edmond Baudoin auf voller Linie überzeugen. Der Comic ist in Schwarz-Weiß gehalten, die Bilder sind düster und teilweise fast skizzenhaft und tragen viel zur Stimmung bei. Auch die Balance zwischen Illustrationen und Text hat gut gepasst. Nur die vorhin schon erwähnte Detailarmut setzt sich auch in den Bildern fort.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Nicht mein Tag
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Ja … nein. Puh, nach der langen Liste an Comedy-Serien, für die Ralf Husmann schon geschrieben hatte, waren meine Erwartungen an „Nicht mein Tag“ ziemlich hoch. Und wenn ich ehrlich bin, wurden sie leider ...

Ja … nein. Puh, nach der langen Liste an Comedy-Serien, für die Ralf Husmann schon geschrieben hatte, waren meine Erwartungen an „Nicht mein Tag“ ziemlich hoch. Und wenn ich ehrlich bin, wurden sie leider so überhaupt nicht erfüllt.

Husmanns Humor, der im TV meistens ziemlich gut funktioniert, hat im Roman nicht gezündet, zumindest bei mir nicht. Sprachlich war mir das oft zu klamaukig und platt und angereichert mit Klischees, die sich einfach schon abgenutzt haben. Humor ist natürlich immer Geschmackssache – meine Welt war es jedenfalls nicht.

Auch die Handlung kann da nicht viel reißen. Spätestens nach der Hälfte geht der Geschichte die Puste aus und ich musste mich durch die letzten Seiten ein bisschen quälen. Daran kann leider auch der grundsätzlich angenehme Schreibstil nichts ändern.

Tipp: Wer nach meiner Rezension unentschlossen ist, ob er dem Roman eine Chance geben soll oder nicht, dem sei das Hörbuch des Argon Verlags empfohlen. Christoph Maria Herbst erzählt Tills Geschichte gleichzeitig bieder und sarkastisch und holt das Maximum aus dem Stoff raus. Und wer wäre besser geeignet als Herbst, der mit Husmann zusammen an „Stromberg“ arbeitete?

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