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Veröffentlicht am 31.10.2024

Herzzerreißend tragisch und schön!

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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Rebecca Yarros habe ich zunächst durch ihre "Flammengeküsst"-Reihe kennengelernt. Mit ihren Fantasybüchern hat sie bei mir für Lesehighlights gesorgt und so war ich sehr neugierig darauf, ein Buch in einer ...

Rebecca Yarros habe ich zunächst durch ihre "Flammengeküsst"-Reihe kennengelernt. Mit ihren Fantasybüchern hat sie bei mir für Lesehighlights gesorgt und so war ich sehr neugierig darauf, ein Buch in einer realen Welt von ihr zu lesen. "Alles, was ich geben kann" ist genau so eines. Es spielt im Hier und Jetzt und behandelt viele wichtige Themen. Doch das Buch ist nichts für zarte Gemüter. Es beherbergt eine Schwere, die ich oftmals kaum ertragen konnte und die mich immer wieder zu Tränen rührte. Dennoch und genau deswegen ein weiteres Meisterwerk aus der Feder der Autorin.

Zitat: „Wenn ich mich schon nicht um ihr Herz kümmern durfte, konnte ich wenigstens ihren Körper versorgen.“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 148)

Die Autorin:

Rebecca Yarros erhielt mehrfach Auszeichnungen von der „New York Times“, dem „Wall Street Journal“ und der „USA Today“. So ist sie inzwischen eine international gefeierte Bestsellerautorin unter anderem für ihre "Flammengeküsst"-Reihe. Sie liebt Schokolade und Kaffee und ist eine hoffnungslose Romantikerin. Die Autorin setzt sich besonders für Kinder in staatlichen Pflegesystemen ein und gründete hierfür die Non-Profit-Organisation „One October“. Sie ist Mutter von sechs Kindern und lebt mit ihrer Familie und zahlreichen Tieren in Colorado.

Inhalt:

„Ella hätte nie gedacht, dass sie als Brieffreundin eines anonymen Soldaten in diesem einen wahren Freund finden würde. Dennoch entwickelt sich eine tiefe Zuneigung zwischen ihr und ›Chaos‹ – vielleicht sogar mehr. Dann treffen Ella mehrere schwere Schicksalsschläge und als auch die Briefe von ›Chaos‹ ausbleiben, muss sie glauben, dass sie allein auf der Welt ist.
Obwohl er sie nicht persönlich kennt, hat Beckett alias ›Chaos‹ sich in die Frau hinter den Briefen verliebt. Ella, die Schwester seines besten Freundes. Als dieser stirbt, bittet er Beckett in einem letzten Brief, Ella beizustehen. Beckett wird alles tun, um Ella zu unterstützen, aber er wird ihr niemals sagen können, wer er wirklich ist, und Ella hasst nichts mehr als Lügen.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Wir haben hier ein hübsches Cover, welches nicht viel auf den Inhalt dieses Buches schließen lässt. Die Rosenblätter repräsentieren vermutlich die romantische Seite der Geschichte, während diese auf einem Wasser ähnlichen, türkisfarbenen Hintergrund zu schwimmen scheinen. Doch dieser Hintergrund wirkt aufgewühlt und zeigt, was wir in der Geschichte zu erwarten haben. Nämlich viele schwierige Emotionen und einige vergossene Tränen.

Zitat: „Es war wirklich die Hölle, sich in das Kind einer Mutter zu verlieben, deren Liebe man nicht für sich beanspruchen konnte.“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 193)

Rebecca Yarros hat eine unheimlich einfühlsame Art, ihre Geschichten zu erzählen. So war ich von der ersten Seit e an immer wieder zu Tränen gerührt und mein Herz wurde so so schwer. Irgendwann lag es quasi zerfetzt am Boden und es dauerte so lange, bis es wieder zusammengeflickt war. Aber Narben bleiben, wie auch bei dieser Geschichte. Ich war emotional so mitgenommen, dass ich beschlossen habe, keine weiteren Real-Life Romane der Autorin lesen zu können, einfach weil es mein Herz und meine Seele nicht ertragen können. Was aber nicht an einem Mangel der Autorin liegt. Sie hat ein großartiges Werk erschaffen.

Die Protagonisten gefielen mir allesamt gut und ich finde die Autorin hat ein ganz tolles Setting geschaffen. Die Idee mit den vorangestellten Briefen vor fast jedem Kapitel, die beide Protagonisten sich vor dem ersten Zusammentreffen geschrieben haben, finde ich wirklich gut umgesetzt, so erfahren wir Stück für Stück was in den vergangenen Monaten bei den Protagonisten so passiert ist und wie die beiden sich auf schriftlichem Wege angenähert haben, was sie einander bedeuteten.

Zitat: „Doch da waren keine Tränen, nur ein so tiefer Schmerz, dass die meisten Seelen darin ertrunken wären. Aber Ella hatte keine gewöhnliche Seele.“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 202)

Für mich als Mutter zweier Kinder war es unheimlich Kräfte zehrend, mitzuerleben, wie Ellas Tochter Maisie erkrankt und die ganze Situation Ella in ein tiefes Loch reißt, aus welchem sie nur herauskommt, weil sie eben funktionieren muss. Also hat sie ihre Gefühle weggesperrt und lebt, um ihre Tochter am Leben zu halten. Dabei muss Colt (Maisies Zwillingsbruder) unheimlich stark sein und viel zurückstecken, was er aber wie ein wahrer Held meistert.

Zitat: „Solange diese Option nicht beinhaltet, dass Mac von den Toten aufersteht, ist es mir egal. Was ich will, zählt nicht mehr.“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 131)

Beckett ist ein äußerst tragischer Charakter und ich habe ihn trotz seiner eher emotionsarmen Art nach außen hin schnell ins Herz geschlossen. Er gibt sich die Schuld am Tod Ryans (Ellas Bruder und sein bester Freund) und lange Zeit erfahren wir nicht, was wirklich im Kriegseinsatz passiert ist. Und so möchte Beckett also Ryans letzten Wunsch an ihn erfüllen. Er befindet sich emotional so sehr darin verstrickt, dass er Ella nicht die ganze Wahrheit sagt, aus Angst, sie würde ihn von sich stoßen, wie er es in seiner Kindheit immer wieder bei anderen Personen erleben musste. Und so ist der Konflikt vorprogrammiert. An dieser Stelle muss ich aber hervorheben, dass dieser Konflikt überhaupt nicht konstruiert erschien (wie es bei anderen Romanen des Genres doch häufiger der Fall ist), sondern wirklich nachvollziehbar war.


Zitat: „»Wieso glaubst du, dass du keine Liebe verdienst? Oder eine Familie? Jeder hat eine Familie verdient.« […] Was war diesem Mann passiert, dass er das nicht hatte?“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 122)

Neben den zutiefst erschütternden Momenten in Ellas Leben war es aber super schön zu sehen, wie Beckett so einfühlsam mit den Kindern umgeht – ganz intuitiv, sanft aber bestimmt und besonders ehrlich.

Zitat: „Ich hinterlasse nichts als Zerstörung. Ich war dir noch nicht mal begegnet und hatte dir schon Ryan genommen.“ (Rebecca Yarros: Alles, was ich geben kann – The Last Letter. Seite 401)

Ein kleines bisschen hat mich zwischendurch das vermittelte Frauenbild erschüttert, als sich Ella in der Schule selbst betrachtet und denkt sie ließe sich gehen, nur weil sie kein Make-Up trägt und keine teuren Klamotten. Die Autorin nimmt sich im Verlauf der Geschichte genau dieser Thematik wieder an, denn es ist ein super Beispiel, aufzuzeigen, welche Ansprüche an Frauen gestellt werden im Gegensatz zu Männern. Läuft eine Frau in Jogginghose und ohne Make-Up herum, gilt sie als schlampig. Tut ein Mann es, ist das natürlich immer sexy anzusehen, oder es wird ihm eben uneingeschränkt zu Gute gehalten, weil er sich lieber um seine Familie als um sein Äußeres kümmert.

Fazit:

"Alles, was ich geben kann" ist für mich ein Roman, welcher schön und anstrengend zugleich ist. Entweder weinte ich aufgrund der tragischen Ereignisse oder erfreute mich an dem Umgang von Ella und Beckett miteinander und weil Beckett sich so toll und immer richtig verhält. Zwischen dem emotionalen Beginn und dem nicht weniger emotionalen Ende der Geschichte hatte mein Herz zum Glück etwas Zeit, sich in ruhigeren Abschnitten zusammenzuflicken und meine Seele bekam eine Verschnaufpause. Rebecca Yarros ist ein emotionaler und authentischer Roman gelungen und man merkt ihm an, dass die Autorin selbst mit den beschriebenen Themen (Militär, Krebs, schwere Erkrankungen) Berührungspunkte hatte. Definitiv ist das Buch aber nur etwas für starke Nerven, die mit emotionalen Tiefschlägen zurechtkommen können.

Aber ich muss auch sagen, dass mich das Buch wirklich unheimlich fertig gemacht hat. Ich glaube ich werde mich nie wieder trauen ein Buch der Autorin in die Hand zu nehmen, welches die Geschichte in einer realen Welt beschreibt. Es ist mir einfach zu nah dran, zu „das könnte genau so passiert sein“. Das macht mein Herz nicht mit. Ich bleibe bei ihr dann wohl einfach die Fantasyleserin.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Vieles und noch mehr über Moore

Moore sind wie Menschen, nur nasser
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Aus dem KATAPULT Verlag habe ich schon einige Bücher gelesen. Nicht nur diverse Karten-Bücher, sondern auch über die "Miese Krise" und "Wie man illegal einen Wald pflanzt". Oder die Bilderbücher "Die Tiefseetaucherin" ...

Aus dem KATAPULT Verlag habe ich schon einige Bücher gelesen. Nicht nur diverse Karten-Bücher, sondern auch über die "Miese Krise" und "Wie man illegal einen Wald pflanzt". Oder die Bilderbücher "Die Tiefseetaucherin" sowie "Juli und Ulf fliegen ins Weltall". In diesem Jahr erschien das Buch "Moore sind wie Menschen, nur nasser" von Swantje Furtak und Hans Joosten. Da ich bereits wusste, dass auch Moore für unser Klima sehr wichtig sowie ein großer CO2 Speicher sind, wollte ich gerne mehr darüber erfahren und war neugierig auf dieses Buch. Der KATAPULT Verlag nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund und sagt schonungslos, was Sache ist. So auch in diesem Buch. Allerdings fiel es mir eher schwer dran zu bleiben und die wichtigsten Informationen für mich aus dem Text zu filtern.

Die Autoren:

Swantje Furtak ist freie Journalistin und Masterstudentin. Der Dreh eines Dokumentarfilms zum Thema Moor weckte ihr Interesse an eben jenem. Seitdem hat sie viele Menschen mit der gleichen Passion kennengelernt, in tropischen Sumpfwäldern geforscht sowie ihre Bachelorarbeit über Moor-Mikroorganismen geschrieben.

Hans Joosten war Generalsekretär der International Mire Conservation Group und als Berater tätig. Er klärte lokale Protagonisten, nationale Regierungen und weltweite UN-Organisationen zum Thema Moor auf und gewann 2021 den Deutschen Umweltpreis. 2022 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Greifswald hat er die größte Moorbibliothek der Welt zusammengetragen.

Inhalt:

„Dass man keine Torferde für die Blumenkübel verwenden sollte und trockene Moore schlecht für das Klima sind, wissen mittlerweile die Meisten. Doch warum ist das eigentlich so? Swantje Furtak und Hans Joosten räumen in ihrem Buch mit zahlreichen Mythen auf und geben uns an die Hand, was wir wirklich wissen wollen: Wie kommen all die Leichen ins Moor? Wie komme ich da wieder raus? Gibt es Moore im Weltall? Und müssen wir Menschen wirklich verschwinden, wenn wir Moore schützen wollen? Aber vor allem zeigen sie eins: wie ein gutes Miteinander von Mensch und Moor funktionieren kann.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Sachbuch:

Das Cover gefällt mir richtig gut, denn es zeigt, wie schön das Moor ist und wie viel Spaß man auch hier haben kann – was es alles zu entdecken gibt. Es ist hauptsächlich in Grün- und Brauntönen gehalten gepaart mit ein paar weiteren Farbtupfern an passender Stelle. Das Format ist handlich und passt so auch unterwegs in die Tasche. Außerdem fühlt es sich natürlich an, da es keine Folienkaschierung oder dergleichen hat.

Zitat: „Während wir dachten, dass wir gewinnen – haben wir verloren.“ (Swantje Furtak & Hans Joosten: Moore sind wie Menschen, nur nasser. Seite 137)

Wie bereits beim Verlag bekannt, findet sich auch bei diesem Buch hin und wieder eine provokantere Sprache. Hier muss wohl jeder für sich entscheiden, was gefällt. Ich hatte bisher keine Probleme damit, allerdings wirkte es in diesem Werk ein wenig aufgesetzt. Aber auch hier störte es mich nicht sonderlich. Die kurzen Kapitel ermöglichen es dem Leser, das Buch immer mal wieder für kurze Zeit in die Hand zu nehmen und ein wenig darin zu lesen. Manchmal war der Text für mich aber etwas schwer verständlich und bei der ein oder anderen Grafik fehlte mir eine Erklärung, wozu sie dient oder es dauerte eine Weile, bis ich sie mir wirklich erschließen konnte. Das ist ungewöhnlich und kenne ich auch so von den oben erwähnten Büchern nicht.

Das Buch bietet viele kleine Informationen über Moore und geht auch darüber hinaus in die Weltgeschichte über oder politische Entwicklungen und Vorgehensweisen, vor allem wenn es in den Bereich des Klimaschutzes geht, welcher natürlich mit der Thematik der Moore einhergeht. Wie bereits zu Beginn erwähnt, konnte ich für mich verhältnismäßig wenig Wissen abspeichern. Woran das genau liegt kann ich nicht so recht greifen. Vielleicht an der Vielzahl an Themen und den doch eher knappen 200 Seiten dafür.

Fazit:

"Moore sind wie Menschen, nur nasser" bietet einen groben Überblick über die Moore, ihre Entstehung, wie sie im Verlauf der letzten Jahrhunderte von uns Menschen behandelt wurden und wie wichtig sie für unser Klima sind. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass mehr Informationen bei mir als Leser hängen bleiben würden. Hierfür muss man sich dann vielleicht doch noch mal ein weiteres Sachbuch heranholen.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Eine wichtige Berufsgruppe den Kindern näher gebracht!

Vicky möchte Hebamme werden
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Wer in den letztens Jahren Kinder zur Welt gebracht hat, der weiß wie wichtig der Beruf der Hebamme und wie schwer, eine Hebamme für die eigenen Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett zu finden ist. ...

Wer in den letztens Jahren Kinder zur Welt gebracht hat, der weiß wie wichtig der Beruf der Hebamme und wie schwer, eine Hebamme für die eigenen Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett zu finden ist. Immer weniger entscheiden sich dazu, den Beruf der Hebamme auszuführen, da es als selbstständige Tätigkeit beispielsweise nahezu unbezahlbar ist, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Ich hoffe da ändert sich in naher Zukunft etwas dran. Bis dahin ist es auf jeden Fall so wichtig, auch bereits den kleinsten Kindern den Beruf der Hebamme schmackhaft zu machen. "Vicky möchte Hebamme werden" von Anna Möllers ist ein Bilderbuch über einen der schönsten Berufe der Welt.

Die Autorin und Illustratorin:

Anna Möllers (geboren 1986) ist als Ergotherapeutin tätig. Seit 2022 ist sie außerdem Kinderbuchautorin sowie Illustratorin und kann so ihre Liebe zur Kreativität ausleben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Münster.

Inhalt:

"„Papa, was machen Hebammen eigentlich ganz genau?“ Vicky träumt davon, später einmal Hebamme zu werden. Deshalb löchert sie ihren Papa mit Fragen. Zum Glück hat er viele Antworten parat und erklärt ihr, welche wichtige Rolle die Hebamme damals bei ihrer Geburt hatte, wofür Hörrohr und Mutterpass da sind und was für spannende Aufgaben sonst noch anfallen.
Ein farbenfrohes und informatives Bilderbuch über eine der schönsten Professionen der Welt. Für Kinder ab 3 Jahren."
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover nicht angesprochen. Die Farben wirken auf mich größtenteils trist und dunkel, die Zeichnungen eher altmodisch als modern. Sicherlich ist das Geschmacksache. Allerdings glaube ich, dass dieses Cover unter den vielen Büchern, die im Verlauf des Jahres so erscheinen, untergehen wird und damit auch die wichtige Thematik, die dieses Buch behandelt, nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.

Die Autorin beschreibt in recht umfangreichem Text, was eine Hebamme so alles macht in ihrem Beruf. Als Rahmenhandlung dient dazu das Mädchen Vicky, welches mit ihrem Vater über den Beruf spricht, nachdem sie davon im Kindergarten von ihrer Erzieherin gehört hat. Die Farben der Illustrationen im Buch sind dabei heller gehalten als noch auf dem Cover und Vicky bekommt eine offene Haltung und einen Interessierten Blick auf die Welt auf den Leib geschneidert.

Auf knapp 40 Seiten bekommt der Leser alle wichtigen Punkte zum Beruf der Hebamme vermittelt. Wo kann sie Arbeiten? Was macht sie genau? Wie hilft sie den werdenden Müttern? Wie hilft und unterstützt sie frisch gebackene Eltern mit ihren Neugeborenen?

Besonders gut hat mit gefallen, dass hier mal nicht eine Frau die Fragen des Mädchens beantwortet, sondern der Vater. Vielleicht wäre es dann auch gar kein so großer Schritt gewesen, alle Geschlechterklischees zu sprengen und einem Jungen den Beruf der Hebamme schmackhaft zu machen. Oder auch zu zeigen, dass ein Mann ebenfalls als Hebamme arbeiten kann, auch wenn die Berufsbezeichnung das nicht vermuten lässt.

Fazit:

"Vicky möchte Hebamme werden" ist ein informatives Bilderbuch über den Beruf der Hebamme. Aus der Geschichte geht ganz deutlich hervor, wie wundervoll der Beruf ist und wie wichtig. Ich hoffe es erreicht trotz der etwas altmodischen Zeichnungen viele kindliche Leser. Diversität ist übrigens auch viel im Buch zu finden.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Zwischen Wahrheit und Lügen

Ein Sommer, drei Monde
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Dieses Buch ist perfekt für Leser, die gerne auch mal etwas Ruhigeres und Melancholisches lesen. Ich gehöre definitiv zu der Kategorie und so konnte mich "Ein Sommer, drei Monde" von Silke Sutcliffe aus ...

Dieses Buch ist perfekt für Leser, die gerne auch mal etwas Ruhigeres und Melancholisches lesen. Ich gehöre definitiv zu der Kategorie und so konnte mich "Ein Sommer, drei Monde" von Silke Sutcliffe aus dem kleinen und unabhängigen Verlag Monika Fuchs voll und ganz überzeugen. Die Geschichte um Alice, Jule und Bastian ist fesselnd, Nerven aufreibend und emotional, sodass man dieses Buch nur sehr sehr schwer aus den Händen legen kann. Es ist eine Geschichte, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

Zitat: „Unsere Lügen sind ein Labyrinth. Dauernd tut sich eine Tür auf oder eine neue Wand steht uns im Weg. Ich muss es mit der Wahrheit versuchen.“ (Silke Sutcliffe: Ein Sommer, drei Monde Seite 171)

Die Autorin:

Silke Sutcliffe (geboren 1985) studierte Germanistik und Latein. Seit 2012 ist sie als Gymnasiallehrerin tätig. Außerdem schreibt sie für den Blog "Other writers need to concentrate", in dem es um die Vereinbarkeit von Autoren- sowie Elternschaft geht. Sie war Stipendiatin der Kölner Schmiede, welche die Arbeit an ihrem ersten Roman förderte. 2023 erhielt ihr Werk "Eberhard" den Barnimer Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt sie in Weinheim.

Inhalt:

„Alice: fast 16. Kreativtalent. Schlägt sich allein mit ihrem Vater durch. Fahrradfan. Beste Freundin: Jule.
Jule: fast 16. Mondexpertin. Wohnt mit ihren reichen Eltern in einem Designerhaus. Fahrradfan. Beste Freundin: Alice. Verliebt sich in Bastian.
Bastian: Kommt neu in die Klasse von Alice und Jule.
Hat vorher an der Ostsee gelebt. – Oder doch nicht?
Vater: berühmter Meeresbiologe. – Oder doch nicht?
Ist schwer krank. – Oder doch nicht?
Ist mit Jule zusammen. – Oder doch nicht?
Alice wird misstrauisch. Warum lügt Bastian sie an? Warum riskiert er immer wieder sein Leben? Warum reagiert er oft extrem? Als Alice merkt, dass Bastian ihr nicht egal ist, wird ihre Freundschaft mit Jule auf eine harte Probe gestellt.“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Buch:

Auf dem Cover sehen wir drei Silhouetten. Unter dem Titel – der von drei Monden in verschiedenen Mondphasen unterbrochen wird – radeln ein Mädchen und ein Junge von rechts nach links. Über dem Titel streckt sich ein Kranarm, auf welchem eine weitere menschliche Silhouette zu erkennen ist. Die Farben sind eher dunkel gehalten und erinnern an nächtliche Abenteuer, die wir auch im Buch erleben werden. Ein rundum gelungenes Cover, welches mir außerordentlich gut gefällt.

Zitat: „Im Großen und Ganzen warte ich darauf, dass das Leben weitergeht. Nicht darauf, ob das Leben weitergeht.“ (Silke Sutcliffe: Ein Sommer, drei Monde Seite 94)

Der Auftakt der Geschichte ist recht melancholisch. Die Autorin nutzt dabei eine äußerst poetische Sprache. Wir bekommen aus Alice‘ Sicht die Geschichte um sie, ihre beste Freundin Jule und den neuen Mitschüler Bastian erzählt. Vieles liegt dabei im Nebel. Was ist beispielsweise mit Alice‘ Mutter geschehen? Wieso ist sie nicht mehr Teil ihres Lebens? Was genau verbirgt Bastian. Und wieso verhält sich Jule auf einmal nicht mehr wie die beste Freundin, die sie seit fast 16 Jahren war? Hier werden typische Gedanken und Erfahrungen Jugendlicher beschrieben und es wird sehr einfühlsam mit all den Emotionen umgegangen. So schloss ich alle Charaktere schnell in mein Herz.

Zitat: „Ohne Jule bleibt die Nacht schwarz.“ (Silke Sutcliffe: Ein Sommer, drei Monde Seite 106)

Eigentlich ist recht schnell klar, dass Alice und Bastian auf einer Wellenlänge sind. Doch er entscheidet sich zu Beginn der Geschichte für Jule und so werden die beiden ein Paar. Alice ist am Anfang noch sehr skeptisch Bastian gegenüber, was daher rührt, dass sie ihm genau zuhört, ihn genau beobachtet, seine Gesten analysiert und eben genau hinschaut, um sich eine Meinung zu bilden. Kommt ihr Bastian zunächst noch unsympathisch vor, so wird er von Treffen zu Treffen sympathischer, da er sehr interessiert an allem und vor allem an Alice‘ Gedanken und Gefühlen ist. Gleichzeitig macht er aber auch immer wieder gefährliche Dinge, die besonders Alice den letzten Nerv rauben.

Zitat: „Weil etwas anfängt, das ich nicht aufhalten kann. Weil etwas aufhört, das ich nicht festhalten kann.“ (Silke Sutcliffe: Ein Sommer, drei Monde Seite 188)

Es war außerdem schön zu erleben, wie ehrlich Alice und Bastian miteinander umgehen. Alice öffnet sich ihm immer weiter, obwohl Bastian im Kern ein Mysterium bleibt. Doch irgend etwas an ihm gibt Alice so viel Vertrauen, auch über die schwarzen Momente ihrer Vergangenheit zu sprechen. Die Handlung wird dabei immer mal wieder durch Träume und Erinnerungen von Alice unterbrochen. Das bringt Tiefe und gibt weitere Einblicke in Alice‘ Gefühlswelt.

Fazit:

Ein Sommer, drei Monde ist ein außergewöhnlicher Roman voller Tiefe, Emotionen und Spannung. Die melancholische Stimmung, der Handlungsaufbau, die Lösung am Ende, als das ist authentisch und eben nicht immer ganz einfach. So wie das Leben, so steckt auch dieses Buch voller Wendungen. Spätestens ab dem zweiten Drittel konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und war glücklich über die lange Bahnfahrt zwischen Frankfurt und Berlin.

Zitat: „Die Vergangenheit ist eine Zauberkiste. Sie hat seit unserem Gespräch auf dem Kran einen doppelten Boden bekommen. Ich steige nicht mehr dahinter.“ (Silke Sutcliffe: Ein Sommer, drei Monde Seite 211)

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein Tabuthema wird offengelegt!

Die Nacht der Bärin
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Kira Mohn hat bereits in ihren bisher erschienen Büchern bewiesen, wie emotional und zart sie ihre Leser in ihre Geschichten ziehen kann. Sie gehört inzwischen zu den Autoren, zu deren Bücher ich blind ...

Kira Mohn hat bereits in ihren bisher erschienen Büchern bewiesen, wie emotional und zart sie ihre Leser in ihre Geschichten ziehen kann. Sie gehört inzwischen zu den Autoren, zu deren Bücher ich blind greifen würde, da ich bisher kein einziges Mal enttäuscht wurde. So verhält es sich auch mit "Die Nacht der Bärin", ihrem zuletzt erschienenen Buch (diesmal in einem anderen Verlag). Es geht um häusliche Gewalt, den Umgang damit, wie es heute ist und wie es in früheren Zeiten war. Welche Möglichkeiten haben Betroffene und vor allem, welche Gedanken gehen ihnen durch den Kopf? Wieso bleiben so viele und wieso haben so oft Menschen Gewalt über andere? Kira Mohns setzt sich damit ergreifend und authentisch auseinander, ohne mit der Lösung für alle daher zu kommen. Denn so einfach ist das eben nicht.

Zitat: „Könnte ich jemals für immer und ewig denken, nachdem nun klar ist, dass ich mich damit an einen Mann binde, vor dem ich Angst haben muss, wenn er wütend ist?“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 191)

Die Autorin:

Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher im Verlag ink rebels, deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie, die Kanada-Reihe, außerdem die Island-Reihe. "Du irgendwo" ist ein weiterer Reihenauftakt, welcher mit der kürzeren Vorgeschichte "Ein einziges Versprechen" geteasert wurde. "Wir irgendwann" ist der zweite Teil. Inzwischen lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.

Inhalt:

„Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet sich nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund zu ihren Eltern. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. In dem Haus am Dorfrand will sie jetzt bleiben und in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Doch dann ereilt die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter die Familie, und Jule stutzt. Warum hat ihre Mutter nie von der Großmutter oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam das Haus der Großmutter aufräumen, findet Jule Hinweise auf lang zurückliegende Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Es wird Zeit, dass die Heilung beginnt – für alle Frauen der Familie.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Ich muss gestehen, das Cover gefällt mir nicht so recht. Im Buch wird einmal kurz eine Vase mit Trockenblumen erwähnt, welche hier dargestellt wird. Zwar hübsch, aber nicht wirklich aussagekräftig. In einer Buchhandlung wäre ich an dem Buch vermutlich einfach vorbei geschlendert, wenn ich nicht gerade den Autorennamen entdeckt hätte, der neben dem Titel auch nicht so stark aus dem Cover hervorsticht.

Zitat: „Man wirft doch nicht alles weg, nur wegen eines einzigen Vorfalls. […] Ich will mir nicht anhören, dass es nie wieder vorkommen wird. […] Ich will nicht ständig darauf warten, dass es sich vielleicht doch als Lüge herausstellt. Denn genau das würde ich tun, darauf warten.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 254)

Das Buch erzählt mehrere Stränge und den Kapiteln sind einzelne Sätze vorangestellt, die Vorwürfe, Drohungen oder Floskeln wiedergeben, die Täter ihren Opfern an den Kopf werfen und mit welchen sie ihre Opfer weiter demütigen und klein halten. Aus zwei Perspektiven wird die Geschichte um Jule und ihre Familie aufgerollte. Jule bekommt ihre Stimme in der Gegenwart, beschreibt ihr Verhältnis zu ihrem Partner, der ganz plötzlich ihr gegenüber gewalttätig wurde. Doch es zeigt sich, dass dieser körperlichen Gewalt bereits zuvor psychische Gewalt in dezenten Dosen vorangegangen sind. Die zweite Perspektive ist die des jungen Mädchens Maja, die Dinge aus ihrer Vergangenheit in einem Tagebuch festhielt. Denn Maja (Jules Tante) und Anna (Jules Mutter) stammen aus einer Familie mit einem gewalttätigen Vater. Dass hier Schlimmes vorgefallen ist, wird aus der etwas kindlichen Perspektive der jüngeren Schwester geschildert und somit ist es zwar schlimm, was man erfährt, jedoch bleiben die Details aus, sodass es gut zu verkraften ist, der Geschichte zu folgen. Was genau vor dreißig Jahren passiert ist, und wieso die Familie auseinander gedriftet ist, kommt Stück für Stück ans Licht.

Zitat: „Du willst mit ihm reden, weil du hoffst, dass es dir danach besser geht. Aber es wird nur ihm besser gehen, weil du dir seine Entschuldigungen angehört hast.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 79)

Ich habe in der ein oder anderen Rezension gelesen, dass eine fehlende Triggerwarnung bemängelt wurde. Das mag vielleicht sein, allerdings geht bereits aus der Produktbeschreibung hervor, dass es sich hierbei um Themen wie häusliche Gewalt und zerstörerische Macht handelt.

Fazit:

"Die Nacht der Bärin" behandelt eine düstere und unbequeme Thematik. Die beschriebene Geschichte ist tragisch schlimm, aber dennoch erträglich zu lesen. Da es zum Einen durch die naive Sicht eines Kindes geschildert wird, das noch nicht die Tragweite der Misshandlung versteht. Zum Anderen aus Jules Sicht, die verstehen will, warum ihre Mutter nie von der Großmutter erzählt hat. Jule will verstehen und drückt sich durch ihre Nachforschungen gleichzeitig davor, selbst eine Entscheidung zu treffen. Doch all die Erkenntnisse werden ihr später helfen, mit ihrer eigenen Situation umzugehen.

Zitat: „Du verdienst es, geliebt zu werden.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 285)

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