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Veröffentlicht am 07.01.2018

Wenn Selbstoptimierung über das Ziel hinaus schießt

Rette mich, wer kann
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Das Cover hat mich auf das Buch Rette mich, wer kann aufmerksam gemacht. Ein Igel der hoch oben am Himmel auf einem Luftballon sitzt. Die Geschichte, die sich dahinter verbirgt ist tragisch, lustig und ...

Das Cover hat mich auf das Buch Rette mich, wer kann aufmerksam gemacht. Ein Igel der hoch oben am Himmel auf einem Luftballon sitzt. Die Geschichte, die sich dahinter verbirgt ist tragisch, lustig und romantisch zugleich. Mitten drin nimmt das Buch eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Endlich mal wieder ein Buch, welches nicht durchweg vorhersehbar ist.

Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein Autorinnenduo aus Hamburg. Beide sind Journalistinnen und bereits seit einigen Jahren befreundet. Sie leben in Patchworkfamilien und wissen somit, wovon sie schreiben, wenn es um Trennung mit Kindern geht. Wer noch ein bisschen mehr über die Autorinnen und das Buch erfahren möchte, findet hier ein Interview.

Die Protagonistin Jette arbeitet als Radiomoderatorin. Sie berät nachts Menschen in Sachen Liebe. Als sie jedoch einen Anruf von der Geliebten ihres eigenen Mannes erhält, verändert sich ihr Leben dramatisch. Sie verlässt ihren Mann, zieht in ein Wohnprojekt für frisch Getrennte, versucht ihr Leben durch Selbstoptimierung wieder in den Griff zu bekommen und entwickelt auf einmal Gefühle für den Mann, der ihr in ihrer Not Hilfe anbietet.

Jule Maiwald ist ein Buch gelungen, welches mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Beschreibung, wie Jette über den Ehebruch ihres Mannes erfährt ist tragisch und es ist kein Wunder, dass für sie eine Welt zusammen bricht. Die Gedanken, die ihr durch den Kopf gehen wirken sehr authentisch. Was soll sie machen? Ihrem Mann vergeben, damit ihre Kinder weiterhin eine intakte Familie haben? Oder auf ihr gebrochenes Herz hören, die Beziehung beenden und einen Neuanfang starten? Aber kann man eine Beziehung zu dem Vater seiner Kinder beenden? Neben den eigenen Gefühlen sind die Gefühle ihrer Kinder wichtig. Noch dazu hat sie ihren Job verloren und steht vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens, ihres Existenz.
Nach und nach wird Jette jedoch klar, dass die Trennung von ihrem Mann auch etwas Positives für sie bedeutet. Sie war schon lange nicht mehr glücklich und in ihrem Leben gefangen, unzufrieden mit dem, was sie tagein tagaus tat. Durch Selbstoptimierung versucht sie nun, ihr Leben neu zu gestalten. Sie merkt nicht, dass sie, wo sie sich in ihrer Ehe in Lethargie verloren hatte, nun droht in ihrer Selbstoptimierung zu verlieren und somit auch ihre neu gewonnen Freundschaften auf dem Spiel stehen. Sie schießt über ihre Ziele weit hinaus, versucht den Schmerz durch Kontrolle über ihren Körper und Erfolg im Beruf zu kompensieren. Dabei verliert sie nicht nur den Anschluss an ihre Freunde, sondern auch an ihre Kinder.
Die Freunde beginnen ihre selbst auferlegte Härte zu kritisieren, haben sie aber doch zu Beginn noch angetrieben und unterstützt. Sie wegen ihrer Schwächen durchaus auch geneckt. Sie haben ihr ihre eigenen Philosophien indoktriniert, machen ihr nun aber zum Vorwurf, dass sie ihre Freundschaften aus den Augen verliert. Dieser Aspekt hätte im Buch noch kritischer betrachtet werden können. Natürlich hat Jette alles viel zu verbissen gesehen, aber ihre Freunde gaben zu dem ein oder anderen Einfall den Anstoß.

Die Lektüre des Buches hat mir Spaß gemacht. Die Mischung aus Tragik und Komik und die unvorhersehbare Wendung in der Geschichte halten den Leser in seinem Bann. Wer mehr über Selbstoptimierung und deren Tücken erfahren, dabei gleichzeitig eine spritzige Geschichte erleben möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Ein wundervolles Bilderbuch auch für Erwachsene

Die Sternennacht
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Dieses traurige, aber gleichzeitig wunderschöne Bilderbuch von Jimmy Liao hat mich absolut in seinen Bann gezogen. Wundervolle Bilder sind mit knappen aber eindringlichen Worten versehen und erzählen die ...

Dieses traurige, aber gleichzeitig wunderschöne Bilderbuch von Jimmy Liao hat mich absolut in seinen Bann gezogen. Wundervolle Bilder sind mit knappen aber eindringlichen Worten versehen und erzählen die Geschichte eines Mädchens, welches in einer schwierigen Welt erwachsen werden muss.

Jimmy Liao (geboren 1958) veröffentlichte im Alter von 40 Jahren seine ersten Werke. Zu diesem Zeitpunkt war er an Leukämie erkrankt und sein erstes Bilderbuch sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk für seine Familie sein. Die schwere Krankheit hat er inzwischen bekämpft und so widmet er sich weiter seinen Bilderbüchern, die primär für Erwachsene vorgesehen sind. Seine Themen sind ernster Natur; Einsamkeit, Isolation, Abschied, Glück und Unglück bestimmen seine Werke.

Im Mittelpunkt dieses Buchs steht ein junges Mädchen, welches in Einsamkeit lebt. Früher lebte sie glücklich bei ihren Großeltern und vermisste ihre Eltern. Nun lebt sie bei ihren Eltern und vermisst ihren Opa und ihre Oma, die inzwischen verstorben ist. Ihre Eltern haben keine Zeit für sie, in der Schule hat sie keine Freunde. Eines Tages zieht ein Junge in die Nachbarschaft. Er ist genauso einsam und verlassen wie das Mädchen und so kommt es, dass die beiden gemeinsam einsam sind. Nach dem Tod des Opas beschließen die beiden, von zu Hause wegzulaufen.

Dieses Buch berührte mich von der ersten Seite an. Auch meine Tochter war sofort von den farbenprächtigen Bildern begeistert und auch die Haptik der ersten und letzten Seiten begeisterte sie sehr.
Das Buch erzählt einige traurige Episoden aus dem Leben eines Mädchens, welches erwachsen wird. Es ist somit eher für ältere Kinder oder Erwachsene geeignet, aber auch meine 6-jährige Tochter hat aufmerksam der Geschichte gelauscht. Sie kann allerdings wohl die Tragweite der Geschichte noch nicht so recht erfassen.
Jimmy Liaos Schreibweise und die Art zu malen ist sehr berührend. Die kurzen Texte beinhalten viele tiefgängige Botschaften und bilden mit den großflächigen und farbenfrohen Illustrationen eine wunderschöne Einheit. Viele Bilder stehen ganz ohne Text und dennoch aussagekräftig für sich. Voller Phantasie unterstreichen die Bilder den Weg des Mädchens in ihrer Einsamkeit und Trauer. Trennung, Verlust und Mobbing kommen behutsam zur Sprache und die Botschaft ist ganz klar. Auch wenn du dich alleine fühlst, so gibt es immer jemanden, der für dich da sein kann.

„Wo es Schatten gibt, da gibt es Licht.“ (Einband)

"Die Sternennacht" ist ein wundervolles Buch. Jimmy Liao beweist großes Fingerspitzengefühl in der Beschreibung dieser schwierigen Thematik. Die Bilder mögen den ein oder anderen vielleicht aufrütteln oder für eine Thematik sensibilisieren, wie sie heutzutage vermutlich viel zu häufig vorkommt. Die Reise des Mädchens ist beeindruckend dargestellt und wird mir nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Auf den Spuren des diesjährigen Trends: Fidget Spinner

Lässige Fidget Spinner Tricks
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Auch in unserem Haushalt sind inzwischen diverse Fidget Spinner eingezogen. Ich persönlich habe sie meist nur in der Hand kreisen lassen und damit nebenher gespielt, ohne mir große Gedanken zu irgendwelchen ...

Auch in unserem Haushalt sind inzwischen diverse Fidget Spinner eingezogen. Ich persönlich habe sie meist nur in der Hand kreisen lassen und damit nebenher gespielt, ohne mir große Gedanken zu irgendwelchen Tricks zu machen. Als mit das Buch Lässige Fidget Spinner Tricks zur Rezension angeboten wurde, war ich neugierig, was man mit den kleinen Teilen noch so alles anstellen kann.

David King ist ein australischer Blogger und durch seinen You Tube Kanal GeekBite bekannt. Dort hat er auch bereits mehrere Videos zu seinem Hobby mit den Fidget Spinnern veröffentlicht und damit große Aufmerksamkeit erregt. In seinen Videos zeigt er ungewöhnliche und witzige Tricks, welche nun in dem vorliegenden Buch zusammengefasst sind.

In dem Buch werden 50 Fidget Spinner Tricks auf je einer Seite vorgestellt, welche in Einsteiger, Fortgeschrittene, Experte und Mega Experte – Undurchführbare Bonustricks unterteilt sind. Dem Ganzen vorangestellt ist eine Einführung zum Sinn und Zweck der Spinner und der Entstehung des ersten Spinners sowie zu den Einzelteilen (Kugellager, Körper, Caps), aus welchem ein jeder Spinner besteht. Außerdem werden verschiedene Modelltypen vorgestellt, sowie auf die richtige Pflege hingewiesen, damit man möglichst lange Spaß an den kleinen Teilen hat.

Wenn man einmal von ein paar Fehlern im Text zu Beginn absieht, die dem Lektorat wohl entgangen sind, bietet die Einführung einen guten Überblick zum Thema Fidget Spinner und wartet mit einem angemessenen Umfang an Fachwissen auf.
Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass das Spinnen die Konzentration und die Leistungsstärke des Schülers steigert. Sollte man aber nicht dennoch in Betracht ziehen, was es bedeuten würde, wenn 25 Kinder auf einmal im Unterricht sitzen und lässig spinnen? Das Pro und Contra hätten hier besser abgewogen werden können.
Die Spinner Tricks sind nicht wirklich so umfangreich, wie man zunächst glauben würde. Es gibt vielleicht 50 verschiedenen Tricks, jedoch sind sich einige ziemlich ähnlich, andere einfach albern und am Ende einige „undurchführbar“, wie es auch im Buch steht. Das hat mich etwas enttäuscht.
Schön fand ich aber die vielen Tipps (Spiele, Do-It-Yourself Anleitungen, Reparatur, Design), die immer wieder durchgehend in dem Buch beschrieben werden. Hier wird die Kreativität angeregt.
Flotte und witzige Sprüche passen optimal zum Inhalt des Buches und sprechen junge Leute sicherlich an. Die Seiten zum Ausfüllen der eigenen Fortschritte am Ende des Buches spornen die jungen Leser außerdem an, Neues zu probieren und Erfolge zu verbuchen.

Alles in allem handelt es sich um ein nettes Buch, welches ein paar Tricks erklärt und viel Infos drum herum bietet. Wer – wie ich – aber 50 unterschiedliche Tricks erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Keine Angst vor Flüchtlingen!

Willkommen bei den Friedlaenders!
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"Willkommen bei den Friedlaenders!"ist ein Buch, welches zeigt, wie gut Integration funktionieren kann und dass man weder Angst vor Flüchtlingen haben muss, noch Vorurteile verbreiten sollte.

Adrienne ...

"Willkommen bei den Friedlaenders!"ist ein Buch, welches zeigt, wie gut Integration funktionieren kann und dass man weder Angst vor Flüchtlingen haben muss, noch Vorurteile verbreiten sollte.

Adrienne Friedlaender (geboren 1962) ist Journalistin. Sie schreibt Artikel für Tageszeitungen, Magazine und Online-Medien. Sie hat vier Kinder im Alter von neun bis 21 Jahren. Drei von ihnen leben noch in ihrem Haushalt. 2016 nahm sie einen Flüchtling bei sich auf, der ihr inzwischen zum fünften Sohn geworden ist.

„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen!“ (Seite 199) – afrikanische Weisheit

Ganz spontan entscheidet sich Adrienne Friedlaender nach Absprache mit ihren Söhnen, einen Flüchtling bei sich zu Hause aufzunehmen. Die Medien berichten über die vielen Flüchtlinge, die in unser Land kommen, um endlich in Sicherheit leben zu können. Keiner scheint so richtig zu wissen, wohin mit diesen Menschen. Wieso also nicht einen Flüchtling bei sich zu Hause aufnehmen? Der 22-jährige Moaaz aus Syrien zieht bei den Friedlaenders in eine eher chaotisch anmutende Familie ein. Die Autorin erzählt mit Witz und dem nötigen Ernst, was sie in jener Zeit erlebt hat. Sie erzähl von Ängsten, Vorurteilen aber auch von Freude und vielen bewegenden Erlebnissen. Integration kann ganz einfach sein, wenn man sich öffnet und ohne Vorurteile an die Menschen herantritt.

„Wer unter Höhenangst leidet, soll auf einen Turm klettern, wer Angst vor dem Fliegen hat, soll ein Flugzeug besteigen, wer Angst vor Hunden hat, soll sich ihnen immer wieder nähern. So funktioniert die Verhaltenstherapie. Wer also Angst vor Flüchtlingen und fremden Kulturen hat – der sollte den Kontakt suchen.“ (Seite 145)

Locker und leicht erzählt die Autorin von ihren Erfahrungen mit ihrem Ziehsohn Moaaz. Viele Anekdoten aus dem täglichen Leben beschreibt sie humorvoll und mit dem nötigen Respekt. Auch die Eigenkritik kommt nicht zu kurz, denn wir alle haben unsere Vorurteile und Fehler. Adrienne Friedlaender stellt sich viele Fragen, die wohl auch den meisten anderen Deutschen durch den Kopf gehen. Kann ein Miteinander funktionieren, wenn zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen? Wie ist das Frauenbild in Syrien, wie ist es bei uns? Gibt es wirklich so viele Unterschiede zwischen uns? Wo muss ich mich ändern und Rücksicht nehmen und ab wann muss ein Flüchtling sich an unsere Kultur anpassen? Sie schreibt von Missverständnissen, Unterschieden, aber auch vielen Gemeinsamkeiten. Zwei syrische Rezepte sind zu finden und ein Textauszug in arabischer Schrift mit Übersetzung.
Es war sehr spannend die Erfahrungen der Autorin zu lesen und mehr über das Frauenbild im Islam zu erfahren. Denn es ist eben nicht überall so, dass die Frau untergeordnet ist und sich verhüllen muss. Es gibt auch sehr erfolgreiche Frauen, die Achtung erfahren. Und in der Gesellschaft hat das Alter (und damit die Weisheit von Mann und Frau) einen hohen Stellenwert. Da wird viel höflicher miteinander umgegangen, als es bei uns oftmals der Fall ist. Vielleicht sollte man sich da einmal ein Stückchen abschneiden. So kann man auch viel durch das Zusammenleben mit fremden Kulturen lernen und seinen Horizont erweitern.

Ich hätte gerne noch mehr von Moaaz Seite erfahren. Welche Ängste musste er durchleben? Wie war es für ihn, in eine völlig fremde Familie aufgenommen zu werden? Was ist mit seiner Familie in Syrien, kann er von Deutschland auf regelmäßig Kontakt aufnehmen? Aber das ist wohl eine Geschichte für sich.
Die Autorin räumt in ihrem Buch "Willkommen bei den Friedlaenders!" mit Vorurteilen auf und zeigt wie groß die Willkommensgesellschaft doch ist und wie mit kleineren Hilfestellungen von außerhalb das Leben so einfach sein kann.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Ein afrikanisches Mädchen auf abenteuerlichen Wegen

Asabi
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Als ich vor einer Weile auf dem Karl’s Erdbeerhof war, fiel mir ein Flyer in die Hände. Er gehörte zu einem Buch, dessen Cover mich ein wenig an Das Dschungelbuch erinnerte und mich sofort ansprach. Ich ...

Als ich vor einer Weile auf dem Karl’s Erdbeerhof war, fiel mir ein Flyer in die Hände. Er gehörte zu einem Buch, dessen Cover mich ein wenig an Das Dschungelbuch erinnerte und mich sofort ansprach. Ich trat mit der Autorin in Kontakt und habe zwei Rezensionsexemplare zu ihren Geschichten über das Mädchen Asabi erhalten. Gemeinsam mit meiner Tochter habe ich Asabis Abenteuern auf dem Mond und im Dschungel beigewohnt.

Constanze Lülsdorf (geboren 1984 in Berlin) studierte Kommunikationsmanagement und ist als Eventmanagerin tätig. Sie lebte bereits in den USA, Madrid und Paris und hat eine Tochter.
Die farbigen und fröhlichen Illustrationen stammen von Kol, einem Grafiker, Illustrator, Mediendesigner und freischaffenden Künstler aus Berlin.

Asabi ist wieder da und dieses Mal macht sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Steppe und den Dschungel, um den Schatz von Kapitän Hopsbein zu finden, von dem ihr Opa so viel erzählt hat. Dabei lernt sie einen treuen Begleiter, Mabu – den Elefantenjungen mit ungewöhnlichem Rüssel – kennen, der lernt mutig zu sein und selbstbewusst durchs Leben zu gehen.

Im zweiten Band über Asabi ist der Schreibstil nicht mehr so flüssig, wie im ersten. Da ich meiner Tochter (6 Jahre) die Bücher noch vorlese, fiel mir öfters auf, dass ich beim Lesen ins Stocken geriet. Das war beim ersten Band noch nicht der Fall. Die Story war für mich nicht ganz so spannend, wie die als Asabi bei den Sternen war. Meiner Tochter erging es da anders, sie war auch hier in den Bann gezogen und wollte unbedingt wissen, wie der Schatz von Kapitän Hopsbein aussieht.
Zunächst war ich etwas stutzig, dass Asabi einfach so wegläuft. Ich fragte mich, ob das so pädagogisch wertvoll ist. Dann kamen jedoch immer wieder die Beschreibungen, wie es der Oma und dem Opa ergeht, als sie bemerken, dass ihre geliebte Asabi weg ist. Die beiden finden nämlich auch leider nicht den Brief, den Asabi ihrem Opa hinterlegt hat. Das gefiel mir gut und macht nochmal deutlich, wie schlimm es für die Eltern oder Großeltern ist, wenn das eigene Kind auf einmal verschwunden ist.
Die Beschreibung des mysteriösen nach fauliger Lakritze stinkenden Mannes fand ich gewöhnungsbedürftig und sehr hart, aber wie meine Tochter so treffend sagte „manchmal ist das eben so im Leben“.
Die Illustrationen sind wieder schön bunt und gelungen. Diesmal konnten wir keine Abweichungen zum Text finden. Das hat uns gefreut.

Während meiner Tochter auch der zweite Band gut gefallen hat (was ja die Hauptsache ist), empfand ich ihn etwas schwächer als den ersten. Dennoch handelt es sich hier um ein schönes Buch, welches wichtige Werte einer Gesellschaft vor Augen führt.