Cover-Bild Die Nacht der Bärin
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24,00
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  • Verlag: HarperCollins Hardcover
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 20.08.2024
  • ISBN: 9783365006559
Kira Mohn

Die Nacht der Bärin

Roman | SPIEGEL-Bestsellerautorin Kira Mohn von einer neuen Seite | Aufarbeitung der Vergangenheit und Trauma | Opfer häuslicher Gewalt | Mutter-Tochter-Beziehungen

Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.

Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.

Eine packende und bildgewaltige Erzählung, die nachhallt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2025

aufwühlend

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Psychische, physische und sexuelle häusliche Gewalt. Gegen Außen hin scheint alles in bester Ordnung, hinter verschlossener Tür öffnet sich für die Opfer die Hölle auf Erden.
So auch bei Jule, deren Freund ...

Psychische, physische und sexuelle häusliche Gewalt. Gegen Außen hin scheint alles in bester Ordnung, hinter verschlossener Tür öffnet sich für die Opfer die Hölle auf Erden.
So auch bei Jule, deren Freund sie zum ersten Mal tätlich angegriffen hat. Sie kommt bei ihren Eltern unter und erfährt dort, dass ihre Mutter eine Kindheit und Jugend in den gewaltsamen Händen ihres Vaters verbracht hat.
Ist dies der Grund warum Anna, Jules Mutter, eine eher zurückhaltende, unnahbare Person ist und warum hat Jule ihre Großmutter nie kennen gelernt von bisher von der Existenz ihrer Tante nichts gewusst?
Wird Jule nach all diesen schrecklichen Erkenntnissen zu ihrem Freund zurückkehren?

Fazit:
Ein sehr aufwühlendes, emotionales und auch tiefgründiges, trauriges und schockierendes Buch. Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart durch Jule und in der gewaltsamen Vergangenheit aus Sicht von Maja, Jules Tante. Die Autorin hat diese schweren Themen in ein Buch verpackt, das durch die schönen Beschreibungen des Waldes, in welchem die Protagonisten immer wieder vor dem Alltag fliehen, einem immer wieder Platz zum Atmen macht. Ein Buch das wachrüttelt, ein Buch das zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint und dass Menschen zum Bösen mutieren können. Ein Buch das zeigt wie schwer es für Betroffene ist, aus solchen Situationen zu entkommen und wie die Opfer ein Leben lang unter diesen gewaltsamen Zeiten leiden. Ein Buch, das ich empfehlen kann, wenn mit expliziten Gewaltszenen umgegangen werden kann. Eine Geschichte, die in mir noch länger nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Eine Geschichte, die mich an meine Schmerzgrenze gebracht hat.

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Darum geht es:
Nach einem gewalttätigen Streit mit ihrem Freund flüchtet die 26-jährige Jule zu ihren Eltern. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Die junge Frau braucht dringend Abstand, ...

Darum geht es:
Nach einem gewalttätigen Streit mit ihrem Freund flüchtet die 26-jährige Jule zu ihren Eltern. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Die junge Frau braucht dringend Abstand, Ruhe und Zeit, darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll.
Als eine Nachricht vom Tod Jules Großmutter mütterlicherseits eintrifft, die sie nur von den jährlichen Geburtstagskarten kennt, ist Jule verwundert über die schockierte, aber dennoch abgeklärte Reaktion ihrer Mutter. Plötzlich wird ihr auch bewusst, dass ihre Mutter nie von ihrer Kindheit, geschweige denn von ihrer Großmutter erzählt hat.
Gemeinsam mit ihrer Mutter sucht sie das Haus der verstorbenen alten Frau auf, um den Nachlass zu regeln und zu ordnen. Dabei stößt Jule auf ein dunkles und erschütterndes Geheimnis.

Mein Leseeindruck:
Die Autorin Kira Mohn hat einen schonungslosen, ehrlichen und bildgewaltigen Schreibstil. Der Roman hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. „Die Nacht der Bärin" wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart lernen wir Jule kennen, die nach dem gewalttätigen Streit mit ihrem Freund zu ihren Eltern flieht. Und in der Vergangenheit erfahren wir, was Jules Mutter Anna in ihren Kinder- und Jugendjahren erleben und aushalten musste. Der Roman hat mich eiskalt erwischt, weil ich nie mit einer so heftigen, brutalen Geschichte gerechnet hätte. Die Autorin hat mich an meine Schmerzgrenze gebracht. Sie hat den Geschehnissen eine laute, starke Stimme gegeben. Bei vielen Szenen musste ich innehalten und durchatmen. Gerne hätte ich Jules Mutter in ihrer Kindheit aus der einen oder anderen Situation gerettet. Gewalt und Missbrauch in der Familie sind ein ungemütliches, aber sehr wichtiges Thema. Eine nicht leichte Lektüre, dennoch absolut lesenswert!

Fazit:
5/5 ⭐️Eine Geschichte, die mich an meine Schmerzgrenze gebracht hat. Eine Lektüre, die jeder lesen sollte. Empfehlung von Herzen! ♥️

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Eine überzeugende Geschichte voller guter Ambitionen

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Jule ist sechsundzwanzig, als sie sich auf dem Wohnzimmerboden wiederfindet. Der Streit mit Jasper begann mit ihren Überstunden in der Agentur. Er warf ihr vor, eine Affäre zu haben. Sie schrie ihn an, ...

Jule ist sechsundzwanzig, als sie sich auf dem Wohnzimmerboden wiederfindet. Der Streit mit Jasper begann mit ihren Überstunden in der Agentur. Er warf ihr vor, eine Affäre zu haben. Sie schrie ihn an, er stieß sie zu Boden und trat nach ihr. Jule weiß, dass sie gehen muss. Sie muss nachdenken. Ihre Freundin Therese kommt nicht infrage. Sie haben sich schon seit Monaten nicht gesehen. Jasper kann sie nicht leiden. Sie packt das Nötigste und fährt zu ihren Eltern.

Jules Vater empfängt sie liebevoll wie immer. Ihre Mutter Anna räumt die Küche auf, sie hatten gerade zu Abend gegessen. Das Telefon klingelt sie aus ihrer Begrüßung. Der Vater ruft Anna an den Apparat, die sich meldet und sich dann nach vorne beugt, als würde sie das Gleichgewicht verlieren. Annas Mutter ist gestorben, erklärt Anna wie unter Schock. Jule versteht Annas Reaktion nicht, sie hatte keinen Kontakt mehr und sprach nie über ihre Eltern. Jule überredet ihre Mutter mit ihr in deren Elternhaus zu fahren. Zuerst lehnt Anna kategorisch ab, eine Kanzlei würde sich um alles kümmern. Etwas später jedoch sitzt Anna in Jules Auto.

Nach einer kurzen Nacht in einem Hotel fahren sie zu dem Haus ihrer Großmutter. Jule gefällt der rote Backsteinbau. Sie gehen durch den Keller hinein, die Tür ist unverschlossen. Im Haus bewegt Anna sich vorsichtig, spricht kaum. Sie suchen Papiere für die Kanzlei, damit sie alles abwickeln können. Auf Jules neugieriges Bohren erzählt Anna nur, dass in diesem Haus schreckliche Dinge geschehen sind und bleibt unverbindlich.

Fazit: Kira Mohn hat eine düstere Geschichte geschaffen, die mich als Leserin an meine Schmerzgrenze des Erträglichen gebracht hat. Während ihre Protagonistin mit ihrer Mutter in deren Vergangenheit fährt, gewährt die Autorin mir einen Blick hinter die Kulissen der wortkargen Anna. Mit jedem weiteren Kapitel steige ich weiter in das Drama einer dysfunktionalen Familiengeschichte hinab. Vater sadistischer Psychopath tobt vollkommen unkontrollierbar durch das Familienkonstrukt. Anna und ihre Schwester dissoziieren sich in eine Traumwelt aus Feen und Bärenmüttern. Annas erstes Verliebtsein endet in einer Tragödie, die die drei weiblichen Akteurinnen kompromisslos spalten. Die Autorin zeigt sehr klar, was Misogynie für Frauen bedeutet. Wie schwer der Weg einer abhängigen Frau ist, deren Selbstwert niedergeknüppelt wird, die ihr Spiegelbild meidet, weil sie keinerlei Macht besitzt, ihre Kinder aus der Schusslinie zu nehmen. Grauenhaft! Und auch so wichtig hinzusehen, mitzufühlen und resonant zu werden, denn diese Geschichte, wenn auch fiktiv, findet so oder ähnlich hinter vielen deutschen Haustüren statt. Das Nachwort von Kira Mohn macht deutlich, wie wichtig ihr diese Geschichte ist, indem sie noch einmal in Kürze erzählt, wie der Strudel des männlichen Narzissmus Frauen hinabzieht. Eine hervorragend geschriebene, überzeugende Geschichte voller guter Ambitionen.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Aufwühlend, intensiv und emotional - ein Buch, das nachhallt

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Jule flüchtet zu ihren Eltern, nachdem sie sich heftig mit ihrem Freund gestritten hat. Sie sucht Abstand zu ihm und hofft, bei ihren Eltern die Ruhe und Zeit zu bekommen, die sie gerade braucht. Als eine ...

Jule flüchtet zu ihren Eltern, nachdem sie sich heftig mit ihrem Freund gestritten hat. Sie sucht Abstand zu ihm und hofft, bei ihren Eltern die Ruhe und Zeit zu bekommen, die sie gerade braucht. Als eine Nachricht vom Tod Jules Großmutter mütterlicherseits eintrifft, wundert sie sich, denn sie hat nie Kontakt zur Großmutter gehabt. Auch ihre eigene Mutter Anna hat sie nie erwähnt. Die beiden machen sich auf, das Haus der Großmutter auszuräumen. Dabei entdecket Jule Familiengeheimnisse, die ihre Mutter lieber in der Vergangenheit lassen würde und die trotzdem bis in die Gegenwart reichen.

Ich hatte von Kira Mohn zuvor noch nichts gelesen, aber da das Cover so grandios gestaltet ist und der Klappentext bereits viel verspricht, habe ich gerne zu dem Buch gegriffen. Trotzdem hatte ich mir vom Klappentext her etwas anderes unter der Geschichte vorgestellt; einen typischen Roman mit Familiengeheimnissen - ich wurde jedoch mehr als positiv überrascht!
Die Geschichte wird in abwechselnden Kapiteln von Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Zunächst lernt man Jule besser kennen, die vor ihrem Partner "flüchtet", weil er gewalttätig geworden ist. Sie ist hin und her gerissen ob sie seinen Beteuerungen und Entschuldigungen, es käme nie wieder vor, Glauben schenken kann. Sie ist zu aufgewühlt und verwirrt, als dass sie weiter machen kann wie bisher.
Kira Mohn erzählt schonungslos und trotzdem emphatisch von dem wichtigen Thema der häuslichen Gewalt - sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit vor dreißig Jahren. Es gelingt ihr unglaublich gut, die Zerrissenheit Jules darzustellen und gleichzeitig auch die Isolierung, die häusliche Gewalt auslöst, in der Vergangenheit dazustellen. Man ahnt von Anfang an, dass etwas Schreckliches passiert sein muss, sowohl bei Jule als auch ihrer Mutter Anna und deren Schwester Maja. Mit viel Gefühl beschreibt die Autorin die "Hölle", in der Anna und Maja als Kinder aufgewachsen sind. Es hat mir fast das Herz zerrissen, wie Maja sich mit ihren damals zwölf Jahren in eine Fantasiewelt voller Elfen flüchtet um dem Grauen zu Hause zu entgehen. Stets herrscht eine bedrohliche Atmosphäre und man fürchtet sich selbst, was als Nächstes passieren wird. Ich war entsetzt über die Ausmaße, die deutlich werden und was häusliche Gewalt bei den Opfern anrichtet. Genau deshalb ist es so wichtig, auf dieses Thema aufmerksam zu machen - damals wie heute passiert häusliche Gewalt hinter verschlossenen Türen und die Opfer trauen sich selbst nicht, zur Polizei zu gehen und sind sich oft zu spät bewusst, dass sie aus diesem Teufelskreis nicht mehr ausbrechen können.
Beim Nachwort der Autorin sind mir fast die Tränen gekommen. Man merkt beim Lesen, dass sie eine sehr persönliche Geschichte geschrieben hat und auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen möchte. Vor allem aber, nicht wegzuschauen und sich Hilfe zu suchen bevor es zu spät ist.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für ein so wichtiges und leider immer noch sehr aktuelles Thema, das hör beschrieben wird. Auch wenn das Buch oft nicht leicht zu lesen ist und einiger Triggerwarnungen bedarf - es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Wirkt nach

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„Die Nacht der Bärin“ von Kira Mohn ist ein Buch, welches absolut unter die Haut geht und noch lange nachwirkt.
Nach einem heftigen Streit, der in einer Art und weise eskaliert ist, die die 26-jährige ...

„Die Nacht der Bärin“ von Kira Mohn ist ein Buch, welches absolut unter die Haut geht und noch lange nachwirkt.
Nach einem heftigen Streit, der in einer Art und weise eskaliert ist, die die 26-jährige Jule am liebsten gar nicht wahrhaben möchte, flieht sie erstmal zu ihren Eltern, die ihr immer ein sicherer Hafen waren. Doch in ihre Ankunft platzt die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter, die Jule nur von den jährlichen Geburtstagskarten kennt. Jule ist entsetzt, als sie die schockierte, aber völlig abgeklärte Reaktion ihrer Mutter mitbekommt. Auch um von ihrem eigenen Drama abzulenken, will sie das seit dreißig Jahren zerrüttete Verhältnis aufklären und sucht nach Antworten. Doch die Reise in das alte Zuhause ihrer Mutter bringt Abgründe ans Licht, mit denen Jule nie gerechnet hätte.

Dieses Buch ist keine romantische Lovestory oder Wohlfühlgeschichte, sondern ein sehr persönliches Werk der Autorin, mit dem sie aufwühlt und auf ein unangenehmes und oft verschwiegenes Thema aufmerksam macht, welches gerade deshalb klar benannt werden sollte. Gewalt in der Familie und Missbrauch finden oft im Verborgenen statt, während die Opfer hilflos ausharren und durch die Täter isoliert wurden.
Schonungslos und packend erzählt Kira Mohn aus den Perspektiven von Jule, die kürzlich selbst Opfer wurde und ihre Situation schönzureden versucht, und der zwölfjährigen Maja, die die Schwester von Jules Mutter Anna ist und die die Ereignisse vor dreißig Jahren aus ihrer Sicht berichtet.
Man ahnt von Anfang an, welches Grauen hier hinter verschlossenen Türen stattfindet, und doch ist man entsetzt, wenn das wahre Ausmaß der Abgründe deutlich wird. Manchmal war ich wütend auf Jule, weil sie ohne Rücksicht auf ihre Mutter so hartnäckig in der Vergangenheit wühlt, aber gleichzeitig ist dies auch notwendig, damit die Beteiligten irgendwann heilen können.
Mit wenigen Worten lässt Kira Mohn die bedrohliche Atmosphäre von damals lebendig werden, die einem beim Lesen förmlich die Luft abschnürt. Manchmal will man gar nicht weiterblättern, und doch ist es wichtig, genau dies zu tun, und eben nicht wegzuschauen, weil es einfacher ist.
Das Buch ist wirklich heftig und macht an vielen Stellen sprachlos. Gerade deshalb wird es mir jedoch lange im Gedächtnis bleiben und nachwirken.

Mein Fazit:
Gnadenlos, ungeschönt und trotzdem hoffnungsvoll. Klare Leseempfehlung!

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